DE69114729T2 - Vorrichtung zum Konservieren und/oder Nachreifen von Lebensmitteln. - Google Patents

Description

• Diese Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen und Verfahren zur Steuerung von Atmosphären, in welchen Produkte, beispielsweise Früchte und/oder Gemüse, gelagert und/oder ausgereift werden können. Sie ist insbesondere bei Produkten anwendbar, die unter kontrollierten Atmosphären transportiert worden sind, und die daher von sehr hoher Qualität sind, wenn sie in einem Lagerhaus eintreffen, in welchem die Produkte gelagert werden sollen.
• Wenn Produkte wie beispielsweise Früchte und Gemüse weltweit von Produzenten zu Verbrauchern befördert werden, werden sie häufig in einem Zustand der Unreife transportiert, um so ein Verderben des Produkts während des Transports minimal zu halten. Neuere Fortschritte bei gesteuerten Atmosphären während des Transports ermöglichen die Beförderung von Produkten in einem weiter fortgeschrittenen Reifezustand, und demzufolge muß ein höheres Maß an Steuerung von Atmosphäre und Temperatur durch das Verteilungssystem aufrecht erhalten werden.
• Während des Transports werden die Produkte oftmals in Behälter gepackt und auf einer genau geregelten Temperatur gehalten, beispielsweise um etwa 1º C, und bei der Ankunft werden die Produkte gewöhnlich in Lagerhäusern unter ähnlichen Bedingungen gehalten, bis sie von den Einzelhändlern abgerufen werden.
• Die Produkte in den Lagerhäusern bleiben daher in einem unreifen Zustand. Jedoch besteht die normale Praxis darin, daß die Produkte während einer Periode von ein paar Tagen vor dem Verlassen des Lagerhauses einer erhöhten Temperatur und einer geringen Menge Äthylen ausgesetzt werden, um das Ausreifen der Produkte herbeizuführen.
• Jedoch bringt das Aussetzen der Produkte der höheren Temperatur und der äthylenhaltigen Atmosphäre auch Probleme mit sich, da dies das Herausnehmen der Produkte, die normalerweise auf individuellen Paletten gepackt sind, aus dem kalten, in seiner Atmosphäre gesteuerten Lagerbereich in einen wärmeren Bereich und dann eine erneute Beförderung in einen Versandbereich erfordert, wenn die Produkte ausgereift sind. Diese Probleme können durch den Umstand noch weiter vergrössert werden, daß die zum Ausreifen der Produkte erforderliche höhere Temperatur und die Äthylenkonzentration in der Reifungsatmosphäre für unterschiedliche Produktarten stark variieren kann, und es ist gewöhnlich nicht praktikabel, mehr als einen Bereich bzw. eine Atmosphäre innerhalb eines Lagerhauses zu schaffen, wo das Ausreifen stattfinden kann.
• Die vorliegende Erfindung betrifft die Schaffung eines Systems, in welchem unterschiedliche Produktarten, insbesondere solche, die in oder auf individuellen Paletten gepackt sind, innerhalb einer verlangten Zeit unter Anwendung einer optimalen Atmosphäre und Temperatur in einen Reifezustand gebracht werden können, ohne daß das Herausnehmen der Paletten aus einem kalten Lagerbereich notwendig ist und ohne daß Produkte in bzw. auf benachbarten Paletten ungünstig beeinträchtigt werden. Sie ermöglicht es außerdem, einzelne Paletten auf unterschiedliche Temperaturen und in unterschiedlichen Atmosphären ohne Notwendigkeit eines insgesamt kalten Lagerbereichs zu halten.
• Aus der europäischen Patentschrift Nr. 254 947 (Del Monte) ist es bekannt, Behälter zum Umschließen einzelner Produktmengen zu haben. Jedoch behandelt diese frühere Druckschrift nicht das Problem der Schaffung von Behältern, die in einem System einsetzbar sind, in welchem unterschiedliche Produktarten in einem Lagerhaus unter optimaler Atmosphäre und Temperatur aufbewahrt werden können, indem die verschiedenen Produktarten in einzelnen Behältern aufbewahrt werden, so daß die einzelnen Produktarten leicht in ihre jeweiligen Behälter eingebracht und aus diesen herausgenommen werden können.
• Gemäß der Erfindung ist ein Behälter zum Speichern und/oder Reifen eines Produkts durch Umschließen einer diskreten Produktmenge mit einem Behältnis vorgesehen, das Mittel zum Zirkulieren einer Atmosphäre vorgegebener Zusammensetzung und Temperatur um das Produkt innerhalb des Behältnisses aufweist, und das dadurch gekennzeichnet ist, daß der Behälter eine ziehharmonikaartige Form hat und an einem Boden oder an einer Decke befestigt ist, und daß seine Wände im Gebrauch ziehharmonikaartig zusammenfaltbar sind, so daß der Behälter als Ganzes vom Boden nach oben ausgedehnt bzw. von der Decke nach unten ausgedehnt werden kann, um das Produkt während des Prozesses zu umschließen, und anschließend wieder auf den Boden bzw. an die Decke zurückgeführt werden kann, um das Produkt zu entnehmen.
• Ein solcher Behälter ermöglicht grundsätzlich das individuelle Ausreifen gesonderter Produktmengen in einem Lagerhaus ohne Notwendigkeit des Bewegens des fraglichen Produkts und ohne Beeinträchtigung der Atmosphäre oder Temperatur bezüglich der anderen Produkte in dem Lagerhaus.
• Vorzugsweise ist der Behälter ein flexibler Behälter, vorzugsweise aus Kunststoff, der so gestaltet ist, daß er ziemlich knapp über das auszureifende Produkt paßt.
• Idealerweise ist der Behälter so konstruiert, daß er "ziehharmonikaartig" oder in anderer Weise vor und nach dem Reifeprozess auf dem Boden zusammengefaltet werden kann und im Gebrauch mit dem darin befindlichen Produkt über der Produktoberseite verschlossen werden kann.
• Bei einer alternativen bevorzugten Ausführungsform ist der Behälter so konstruiert, daß er "ziehharmonikaartig" von der Decke (oder sonstwo) abwärts aufgefaltet und dadurch für den Reifeprozess über das Produkt abgesenkt und entlang der Basis abgeschlossen werden kann.
• Die bevorzugte Behälterkonstruktion besteht aus flexiblem Kunststoffmaterial, und äußerst vorzugsweise bestehen die Behälterwandungen aus einem Laminat oder einem Kompositmaterial, das vorteilhafterweise eine flexible isolierende Zwischenschicht aufweist, beispielsweise aus aluminisiertem geschlossenporigem Schaumstoff oder auch aus einem blasigen Kunststoff. Bei solchen bevorzugten Konstruktionen ist vorzugsweise eine thermische Sperre zwischen Innenseite und Aussenseite des Behälters vorgesehen.
• Das auszureifende Produkt, das heißt Früchte oder Gemüse, kann auf oder in irgendeiner geeigneten Palette oder einem sonstigen gleichwertigen Objekt gepackt sein, welches das leichte Halten des Produkts während der Lagerung, des Transports und während des Ausreifeprozesses ermöglicht.
• Die Behälter müssen Mittel zum Zirkulieren einer Gasatmosphäre um das Produkt haben. Diese können zweckmäßig in Form von zwei Anschlüssen vorgesehen sein, welche Gas zu den entgegengesetzten Behälterenden befördern. Im Betrieb können sie an ein Ringleitungssystem angeschlossen sein, das warme äthylenhaltige Luft zirkuliert, wobei die beiden Anschlüsse, normalerweise Schläuche, als Zufuhr und Rückleitung zum System dienen. Im Betrieb könnte die Ringleitung an zweckmäßige Stellen innerhalb des Lagerhauses gebracht werden, so daß Produkte zum Ausreifen daneben gelagert werden können.
• Für die genaue Regelung der Temperatur, des Strömungsdurchsatzes und der Äthylenkonzentration in dem zirkulierenden Gas können natürlich normale Ausrüstungstypen vorgesehen sein.
• Die Erfindung ermöglicht auch in einem Lagerhaus, das Vorsehen gesonderter Ringleitungen für Gas mit unterschiedlichen Äthylenkonzentrationen (einschließlich Null) und gegebenenfalls eine Mischeinrichtung zur Gassteuerung zu einzelnen Behältern oder Behältergruppen.
• Des weiteren kann die Zusammensetzung des zirkulierenden Gases gewünschtenfalls andere Gase als Äthylen enthalten, beispielsweise höhere Sauerstoffkonzentrationen. Die Erfindung kann außerdem Anwendung finden, um Produkte in einer geregelten Atmosphäre lagern zu können, indem eine Ringleitung für Stickstoff/Kohlendioxid/Luft mit Mischen zum Erzeugen der für das jeweilige Produkt erforderlichen Atmosphäre vorgesehen wird. In solchen Fällen ist gewöhnlich auch ein Luftbefeuchter notwendig.
• Im allgemeinen kann das zirkulierte Gas nach dem Verlassen des Behälters rezirkuliert werden, und es können Mittel zum Abscheiden und/oder Reinigen der rezirkulierten Gase vorgesehen sein.
• Für ein besseres Verständnis der Erfindung wird nun lediglich beispielshalber auf die anliegende Zeichnung Bezug genornen, die eine schematische Schnittdarstellung eines Behälters zur Verwendung bei einem Verfahren nach der Erfindung zeigt.
• Gemäß der Zeichnung ist ein Behälter 1 dargestellt, der in dem dargestellten nicht zusammengefalteten Zustand eine etwa rechteckige (oder kreisförmige) Querschnittsform und eine Größe hat, die ziemlich eng über eine diskrete Produktmenge auf einer Palette 2 innerhalb des Behälters 1 paßt. Die Behälterwände sind, wie dargestellt, ziehharmonikaartig ausgebildet. Das dargestellte Produkt besteht aus einzelnen Stükken, die auf Böden 3 liegen, die Teil der Palette sind.
• Der Behälter 1 ist entlang seines gesamten unteren rechteckigen (bzw. kreisförmigen) Randes mit seinem Sockel 4 abgedichtet, der einen oberen Teil 4A aufweist, an welchem ein unterer Teil 4B befestigt ist, der so konstruiert ist, daß er mittels eines Gabelstaplers oder eines ähnlichen Fahrzeugs im Lagerhaus oder sonstwo transportabel ist.
• Ein rechteckiges Oberteil 5 des Behälters kann ebenfalls abgedichtet werden, so daß der Behälter im Betrieb das Produkt in im wesentlichen abgedichteter Weise einkapseln kann. Ein Gaseinlaß 6 und ein Gasauslaß 7 sind mit einer externen Gashauptleitung bzw. einem Atmosphärensteuer- oder Mischsystem (nicht dargestellt) verbunden, so daß innerhalb des Behälters und um das Produkt mit gesteuertem Durchsatz eine Atmosphäre vorgegebener Zusammensetzung und Temperatur zirkuliert werden kann.
• Vor und nach dem Reifeprozess kann das Oberteil 5 abgenommen werden, und die Wände des Behälters können aufgrund der ziehharmonikaartigen Konstruktion zum Boden hin zusammengefaltet werden, so daß das Einstellen der Palette auf den Sockel des Behälters und das anschließende Wiederwegnehmen leicht erfolgen können.
• Um sicherzustellen, daß der Raum innerhalb des Behälters ausreichend wärmeisoliert ist, haben die Behälterwände eine Laminatstruktur mit einer flexiblen Zwischenschicht, welche die Hauptisolierung bildet und dadurch das Innere des Behälters auf der gewünschten Temperatur hält, beispielsweise auf derjenigen des Lagergases.
• Die Regelung der Atmosphäre kann in vielfältiger Weise ausgeführt werden. Es ist eine einfache Einleitung eines inerten Gases möglich, beispielsweise von Stickstoff, aber vorzugsweise findet ein komplizierteres System Anwendung. Diese kann die kontinuierliche Zirkulation der Behälteratmosphäre durch eine Einrichtung umfassen, die selektiv unerwünschte Komponenten der Atmosphäre absorbiert, beispielsweise ein Filter, und vor der Rückführung in den Behälter vorteilhafte Komponenten einleitet.
• In einem typischen Fall besteht eine Lageratmosphäre im Behälter aus einem niedrigen Prozentsatz Sauerstoff, beispielsweise 2,5 Volumenprozent, Kohlendioxid, beispielsweise 2,5 Volumenprozent, und Wasserdampf, beispielsweise zur Herstellung einer relativen Feuchte von 90 %, und Reststickstoff. Äthylen (beispielsweise vom Produkt selbst auf natürliche Weise erzeugtes) wird oftmals vor dem Reifen zu entfernen sein.
• In anderen Systemen kann es notwendig sein, die Bestandteile Sauerstoff, Kohlendioxid, Wasserdampf und Äthylen sehr gering zu halten, besonders den Sauerstoffgehalt.

Claims (5)

1. Behälter zum Speichern und/oder Reifen eines Produkts, durch Umschließen einer diskreten Produktmenge mit einem Behältnis (1), das Mittel zum Zirkulieren einer Atmosphäre vorgegebener Zusammensetzung und Temperatur um das Produkt innerhalb des Behältnisses aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter eine ziehharmonikaartige Form hat und an einem Boden oder an einer Decke befestigt ist und daß seine Wände im Gebrauch ziehharmonikaartig zusammenfaltbar sind, so daß der Behälter als Ganzes vom Boden nach oben ausgedehnt bzw. von der Decke nach unten ausgedehnt werden kann, um das Produkt während des Prozesses zu umschließen, und anschliessend wieder auf den Boden bzw. an die Decke zurückgeführt werden kann, um das Produkt zu entnehmen.

2. Behälter nach Anspruch 1, wobei Mittel (5) zum dichten Abschließen des darin befindlichen Produkts vorgesehen sind.

3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dessen Wände ein Laminat oder Kompositmaterial aufweisen.

4. Behälter nach Anspruch 3, wobei das Laminat oder Kompositmaterial eine flexible isolierende Zwischenschicht enthält.

5. Behälter nach Anspruch 3 oder 4, wobei eine Wärmesperre zwischen dem Inneren und dem Äußeren des Behälters vorgesehen ist.