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Die Erfindung betriffl Bolzen für Verschalungen und insbesondere Bolzen zur
Verbindung eines Verschalungsbauteils mit einer Stange.
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Ein bei Verschalungen üblicherweise benutzter Bolzentyp hat ein erstes Ende mit einem
Loch mit Innengewinde und ein zweites Ende mit Außengewinde. Der Bolzen kann
durch ein Bauteil geführt und mit seinem ersten Ende an einer Stange befestigt werden,
die entlang ihrer Länge oder zumindest an ihrem Ende ein Gewinde aufweist, indem ein
Ende der Stange in das erste Ende des Bolzens geschraubt wird. Eine Mutter kann an
dem zweiten Ende des Bolzen befestigt werden, so daß dieser in dem Bauteil hält. Wenn
das freie Ende der Stange, beispielsweise mit einem weiteren derartigen Bolzen, der sich
durch ein zweites Bauteil erstreckt, verbunden ist, kann das erste Bauteil durch Anziehen
der Mutter in Richtung Stange gezogen werden.
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Derartige Bolzen werden üblicherweise bei der Herstellung von Wänden verwendet. Die
Platten, zwischen denen die Wand gegossen wird, werden von Trägern gehalten und eine
Stange wird zwischen den Trägern unter Verwendung von zwei Bolzen des oben
beschriebenen Typs angebracht, die durch die Träger und die Platten geführt werden. Die
Muttern werden angezogen und ziehen die Platten fest zusammen, um der Kraft bei der
Herstellung der Wand zu widerstehen. Wenn die Wand gebildet ist, werden den Bolzen
durch Lösen von der Stange, die in der Wand verbleibt, entfernt. Die kleinen Löcher, die
die ersten Enden der Bolzen hinterlassen, können gefüllt werden.
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Dieser Bolzentyp ist im allgemeinen unter dem Namen "Mutterbolzen" bekannt.
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Ein bekanntes Verfahren zur Herstellung eines Mutterbolzens besteht einfach in dem
Blindbohren eines Gewindelochs in ein Ende eines Bereichs der Stange und dem
Schneiden eines Außengewindes an dem anderen Ende. Das Problem bei diesem
Verfahren besteht darin, daß die Blindbohrung nur die Herstellung von Gewinden mit geringer
Ganghöhe in den Innenlöchern ermöglicht. Daher können so hergestellte Bolzen nicht
mit Stangen verwendet werden, die ein Gewinde mit großer Ganghöhe aufweisen.
Folglich wurden alternative Verfahren zur Herstellung von Mutterbolzen entwickelt, die
die Bildung eines Innenlochs mit großer Gewindeganghöhe ermöglichen. Bei einem
dieser Verfahren wird ein Gewinde durch die gesamte Länge einer Stange geschnitten
und ein Ende der Stange wird dann an einer zweiten Stange mit Außengewinde befestigt.
Die Stangen werden durch Falten der ersten Stange um ein Ende der zweiten Stange
miteinander verbunden, da Schweißen die zweite Stange beschädigen würde. Der
Nachteil
besteht hier darin, daß die Faltverbindung nicht fest ist und der Bolzen zum Brechen
neigt, d.h. in zwei Teile zerbricht, und dies insbesondere beim Entfernen des Bolzens
nach dem oben beschriebenen Verfahren. Selbst wenn die Verbindung hält, bilden sich
Gewinde an dem gefalteten Bereich der ersten Stange infolge der Faltung um das Ende
der zweiten Stange mit Außengewinde Dies hat zur Folge, daß, wenn der Bolzen durch
Lösen von der Mittelstange entfernt wird, die beiden Teile des Bolzens dazu neigen sich
zu lösen. Folglich bleibt die erste Stange mit Innengewinde in der Wand und muß
manuell entfernt werden, wodurch ein großes Loch entsteht, das beseitigt werden muß.
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In einem weiteren Verfahren werden zwei Stangen auf die gleiche Art und Weise wie bei
dem oben beschriebenen Verfahren vorbereitet, jedoch werden sie durch
Reibungsschweißung miteinander verbunden. Hierbei besteht das Problem darin, daß, obwohl die
Verbindung stärker ist als die durch Faltungen erzeugte Verbindung, die beiden Stangen
noch immer dazu neigen, sich beim Entfernen des Mutterbolzens zu trennen.
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Trotz zahlreicher Bemühungen wurde kein zufriedenstellendes Verfahren für das Formen
eines Mutterbolzens zur Verwendung mit Gewindestangen mit stark ansteigenden
Gewinden gefünden.
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Das US Patent 1938153 beschreibt eine Verbindungsstange bestehend aus einer
Mittelstange, die an jedem Ende über Hülsen mit Außenstangen verbunden ist. Jede Hülse hat
an einem ersten Ende eine erste Öffnung mit Rechtsgewinde zur Verbindung mit
Rechtsgewinden an der Mittelstange und an einem zweiten Ende eine zweite Öffnung mit
Linksgewinde zur Verbindung mit dem mit Linksgewinde versehenen Ende der äußeren
Stangen. Ein ringförmiger Ansatz befindet sich in jeder Hülse zwischen den beiden
Löchern.
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Das in dem US Patent 1938153 beschriebene Verfahren erfordert also die Bildung von
zwei Löchern mit jeweils unterschiedlichen Durchmessern an den beiden Hülsenenden.
Es sind also insgesamt vier Aufweitvorgänge erforderlich. Ferner weist das Gewinde in
beiden Löchern jeder Hülse ungefähr die gleiche Ganghöhe auf.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bildung eines Bolzens, dessen eines
Ende mit einem Gewindeloch und dessen anderes Ende mit einem Außengewinde
versehen ist, bestehend aus dem Bilden eines Loches durch die Lange einer ersten Stange,
dem Schneiden in dem Loch eines ersten Gewindes an einem Ende und eines zweiten
Gewindes an dem anderen Ende der ersten Stange, dem Bilden eines äußeren dritten
Gewindes an zumindest einem ersten Endbereich einer zweiten Stange und dem
Verbinden der Stangen durch Schrauben des ersten Endbereichs der zweiten Stange in das
andere Ende der ersten Stange, wobei die Richtung der Gewinde an den Stangen derart
angeordnet ist, daß das Lösen des einen Endes der ersten Stange von einem Teil, an dem
der Bolzen befestigt ist, verursacht, daß sich die Verbindung zwischen den beiden
Stangen zusammenzieht, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und zweite Gewinde
gebildet werden durch Schneiden eines ersten Gewindes in dem gesamten Loch und
durch weiteres Schneiden eines zweiten Gewindes an dem anderen Ende der ersten
Stange, und ferner dadurch, daß das erste Gewinde eine große Ganghöhe aufweist.
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Ein nach diesem Verfahren geformter Bolzen kann mit jeder Gewindestange verwendet
werden, ungeachtet der Ganghöhe der Gewinde. Bei diesem Verfahren ist lediglich das
Bilden eines einzigen Lochs in der ersten Stange erforderlich. Weiterhin trennt sie sich
beim Lösen von den Wandrändern nicht in ihre beiden Bestandteile. Stattdessen wird die
Verbindung zwischen den beiden Teilen durch das Entfernen der Bolzen gefestigt. Der
Bolzen erwies sich in der Praxis als sehr gut.
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Das zweite Ende der zweiten Stange kann mit einem vierten Gewinde versehen werden,
wobei die Ganghöhe des vierten Gewindes größer ist als die des dritten Gewindes.
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Die Richtung des vierten Gewindes kann der Richtung des ersten Gewindes entsprechen.
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Vorzugsweise ist die erste Stange von dem mit der zweiten Stange verbundenen Ende bis
zu dem freien Ende konisch. Dies erleichtert das Lösen des Bolzens aus der
Verschalungsanordnung. Der Endbereich der zweiten Stange kann ebenfalls konisch zulaufen, um
eine längere "Nase" zu bilden und das Lösen des Bolzens zu erleichtern.
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Vorteilhafterweise weist das äußerste Ende des Gewindeendes der zweiten Stange die
Form eines Quadrats auf, um eine Haltefläche für einen Schraubenschlüssel zu bilden,
wodurch wiederum das Lösen des Bolzens aus einer Verschalungsanordnung erleichtert
wird.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen und unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen im Detail beschrieben.
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Fig. 1 ist eine Seitenansicht eines Bolzens gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Fig. 2 ist eine Seitenansicht des ersten Teils des in Fig. 1 dargestellten Bolzens.
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Fig. 3 ist eine Seitenansicht des zweiten Teils des in Fig. 1 dargestellten Bolzens.
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Fig. 4 ist eine schematische Darstellung einer Verschalungsanordnung unter Verwendung
eines Paares von in Fig. 1 dargestellten Bolzen.
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Der Bolzen 2 besteht aus zwei miteinander verbundenen Teilen 4 und 6, die beide im
wesentlichen eine Stange bilden. Die Stange 4 ist an dem mit der Stange 6 verbundenen
Ende bis zum freien Ende konisch und weist ein Innenloch 8 auf, das sich über die
gesamte Länge erstreckt. Das Loch 8 ist mit einem Gewinde versehen, wobei das
Gewinde 10 am freien Ende der Stange 4 eine große Ganghöhe aufweist, beispielsweise
ein Dividag-Gewinde, und das Gewinde 12 an dem Verbindungsende der Stange 4 eine
geringe Ganghöhe mit entgegengesetztem Gewindegang zu dem Gewinde 10 aufweist.
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Die Stange 6 besteht aus drei Bereichen 14, 16 und 18. Der erste Bereich 14 hat einen
annähernd gleichen Durchmesser wie das Loch 8 und ist mit einem Außengewinde 20 mit
gleicher Ganghöhe und gleichem Gewindegang wie das Innengewinde 12 an dem
Verbindungsende der Stange 4 versehen. Der zweite Bereich 16 hat den gleichen
Durchmesser wie das Verbindungsende der Stange 4 und ist mit einem Außengewinde 22
mit größerer Ganghöhe als das Gewinde 22 und entgegengesetztem Gewindegang zu
dem Gewinde 20 versehen. Das Gewinde 22 erstreckt sich entlang des Bereichs 16 von
dem freien Ende der Stange 6 über die Länge eines Teilbereichs derselben. Der dritte
Bereich 18 befindet sich am äußersten Ende des freien Endes der Stange 6 und hat die
Form eines Quadrats, um eine Haltefläche für einen Schraubenschlüssel zu bilden.
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Eine Sechskantmutter 24 ist für den Bolzen 2 vorgesehen und eine Unterlegscheibe 26
kann an dem Gewindeende der zweiten Stange 6 befestigt werden.
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Der Bolzen 2 wird hergestellt, indem zunächst das Loch 8 entlang der Länge der Stange
4 gebohrt wird. Das Gewinde 10 mit großer Ganghöhe wird dann entlang der gesamten
Länge des Lochs 8 geschnitten. Danach wird das Loch 8 an dem Ende der Stange 4, das
mit der zweiten Stange 6 verbunden wird, erneut mit einem Gewinde 12 mit kleinerer
Ganghöhe versehen.
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Im Anschluß daran wird eine zweite Stange hergestellt, um die drei Bereiche 14, 16 und
18 zu bilden, dann wird das Außengewinde 20 mit gleicher Ganghöhe und gleichem
Gewindegang wie Innengewinde 12 an dem ersten Bereich 14 gebildet und danach wird
das Außengewinde 22, das relativ grob sein kann, an dem zweiten Bereich 16 gebildet.
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Die beiden Stangen werden dann verbunden, indem der Bereich 14 der Stange 6 in das
Ende des Lochs 8, das mit dem Gewinde 12 mit kleiner Ganghöhe versehen ist,
geschraubt wird.
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Die zusammengesetzte Einheit kann dann dahingehend bearbeitet werden, daß der
Bolzen an dem freien Ende der Stange 4 konisch zuläuft. Die Stange 4 kann sich allein
verjungen oder es können sich sowohl die Stange 4 als auch ein Teil der Stange 6
verjüngen, um einen längeren Ansatz zu erhalten. Alternativ kann diese Verjüngung auch
bei der eigentlichen Herstellung der Stangen 4 und 6 vor ihrer Verbindung ausgeführt
werden.
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Als vorteilhaft wird hervorgehoben, daß die beiden Stangen 4 und 6 völlig getrennt
gefertigt werden können und daß keine weiteren Arbeiten an dem Bolzen 2 vorzunehmen
sind, nachdem die beiden Stangen 4 und 6 zusammengeschraubt wurden. Die zweiteilige
Form des Bolzens 2 ermöglicht ein Innengewinde 10 mit großer Ganghöhe, da dieses
durch das Schneiden entlang eines ganzen Loches und nicht durch Blindschneiden in dem
Loch gebildet wird, denn dieser letztere Arbeitsgang ist bei einem Gewinde mit großer
Ganghöhe sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich.
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In Fig. 4 ist eine Verwendungsmöglichkeit des Bolzens 2 dargestellt. Bei dieser
Anordnung soll eine Wand in dem Bereich 28 zwischen zwei Platten 30 gebildet werden, wobei
jede Platte von Bauteilen 32, beispielsweise aufrecht stehenden Ziegeln, und
Verstrebungen 34 gehalten wird. Ein Bolzen 2 wird durch jedes Bauteil 32 und die dazugehörige
Platte 30 geführt. Eine Gewindestange 36 wird durch Schrauben ihrer Enden in die freien
Enden der Bolzen 2 zwischen den Bolzen 2 verbunden. Die Verbindung wird durch
Drehen der Muttern 24 an den Bolzen 2 zusammengezogen, wodurch die
Unterlegscheiben 26 fest gegen die Bauteile 30 gezwungen werden und somit die Bauteile 34
dichter zusammengezogen werden. Dann wird Beton oder anderes Baumaterial in den
Bereich 28 um die Stange 36 gefüllt. Nach dem Abbinden werden die Bolzen 2 entfernt.
Hierfür wird ein Schraubenschlüssel auf die quadratisch geformten Enden 18 gesetzt.
Durch Drehen dieses Schliissels lösen sich die Bolzen 2 von der Stange 36. Dieser
Vorgang festigt gleichzeitig die Schraubverbindungen zwischen den Stangen 4 und 6 der
Bolzen 2 aufgrund des Gewindegangs der Gewinde 10, 12 und 20, so daß der gesamte
Bolzen 2 entfernt wird. Die Stange 36 verbleibt in der Wand und die kleinen Löcher in
der Wand, die durch die konisch zulaufenden Bolzenköpfe entstanden sind, können
gefüllt werden.
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Der Bolzen 2 kann mit jeder Stange ungeachtet der Ganghöhe der Gewinde verwendet
werden, da das Herstellungsverfahren es ermöglicht, einen Bolzen mit jeder gewünschten
Lochinnengewindegröße herzustellen. Er ist haltbar und zerbricht nicht beim Entfernen
aus einer Wand oder einem anderen Bauteil.