DE69117226T2

DE69117226T2 - Verfahren und Vorrichtung zur Trennung von heterogenen Kunststoffen in homogene Fraktionen

Info

Publication number: DE69117226T2
Application number: DE69117226T
Authority: DE
Inventors: Bruno Albrisi; Marino Lamperti; Francesco Milani; Annibale Vezzoli
Original assignee: SVILUPPO SETTORI IMPIEGO Srl; Milani Resine SpA
Current assignee: Centro Sviluppo Settori Impiego SRL
Priority date: 1990-08-01
Filing date: 1991-08-01
Publication date: 1996-09-19
Anticipated expiration: 2011-08-02
Also published as: IT9021162A0; DK0469904T3; IT1243185B; ES2084113T3; EP0469904B1; DE69117226D1; CA2048223A1; EP0469904A2; JPH0625459A; US5246115A; AU8151491A; ATE134317T1; EP0469904A3; IT9021162A1; AU643049B2

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trennung von heterogenem Kunststoffmaterial in homogene Fraktionen.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Trennung von heterogenen Kunststoffmaterial in Materialfamilien, die thermisch miteinander verträglich sind, und eine für diesen Zweck geeignete Vorrichtung.
Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Trennung von heterogenem Kunststoffmaterial in zwei Fraktionen, wobei eine Fraktion im wesentlichen Polyethylenterephthalat enthält und die andere Fraktion im wesentlichen Polyvinylchlorid enthält.
Der in der vorliegenden Beschreibung und in den Ansprüchen verwendete Ausdruck "heterogenes Kunststoffmaterial" bedeutet ein Gemisch aus thermoplastischen und thermisch härtbaren Polymeren, wie - jeweils mit hoher, mittlerer, niedriger Dichte - Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, geschäumtes Polystyrol, PVC, PET, ABS, Polyesterharze, Polyamide, etc., erhalten nach einer ersten Trennung aus festen Stadtabfällen oder aus einer getrennten Sammlung oder abgeleitet aus der Verarbeitungsindustrie als Produktionsabfälle.
Ein wachsendes Bewußtsein über ökologische und Umweltfaktoren führte zu einer größeren Berücksichtigung der ernsthaften Entsorgungsprobleme der Kunststoffmaterialien, die in den festen Stadtabfällen vorhanden sind.
In Italien wächst gegenwärtig die Erzeugung von festen Stadtabfällen um etwa 1% jährlich und wird nun auf etwa 18 bis 20 Millionen Tonnen pro Jahr geschätzt, von denen 1,4 Millionen Tonnen (etwa 7,5%) Kunststoffe sind.
Das Recycling einer so großen Menge an Abfallmaterial würde nicht nur das gesamte Abfallvolumen vermindern, sondern würde auch die Gewinnung eines Restverwertungswerts der Kunststoffe ermöglichen. Ökonomische Vorteile würden daher sowohl aus der Erniedrigung des gesamten Abfallvolumens zur Entsorgung als auch der Erniedrigung im Verbrauch von frischem Kunststoffmaterial entstehen. Ferner würde auch eine Möglichkeit bestehen, daß der Energiegehalt der Kunststoffe am Ende ihres Lebenszyklus durch Verbrennung in einem Ofen, der sich für die Wärmegewinnung eignet, wiedergewonnen werden könnte.
Eine wichtige Anwendung für recyceltes Kunststoffmaterial ist die erneute Verwendung jeder Komponente der heterogenen Gemische in Kombination mit frischem Kunststoffmaterial oder die Auswahl von homogenen Fraktionen zur Erzeugung von geformten Körpern. Die erzeugten geformten Körper besitzen verbesserte physikalische/mechanische Eigenschaften, verglichen mit denjenigen identisch geformter Körper, die aus den heterogenen Gemischen gebildet sind.
Das Hauptproblem im Zusammenhang mit dem Recycling und der Wiedergewinnung von Kunststoffmaterial ist das Problem seiner Trennung in homogene Fraktionen, umfassend bevorzugt den gleichen Polymertyp oder umfassend mindestens miteinander thermisch verträgliche Polymere. Insbesondere werden kontinuierliche und soweit als möglich automatisierte Prozesse benötigt.
Gegenwärtig umfassen die Gemische von Kunststoffmaterial für das Recycling im allgemeinen: Polyolefine, wie Polyethylen, Polypropylen, etc. in einer Menge von im allgemeinen mehr als etwa 20 Gew.-%, im allgemeinen von 40% bis 50%; ein Gemisch, umfassend im wesentlichen Polyvinylchlorid (PVC); Polystyrol, Polyethylenterephthalat (PET), die zusammen etwa 50 bis 60 Gew.-% darstellen und etwa 0 bis 10 Gew.-% andere Produkte, wie wärmehärtbare Harze, ABS, Gummis, Acrylharze, Polyamide, etc.
Die AT-B-363051 beschreibt ein Verfahren zur Wiedergewinnung von Polymeren (insbesondere von Polyolefinen) aus Abfallprodukten und deren erneute Verwendung. Bei dem beschriebenen Verfahren werden die Kunststoffmaterialien gewaschen, um polymeres Material von anderen Materialien zu trennen, ein Gemisch des getrennten Materials wird dem polymeren Material eines Typs zugegeben, und es wird zerkleinert. Das zerkleinerte Polymergemisch wird nach dem spezifischen Gemisch durch Flotation getrennt. Die getrennten Polyolefine werden getrocknet, die getrennten Polyolefine werden mit den zerkleinerten Polymerprodukten des gleichen Typs vermischt, und das Gemisch wird extrudiert und granuliert.
Die Trennung dieser Gemische durch die üblichen Wasser-Flotations-Verfahren erwies sich als nicht zufriedenstellend, da, obwohl Materialien, die im wesentlichen Polyolefine, die miteinander kompatibel sind, umfassen, an die Oberfläche schwimmen, Materialien mit hohem spezifischem Gewicht, die zwei miteinander inkompatible Polymere, wie PET und PVC, umfassen, zu Boden sinken.
PVC und PET sind inkompatibel, da sie unterschiedliche Schmelzpunkte besitzen und unterschiedliche Verarbeitungstemperaturen im geschmolzenen Zustand benötigen. In der Tat schmilzt PET bei etwa 265ºC, während PVC, wie in "The Condensed Chemical Dictionary" (10. Aufl.), Gessner G. Hawlay, Van Nostrand Reinhold Company, 1981 angegeben ist, sich bei 148ºC zersetzt und toxische Gase erzeugt.
Ein Verfahren zur Trennung eines Gemisches aus PVC und PET ist in der US-A-4 617 111 beschrieben, worin eine Lösung, umfassend ein Lösungsmittel niedriger Dichte für PVC, Wasser und Natriumhydroxid verwendet werden.
Die Anmelder haben nun ein Verfahren gefunden, das eine kontinuierliche und automatische Trennung eines Gemisches aus Kunststoffmaterialien, insbesondere Kunststoffmaterialien mit hohem spezifichem Gewicht, in zwei Fraktionen erlaubt, wobei eine Fraktion im wesentlichen PET enthält und die andere Fraktion im wesentlichen PVC enthält.
So liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Trennung von heterogenem Kunststoffmaterial in Familien von miteinander kompatiblen Materialien zu trennen, bereitzustellen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
a) pulverisiertes Kunststoffmaterial in einen ersten wasserhaltigen Trenntank einspeist, um das Kunststoffmaterial mit hohem spezifischem Gewicht von dem mit niedrigem spezifischem Gewicht zu trennen;
b) das Gemisch aus Kunststoffmaterial mit hohem spezifischem Gewicht vom Boden des ersten Trenntanks gewinnt und in einer ersten Trockenvorrichtung trocknet;
c) das so erhaltene getrocknete Kunststoffmaterialgemisch mit hohem spezifischem Gewicht mit einem selektiven Lösungsmittel behandelt, das eine Fraktion des Gemisches quellen/modifizieren kann, wobei die Fraktion im wesentlichen kompatible Kunststoffmaterialien umfaßt; und
d) überschüssiges Lösungsmittel von dem behandelten Kunststoffmaterial durch Trocknen entfernt, und dann das behandelte Kunststoffmaterialgemisch in einen zweiten Trenntank einspeist, in dem das nichtgequollene/nichtmodifizierte Kunststoffmaterial zum Boden des Tanks sinkt, während das gequollene/modifizierte Material sich im wesentlichen an der Oberfläche der Flüssigkeit in dem Tank ansammelt und entnommen wird.
Insbesondere umfaßt das erfindungsgemäße Verfahren, das kontinuierlich oder diskontinuierlich sein kann, eine erste Stufe, in der das Gemisch aus heterogenem Kunststoffmaterial in zwei Fraktionen getrennt wird: die erste Fraktion ist dabei aus Produkten mit einem spezifischen Gewicht niedriger als das von Wasser zusammengesetzt und besteht im wesentlichen aus Polyolefinen mit Polyethylen und Polypropylen und aus einem geschäumten Polystyrol. Die zweite Fraktion setzt sich dabei aus Produkten mit einem spezifischen Gewicht höher als das von Wasser zusammen und besteht im wesentlichen aus kompaktem Polystyrol, PVC und PET.
Währen die erste Fraktion Materialien umfaßt, die thermisch miteinander kompatibel sind, und daher erneut ohne die Notwendigkeit weiterer Trennungen verwendet werden können, umfaßt die zweite Fraktion mindestens zwei Materialien, wie PVC und PET, die miteinander nicht kompatibel sind und bevorzugt vor ihrer möglichen erneuten Verwendung getrennt werden sollten.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, so zu arbeiten, daß eine schwere Fraktion, die bereits an PVC und PET angereichert ist, vom Boden des ersten Tanks gewonnen wird.
Um dieses Ergebnis zu erhalten, wird der erste Tank mit Kreislaufwasser beschickt, das einen Dampfstrom innerhalb des Tanks erzeugt.
Unter diesen Bedingungen fallen die Materialien mit hohem spezifischem Gewicht, die in der schweren Fraktion enthalten sind, wie PVC und PET, aus dem Flussigkeitsstrom fast augenblicklich in Richtung Tankboden, während die anderen Materialien, die der schwereren Fraktion angehören und spezifische Gewichte, die denen des Wassers näher sind, besitzen, beispielsweise Polystyrol, durch den Dampfstrom, während sie in Richtung Tankboden fallen, mitgetragen werden, so daß sie sich auf dem Tankboden in Bereichen niederschlagen, die sich gut von denjenigen unterscheiden, auf denen sich das PVC- und PET-enthaltende Gemisch niederschlägt. Dies ermöglicht die getrennte Gewinnung der schwereren Fraktionen und der weniger schweren Fraktionen.
Die von dem Boden des Trenntanks gewonnene Fraktion, die eine an PVC und PET angereicherte Fraktion sein kann, wird getrocknet und dann mit einem Lösungsmittel behandelt, das einen Teil der Fraktion quellen/modifizieren kann. Der Teil, der von dem Lösungsmittel beeinflußt werden kann, umfaßt Kunststoffmaterialien, die im wesentlichen miteinander kompatibel sind.
Es ist besonders bevorzugt, ein Lösungsmittel auszuwählen, das ein Material, wie PVC, angreifen kann und das PET nicht beeinflußt, das bekanntlich eine hohe chemische Resistenz zeigt. Das so erhaltene gequollene Material zeigt eine Zunahme des ursprünglichen Volumens, was daher zu einer Abnahme des relevanten spezifischen Gewichts führt.
Lösungsmittel, die in dieser Richtung wirken können, sind Quellmittel für Kunststoffmaterialien, bevorzugt flüssige Mittel, die eine Lösungsmittelwirkung besitzen. Beispiele für solche Lösungsmittel sind Ketone, wie Aceton, Methylethylketon, Cyclohexanon etc, Dimethylformamid und chlorierte Lösungsmittel, wie Methylenchlorid. Das bevorzugte Lösungsmittel ist Aceton.
Die Behandlung mit dem Lösungsmittel kann bei Raumtemperatur oder bei einer höheren Temperatur, beispielsweise 40 bis 100ºC, durchgeführt werden. Die Kontaktzeit des Lösungsmittels mit den Kunststoffmaterialien hängt von der Temperatur ab, liegt aber allgemein im Bereich von 5 bis 60 Minuten.
Am Ende der Behandlung erscheint das Kunststoffmaterial, das von dem Lösungsmittel beeinflußt wird, in Abhängigkeit von den Behandlungsbedingungen, insbesondere der Zeit, entweder als vollständig gequollen oder nur als oberflächlich verändert. In beiden Fällen ist es bevorzugt, die Lösungsmittel wiederzugewinnen.
Das Kunststoffmaterial wird dann getrocknet, wodurch das Lösungsmittel, das entweder auf dem Kunststoffmaterial imprägniert oder daran adsorbiert ist, entfernt wird. Bevorzugt wird das Lösungsmittel unter Verwendung des Hitzetrocknungsverfahrens bei einer Temperatur im Bereich von 25 bis 60ºC, gegebenenfalls in Gegenwart einer Luftzirkulation, entfernt.
Am Ende der Trocknungsbehandlung setzt sich das heterogene Plastikmaterial mit hohem spezifischem Gewicht aus einem Teil nichtveränderten Materials, bestehend beispielsweise im wesentlichen aus PET, und einem Teil von modifiziertem Material, bestehend im wesentlichen aus PVC und gegebenenfalls Polystyrol zusammen.
Dieses heterogene Gemisch kann gravimetrisch oder durch Flotation getrennt werden.
Insbesondere erfolgt im Falle von vollständig gequollenen Polymeren die Trennung bevorzugt gravimetrisch in einem zweiten Trenntank, der eine Flüssigkeit mit einer höheren Dichte als die Dichte des modifizierten Polymeren enthält.
Eine Flüssigkeit, die sich für die Verwendung bei dieser zweiten Trennung eignet, kann aus Flüssigkeiten mit einer Dichte, bevorzugt im Bereich von 1 bis 1,1 kg/dm³, wie Was ser, Wasser/Glykolgemische, Wasser/Natriumchloridgemische, Wasser/nichtschäumende grenzflächenaktive Mittel-Gemische, etc., ausgewählt werden.
Alternativ erfolgt im Falle von nur oberflächlich modifizierten Polymeren die Trennung bevorzugt durch Flotation, wobei Luft oder ein anderer gasförmiger Träger, wie Stickstoff, Kohlendioxid etc., durch die Flüssigkeit in dem zweiten Trenntank geblasen wird. Die Materialien, die durch die chemische Behandlung verändert wurden, besitzen eine rohe Oberfläche und daher verursacht das durchgeblasene Gas ihr Ansteigen zur Oberfläche der Flüssigkeit, während die anderen Materialien, die eine glatte Oberfläche besitzen, in der Flüssigkeit sinken, da sie den Gasblasen keinen Halt bieten.
Eine alternative Trenntechnik, die sich besonders eignet, wenn das Kunststoffmaterial mit dem Lösungsmittel für kurze Zeiten behandelt wurde, die ausreichen, die Oberfläche des reaktiven Teils des Kunststoffmaterials nur zu erweichen, umfaßt die Verdampfung des Lösungsmittels, das die Materialoberfläche benetzt, während das adsorbierte Mittel zurückgehalten wird.
Das Kunststoffmaterial, das immer noch adsorbiertes Lösungsmittel zurückhält, ist klebrig und kann daher mit Pulvern mit niedrigem spezifischem Gewicht behandelt werden, die an den klebrigen Teilchen haften, während sie von dem Kunststoffmaterial, das der Wirkung der Lösungsmittel widerstand, abgleiten und nicht daran haften. Geeignete Beispiele für Pulver mit niedrigem spezifischem Gewicht sind mikrokugelförmiges Siliciumdioxid, Alkali- und/oder Erdalkalisilicate, Carbonate etc. in der geschäumten Form.
Das so behandelte Kunststoffmaterialgemisch kann gravimetrisch getrennt werden, da das durch das Lösungsmittel modifizierte Material auf der Oberfläche der Trennflüssigkeit infolge des Flotationseffekts der leichten Pulver gehalten wird.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer Vorrichtung zur Trennung von heterogenem Kunststoffmaterial in im wesentlichen homogene Fraktionen, welche umfaßt:
1) einen ersten Trenntank, der bei Gebrauch Wasser enthält, und mit Mitteln ausgestattet ist, die für die Gewinnung von Materialien, die auf der Oberfläche der Flüssigkeit in dem Tank aufschwimmen, geeignet sind und mit Mitteln zur Gewinnung des Materials vom Boden des Tanks ausgestattet sind.;
ii) ein erstes Mittel zur Trocknung des von dem Boden des ersten Trenntanks gewonnenen Kunststoffmaterials;
iii) ein Mittel zur Aufnahme eines selektiven Lösungsmittels, das eine Fraktion des heterogenen Kunststoffmaterials quellen/modifizieren kann, wobei die Fraktion aus Polymeren, die im wesentlichen miteinander kompatibel sind, besteht;
iv) ein zweites Mittel zur Trocknung, um im wesentlichen überschüssiges Lösungsmittel von dem so behandelten Kunststoffmaterial zu entfernen;
v) einen zweiten Trenntank zur Aufnahme einer Flüssigkeit mit einer bekannten Dichte, um das gequollene/modifizierte Kunststoffmaterial von dem nichtgequollenen/modifizierten Material zu trennen; und
vi) gegebenenfalls ein drittes Trocknungsmittel zur Trocknung des gequollenen/modifizierten Kunststoffmaterials.
Das zweite Mittel zur Trocknung ist so angeordnet, daß bei Gebrauch überschüssiges Lösungsmittel von dem Kunststoffmaterial vor der Trennung in dem zweiten Trenntank entfernt wird. Am bevorzugtesten umfaßt das zweite Trocknungsmittel ein Mittel zur Verdampfung des Lösungsmittels von dem behandelten Material.
Das dritte Trocknungsmittel ist für die Trocknung des modifizierten Kunststoffmaterials nach Trennen im zweiten Trenntank vorgesehen. Bevorzugt kann das dritte Trocknungsmittel auch im wesentlichen die letzten Spuren des Lösungsmittels entfernen.
Gemäß einer bevorzugten erfindungsgemäßen Vorrichtung besitzen die Trenntanks im wesentlichen die Form eines Parallelepipeds mit Ausmaßen, die von den Mengen des zu behandelnden Kunststoffmaterials abhängen. Tanks mit einer Länge von 2 bis 6 m, einer Höhe und einer Breite von 0,5 bis 2 m, sind erfindungsgemäß am geeignetsten.
Das Mittel zur Aufnahme des chemischen Mittels enthält bevorzugt eine Leitung. Die Ausmaße der Leitung hängen von der Menge des zu behandelnden Kunststoffmaterials ab. Eine Leitung mit einem Durchmesser von 0,5 bis 1 m und einer Länge von 3 bis 10 m ist bevorzugt. Bevorzugt kann das Kunststoffmaterial in die Leitung bewegt werden, beispielsweise durch eine schraubenförmige Fördervorrichtung geschoben werden.
Die Konstruktions- und Funktionseigenschaften der Vorrichtung zur Trennung von heterogenem Kunststoffmaterial in homogene Fraktionen, die die Aufgabe der Erfindung ist, kann aus der folgenden ausführlichen Beschreibung besser verstanden werden, worin auf die beigefügte Figur Bezug genoltimen wird, die ein beispielhaftes aber nichtbeschränkendes Schema der Erfindung darstellt.
Unter Bezugnahme auf die Figur umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung:
einen ersten Trenntank (1), der mit einem halbuntergetauchten Förderband (a), einer schraubenförmigen Beförderungsvorrichtung (b) und an deren Boden angebrachten Isolierflächen (b') ausgestattet ist;
ein Isoliergefäß (c), das mit einer Beförderungsleitung, beispielsweise einer pneumatischen Beförderungsleitung (d) verbunden ist;
eine erste Trocknungsvorrichtung (2), die am Boden mit einem schraubenförmigen Beförderungsband (e) verbunden ist;
ein röhrenförmiges Gefäß (3), das das modifizierende oder auflösende chemische Mittel und eine schraubenförmige Beförderungsvorrichtung (f) enthält;
eine zweite Trocknungsvorrichtung (4) vom Bandtyp (g), ausgestatte mit einem Dampfkondensator (7) für ein mögliches Recycling des Lösungsmittels;
einen zweiten Trenntank (5), der mit einem halbuntergetauchten Förderband (a') und mit einer am Boden angebrachten schraubenförmigen Beförderungsvorrichtung (h) ausgestattet ist;
ein Isoliergefäß (c'), das über eine Transferleitung (d') mit einer dritten Trocknungsvorrichtung (6) verbunden ist, die ihrerseits am Boden mit einer schraubenförmigen Beförderungsvorrichtung (e') verbunden ist. Gegebenenfalls vorhandene Lösungsmittelreste werden in den Kondensator (7) über die Leitung (k) zurückgeführt.
Die beigefügte Figur und die folgende Beschreibung erläutern klar den Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Das heterogene Kunststoffmaterial, das in den ersten Trenntank (1) geladen wird, in dem ein Wasserrecycling einen Dampfstrom erzeugt, wird in zwei Fraktionen geteilt. Die leichte, die auf schwimmt und die durch ein Band (a) gewonnen wird, während die schwere Fraktion auf den Tankboden herabsinkt.
Insbesondere sinken die in der schweren Fraktion enthaltenen Materialien mit hohem spezifischem Gewicht, wie PVC und PET, fast unmittelbar herab und werden von der schraubenförmigen Beförderungsvorrichtung (b) gewonnen. Andere Materialien, wie Polystyrol, mit einem spezifischen Gewicht in der Nähe von Wasser werden durch den Dampfstrom weitergetragen, während sie in den Isolierflächen (b') herabsinken und sich niederschlagen, von denen sie durch Mittel, die in der Figur nicht gezeigt sind, gewonnen werden.
Die schwerere Fraktion, die im wesentlichen aus PVC und PET besteht, wird in (c) gewonnen, von wo aus sie zu einer ersten Trocknungsvorrichtung (2) zur Trocknung geschickt wird.
Mittels einer schraubenförmigen Beförderungsvorrichtung (e) wird die schwerere Fraktion in das Gefäß (3), das das Lösungsmittel enthält, eingespeist, das mit beispielsweise PVC reagiert und es quillt.
Nach einer Kontaktzeit, die von dem Typ des Lösungsmittels und der Temperatur, bei der die Behandlung durchgeführt wird, abhängt, gelangt die schwere Fraktion, die den gequollenen/modifizierten Anteil enthält, in den Trockner (4), der ein Förderband (g) enthält, um das Lösungsmittel zu gewinnen, das in (7) kondensiert wird.
Das so behandelte Kunststoffmaterialgemisch wird in den zweiten Trenntank (5) befördert, in dem PVC (und andere gegebenenfalls vorhandene gequollene Materialien), das aufschwimmt, von PET abgetrennt wird, das ausfällt, da es unverändert geblieben ist. Das zuletzt genannte wird mittels einer schraubenförmigen Beförderungsvorrichtung (h) gewonnen, während PVC, das durch das Band (a') gewonnen wird, in den letzten Trockner (6) geschickt wird, um auch die letzten Lösungsmittelspuren, sofern noch vorhanden, zu entfernen.
Bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung in der Praxis können verschiedenen Veränderungen, Modifikationen und Variationen an den verschiedenen Teilen, die die Vorrichtung zur Trennung von heterogenem Kunststoffmaterial in homogene Fraktionen bilden, die als Beispiel in der Zeichnung der beigefügten Figur erläutert ist, vorgenommen werden, ohne vom Umfang und Gehalt der vorliegenden Erfindung abzuweichen.

Claims

1) Verfahren zur Trennung von heterogenem Kunststoffmaterial in Familien von gegenseitig kompatiblen Materialien, wobei man

a) pulverisiertes Kunststoffmaterial in einen ersten, Wasser enthaltenden Trenntank (1) einspeist, um die Kunststoffmaterialprodukte mit hohem spezifischem Gewicht von denjenigen mit einem niedrigen spezifischen Gewicht abzutrennen;

b) das Gemisch aus Kunststoffmaterial mit hohem spezifischem Gewicht vom Boden des ersten Trenntanks gewinnt und in einem ersten Trockner (2) trocknet;

c) das getrocknete Kunststoffmaterialgemisch mit hohem spezifischem Gewicht mit einem selektiven Lösungsmittel mit der Fähigkeit, eine Fraktion des Gemisches zu quellen/zu modifizieren, behandelt, wobei die Fraktion im wesentlichen kompatible Kunststoffmaterialien umfaßt, und

d) das überschüssige Lösungsmittel von dem behandelten Kunststoffmaterial durch Trocknen entfernt, und die behandelten Kunststoffmaterialien in einen zweiten Trenntank (5) einspeist, in dem das nicht-gequollene/nicht-modifizierte Kunststoffmaterial zum Boden des Tanks sinkt, während das gequollene/modifizierte Material sich im wesentlichen an der Oberfläche der Flüssigkeit in dem Tank ansammelt und entnommen wird.

2) Verfahren nach Anspruch 1, wobei man den ersten Trenntank (1) mit Kreislaufwasser, das einen Dampfstrom im Tank erzeugt, beschickt.

3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei man das Lösungsmittel aus Quellmitteln für Kunststoffmaterialien, bevorzugt Flüssigkeiten mit der Fähigkeit, als Lösungsmittel zu wirken, auswählt.

4) Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei das Lösungsmittel Aceton ist.

5) Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei man das Gemisch aus Kunststoffmaterial mit hohem spezifischem Gewicht mit Lösungsmittel bei einer Temperatur, die mindestens Raumtemperatur ist, für eine Kontaktzeit im Bereich von 5 bis 60 min. in Kontakt bringt.

6) Verfahren nach Anspruch 1, wobei man nach der Behandlung des getrockneten Kunststoffmaterials mit hohem spezifischem Gewicht mit dem Lösungsmittel das überschüssige Lösungsmittel von dem Kunststoffmaterial vor der Einspeisung des Kunststoffmaterials in den zweiten Trenntank (5) entfernt und wiedergewinnt.

7) Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei man das Lösungsmittel von dem Kunststoffmaterial mit hohem spezifischem Gewicht durch Trocknen bei einer Temperatur im Bereich von 25º bis 60ºC entfernt.

8) Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei die Trennung in dem zweiten Trenntank (5) entweder eine gravimetrische Trennung oder eine Trennung durch Flottieren ist.

9) Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei man die Trennung in dem zweiten Trenntank (5) in Gegenwart einer Flüssigkeit mit einer höheren Dichte als die des Kunststoffmaterials, das durch das Lösungsmittel gequollen/modifiziert wurde, durchführt.

10) Vorrichtung zur Trennung eines heterogenen Kunststoffmaterials in homogene Fraktionen, umfassend

i) einen ersten Trenntank (1), der bei Betrieb Wasser enthält, der mit Mitteln zur Gewinnung von Material, das auf der Oberfläche der Flüssigkeit (a) in dem Tank aufschwimmt, und mit Mitteln zur Gewinnung des Materials vom Boden des Tanks (b') ausgestattet ist;

ii) ein erstes Mittel zur Trocknung (2) des Kunststoffmaterials, das vom Boden des ersten Trenntanks (1) gewonnen wurde;

iii)ein Mittel zur Aufnahme (3) eines selektiven Lösungsmittels mit der Fähigkeit, eine Fraktion des heterogenen Kunststoffmaterials zu quellen/zu modifizieren, wobei die Fraktion im wesentlichen miteinander kompatible Polymere umfaßt;

iv) ein zweites Mittel zur Trocknung (4), um überschüssiges Lösungsmittel von dem behandelten Kunststoffmaterial im wesentlichen zu entfernen;

v) einen zweiten Trenntank (5) zur Aufnahme einer Flüssigkeit mit einer bekannten Dichte, um das gequollene/modifizierte Kunststoffmaterial von dem nicht-gequollenen/nicht-modifizierten Material zu trennen; und

vi)gegebenenfalls ein drittes Trocknungsmittel (6) zur Trocknung des gequollenen/modifizierten Kunststoffmaterials.

11) Vorrichtung nach Anspruch 10, umfassend zusätzlich einen Kondensator (7), so daß bei Betrieb überschüssiges Lösungsmittel, das von dem Kunststoffmaterial entfernt wird, wiedergewonnen werden kann.

12) Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, wobei ein oder beide Trenntank(s) (1,5) im wesentlichen die Form eines Parallelepipeds besitzt/besitzen.

13) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei das Mittel zur Aufnahme des Lösungsmittels eine Leitung umfaßt.

14) Verwendung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9 oder der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13 zur Trennung von Kunststoffmaterialien, wobei der Kunststoff mit hohem spezifischem Gewicht PVC und PET umfaßt.