DE19629042A1 - Verfahren zur Gewinnung von Terephthalsäure und Äthylenglykol, insbesondere aus Polyäthylenterephthalat-Abfällen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Terephthalsäure und Äthylenglykol, insbesondere aus Polyäthylenterephthalat-Abfällen und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von
Terephthalsäure und Äthylenglykol insbesondere aus Polyäthylenterephtalat
(PET)-Abfällen sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Ver
fahrens.
Die weltweit zunehmende Produktion von Polyäthylen, einem bevorzugten
Material zur Herstellung von Flaschen und Behältern, industriellen
Formteilen, Isolierfolien und sonstigen Gegenständen des täglichen
Bedarfs und anderer praktischer Gegenstände, geht mit einem rapiden
Abwachsen der Abfallmenge einher. Die chemische Beschaffenheit des
gegen langfristige Einwirkungen extrem strenger atmosphärischer Be
dingungen resistenten PET hat zur Folge, daß diese Abfälle weder
biologisch abbaubar noch auf natürlichem Wege verrottbar sind und
über lange Zeiträume unverändert lagern und eine Bedrohung für die
Umwelt darstellen.
Gleichzeitig sind die Rohstoffe für die PET-Produktion, d. h. Äthylen
glykol und Terephthalsäure, immer noch relativ teuer. Das bekannte
Verfahren der Wiederverwertung von PET-Abfällen in Form von aus den
Abfällen gewonnenen Granulaten, welche dem Originalkunststoff während
der Formverfahren zugesetzt werden, löst das Abfallproblem nicht
und ist angesichts der bei der Verbrennung von Abfällen anfallenden
Schadstoffe nur ein halbherziges Verfahren.
Es ist ein weiteres Verfahren zum hydrolytischen Abbau von PET zu
Äthylenglykol und Niedermolekular-Derivaten von Terephthalsäure bekannt.
Der hydrolytische Abbau von PET wird gemäß Beschreibung in den US-Paten
ten 2 544 622 und 3 317 519 vornehmlich im alkalischen Medium,
insbesondere in NaOH, durchgeführt.
Aus dem US-Patent 4 522 239 ist ein weiteres Verfahren der alkalischen
Hydrolyse von Polyestern unter Verwendung von Ammoniumhydroxid bekannt.
Obgleich bei diesen Verfahren die schädlichen Polyester-Abfälle nicht
anfallen und wertvolle Rohstoffe, beispielsweise für die Produktion
von PET gewonnen werden, bewirkt ein stark alkalisches Reaktions
mittel Verunreinigungen der erhaltenen Produkte. Die Durchführung
des Verfahrens bei hohen pH-Werten beschleunigt die Hydrolyse-Reaktion
zwar erheblich, doch entstehen gleichzeitig unter diesen Bedingungen
sekundäre Nebenreaktionen, so daß die Produkte unerwünschte Verun
reinigungen der Hydrolyse-Produkte, d. h. Äthylenglykol und Terephthal
säure, enthalten.
Das bekannte Verfahren wurde bei einem normalen oder geringfügig
erhöhten Druck kontinuierlich oder semi-kontinuierlich unter Verwendung
der erhitzten, typischen Reaktoren mit Substrat-Dosiervorrichtungen,
Mischern, Rohrverbindungen, Reflux- oder Destilliersäuren durchge
führt. Der Reaktor wird üblicherweise in die Vorrichtung integriert,
welche Mittel zum Reinigen und Zerkleinern von Polyester-Substraten
und das System zur Produktreinigung aufweist, mit welchem die abge
schiedene Terephthalsäure oder deren Feststoff-Derivate gereinigt,
rekristalliert und getrocknet und das Äthylenglykol aus der Lösung
herausdestilliert werden.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren werden geeignet zerkleinerte
PET-Abfälle mit einer wäßrigen Lösung aus Alkalimetall- oder Ammonium-
Karbonat unter allmählicher Erhöhung der Temperatur, vorzugsweise
auf 200°C behandelt und so lange auf dieser Temperatur gehalten,
bis das gesamte Polyester gelöst ist. Das während der Reaktion ent
stehende Kohlendioxid wird kontinuierlich aus dem Reaktionsmedium
unter Anwendung eines konstanten Drucks extrahiert und in einer
wäßrigen Lösung aus Alkali-Metallhydroxid, vorzugsweise Na oder
K oder Ammoniakwasser, bis zur Sättigung absorbiert.
Das Reaktionsgemisch wird nach der Abscheidung der Feststoff-Verun
reinigungen und nach Abkühlung einer Oxidationsbehandlung, vorzugsweise
in einer wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung einer Konzentration von
3 Gew.-%, unterzogen und sodann mit einer Säurelösung, vorzugsweise
einer Mineralsäurelösung, bis zur Ausfällung der Terephthalsäure
neutralisiert.
Aus der entstandenen Suspension aus Terephthalsäure in einer Lösung
aus Äthylenglykol und nach Neutralisierung von Säuresalz wird eine
Feststoff-Stufe abgeschieden und dann durch Waschen und/oder Re
kristallation gereinigt und getrocknet, um Terephthalsäure des ge
wünschten Wassergehalts zu erhalten. Nach der Verdampfung von Wasser
und der Abscheidung von Salzen aus einer in der Neutralisation ver
wendeten Säure wird Äthylenglykol aus der restlichen Lösung heraus
destilliert.
Die Vorrichtung zur Gewinnung von Terephthalsäure und Äthylenglykol,
insbesondere aus PET-Abfällen gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
weist zumindest zwei erwärmte Autoclaven auf, die jeweils mit einem
Mischer, einer verschließbaren Füllöffnung, vorteilhafter Weise mit
einem hermetischen System zur Zufuhr des Rohstoffes, einem Belüftungs
rohr mit Rückschlagventil und einem Saturationsrohr versehen sind,
welches innerhalb eines Autoclaven mit einem Blasenbildner verbunden
ist.
Die Autoclaven stehen über ein Vier-Wege-Druckventil miteinander
in Wirkverbindung, derart, daß während der Reaktion des hydrolytischen
Abbaus von Substraten im ersten Autoclaven ein Entlüftungsrohr des
ersten Autoclaven mit einem Saturationsrohr des zweiten Autoclaven
und ein Entlüftungsrohr des zweiten Autoclaven mit einem Saturations
rohr des ersten Autoclaven während des hydrolytischen Abbaus im zweiten
Autoclaven verbunden ist.
Die Auslässe der Autoclaven sind über ein gemeinsames Ventil an eine
Vorrichtung zum Abscheiden von Feststoff-Verunreinigungen aus der
Reaktionslösung, vorzugsweise einem Kohlefilter, und eine Kühlvor
richtung, angeschlossen, derart, daß der Auslaß zu der Oxidations
vorrichtung und sodann - vorzugsweise über ein Filter - zu der Neu
tralisiervorrichtung führt.
Ein Auslaß der Neutralisiervorrichtung ist mit der Vorrichtung zur
Abscheidung einer Flüssig-Stufe aus der Feststoff-Stufe, vorzugsweise
einer Zentrifuge, verbunden, wobei der Rückfluß vorzugsweise über
den Evaporator zur Destilliersäule führt und der Feststoff-Rest zur
Waschvorrichtung und/oder der Kristallisiervorrichtung und dem Trockner
befördert wird.
Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der
beiliegenden Zeichnung dargestellt.
Die Vorrichtung weist zwei erhitzte Autoclaven 1, 2 auf, die jeweils
mit einem Mischer 3, einer verschließbaren Füllöffnung, die mit einer
hermetischen Vorrichtung zur Zufuhr von Rohmaterial verbunden ist,
einem Entlüftungsrohr 5 mit einem Druck-Rückschlagventil 6 und einem
Saturationsrohr 7 versehen sind, welches mit einem in jedem Auto
claven 1, 2 angeordneten Blasenbildner 8 verbunden ist. Die Autoclaven
1, 2 sind über ein Vier-Wege-Druckventil 9 miteinander verbunden,
derart, daß ein Entlüftungsrohr 5 des ersten Autoclaven 1 mit dem
Saturationsrohr 7 des zweiten Autoclaven 2 während des hydrolytischen
Abbaus von Polyester im ersten Autoclaven 1 und ein Entlüftungsrohr
5 des zweiten Autoclaven 2 mit dem Saturationsrohr 7 des ersten Auto
claven während des hydrolytischen Abbaus im zweiten Autoclaven 2
verbunden ist.
Die Auslässe der Autoclaven 1, 2 sind über ein gemeinsames Ventil
10 mit einem Kohlefilter 11 und einer Kühlvorrichtung 12 verbunden,
wobei der Auslaß mit der Oxidiervorrichtung 12 und sodann über einen
zwischengeschalteten Kohlefilter 14 mit der Neutralisiervorrichtung
15 verbunden ist. Der Auslaß der Neutralisiervorrichtung 15 ist mit
einer Zentrifuge 16 verbunden, welche über den Verdampfer 17 an eine
Destilliersäule 18 und an eine Waschvorrichtung 19 mit Trockner 20
angeschlossen ist.
Während der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der
erste Autoclave 1 mit einer Karbonatlösung und zerkleinertem, ge
waschenen Rohpolyester aus zwei verschiedenen Formen von Polyäthylen
terephthalat gefüllt. Während der Umsetzung freigesetztes Kohlen
dioxid wird aus dem Reaktionsmedium bei konstantem Druck über ein
Entlüftungsrohr 5 des ersten Autoclaven 1 und des Vier-Wege-Druck-
Ventil 9 an einem Saturationsrohr 5 des zweiten Autoclaven abgezogen,
welcher mit einer wäßrigen Hydroxid-Lösung gefüllt ist. Kohlendioxid
wird über einen Blasenbildner in den zweiten Autoclaven 2 eingebracht
und unter Bildung einer Karbonat-Wasserlösung absorbiert.
Die Autoclaven 1, 2 funktionieren austauschbar, derart, daß nach
Abschluß des hydrolytischen Abbauprozesses im ersten Autoclaven
dieser entleert und anschließend mit einer wäßrigen Hydroxidlösung
gefüllt wird, während Rohpolyester in den zweiten Autoclaven 2 einge
führt wird, welcher eine unmittelbar zuvor hergestellte wäßrige
Karbonatlösung enthält. Nach Anpassung des Vier-Wege-Druckventils
9 erfolgt ein hydrolytischer Abbau im zweiten Autoclaven 2 mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren unter Absorbierung des freigesetzten
Kohlendioxids im Autoclaven 1.
Der Inhalt der austauschbar arbeitenden Autoclaven 1, wird über
das Abschlußventil 10 dem Kohlefilter 11 zur Abscheidung von Feststoff-
Verunreinigungen und Farbstoffen zugeführt, und wird sodann in einer
Kühlvorrichtung 12 gekühlt. Das gekühlte Reaktionsgemisch wird einer
Oxidiervorrichtung 13 zugeleitet, der eine Wasserstoffperoxid-Lösung
in einer Menge zugeführt wird, um eine Oxidation der entstandenen
Nebenprodukte zu bewirken. Danach gelangt es nach Filterung in einem
zwischengeschalteten Kohlefilter 14 in eine Neutralisiervorrichtung
15, in der es bis zur vollständigen Ausfällung der Terephthalsäure
azifiziert wird. Die entstandene Suspension aus Terephthalsäure wird
in einer wäßrigen Lösung aus Äthylenglykol und dem entstandenen Mineral
säuresalz in einer Zentrifuge 16 abgeschieden. Der Rückfluß aus Roh
äthylenglykol wird nach der Verdampfung von Wasser in einen Evaporator
17 und der Abscheidung eines ausgefällten Salzes auf eine Destillier
säule 18 verbracht, in welcher er einer weiteren Reinigung unterzogen
wird. Die Ablagerung von der Zentrifuge 16 abgeschiedenen Terephthal
säure wird gewaschen und getrocknet.
In einem ersten Autoclaven 1 der erfindungsgemäßen Vor
richtung wurde Polyäthylenterephthalat in Form von Abfalltextilfasern
in einer Menge von 100 Gewichtsteilen und einer 15%igen Natrium
karbonatlösung in einer Menge von 55.3 Gewichtsteilen zugesetzt.
Der Inhalt des Autoclaven wurde auf 200°C bis zur Entwicklung von
Kohlendioxid erhitzt. Das Rückschlagventil wurde auf 25 MPa einge
stellt und das entwickelte Kohlendioxid in dem zweiten Autoclaven
2 absorbiert, welcher Natriumhydroxid in einer Menge von 41,7 Gewichts
teilen in Form einer wäßrigen Lösung enthielt. Das Reaktionsgemisch
wurde in einem Kohlenstoff-Filter 1 heiß gefiltert und anschließend
in einer Kühlvorrichtung abgekühlt und in einer Oxidationsvorrichtung
13 mit einer 3%igen Wasserstoffperoxidlösung oxidiert. Die entstandene
Lösung wurde nochmals in einem zwischengeschalteten Kohlefilter 14
abgefiltert und sodann einer Neutralisiervorrichtung 15 zugeführt,
welche eine 15%ige wäßrige Schwefelsäure entsprechend 51,5 Gewichts
teile reiner Säure enthielt.
Der ausgefällte Terephthalsäure-Niederschlag wurde mehrfach mit heißem
Wasser in einer Zentrifuge 16 bis zum Verlust der Wasserstoffionen
gewaschen. Der ausgeschleuderte Niederschlag wurde in einem Trockner
20 getrocknet und ergab Terephthalsäure in einer Menge von 86,4 Ge
wichtsteilen. Der Rückfluß aus der Zentrifuge 16, welcher eine wäßrige
Lösung aus Äthylenglykol und Natriumsulfat enthielt, wurde der Ver
dampfung von Wasser unterzogen und führte zu einem Natriumsulfat-
Niederschlag und Rohäthylenglykol. Die Destillierung von Rohäthylen
glykol führte zu dem gereinigten Äthylenglykol in einer Menge von
30 Gewichtsteilen.
In dem ersten Autoclaven 1 der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wurde Polyäthylenterephthalat in Form von zerkleinerten Abfall-Flaschen
in einer Menge von 100 Gewichtsteilen und einer 15%igen Kaliumkarbonat
lösung in einer Menge vom 72,0 Gewichtsteilen zugesetzt. Der Inhalt
des Autoclaven wurde bis zur Bildung von Kohlendioxid auf 200°C
erhöht. Das Rückschlagventil wurde auf 25 MPa eingestellt. Das ent
standene Kohlendioxid wurde in dem zweiten Autoclaven 2 absorbiert,
welcher Kaliumhydroxid in einer Menge von 58,3 Gewichtsteilen in
Form einer wäßrigen Lösung enthielt. Das Reaktionsgemisch wurde
in einem Kohlefilter 11 heißgefiltert, anschließend in einer Kühl
vorrichtung 12 abgekühlt und sodann in einer Oxidiervorrichtung 13
mit einem 3%igen Wasserstoffperoxid oxidiert. Die entstandene Lösung
wurde wiederum in einem Zwischen-Kohlefilter 14 gefiltert und sodann
einer Neutralisiervorrichtung 15 zugeführt, welche eine 15%ige
wäßrige Lösung aus Schwefelsäure entsprechend 51,1 Gewichtsteilen
reiner Säure enthielt.
Der ausgefällte Terephthalsäure-Niederschlag wurde mehrfach mit heißem
Wasser in einer Zentrifuge 16 bis zum Verlust der Wasserstoffionen
gewaschen. Der herausgeschleuderte Niederschlag wurde in einem Trockner
20 getrocknet und ergab eine Terephthalsäure in einer Menge von 86,5
Gewichtsteilen. Der Rückfluß aus der Zentrifuge 6, welche eine wäßrige
Lösung aus Äthylenglykol und Kaliumsulfat enthielt, wurde einer Wasser
verdampfung unterzogen und ergab eine Kaliumsulfat-Niederschlag und
Rohäthylenglykol. Die Destillierung von Rohäthylenglykol ergab ge
reinigtes Äthylenglykol in einer Menge von 31 Gewichtsteilen.
In einem ersten Autoclaven 1 der Vorrichtung gemäß der
Erfindung wurde Polyäthylenterephthalat in Form von Textilfaserab
fällen in einer Menge von 100 Gewichtsteilen und 20% Ammoniumkar
bonatlösung in einer Menge von 50,0 Gewichtsteilen zugesetzt. Der
Inhalt des Autoclaven wurde auf 200°C bis zur Bildung von Kohlen
dioxid erhitzt. Das Druckrückschlagventil wurde auf 25 MPa eingestellt.
Das entstandene Kohlendioxid wurde in dem zweiten Autoclaven 2 absor
biert, welcher Ammoniumhydroxid in einer Menge von 36,5 Gewichtsteilen
in Form einer wäßrigen Lösung enthielt. Das Reaktionsgemisch wurde
in einem Kohlefilter 11 abgefiltert und sodann in einer Kühlvorrichtung
12 abgekühlt und in einer Oxidiervorrichtung 13 mit 3%igem Wasser
stoffperoxid oxidiert. Die entstandene Lösung wurde wiederum in einem
zwischengeschalteten Kohlefilter 14 abgefiltert und sodann einer
Neutralisiervorrichtung 15 zugeführt, welche eine 15%ige Lösung
aus Schwefelsäure entsprechend 51,1 Gewichtsteilen reiner Säure enthält.
Der ausgefällte Niederschlag von Terephthalsäure wurde mehrfach mit
heißem Wasser in einer Zentrifuge 16 bis zum Verlust von Wasserstoff
ionen gewaschen. Der geschleuderte Niederschlag wurde in einem Trockner
20 getrocknet und ergab Terephthalsäure in einer Menge von 86,4 Ge
wichtsteilen. Dem Rückfluß aus der Zentrifuge 16, welcher eine wäßrige
Lösung aus Äthylenglykol und Ammoniumsulfat enthielt, wurde der Wasser
dampf entzogen und ergab Ammoniumsulfat-Niederschlag und Rohäthylen
glykol in einer Menge von 32 Gewichtsteilen.
In dem ersten Autoclaven 1 der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wurde Polyäthylenterephthalat in Form von zerkleinertem Abfall aus
rentgenographischem Film in einer Menge von 100 Gewichtsteilen und
20% Natriumkarbonatlösung in einer Menge von 55,3 Gewichtsteilen
zugesetzt. Das Rückschlagventil wurde auf 25 MPa eingestellt. Das
entwickelte Kohlendioxid wurde in dem zweiten Autoclaven 2 absorbiert,
welcher Natriumhydroxid in einer Menge von 41,7 Gewichtsteilen in
Form einer wäßrigen Lösung enthielt. Das Reaktionsgemisch wurde
in einem Kohlefilter 11 heiß gefiltert und sodann in einer Kühlvor
richtung 12 abgekühlt und in einer Oxidiervorrichtung 13 mit 3%iger
Wasserstoffperoxidlösung oxidiert. Die entstandene Lösung wurde wiederum
auf einem Zwischen-Kohlefilter 14 gefiltert und sodann einer Neutra
lisiervorrichtung 15 zugeführt, welche eine 15%ige Lösung aus Schwefel
säure entsprechend 51,1 Gewichtsteilen reiner Säure enthielt.
Der ausgefällte Niederschlag aus Terephthalsäure wurde mehrfach mit
heißem Wasser in einer Zentrifuge 16 bis zum Verlust der Wasserstoff
ionen gewaschen. Der ausgeschleuderte Niederschlag wurde in einem
Trockner 20 getrocknet und ergab einen Natriumsulfat-Niederschlag
und Rohäthylenglykol. Die Destillierung von Rohäthylenglykol ergab
das gereinigte Äthylenglykol in einer Menge von 31 Gewichtsteilen.
Die Ergebnisse der chemischen Analyse der gemäß den vorstehenden
Beispielen unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit
der Vorrichtung nach der Erfindung erhaltenen Terephthalsäure sind
in der Tabelle 1 wiedergegeben.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Terephthalsäure und Äthylenglykol,
insbesondere aus Polyäthylenterephthalat(PET)-Abfällen durch hydro
lytischen Abbau von Polyester in ein alkalisches Medium bei er
höhter Temperatur und erhöhtem Druck, ferner durch Neutralisierung
eines Reaktionsgemisches, Abscheidung der Produkt-Phasen und Reini
gung von Äthylenglykol durch Destillierung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zerkleinerten Polyäthylenterephthalat-Abfälle mit einer
wäßrigen Lösung aus Alkalimetall-Karbonat oder Ammonium-Karbonat
behandelt werden, die Temperatur allmählich - vorzugsweise - auf
200°C erhöht und Kohlendioxid aus dem Reaktionsgemisch unter
konstantem Druck abgeschieden und das Reaktionsgemisch nach Ab
trennung von Feststoff-Verunreinigungen und Abkühlung einer Oxi
dationsbehandlung vorzugsweise mit einer wäßrigen Wasserstoff
peroxid-Lösung unterzogen und anschließend mit einer wäßrigen
Säurelösung, vorzugsweise Mineralsäure, neutralisiert und aus
der entstandenen Suspension eine Feststoff-Stufe abgeschieden
und vorzugsweise durch Waschen und/oder Kristallation gereinigt
und gewaschen wird, und daß nach Verdampfung zumindest eines Teils
des Wassers aus der residenten Lösung und Abscheidung eines Salzes
aus der neutralisierenden Säure Äthylenglykol vorzugsweise durch
Destillierung abgeschieden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bei
der Umsetzung entstandene Kohlendioxid in einer wäßrigen Ammoniak-
Lösung oder in Alkalimetallhydroxid, vorzugsweise Na oder K, ab
sorbiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bei
der Absorption von Kohlendioxid entstandene Karbonat bei dem er
findungsgemäßen Verfahren verwendet wird.
4. Vorrichtung zur Gewinnung von Terephthalsäure und Äthylenglykol,
insbesondere aus Polyäthylenterephthalat-Abfällen, welche einen
erhitzten Autoclaven mit einem Mischer, eine geschlossene Füll
öffnung mit einem abgedichteten Substrat-Dosier- und Leitungssystem,
eine Neutralisiervorrichtung und Vorrichtungen zur Abtrennung
von Phasen und zur Reinigung der Fest- und Flüssigphasen aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie zumindest zwei erhitzte Autoclaven (1, 2) enthält, von
denen jeder mit einem Mischer (3), einer geschlossenen Füllöffnung
(4) und einem Auslaßrohr (5) mit Rückschlagventil (6) und Sätti
gungsventil (7) versehen ist, welches mit innerhalb der Autoclaven
(1, 2) angeordneten Blasenbildnern (8) verbunden ist, die über
ein Vier-Wege-Druckventil (9) so verbunden sind, daß während des
Ablaufs des Verfahrens im ersten Autoclaven (1) ein Auslaßrohr
(5) des ersten Autoclaven (1) mit einem Sättigungsrohr des zweiten
Autoclaven (2) in Verbindung steht und während des Ablaufs des
Verfahrens im zweiten Autoclaven (2) ein Auslaßrohr (5) des zweiten
Autoclaven (2) mit dem Sättigungsrohr (7) des ersten Autoclaven
(1) verbunden ist, wobei die unteren Auslässe der Autoclaven (1,
2) über ein gemeinsames Ventil (10) an eine Vorrichtung zur Ab
trennung der Feststoff-Stufen, vorzugsweise ein Kohlefilter (11)
und eine Kühlvorrichtung (12), angeschlossen sind, wobei dieser
Auslaß mit einer Oxidiervorrichtung (13), und sodann vorzugsweise
über ein zwischengeschaltetes Kohlefilter (14) mit einer Neutra
lisiervorrichtung (15) in Verbindung steht, und an eine Vorrichtung
zur Abtrennung der Feststoff-Stufe, vorzugsweise einer Zentrifuge (16),
abgeschlossen ist, welche mit einer Destilliersäule (18)
und einer Wasch- und/oder Kristallisiervorrichtung mit Trockner
verbunden ist.
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