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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Herstellen eines orientierten und texturierten Materials.
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Sie betrifft insbesondere die Herstellung von magnetischen
Materialien, die dazu bestimmt sind, "weiche" oder "harte" Magneten
oder Hochtemperatursupraleiter zu bilden.
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GB-A-977 596 offenbart ein Verfahren zum Herstellen von
ferromagnetischen Verbindungen, und zwar unter Verwendung einer
Levitation bzw. einem Schweben, der Wirkung eines
Hochfreguenzinduktionsfeldes und einem schnellen Abschrecken.
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Insbesondere sieht die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen
eines orientierten und texturierten magnetischen Materials in
einem Gefäß vor, und zwar unter Verwendung von folgendem in
Kombination:
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einem orientierungseffekt, verursacht durch ein magnetisches
Feld, der Keime oder Kristalliten des Materials, das hergestellt
werden soll, wobei dieses Material in einem geschmolzenen
Zustand oder dispergiert bzw. verteilt in einer geschmolzenen
Verbindung ist;
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einem Sedimentationseffekt, verursacht durch eine magnetische
Kraft, um die Keime oder Kristallite des erforderlichen
Materials während ihrer Bildung in demselben Gebiet des Gefäßes zu
sammeln, und zwar im allgemeinen an den Boden, wodurch eine
Reinigungswirkung verursacht wird, da die unterschiedlichen
parasitischen Teilchen, die geeignet sind, in der geschmolzenen Masse
oder in der Dispersion zu existieren, und die eine magnetische
Suszeptibilität aufweisen, die von derjenigen des erforderlichen
Materials sehr verschieden ist, nicht mit derselben Effizienz
wie das erforderliche Material angezogen werden; und
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einen Texturierungseffekt, der mit der Erzeugung eines
Temperaturgradienten in dem Gebiet, in dem die Sedimentation auftritt,
assoziiert ist, um eine Aggregation oder Solidifizierung gemäß
den Wachstumsachsen des erforderlichen Materials zu verbessern,
um es als einen Einkristall oder orientierte Kristalliten zu
erhalten.
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Bevor die Erfindung in größerer Einzelheit erklärt wird, soll an
einige allgemeine Magnetisierungsgesetze, die die Erfindung
verwendet, erinnert werden.
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Zunächst besitzen magnetische Materialien eine magnetische
Suszeptibilität X, die im allgemeinen anisotrop ist. Zum Beispiel
gibt es Materialien, die eine Achse der leichten Magnetisierung
besitzen, die im folgenden Achse c genannt wird, wobei die zwei
anderen Achsen die Achsen a und b sind. Somit, falls X die
magnetische Suszeptibilität ist, ist die Differenz bzw. der
Unterschied in der magnetischen Suszeptibilität zwischen der Achsen
der leichten Magnetisierung (c) und den harten Richtungen (a und
b):
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ΔX = Xc - Xab
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Falls ein Magnetfeld B angelegt wird, neigen die Teilchen dazu,
gemäß ihren Achsen der leichten Magnetisierung orientiert zu
werden und ein Energiegewinn ΔE wird erzeugt bezüglich dem Fall
eines Materials mit einer zufälligen Verteilung der magnetischen
Achsen:
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ΔE = V B² ΔX/2µ&sub0;
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wobei V das betrachtete Volumen und µ&sub0; = 4π 10&supmin;&sup7; in
internationalen Einheiten (I.U. = international units) ist.
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Falls es erforderlich ist, ein magnetisches Material in einem
Feld zu orientieren bzw. auszurichten, muß dieser Energiegewinn
ΔE wesentlich höher als die Energie sein, die mit der
thermischen Bewegung, nämlich kT assoziiert ist, wobei T die absolute
Temperatur und k die Boltzmann-Konstante ist.
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Das Ergebnis dieses Vergleichs gibt die Definition von Volumina
oder elementaren Domänen bzw. Bereichen, die geeignet sind,
zufriedenstellend orientiert zu werden. Zum Beispiel für ein
YBA&sub2;Cu&sub3;0&sub7;-Korn von 1 µm³, das einen Hochtemperatursupraleiter
aufbaut, wird ΔX ungefähr 10&supmin;&sup5; I.U. sein, was ΔE/kT = 10&sup4; bei T
= 1500 K und für B = 5 Tesla gibt, das heißt, ΔE » kT. Aber Δ
E/kT ist gleich 10, und zwar nur, falls die Korngröße auf 10&supmin;³
µm³ abnimmt.
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Der einfachste Fall einer uniaxialen Anisotropie wird hier
betrachtet werden. Jedoch ist bekannt, daß einige magnetische
Materialien mehrere äquivalente Achsen einer leichten
Magnetisierung und sogar eine Ebene leichter Magnetisierung besitzen
können. Diese magnetische Anisotropie kann sehr hoch sein, wenn das
Material magnetisch geordnet ist, insbesondere wenn es
ferromagnetisch ist. In dem paramagnetischen Zustand ist die
magnetische Anisotropie sehr niedrig, aber oft ausreichend für eine
Ausrichtung unter einem Magnetfeld.
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Andererseits, wenn man die an ein Material angelegte magnetische
Kraft betrachtet, und zwar in dem Fall einer (magnetischen)
Induktion B mit einem Gradienten dB/dz, wobei das Produkt B dB/dz
ungefähr 500 T²/m ist, kann gezeigt werden, daß eine Seltenerd-
Verbindung (R-Verbindung R= are earth) des Typs RBa&sub2;Cu&sub3;O&sub7; bei
1500 K einer Kraft von ungefähr 7mal der Schwerkraft ausgesetzt
sein wird, falls R Dysprosium oder Erbium ist, und ungefähr
0,5mal der Schwerkraft, falls R Neodym ist. Eine Verbindung des
Typs Nd&sub2;Fe&sub1;&sub4;B wird bei 1500 K einer Kraft gleich 30mal der
Schwerkraft ausgesetzt sein und bei der eutektischen
Verfestigungstemperatur bzw. Solidifizierungstemperatur bei ungefähr
1000 K einer Kraft von gleich 50mal der Schwerkraft ausgesetzt
sein. Diese Größenordnungen zeigen, daß die
Sedimendationseffekte, die mit dem Vorhandensein einer magnetischen Kraft auf ein
magnetisches Material assoziiert sind, Leistungen sicherstellen,
die im wesentlichen gleich denjenigen sind, die mit
Zentrifugentechniken erhalten wurden.
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Die Prinzipien, an die oben erinnert wurde, sind beabsichtigt,
den orientierungseffekt ins Gedächtnis zurückzurufen, der
erhalten werden kann, und zwar durch das Anlegen eines
magnetischen Feldes, und die Sedimentationseffekte, die von der
Anlegung einer magnetischen Kraft resultieren können.
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Außerdem ist es bekannt, daß, um die Solidifizierung eines
Materials gemäß seiner bevorzugten Wachstumssachse oder -ebene
zu erleichtern, es erforderlich ist, während des Abkühlens
einen Temperaturgradienten in der Richtung dieser
Wachstumsachse oder -ebene anzulegen. In der Praxis bedeutet
dies, daß in dem Fall eines Materials, das im Begriff der
Solidifizierung in ein Gefäß plaziert wurde, und auf den
unteren Teil dieses Gefäßes sedimentiert, der Boden oder die
Wände dieses Gefäßes während der Solidifizierung vorzugsweise
abgekühlt werden.
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Somit sieht die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines
orientierten und texturierten Materials vor, das die folgenden
Schritte aufweist:
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a) Präparieren bzw. Herstellen einer Zusammensetzung bei einer
Temperatur, so daß sie Kristallite des Materials in der
Anwesenheit einer Flüssigkeit aufweist
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b) Aussetzen der Zusammensetzung einer magnetischen Kraft, die
eine Sedimentation von Kristalliten erzeugt,
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c) Abkühlen in der Anwesenheit einer magnetischen Kraft,
während man einen geeigneten Temperaturgradienten anlegt, um
die Entwicklung einer erforderlichen bzw. gewünschten Textur in
dem Sedimentationsgebiet zu verbessern.
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Gemäß einer ersten Variante der Erfindung stammen die
Kristallite des Schrittes a) aus Einkristallteilchen des
erforderlichen magnetischen Materials, die mit einem zweiten
Material gemischt sind, dessen Schmelztemperatur magnetische
Suszeptibilität kleiner als diejenigen des erforderlichen
Materials sind, wobei die Zusammensetzung auf eine
Temperatur
des zweiten Materials und niedriger als, aber nahe bei der
Schmeiztemperatur des erforderlichen magnetischen Materials
erwärmt wird.
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Gemäß einer zweiten Variante der Erfindung wird der Schritt a)
erreicht unter Verwendung des erforderlichen magnetischen
Materials in einer Bulk-Form bzw. einer massiven Form und Erwärmen
dieses Materials bis zu dem flüssigen Zustand, und zwar ohne
Überhitzen, so daß zahlreiche Keime des erforderlichen Materials
kleiner Größe verbleiben.
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Gemäß einer dritten Variante der Erfindung besteht der Schritt
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a) aus dem Verwenden des erforderlichen magnetischen Materials
in dem festen Zustand, dann Erwärmen von diesem auf eine
Temperatur höher als seinen Schmelzpunkt und langsames Abkühlen, bis
die ersten Keime des Materials erscheinen.
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Gemäß einer vierten Variante der Erfindung weist der Schritt a)
folgende Schritte auf: Verwenden einer Kombination von
Materialien, die feste Teilchen bzw. Partikel aufweisen, die das
erforderliche magnetische Material aufbauen, aber die noch nicht
reagiert haben, wobei diese Partikel in Suspension in einer nicht
reagierenden Flüssigkeit sind, und wobei die gesamte
Zusammensetzung bzw. Verbindung auf eine Temperatur niedriger als die
Schmelztemperatur der aufbauenden Teilchen erwärmt wird.
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Die vorhergehenden sowie weitere Ziele, Merkmale und Vorteile
der Erfindung werden aus der folgenden detaillierten
Beschreibung von spezifischen Ausführungsbeispielen und Beispielen gemäß
der Darstellung der Begleitzeichnung offenbar werden. In der
Zeichnung zeigt:
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Fig. 1 sehr schematisch eine Einrichtung zum Implementieren des
erfindungsgemäßen Verfahrens;
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Fig. 2 die Verteilung des magnetischen Felds und der
magnetischen Kraft in einer Spule, wie derjenigen der Fig. 1;
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Fig.3A-3D Ausführungsbeispiele von jeder der vier Varianten der
Erfindung zum Herstellen von Nd&sub2;Fe14B;
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Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel der zweiten Variante der
Erfindung zum Herstellen von Sm&sub2;T&sub1;&sub7;; und
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Fig.5A-5D jeweils Ausführungsbeispiele von jeder der vier
Varianten der Erfindung zum Herstellen von RBa&sub2;Cu&sub3;O&sub7;.
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Fig. 1 stellt sehr schematisch eine Einrichtung zum
Implementieren des erfindungsgemäßen Verfahrens dar. Diese Einrichtung
weist eine Spule 1 auf. Ein System von kartesischen Koordinaten
(x, y, z) besitzt seinen Ursprung in dem Mittelpunkt der Spule.
Die Spule 1 ist so angeordnet, daß sie ihre Achse, die der Achse
z der Bezugsachsen entspricht, gemäß dem Schwerkraftsfeld
orientiert bzw. ausgerichtet ist, wobei diese Orientierung im
folgenden "vertikal" genannt wird.
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Ein Tiegel 2 ist in der Spule 1 plaziert, so daß seine Achse im
wesentlichen mit der Achse der Spule zusammenfällt. Der Tiegel 2
kann vertikal bewegt werden und ist aus einem nicht-magnetischen
Material hergestellt. Ein (nicht gezeigter) Ofen ist innerhalb
der Spule vorgesehen und umgibt den Tiegel.
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Fig. 2 zeigt die Intensität B der Induktion auf der Achse z als
eine Funktion der Höhe z, wenn ein Strom in der Spule einströmt.
Die Induktion ist maximal für z = 0 und nimmt progressiv ab,
wenn der Absolutwert von z ansteigt. Dann existiert auf der
Spulenachse für Werte von z, die von Null verschieden sind,
einerseits eine magnetische Induktion B und andererseits ein
magnetischer Induktionsgradient dB/dz.
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Falls ein magnetisches Material mit einer magnetischen
Suszeptibilität X in den Tiegel 2 plaziert wird, wird es gemäß den
elektro-magnetischen Gesetzen einer Kraft
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(X/µ&sub0;) B dB/dz (µ&sub0; = 4π x 10&supmin;&sup7; in internationalen Einheiten)
ausgesetzt sein. Die Kurve, die B dB/dz darstellt, ist in Fig. 2
ebenfalls als eine Funktion der Position z auf der Spulenachse
dargestellt. Die Induktion ist immer positiv. Für Werte von z
größer als Null steigt die Induktion an, wenn z von Null ausgeht
und der Induktionsgradient ist negativ. B dB/dz und somit die
magnetische Kraft (X/µ&sub0;) B dB/dz sind deshalb negativ, da die
magnetische Suszeptibilität positiv ist. Sie erreichen einen
maximalen Wert für eine Position z = zm, und zwar entsprechend der
Region mit maximaler Steigung der Induktionskurve.
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In dem ausgewählten Bezugssystem ist das Gewicht negativ. Somit
wird die magnetische Kraft (X/µ&sub0;) B dB/dz zu dem Gewicht
hinzugefügt, wenn die Kraft negativ ist, d. h. für Werte von z
größer als Null.
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Zum Beispiel verwendet man eine supraleitende Spule mit
Multifilamenten bzw. - drähten aus Niobtitan (NbTi) und aus Niobzinn
(Nb&sub3;Sn) zum Erzeugen einer hohen magnetischen Induktion von
ungefähr 12 Tesla. Der Innendurchmesser der Spule wird in diesem
besonderen Fall etwas höher als ein Zehntel eines Meters (0,15
m) ausgewählt. Der Wert des Produkts B dB/dz variiert von Null
für z = 0 zu einem Wert von 500 T²/m für eine Höhe z von
ungefähr 0,1 m (0,08 m), und zwar für eine Spule, die in einem
ringförmigen (nicht gezeigten) Kryostat plaziert wurde, der einen
Zylinder mit einem Durchmesser von 0,1 m bei normaler Temperatur
freiläßt.
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Falls der Tiegel 2 vertikal bewegbar ist, ist es möglich,
entweder ein Magnetfeld mit einer magnetischen Kraft, die im
wesentlichen Null ist, an der Nähe von z = 0 anzulegen oder ein Feld
und eine im wesentlichen magnetische Kraft in der Nähe von z =
zm anzulegen.
BEISPIEL 1
HERSTELLUNG VON NdFeB
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden
beschrieben, und zwar gemäß seiner vier Varianten zum Erhalten
einer Verbindung bzw. einer Zusammensetzung, wie zum Beispiel
NdFeB, das ein Material ist, das verwendet wird, um
Permanentmagneten zu bilden. Dieses Material kombiniert sowohl eine sehr
hohe Koerzitivität als auch eine sehr hohe magnetische Energie.
Um die Koerzitivität zu erhöhen, muß das Material durch
Nd&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Kristallite kleiner Größe aufgebaut sein, deren c-Achse
so orientiert ist, um die höchstmöglich verbleibende bzw.
remanente Induktion vorzusehen.
BEISPIEL 1-Variante 1
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Man geht von einer Pulver- bzw. Pudermischung einer Legierung
aus NdFeB, die auf dem Markt erhältlich ist, und zwar mit einer
typischen Zusammensetzung (in Atom-%) 77 Fe, 15,3 Nd, 717 B, und
einer eutektischen Nd&sub3;Fe-Legierung, so daß das Atomverhältnis
von Neodym in der Mischung ungefähr 40 % ist.
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Wie in Fig. 3A gezeigt ist, wird die Mischung zuerst von 300 ºC
auf 1110 ºC erwärmt. Das Nd&sub3;Fe-Eutektikum ist flüssig von 700
ºC, während Nd&sub2;Fe&sub1;&sub4;B nicht vollständig in dem Eutektikum bei
1100 ºC aufgelöst ist. Vorzugsweise wird dieser Schritt in einer
inerten Atmosphäre erreicht. Dann wird ein Feld angelegt zum
Orientieren bzw. Ausrichten der Nd&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Kristallite, und der
Tiegel wird in das Gebiet entsprechend der Abszisse zm bewegt,
um die Nd&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Kristallite zu sedimentieren, die orientiert
verbleiben und sich an dem Boden des Tiegels anhäufen, um
Nd&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Körner mit Nd&sub3;fe als Korngrenzen zu bilden. Der größte
Teil des Nd&sub2;Fe ist an der Oberfläche des Tiegeis angeordnet.
Dann wird eine Abkühlphase, die relativ schnell sein kann, zum
Beispiel 90 Minuten, wie in Fig. 3A angezeigt ist, durchgeführt.
Ist einmal das feste bzw. solide Material erhalten, kann der
untere Teil Nd&sub2;Fe&sub1;&sub4;B von dem oberen Teil (Nd3Fe und
Verunreinigungen) abgesägt werden.
BEISPIEL 1 - Variante 2
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In dieser Variante geht man von einer üblichen gegossenen NdFeB-
Legierung aus, die auf dem Markt erhältlich ist, und zwar mit
einer typischen Zusammensetzung (in Atom-%) 77 Fe, 15,3 Nd, 7,7
B, so daß die Nd&sub2;Fe&sub1;&sub4;B Verbindung in der Anwesenheit eines
Überschusses von Nd&sub3;fe eutektisch (ungefähr 10 %) ist.
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Wie in Fig. 3B gezeigt ist, wird die Zusammensetzung, die in
dem Tiegel 2 enthalten ist, auf eine Temperatur erwärmt, die von
1170 ºC bis 1185 ºC reicht, das heißt, eine Temperatur höher als
die Schmelztemperatur von Nd&sub2;Fe&sub1;&sub4;B, aber ohne zu überhitzen,
wodurch einige Keime verbleiben, die durch Nd&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Kritallite
aufgebaut sind.
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Unter dem Effekt des magnetischen Feldes werden die Keime
orientiert und wegen der Anlegung einer magnetischen Kraft werden sie
auf dem Boden des Tiegels sedimentiert.
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Während des Abkühlens häufen sich diese Keime progressive an.
Der Ofen, der den Tiegel enthält, ist so gebaut, daß Kühlen von
dem Umfang zu dem Kern hin erreicht wird. Somit wird das
erforderliche Material mit einer orientierten Struktur mit einer
vertikalen c-Achse erhalten Außerdem sei bemerkt, daß dieses
Verfahren den Vorteil besitzt, mögliche Verunreinigungen an der
Oberfläche der Zusammensetzung zu erlassen, wenn das Material
abkühlt (dasselbe Phänomen würde in den anderen Varianten des
hier beschriebenen Verfahrens auftreten).
BEISPIEL 1 - Variante 3
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Dieselbe anfängliche Mischung wie in Variante 2 wird verwendet.
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Der thermische Zyklus ist in Fig. 3C dargestellt. Das Material
wird oberhalb der Schmeiztemperatur erwärmt, um ein Überhitzen
zu erzeugen und um Keime zu eliminieren. Dann wird das Material
langsam auf 1050 ºC unter einer magnetischen Kraft abgekühlt,
zum Beispiel bei einer Rate von 20 ºC pro Stunde, um das
sedimentierte Material bei dem Boden des Tiegels direktional bzw.
richtungsmäßig zu solidifizieren. Außerdem wird ein horizontaler
Temperaturgradient von dem Umfang zu dem Mittelpunkt des Tiegels
hin auferlegt, und zwar zum direktionalen und progressiven
Solidifizieren des Materials von dem Umfang zu dem Kern hin. Das
Anlegen einer magnetischen Kraft HdH/dz veranlaßt, daß sich
mögliche λ-Eisenreste zu der Oberfläche der Flüssigkeit hin bewegen.
Nach der Solidifizierung werden α-Eisen-Spuren an der Oberfläche
des solidifizierten Barrens gefunden, wobei Nd&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Kristallite
gemäß der vertikalen c-Achse orientiert sind.
BEISPIEL 1 - Variante 4
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In diesem Fall geht man von dünnen Pulvern aus entehtischem
Fe&sub3;Nd, Fe&sub2;B und Eisen gemäß dem minimalen Verhältnis von 15,3
Fe&sub3;Nd, 7,7 Fe&sub2;B, 15,8 Fe mit einem Überschuß von
Fe&sub3;Nd-Eutektikum aus.
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Wie in Fig. 3D gezeigt ist, wird die Verbindung auf eine
Temperatur von 920 ºC für 1 Stunde unter einem Feld von
beispielsweise ungefähr 1 Tesla erwärmt, um orientierte Kristallite mit
einer Größe in der Größenordnung von 1 µm und mit einem hohen
Koerzitivfeld zu erhalten. Abkühlen im Ofen mit HdH/dz von
ungefähr 10 T²/m gestattet
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Nd&sub2;Fe&sub1;&sub4;B zu sedimentieren und überschüssiges Eutektikum an der
Oberfläche vorzusehen, wovon man es dann eliminieren kann. Somit
wird ein Element, das durch orientierte Partikel bzw. Teilchen
mit einer Größe von ungefähr 1 µm aufgebaut wird, und ein hohes
Koerzitivfeld erhalten.
BEISPIEL 2
ERZEUGUNG DES PERMANENTMAGNETEN Sm&sub2;T&sub1;&sub7;
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Hier betrachtet man die Produktion von Permanentmagneten, deren
allgemeine Formel Sm&sub2;T&sub1;&sub7; ist, wobei T eine Mischung von Metallen
der Übergangsserien (Eisen- und Zirkonserien) entspricht. Zum
Beispiel wird man Smx-Coy-Cu(7 Atom-%), -Fe(22 Atom-%)-Zr(2
Atom-%) in Betracht ziehen, wobei x von 11 bis 12% und y von 58
bis 57 % reichen. Diese Verbindungen besitzen eine
Curie-Temperatur dicht bei 1200 K und eine Achse einer leichten
Magnetisierung, und zwar entsprechend der Achse c der kristallographischen
Struktur.
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Diese Verbindung kann hergestellt werden durch Verwendung der
Variante 2 des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Wie in Fig. 4 gezeigt ist, wird die Probe bei 1190 ºC gehärtet
bzw. geglüht, und zwar für 30 Minuten unter HdH/dz = 10 T²/m.
Dann wird sie von 1190 ºC auf 1150 Cº unter derselben
magnetischen Kraft abgekühlt. Während der Kühlphase scheiden sich die
Sm&sub2;T&sub1;&sub7; Verbindungsteilchen, die durch die magnetische Kraft
mitgeführt werden, an dem Boden des Tiegels ab, wenn sie
erscheinen. Die Flüssigkeit ist mit Samarium angereichert. Wenn eine
Temperatur von 1150 ºC erreicht ist, wird ein schnelles Abkühlen
durchgeführt und kann durch ein Aushärten bzw. Glühen für wenige
Stunden bei 800 ºC gefolgt sein, um das Koerzitivfeld zu verbes
sern.
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Die magnetische Kraft gestattet ein Sedimentieren der
erforderlichen Verbindung, während sie während der Abkühlphase erscheint
und erleichtert das Sintern der Sm&sub2;T&sub1;&sub7;-Phase mit einer
orientierten Struktur. Die überschüssige SmT&sub5;-Phase wird während des
Sinterns herausgestoßen und verbleibt konzentriert oberhalb
Sm&sub2;T&sub1;&sub7;, weil ihre Suszeptibilität niedriger als diejenige von
Sm&sub2;T&sub1;&sub7; ist. Samariumoxide werden auf der Oberfläche schwimmen,
weil ihre Suszeptibilität viel kleiner als diejenige der anderen
Elemente ist.
BEISPIEL 3
HERSTELLUNG VON RBa&sub2;Cu&sub3;O&sub7;-δ
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Nun wird die Herstellng von einigen
Niedrig-Temperatursupraleitermaterialien, die bei einer hohen Temperatur eine anisotrope
magnetische Suszeptibilität besitzen, betrachtet werden.
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Um hohe kritische Ströme zu erhalten, müssen Materialien so
texturiert sein, daß Ströme entlang Ebenen ab der
kristallographischen Struktur anstelle von entlang der c-Achse strömen.
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Insbesondere wird die Bildung von Verbindungen des Typs
RBa2CU307-δ, wobei R eine seltene Erde oder eine Mischung von
seltenen Erden ist, betrachtet werden. Die magnetische
Suszeptibilität dieser Verbindungen ist maximal gemäß der Achse c in
Fällen, wie zum Beispiel dem von RBa&sub2;Cu&sub3;O&sub7;-δ oder in der Ebene ab
in Fällen, wie zum Beispiel ErBa&sub2;Cu&sub3;O&sub7;-δIn diesen Verbindungen
ist das Kristallwachstum maximal in der Richtung der Ebenen ab.
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Man trifft deshalb auf zwei Fälle für die Orientierung des
Feldes bezüglich des Temperaturgradienten ΔT.
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Falls die Achse der leichten Magnetisierung parallel zu der
Achse c ist, ist ΔT horizontal und das Feld ist vertikal. Zum
Beispiel wird es möglich sein, in einem vertikalen Ofen den
natürlichen Ofenradialgradienten zu verwenden, der auftritt,
sobald das Kühlen beginnt.
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Für eine Ebene der leichten Magnetisierung parallel zu ab, wird
man eine Konfiguration auswählen, wie zum Beispiel ΔT parallel
zu der vertikalen Achse. Es wird zum Beispiel in einem
vertikalen Ofen möglich sein, die Probe gemäß der vertikalen Achse zu
bewegen, um die Feststoff-Flüssigkeit-Grenze bzw. -Interface
vertikal zu bewegen.
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Eine Implementierung der Erfindung auf Verbindungen des Typs
RBa&sub2;Cu&sub3;O&sub7; wird nun gemäß ihren vier Varianten beschrieben
werden.
BEISPIEL 3 - Variante 1
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Man geht von RBa&sub2;Cu&sub3;O&sub7;-Kristalliten aus, und zwar orientiert
oder nicht-orientiert bei einer gewöhnlichen Temperatur, wobei
diese Teilchen zu Silberoxidpulver (30 bis 40 %) gemischt und
dann unter ungefähr 200 MPa kaltgepreßt werden.
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Wie in Fig. 5A gezeigt ist, wird die Mischung in einem Tiegel
plaziert und auf 1050 ºC für 30 Minuten in einem gleichförmigen
Feld von mehreren Tesla erwärmt. Die anfängliche Mischung ist
nicht vollständig geschmolzen, wobei nur das Silberoxid
geschmolzen ist.
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Der Tiegel 2 wird dann zu der Position der maximalen
magnetischen Kraft bewegt, um eine Sedimentation der erforderlichen
bzw. gewünschten Verbindung zu erreichen. Dann wird der Tiegel
langsam abgekühlt, zum Beispiel ungefähr 1 ºC pro Stunde auf
eine Temperatur (950 ºC), die niedriger ist, als die
Solidifizierungstemperatur von Silber; danach kann er schneller abgekühlt
werden.
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Als Folge wird festes RBa&sub2;Cu&sub3;O&sub7;-δ an dem Boden des Tiegeis
erhalten. Überschüssiges Silber bewegt sich auf die Oberseite des
Supraleiters. Parasitische Phasen, wie zum Beispiel Bariumcarbonat
und Kupferoxid erscheinen über der Silberoberfläche.
BEISPIEL 3 - Variante 2
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Dasselbe anfängliche Produkt in dem Fall der Variante 1 wird
verwendet, aber ohne Silber. Dann wird der Schritt von Fig. 5B
erreicht, das heißt grob derselbe Schritt wie derjenige der Fig.
5A aber mit höheren Stufen, so daß die gewünschte Verbindung
ohne Überhitzung schmilzt.
BEISPIEL 3 - Variante 3
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Dasselbe Start- bzw. Ausgangsmaterial wie in dem Fall der
Variante 2 wird verwendet. Schnelles Überhitzen bis zu 1200 Cº wird
durchgeführt, und zwar gefolgt durch ein schnelles Abkühlen auf
1050 ºC.
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Wie in Fig. 5C gezeigt ist, wird ein Glühen bzw. Härten bei 1050
ºC unter einem Feld von wenigen Tesla für eine Homogenisierung
und Orientierung durchgeführt. Langsames Abkühlen von ungefähr 1
ºC pro Stunde, herab auf 1020 ºC (nicht gezeigt) wird erreicht,
und dann wird der Tiegel zu der Position der maximalen
magnetischen Kraft bewegt und die Temperatur wird langsam von 1020 ºC
auf 980 ºC abgesenkt. Dann kann ein schnelleres Kühlen
durchgeführt werden.
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Eine texturierte feste Verbindung wird erhalten, vorausgesetzt,
daß die Temperaturgradienten geeignet bzw. richtig bezüglich der
Richtung der leichten Magnetisierung orientiert sind.
BEISPIEL 3 - Variante 4
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In diesem Fall versucht man, den Supraleiter in einer flüssigen
Strömung zu synthetisieren. Zum Beispiel ist es möglich, von
BaCuO&sub2;-CuO (BaO 28 %, CuO 72 % pro Mol) Eutektikum auszugehen.
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Wie in Fig. 5D gezeigt ist, wird eine intensive Mischung von 8
BaCuO&sub2; + 4 CuO + R&sub2;O&sub3;-Pulvern auf 1050 ºC mit einem HdH/dz-Wert
von ungefähr 200 T²/m erwärmt. Dann wird das Material auf 980 ºC
durch 1 ºC pro Stunde abgekühlt und danach schneller auf
Normaltemperatur.
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Ein RBa&sub2;Cu&sub3;O&sub7;-Festmaterial, texturiert an dem Boden des Tiegels,
wird erhalten. Die eutektische Flüssigkeit wird in dem Tiegel
durch die magnetische Kraft gehalten. Sie wird oberhalb der
RBa&sub2;Cu&sub3;O&sub7; Supraleiterverbindung solidifiziert. Der Supraleiter
kann von dem Eutektikum, wie oben erklärt wurde, weggesägt
werden.
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Viele Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens wurden
beschrieben; es ist klar, daß andere Varianten einem Fachmann
offenbar sind, wenn sie die folgenden grundlegenden Aspekte der
Erfindung implementieren:
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- Orientieren von Kristalliten einer Verbindung in einer
flüssigen Phase in der Anwesenheit eines Magnetfeldes,
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- Sedimentieren in der Anwesenheit einer magnetischen Kraft und
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- Texturieren durch Anlegen eines bestimmten
Temperaturgradienten.