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Mit Reinigungsmasse gefüllter Gasreiniger Die trockene Reinigung des
Leuchtgases von Schwefel erfolgt bekanntlich dadurch, daß man das ungereinigte Gas
durch einen mit geeigneter Reinigungsmasse gefüllten Reiniger strömen läßt. Nachdem
die Masse so weit angereichert ist, daß sie weitere Schwefelmengen nicht mehr aufnimmt,
muß die angereicherte Masse entfernt und der Reiniger mit frischer Masse beschickt
werden.
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Um ein schnelleres Auswechseln der gesättigten Reinigungsmasse zu
erreichen, ist es bereits vorgeschlagen worden, die Reinigungsmasse in ausziehbaren
Horden einzulagern und. diese schubkastenartig übereinander anzuordnen. Bei dieser
Bauart bedurfte es aber zahlreicher Abdichtungsflächen und eines Hebezeuges, um
die in verschiedener Höhe angeordneten Reinigungskästen ein-und ausfahren zu können.
Weiterhin ist es auch vorgeschlagen worden, die Gasreiniger in der Weise auszugestalten,
daß mehrere zur Aufnahme der Reinigungsmasse bestimmte Einsatzkästen durch eine
gemeinsame Glocke überdeckt werden. Bei der Auswechselung der einzelnen Kästen mußte
jedoch diese Glocke mittels Hebezeuges -hochgehoben und beiseitegestellt werden.
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Durch die vorliegende Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden,
daß der Trockengasreiniger eine Kammer bildet, deren zwei Längsseiten, Decke, Boden
und eine Stirnseite fest miteinander verbunden sind und die die Reinigungsmasse
enthaltenden Kästen auf einem waagerecht oder schwach geneigt einfahrbaren Wagen
untergebracht sind, der einen Gasverteilerkasten besitzt, der nach dem Einfahren
des Wagens in die- Kammer an eine" in der der Einfuhrseite gegenüberliegenden Stirnseite
angeordnete Gaszu- bzw. Gasableitung angeschlossen wird, wonach die Einfuhrseite
der Kammer verschlossen wird.
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Weiterhin ist der Erfindungsgegenstand in der Weise ausgebildet, daß
die Rückwand des verfahrbaren Reinigerkastens derart ausgestaltet ist, daß diese
gleichzeitig zur Abdichtung der Kammer nach außen hin dient.
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Die Vorteile der Erfindung bestehen im folgenden: -Das Auswechseln
der Reinigungsmasse erfolgt, nachdem der Wagen herausgefahren
ist,
in einer gasfreien und geschlossenen Halle mittels Greifer, eines Baggerkrans oder
anderer mechanischer Hilfsmittel. Dadurch wird die Gefährdung der. Arbeiter durch
Gas und Unwetter vermiedjf. Die Kosten für die Auswechslung der Mao werden wesentlich
vermindert. Die unv e' meidliche Betriebsstörung verringert sich auf ein Mindestmaß,
da nur ein Bruchteil der Zeit für die Arbeiten benötigt wird, die bisher selbst
bei Reinigern mit herausnehmbaren Körben erforderlich war. Die Baukosten, inbesondere
der Eisenaufwand, sind wesentlich kleiner als bei den bisherigen Ausführungen. Bei
einer Anlage von a5oooo cbm beträgt die Eisenersparnis gegenüber den üblichen Ausführungen
rait beweglichen Körben 4o bis 5o°/0. Der Kraftverbrauch bei der neuen Anlage ist
ebenfalls wesentlich kleiner, weil das Heben lind Senken der Körbe ersetzt wird
durch ein waagerechtes Verfahren des Wagens.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in drei
Abbildungen.
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Die Abb. i zeigt Einen Längsschnitt, die Abb.2 einen Schnitt in der
Horizontalen, ' die Abb.3 einen.0uerschnitt.
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Der Reiniger besteht aus der Kammer i und einem verfahrbaren Wagen.
Auf den Fahrgestellen ,2 ist ein Kasten aufgebaut, der aus den Seitenwänden 3, der
Vorderwand 4, der Rückwand 5 und etagenweise übereinander angeordneten Längsträgern
6 besteht. Direkt an der Vorderwand 4 liegt ein Gaszuleitungs- bzw. -ableitungs-
und Gasverteilungskasten 7, der aber auch an der Rückwand angeordnet werden kann.
Auf Winkeleisen, die an den Seitenwänden 3 befestigt sind, und den Längsträgern
6 liegen die Horden 8, die die Reinigungsmasse tragen. Die Längswände 3 und die
Wände. des Verteilerkastens 7 sind mit Schlitzen 9 so versehen, daß das Gas zwischen
die einzelnen Lagen der Reinigermasse eintreten und erst nach Durchgang durch die-Masse
wieder austreten kann. Der Gasverteilerkasten 7 steht durch das Rohr io mit der
Hauptgasleitung ii in Verbindung. 'Die Wand z2 der Gaskammer i besitzt eine Stopfbuchse
13, durch die das Gasrohr io hindurchgeht. Die zweite Gasleitung 14 ist an die Wand
12 angeschlossen. Die Rückwand 5 des Wagens bildet gleichzeitig den dichten- Abschluß
der Kammer i. Vor der Kammer i befindet sich die verfahrbare Schiebebühne 15. Die
Auswechslung der verbrauchten, mit Schwefel gesättigten Masse erfolgt wie folgt:
Die Gaszu- und Gasableitungen i i und 14 werden abgesperrt. Das im Raum i befindliche
Gas wird ausgeblasen. Die Verbindung des Gasrohres 10 mit der Hauptleitung i i söv@ie
die Stopfbuchse 13 werden gelöst. @h nso werden Teile der Abdichtung der Rückwand
5 mit der Kammer i abgehoben. Der Kasten wird auf die Schiebebühne 15 herausgezogen
und von hier aus zum Auswechseln der Reinigungsmasse fortgefahren. Mit Hilfe der
Schiebebühne wird ein Wagen mit frischer Gasreinigungsmasse herangebracht und in
die Gaskammer i eingefahren. Nachdem die Abdichtung der Rückwand 5 und die Verbindung
des Rohres io mit der Hauptleitung i i hergestellt und die Stopfbuchse 13 abgedichtet
wurde, werden die Hauptleitungen i i und 14 wieder geöffnet. Der Betrieb wird wieder
aufgenommen. Die Auswechslung nimmt weniger Zeit in Anspruch als bei den bisherigen
Ausführungen. Der ausgewechselte Kasten wird mit mechanischen Hilfsmitteln geleert
und der Kasten mit neuer Masse gefüllt, so daß er für die nächste Auswechslung bereitsteht.
Das Verfahren der Fahrgestelle und Schiebebühnen kann in beliebiger bekannter Weise
etwa durch einen Spill erfolgen. Es ist wohl selbstverständlich, daß man mehrere
derartige Gasreiniger nebeneinander anordnen kann. Eine Schiebebühne 15 kann dann
für sämtliche Gasreiniger angewandt werden.