DE69104932T2

DE69104932T2 - Hohlblockstein für eine Stützmauer.

Info

Publication number: DE69104932T2
Application number: DE69104932T
Authority: DE
Inventors: Mario Beretta
Original assignee: RDB Plastotecnica SpA
Current assignee: RDB Plastotecnica SpA
Priority date: 1990-08-20
Filing date: 1991-08-12
Publication date: 1995-03-23
Anticipated expiration: 2011-08-13
Also published as: CA2049218A1; IT9021289A0; DE69104932D1; IT1243057B; IT9021289A1; EP0472993B1; EP0472993A1; US5214898A

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Blockstein, insbesondere zum Bau von Stützmauern und speziell zum Bauen von lose gesetzten Stützmauern.
Spezialsteine oder -platten werden zum Bauen von lose gesetzten oder trocken gesetzten Mauern zum Zurückhalten von Boden oder zur Landschaftsgestaltung verwendet; die genannten Spezialsteine oder -platten besitzen unterschiedliche Vorderseitengestaltungen und besitzen üblicherweise einen erhabenen Bereich, damit aufeinanderfolgende aufgeschichtete Reihen ineinandergreifen. Lose gesetzte Rückhalte- oder Stützmauern, die mit diesen Spezialsteinen oder -platten gebaut sind, weisen üblicherweise eine ungünstige nach oben geneigte Orientierung auf. Außerdem tritt ein konstanter und auffälliger Vertiefungsabstand zwischen übereinandergeschichteten Reihen von Spezialsteinen auf, die durch die Dicke des erhabenen Eingreifbereiches bedingt ist.
Die genannten Spezialsteine sind üblicherweise nicht mit jeweiligen seitlichen Elementen zum Festhalten zwischen flankierenden Spezialsteinen versehen. Wenn sie welche besitzen, dann sind sie üblicherweise mittels nach dem Setzen in die Reihe von Spezialsteinen eingefügte Flansche erreicht und dies führt zu weiterem Arbeitsaufwand beim Bau der lose gesetzten Stützmauer.
Die genannten Spezialsteine weisen, obwohl sie spezifisch ausgeführte Winkelelemente besitzen, üblicherweise ferner jeweils parallele Seitenwände auf, was beträchtliche Probleme beim Bauen von geschwungenen Stützmauern mit sich bringt.
Ein leichter, vorgefertigter, bewehrter Modul zum Bauen eines bautechnischen Stützmauersystems wird von US-Patent 4957395 gelehrt. Jeder Modul umfaßt eine Vorderfläche mit zwei seitlichen Seitenwänden, die sich parallel zueinander, im wesentlichen rechtwinklig zur Vorderfläche erstrecken. Es sind Ausrichtungsmittel mit komplementären konkaven und konvexen kooperierenden Flächen vorgesehen.
Aus EP-A-267334 ist ein verblockender Blockbaustein bekannt. Jeder bekannte Blockbaustein umfaßt eine Vielzahl von in seinem oberen Bereich angeordneten Rippen und diese stoßen durch Punktkontakt auf den unteren Bereich eines angrenzenden Blocksteins, um eine seitliche Verschiebung zu verhindern.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, die oben beschriebenen Probleme bei bekannten Arten von Spezialsteinen zu eliminieren oder wesentlich zu reduzieren, indem ein Blockstein zur Verfügung gestellt wird, insbesondere zum Bauen von lose gesetzten Stützmauern, der die Neigung der Stützmauer nach oben wesentlich reduziert.
Im Rahmen der oben genannten Aufgabe ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, einen Blockstein zur Verfügung zu stellen, der die Verwendung von Flanschen zur Verbindung zwischen jeweils angrenzenden Blocksteinen eliminiert.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist, einen Blockstein zur Verfügung zu stellen, der den Bau geschwungener Stützmauern mit Kurven, die jeweils komplementäre Radien aufweisen, erleichtert.
Noch ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist, einen Blockstein insbesondere zum Bau lose gesetzter Stützmauern zur Verfügung zu stellen, der relativ leicht zu wettbewerbsfähigen Kosten herzustellen ist.
Diese Aufgabe, die oben genannten und andere Ziele, die nachfolgend erkennbar werden, werden gelöst durch einen Blockstein, insbesondere zum Bau von Stützmauern, wie er in den begleitenden Ansprüchen definiert ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden auch der Beschreibung einer bevorzugten, aber nicht ausschließlichen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Blocksteins ersichtlich, der nur durch ein nicht einschränkendes Beispiel in den begleitenden Zeichnungen erläutert wird, in denen:
Fig. 1. eine perspektivische Draufsicht eines erfindungsgemäßen Blocksteins mit einem Bodenrückhaltenetz darstellt;
Fig. 2 eine Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Blocksteins von unten darstellt;
Fig. 3 eine Draufsicht einer Reihe von Blocksteinen darstellt, die Seite an Seite und jeweils miteinander verbunden angeordnet sind;
Fig. 4 eine teilweise Schnittansicht in Draufsicht der Aufeinanderschichtung von Schichten von Blocksteinen darstellt;
Fig. 5 einen Aufriß von Schichten von aufgeschichteten Blocksteinen darstellt;
Fig. 6 einen Aufriß eines Beispiels einer mit erfindungsgemäßen Blocksteinen gebauten Stützmauer und Bodenrückhaltenetzen oder dergleichen darstellt;
Fig. 7 eine Draufsicht von Schichten von aufgeschichteten Blocksteinen darstellt; und
Fig. 8 eine Perspektivansicht einer mit erfindungsgemäßen Blocksteinen gebauten Stützmauer darstellt.
In den Figuren 1 und 2 umfaßt ein Blockstein, allgemein mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet, eine gewölbte Vorderseite 2, die in wesentlichen auf sich verjüngende (spitz aufeinander zulaufende) Seitenwände 3a und 3b gerundet ist, die wiederum gegen eine Rückwand 4 gerundet sind. Der Blockstein 1 weist im wesentlichen die Form eines gleichseitigen Trapezes auf.
Die Seitenwände 3a und 3b besitzen in ihrem zur Vorderseite 2 gerundeten Bereich Einsatz-Kupplungsmittel, mit dem Bezugszeichen 5 bezeichnet, die vom gerundeten Bereich hervorragen, und Aufnahmesitze, mit dem Bezugszeichen 6 bezeichnet, die im gerundeten Bereich ausgenommen sind, um die Einsatz-Kupplungsmittel 5 eines angrenzenden Blocksteins aufzunehmen. Der Blockstein 1 weist ferner einen Anschlag 7 auf, der sich bezüglich des Blocksteins 1 nach oben erstreckt, um bei im unteren Teil der Vorderseite 2 eines angrenzenden Blocksteins definierten Stützmitteln 8 einzugreifen.
Die Einsatz-Kupplungsmittel 5 und die Aufnahmesitze 6 weisen im wesentlichen die Form eines Kreissektors auf, wie in den oben genannten Figuren dargestellt ist. Diese Form erlaubt, wie in Figur 3 dargestellt, den Verbindungswinkel zwischen zwei sich jeweils flankierenden Blocksteinen 1 zu variieren. Auf diese Weise ist es möglich, die Form der gebildeten Mauer kontinuierlich zu variieren, insbesondere um beispielsweise die natürliche Form von Böschungen beizubehalten, die so geschützt und erhalten bleiben.
Der Anschlag 7 und die Stützmittel 8 weisen jeweils unterschiedliche geometrische Strukturen auf; insbesondere ist der Anschlag 7 im wesentlichen wie ein Segment einer geraden Linie geformt, während die Stützmittel 8 die Form eines Kreisbogens aufweisen. Die Kupplung dieser unterschiedlichen Konfigurationen, wie in Figur 4 deutlicher dargestellt, erlaubt ebenso Stützmauern mit einer sehr leicht gewundenen Gestalt zu bauen; die Kupplung zwischen einem geraden Segment und einem Kreisbogen erlaubt eine sehr große Zahl von Kontaktpunkten, wie aus der Geometrie bekannt ist.
Der Blockstein 1 besitzt ferner gewichtsreduzierende Löcher 9, die im Körper des genannten Blocksteines definiert sind und Füllmaterial oder Stützen der lose gesetzten oder trocken gesetzten Stützmauern aufnehmen kann. Die Stützebenen zwischen einem Blockstein 1 und dem oberen oder unteren Blockstein sind eben, wobei sie obere Anschläge 7 und untere Stützmittel 8 aufweisen.
Eine Stützmauer wie sie in den Figuren 5 bis 8 dargestellt ist umfaßt eine Vielzahl von Blocksteinen 1, wie sie zuvor beschrieben wurden, die jeweils Seite an Seite in Reihen und übereinandergeschichtet angeordnet sind. Bodenverstärkungsmittel, üblicherweise gebildet durch Bodenrückhaltenetze 10 oder dergleichen, wie beispielsweise Streifen eines geeigneten Materials oder Verbindungsträger, können zwischen eine Schicht von Blocksteinen 1 und die nächste eingesetzt werden, ohne an die genannten Blocksteine zu koppeln, um eine Stützmauer zu bilden.
Wie in Figur 6 dargestellt sind die Bodenrückhaltenetze 10 zwischen die Schichten von Blocksteinen 1 eingebracht und erstrecken sich in den Boden. Der Bau einer lose gesetzten oder trocken gesetzten Stützmauer mit erfindungsgemäßen Blocksteinen 1 umfaßt die Ausführung der Fundamente, d. h. zuerst wird der Bodenbereich der zu stützenden Böschung entfernt, um eine tragende Fläche für die Bodenrückhaltenetze 10 und/oder einen Kanal zur Aufnahme der unteren Schicht von Blocksteinen 1 oder einen Kanal, in den ein Bett für die untere Schicht von Blocksteinen 1 gegossen wird, zu erhalten. Sobald das Bodenrückhaltenetz 10 auf dem abgeräumten Boden und der Schicht von Blocksteinen 1 angeordnet ist, wobei das Bodenrückhaltenetz zwischen der Schicht von Blocksteinen und den Fundamenten oder zwischen der Schicht von Blocksteinen und dem tragenden Grund eingebracht ist, wird eine Schicht Erde auf dem genannten Bodenrückhaltenetz verteilt und in der Nähe der Wand mit einer leichten Verdichtungsmaschine und andernorts mit einer schweren Verdichtungsmaschine verdichtet. Die unmittelbar darüber liegende Schicht und die anderen Schichten werden in derselben Weise ausgeführt bis die Stützmauer fertiggestellt ist, mit der Ausnahme, daß das Bodenrückhaltenetz auf der zuvor aufgebrachten Erde nach Verdichtung und auf der Schicht von Blocksteinen angeordnet wird, während die darauffolgende Schicht von Blocksteinen auf der vorhergehenden Schicht von Blocksteinen gesetzt wird, so daß die Bodenrückhaltenetze zwischen den Schichten von Blocksteinen eingeschlossen sind.
Die gewichtsreduzierenden Löcher 9 können entweder mit Erde gefüllt werden oder als Sitze für Stützen oder Führungen, wie Stangen oder dergleichen dienen, um eine Stützmauer aufzubauen.
Es wurde beobachtet, daß ein erfindungsgemäßer Blockstein die gestellte Aufgabe und Ziele erfüllt und außerdem in Verbindung mit Bodenrückhaltenetzen oder dergleichen ein wirksames System zur Bodenabstützung mit lose gesetzten Mauern darstellt. Der Blockstein trägt außerdem wirkungsvoll zum Bau nicht rechtwinkliger Stützmauern und insbesondere von Mauern, die Kreissektoren mit komplementären Radien aufweisen, wie beispielsweise S-förmigen Mauern bei.
Der Anschlag 7 und die Stützmittel 8 können eine identische gerade geometrische Struktur aufweisen, um gerade Stützmauern leichter herzustellen. Die Bodenrückhaltenetze oder dergleichen können außerdem mit den Blocksteinen mittels Haken, Stäben oder dergleichen, die an den erfindungsgemäßen Blocksteinen fixiert sind, verbunden werden.
Alle Einzelheiten können außerdem durch andere technisch äquivalente Elemente ersetzt werden.
In der Praxis können alle verwendeten Materialien sowie die Abmessungen gemäß den Erfordernissen gewählt sein.

Claims

1. Blockstein insbesondere zum Bauen lose gesetzter Stützmauern umfassend:

eine gewölbte Vorderseite (2);

sich verjüngende Seitenwände (3a, 3b), von denen jede in ihrem Bereich, der mit der genannten Vorderseite (2) verbunden ist, selektive Einsatz-Kupplungsmittel (5) und Sitze (6) zum Aufnehmen von Einsatz-Kupplungsmitteln (5) eines angrenzenden Blocksteins (1) aufweist, wobei die Einsatz-Kupplungsmittel (5) und die Aufnahmesitze (6) im wesentlichen die Form eines Kreissektors aufweisen, wobei die Form geeignet ist, den Verbindungswinkel zwischen zwei sich flankierenden Blocksteinen (1) zu variieren; und

einen Anschlag (7) für im unteren Teil der Vorderseite (2) definierte Stützmittel (8), dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (7) im wesentlichen wie ein Segment einer geraden Linie geformt ist und die Stützmittel (8) wie ein Kreisbogen geformt sind, wobei der Blockstein (1) ferner gewichtsreduzierende Löcher (9) aufweist, die im Körper des Blocksteins (1) definiert und geeignet sind, Füllmaterial oder Stützen der lose gesetzten Stützmauern aufzunehmen, und eine Rückwand (4), die mit den Seitenwänden (3a, 3b) verbunden ist.

2. Blockstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (7) und die Stützmittel (8) jeweils unterschiedliche geometrische Strukturen aufweisen.

3. Stützmauer dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Vielzahl von Blocksteinen (1) nach den Ansprüchen 1 oder 2 aufweist, die jeweils Seite an Seite in Reihen und übereinandergeschichtet angeordnet sind.

4. Stützmauer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie Bodenverstärkungsmittel (10), die zwischen den übereinandergeschichteten Reihen der Blocksteine (1) angeordnet sind, aufweist.

5. Stützmauer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungsmittel (10) Bodenrückhaltenetze umfassen.