DE10032900A1 - Verfahren zum Aufbereiten von PET-Behältnissen mit einer alkalischen Hydrolyse - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten verschmutzter PET-Behältnisse mit einer alkalischen Hydrolyse, wobei die Behältnisse zu Schnipseln zerkleinert werden, die mit Flüssigkeit mechanisch vorgereinigt und gesichtet, mit Wasser und Natronlauge in einem Autoklaven gemischt, das Gemisch mit Wärme behandelt und dabei die Flüssigkeit über einen Wärmetauscher im Kreislauf geführt, und die aus dem abgezogenen Gemisch abgetrennten Schnipsel mit gereinigten Mitteln neutralisiert und sodann getrocknet werden.

Description

Behältnisse aus PET werden vielfach zweckenfremdet. So werden PET-Flaschen, -Becher od. dgl. mit Fremdstoffen gefüllt, wie Benzin, Tenside, Säuren oder toxische Stoffe. Diese Stoffe diffundieren in das Behältermaterial, wodurch diese kontaminiert werden. Folglich können derartige Be­ hältnisse nach einer Aufbereitung zu neuen PET- Behältnissen nicht mehr für die Nahrungsmittelindustrie verwendet werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, aus gebrauch­ ten, verschmutzten PET-Behältnissen neue lebensmittel­ verträgliche PET-Behältnisse herzustellen.

Diese Aufgabe wird durch ein Arbeitsverfahren mit folgen­ den Arbeitsschritten gelöst:

• - Zerkleinerung der PET-Behältnisse zu Schnipseln;
• - Mechanisches Vorreinigen und Sichten der zerkleinerten Schnipsel mit Flüssigkeit, vor­ zugsweise Wasser;
• - Mischen der Schnipsel mit Wasser und einer Natronlauge in einem mit oder ohne Rührwerk versehenen Autoklaven;
• - Wärmebehandlung des Gemisches innerhalb des Autoklaven durch erhitzen auf 120 bis 160°C, innerhalb einer Zeit von 15 bis 90 min;
• - Flüssigkeit aus Wasser und Natronlauge wird während der Wärmebehandlung im Auto­ klaven über einen Wärmetauscher im Kreislauf geführt;
• - Abziehen des Gemisches aus dem Autoklaven;
• - Trennen der Schnipsel aus dem abgezogenen Gemisch;
• - Neutralisieren und Trocknen der behandelten Schnipsel.

Mit diesem Verfahren werden folgende Wirkungen erzielt. Durch die Mischung der PET-Schnipseln mit Wasser und Natronlauge unter Einwirkung der Temperaturen werden die Oberflächen der Schnipsel durch eine alkalische Hy­ drolyse der Polyesterschnipsel um 5 bis 30% des Poly­ esters abgebaut. Der Abbau ist eine Oberflächenreaktion. Es entsteht Natriumterephthalat das unter pH 8 als Terephthalsäure ausfällt. Mit dem Abbau der Schnipse­ loberfläche entsteht ein Verlust an PET-Material, der von der Menge des Anteils der Natronlauge bestimmt wird.

Nach dem Abziehen des Gemisches aus dem Autoklaven nach Ablauf der Wärmebehandlungszeit können die be­ handelten Schnipsel aus dem Gemisch abgetrennt und weiter behandelt werden. Dazu folgt mit geeigneten Mitteln eine Neutralisierung und eine Trocknung.

Die derart behandelten PET-Schnipsel sind lebensmittel­ neutral und können demzufolge zu neuen PET- Behältnissen verformt und bedenkenlos in der Nahrungs­ mittelindustrie eingesetzt werden.

Mit der Kreislaufführung von Wasser und Natronlauge wird im Autoklaven eine einfache und wirkungsvolle Tempera­ turregelung erzielt. Gleichzeitig bewirkt die Kreislauffüh­ rung eine gleichmäßige Konzentration innerhalb des Auto­ klaven.

Die alkalische Hydrolyse erbringt gegenüber einer mehr­ stufigen trockenen Wärmebehandlung wesentliche Vortei­ le. So ist der gesamte apparative Aufwand für das erfin­ dungsgemäße Verfahren geringer. Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, daß wesentlich größere Schnipsel behan­ delt werden können. Dadurch wird die Gesamtbehandlung der Schnipsel erleichtert. Schnipsel von mehr als 1,5 cm² Oberfläche neigen bei einer Temperaturbehandlung dazu sich einzurollen und so bei einer Trockenbehandlung ei­ nem Teil der Oberfläche den Zugang der Natronlauge zu versperren bzw. zu erschweren. Bei einem vollkommenen Eintauchen in die Flüssigkeit ergeben sich diese Probleme nicht. Zufolge der "großen" PET-Schnipsel verringert man den PET-Materialverlust durch die geringeren Verschnitt­ partikeln und verringert dadurch auch die zu behandelnde Oberfläche.

Claims (1)

1. Verfahren zum Aufbereiten verschmutzter PET- Behältnissen mit folgenden Arbeitsschritten:

   • - Zerkleinerung der PET-Behältnisse zu Schnipseln;
   • - Mechanisches Vorreinigen und Sichten der zerkleinerten Schnipsel mit Flüssigkeit, vor­ zugsweise Wasser;
   • - Mischen der Schnipsel mit Wasser und einer Natronlauge in einem mit oder ohne Rührwerk versehenen Autoklaven;
   • - Wärmebehandlung des Gemisches innerhalb des Autoklaven durch erhitzen auf 120 bis 160°C, innerhalb einer Zeit von 15 bis 90 min;
   • - Flüssigkeit aus Wasser und Natronlauge wird während der Wärmebehandlung im Autoklaven über einen Wärmetauscher im Kreislauf geführt;
   • - Abziehen des Gemisches aus dem Autoklaven;
   • - Trennen der Schnipsel aus dem abgezogenen Gemisch;
   • - die behandelten Schnipsel werden neutralisiert und getrocknet.