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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Diese Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Behandlung androgenbezogener Krankheiten, wie Prostatakrebs,
in männlichem
Warmblütlern
(einschließlich
Menschen), die einer solchen Behandlung bedürfen, und insbesondere eine
Kombinationstherapie, umfassend die Verabreichung eines Antiandrogens
in Verbindung mit einem Inhibitor der Sexualsteroidbiosynthese an
solche Tiere. Die Erfindung umfasst auch pharmazeutische Zusammensetzungen
und Ausstattungen, die für
eine solche Behandlung nützlich
sind. Zu den Androgenabhängigen
Krankheiten gehören
Krankheiten, deren Ausbruch, Bestehen oder Fortschreiten zumindest teilweise
von biologischen Aktivitäten
abhängig
sind, die von Adrogenen (z. B. Testosteron und Dihydrotestosteron)
induziert werden.
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Zwar haben viele Forscher hormonabhängigen Prostatakrebs
untersucht, doch keiner hat die Kombinationstherapie dieser Erfindung
vorgeschlagen.
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A. V. Schally et al., Cancer Treatment
Reports, 68 (Nr. 1), 281–289
(1984), fassen die Ergebnisse von Tier- und klinischen Studien über die
Wachstumshemmung hormonabhängiger
Mamma- und Prostatatumoren durch Verwendung von Analoga von luteinisierenden
hormonfreisetzenden Hormonen, den sogenannten LHRH-Agonisten, zusammen
und sind der Meinung, LHRH-Analoga
und/oder Antagonisten könnten
das Potential zur Behandlung von Brustkrebs besitzen.
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T. W. Redding und A. V. Schally,
Proc. Natl. Acad. Sci. UA 80, 1459–1462 (1983) bezieht sich auf
die Hemmung des Prostatatumorwachstums in Ratten durch chronische
Verwendung eines LHRH-Agonisten, [D-Trp6]
LHRH.
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US-Patent Nr. 4,329,364 bezieht sich
auf die Verwendung des Antiandrogens 4'-Nitro-3'trifluoromethyl-Isobutyranilid zur Behandlung
von Prostatakrebses.
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US-Patent Nr. 4,472,382 bezieht sich
auf die Behandlung von Prostata-Adenokarzinomen,
gutartiger Prostatahypertrophie und hormonabhängigen Mammatumoren, die mit
unterschiedlichen LHRH-Agonisten erfolgen kann, und die Behandlung
von Prostata-Adenokarzinomen und gutartiger Hypertrophie durch Verwendung
von LHRH-Agonisten und einem Antiandrogen.
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US-Patent Nr. 4,659,695 (Labrie)
betrifft die Behandlung von Prostatakrebs in Tieren, deren Testikularhormonsekretionen
blockiert sind. Die Behandlungsmethode umfasst die Verabreichung
eines Antiandrogens, wie Flutamid, als Inhibitor der Sexualsteroidbiosynthese,
wie Aminoglutethimid und/oder Ketoconazol.
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Einige klinische Verbesserungen bei
Männern
mit Prostatakrebs durch die Verwendung zweier LHRH-Agonisten, Buserelin
und Leuprolid, werden auch mitgeteilt von N. Faure et al., auf Seite
337–350
und von R. J. Santen et al., auf Seite 351–364 in "LHRH and its Analogues – A new
Class of Contraceptive and therapeutic Agents (B. H. Vickery und
J. J. Nestor, Jr., und E. S. E. Hafez, Hrsg.), Lancaster, MTP Press, (1984).
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R. Santen et al., The Journal of
Steroid Biochemistry, Vol. 20, Nr. 6B, Seite 1375 (1984), teilt
mit, dass die Verwendung von Ketoconazol in Kombination mit der
chronischen Verabreichung von Leuprolid in Nagetieren die basalen
und Leuprolid-stimulierten Testosteronwerte gesenkt habe.
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Einer der gleichzeitig eingereichten
US-Patentanträge
des Antragstellers, Seriennummer 07/321.926, vom 10. März 1989,
betrifft eine Kombinationstherapie zur Behandlung östrogenbezogener
Krankheiten durch Hemmung ovarialer Hormonsekretionen und Verabreichen
eines Antiöstrogens
in Kombination mit mindestens einem von mehreren aufgezählten Aktivitätsblockern,
Sexualsteroidbildungshemmern und ähnlichem.
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D. Kerle et al., The Journal of Steroid
Biochemistry, Vol. 20, Nr. 6B, Seite 1395 (1984) bezieht sich auf die
kombinierte Verwendung eines LHRH-Analogs und Ketoconazols, welche
objektive Reaktionen bei einigen Prostatakrebspatienten erzeugen,
die auf eine Behandlung mit alleine einem LHRH-Analogon einen Rückschlag
erlitten oder auf eine solche nicht reagiert haben.
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F. Labrie et al., The Prostate, 4,
579–594
(1983), offenbaren, dass die Verwendung einer Kombinationstherapie
eines LHRH-Agonisten (Busorelin) und eines Antiandrogens (Anandron)
zur Behandlung fortgeschrittener Prostatakrebse in vorher unbehandelten
Patienten die gleichzeitige Eliminierung der Androgene sowohl testikulären wie
adrenalen Ursprungs bewirkt.
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F. Labrie et al., J. Steroid Biochem.,
19, 999–1007
(1983), offenbaren die Behandlung von Prostatakrebs durch die kombinierte
Verabreichung eines LHRH-Agonisten
und eines Antiandrogens. Labrie et al. offenbaren tierische und
klinische Daten zur Unterstützung
der These, dass die kombinierte LHRH/Antiandrogenbehandlung den
stimulatorischen Einfluss aller Androgene auf die Entwicklung und
das Wachstum von androgenabhängigem
Prostatakrebs neutralisiert.
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F. Labrie et al., Abstracts of the
7th International Congress of Endocrinology,
Excerpta Medica (1984), Seite 98, offenbaren, dass die Behandlung
von Prostatakrebspatienten mit LHRH-Agonisten alleine eine vorübergehende
Steigerung des Serumandrogenspiegels verursacht, die 5 bis 15 Tage
anhält,
bevor Kastrationsniveau erreicht wird. Während F. Labrie et al. empfehlen,
dass Orchidektomie, Östrogen
und LHRH-Agonisten alleine zur Behandlung von Prostatakrebs in Abwesenheit
eines reinen Antiandrogens nicht mehr zur Anwendung kommen sollen,
besteht nach wie vor Bedarf nach einer Methode zur Behandlung von
Prostatakrebs, die eine vollständigere
Androgen-Blockierung zu Beginn sowie im Verlaufe der gesamten Behandlungsperiode
bewirkt.
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Zahlreiche Daten weisen darauf hin,
dass Östrogene
eine stimulierende Wirkung auf das Prostatawachstum haben (Lee et
al., 1981; J. Androl. 2: 293–299;
Belis et al., 1983; J. Androl. 4, 144–149; Walsh and Wilson, 1976,
J. Clin. Invest. 57: 1093–1097;
De Klerk et al., 1985, Prostate 7, 1–12; Habesucht et al., 1987, Prostate
11: 313–326). Östrogene
wurden auch als Verstärker
der wachstumsfördernden
Wirkung von Androgenen entlarvt (Farnsworth, 1969, Invest. Urol.
6: 423–427;
Groom et al., 1971, Biochem. J. 122: 125–126; Lee et al., 1973, Steroids
22: 677–683).
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Östrogenrezeptoren
wurden in menschlichem Gewebe einer normalen, hyperplastischen und
krebsbefallenen Prostata nachgewiesen (Mobbs et al., 1989, Proc.
84th Endocrine Soc. Meeting, abst. Nr. 1410; Mobbs
et al., 1983: J. Steroid Biochem. 19, 1279–1290; Wagner et al., 1975:
Acta Endocrinol. (Kbh), Suppl. 193, 52;), und auch in Laborgewebe
von Tierprostata (Swaneck et al., 1982; Biochem. Biophys. Res. Commun. 106:
1441–1447).
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Die Androgenrezeptorwerte erwiesen
sich außerdem
als erhöht
in Prostatagewebe von Patienten, die mit Östrogen behandelt wurden, woraus
sich ein stimulativer Effekt des Östrogens auf das Niveau der
Androgenrezeptoren in Prostatagewebe ableiten lässt (Mobbs et al., 1983, J.
Ster. Bioch. 19, 1279–1290).
Ein ähnlicher
stimulativer Effekt des Östrogens
wurde in der Hundeprostata festgestellt (Moore et al., 1979; J.
Clin. Invest. 63, 351–357).
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In der Prostata wie auch in zahleichen
anderen Geweben wird Testosteron durch eine 5α-Reduktase irreversibel in das
potentere Androgen Dihydrotestosteron umgewandelt (Bruchovsky and
Wilson, J. Biol. Chem. 243: 2012–2021, 1968; Wilson, Handbook
of Physiology 5 (Kapitel 7), Seiten 491–508, 1975). Es stellte sich
heraus, dass Inhibitoren der 5α-Reduktase
das Prostatawachstum hemmen (Brooks et al., Endiconology 109 : 830,
1981; Brooks et al., Proc. Soc. Exp. Biol. Med. 169: 67, 1982; Brooks
et al., Prostate 3, 35, 1982; Wenderoth et al., Endocrinology 113,
569–573,
1983; McConnell, Endocrinology 113, 569–573, 1983; McConnell et al.,
J. Urol. 141: 239A, 1989; Stoner, E., Lecture on the Role of 5α-reductase
inhibitor in benign prostatic hypertrophy, 84th AUA
Annual Meeting, Dallas, 8. Mai 1989).
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Die hemmende Wirkung des 5α-Reduktase-Inhibitors
Merck L. 652,931 auf die Prostata- und Samenbläschenentwicklung in der vorpubertären Ratte
wurde beschrieben in Proc. 71st Annual Meeting
of Endocrine Society, abst. 01165, S. 314, 1989. Die hemmende Wirkung
von MK-906 auf die Dihydrotestosteronbildung in Männern wurde
beschrieben von Gormley et al. in Proc. 71st Annual
Meeting of Endocrine Society, abst. #1225, S. 329, 1989; Imperato-McGinley
et al., in Proc. 71st Annual Meeting of
Endocrine Society, abst. 01639, S. 432, 1989; Geller and Franson,
in Proc. 71st Annual Meeting of Endocrine
Society, abst. 01640, S. 432, 1989, und Tenover et al., in Proc.
71st Annual Meeting of Endocrine Society,
abst. 0583, S. 169, 1989. Die Wirkung der 5α-Reduktase-Inhibitoren N,N-Diethyl-4-Methyl-3-oxo-4-aza-5a-Androstan-17β-Carboxamid
(4-MA) und 6-Methylen-4- preg-nen-3,
20-dion (LY207320) wurde beschrieben von Toomey et al., Proc. 71st Annual Meeting of Endocrine Society, abst.
01226, S. 329, 1989.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß der Erfindung wird die Verwendung
eines Antiandrogens in der Herstellung eines Medikaments zur gemeinsamen
Verwendung mit einem Inhibitor der 5α-Reduktase-Aktivität in der
Behandlung von Prostatakrebs vorgesehen; des weiteren die Verwendung
eines Antiandrogens in der Herstellung eines Medikaments zur gemeinsamen
Verwendung mit einem Inhibitor eines 17β HSD in der Behandlung von Prostatakrebs
vor; oder die Verwendung eines Antiandrogens in der Herstellung
eines Medikaments zur gemeinsamen Verwendung mit einem Inhibitor
der 3β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase
in der Behandlung von Prostatakrebs. Die Erfindung sieht somit auch
die Verwendung eines Inhibitors der 5α-Reduktase-Aktivität in der
Herstellung eines Medikaments zur gemeinsamen Verwendung mit einem
Antiandrogen in der Behandlung von Prostatakrebs; des weiteren die
Verwendung eines Inhibitors einer 17β-HSD in der Herstellung eines
Medikaments zur gemeinsamen Verwendung mit einem Antiandrogen in
der Behandlung von Prostatakrebs; oder die Verwendung eines Antiandrogens
in der Herstellung eines Medikaments zur gemeinsamen Verwendung
mit einem Inhibitor der 3β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase
in der Behandlung von Prostatakrebs.
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Gemäß der Erfindung wird zudem
eine Verwendung vorgeschlagen, in der das Medikament auch zur gemeinsamen
Verwendung mit der Hemmung der Testikularhormonsekretion durch chirurgische
Kastration oder durch Verabreichung eines LHRH-Agonisten oder Antagonisten
vorgesehen ist, und eine Verwendung, in der das Medikament auch
zur gemeinsamen Verwendung mit einer Verbindung vorgesehen ist,
ausgewählt aus
einem 5α-Reduktase-Inhibitor,
einem 17β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase-Inhibitor,
einem Antiöstrogen, einem
LHRH-Agonisten oder Antagonisten oder mit chirurgischer Kastration,
sofern eine solche Verbindung oder Kastration nicht bereits indiziert
ist.
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Die oben genannten Wirkstoffe können auch
in jeder der genannten Kombinationen gemischt werden, um pharmazeutische
Verbindungen (mit oder ohne Verdünnungsmittel
oder Trägerstoff)
zu bilden, die bei Verabreichung die gleichzeitige Verabreichung
einer Kombination von Wirkstoffen bereitstellen, woraus sich die Kombinationstherapie
der Erfindung ergibt. Wenn LHRH-Antagonist
oder Agonist benützt
wird, wird dieser vorzugsweise parenteral verabreicht. Aus diesem
Grund kann er in solchen Fällen
getrennt verabreicht werden, in denen die anderen Wirkstoffe für die orale
Aufnahme formuliert sind.
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Eine Kombinationstherapie für Prostatakrebs
umfasst die Verabreichung von Wirkstoffen, die geeignet sind, eine
Reihe unterschiedlicher Mechanismen zu hemmen, die direkt oder indirekt
zum Prostatakrebswachstum führen
können.
Es ist wünschenswert,
dass die Hemmung biologischer Aktivität, die zu Prostatakrebswachstum
führt,
selektiv vorgenommen wird, ohne die wesentliche Hemmung anderer
wünschenswerter biologischer
Aktivitäten.
Die Nebenwirkungen der Behandlung sind deshalb minimiert.
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Die Aktivierung von Prostata Androgenrezeptoren
stimuliert das Wachstum der Prostatakrebszellen. Das Wachstum kann
gehemmt werden durch die Blockade dieser Rezeptoren mit Antiandrogenen,
wie hier erklärt
wurde. Das Wachstum kann auch gehemmt werden durch die Senkung der
Konzentration von Androgenen, die zur Aktivierung der Rezeptoren
zur Verfügung
stehen, indem mindestens ein Sexualsteroidsynthese-Inhibitor verabreicht
wird. Ein Inhibitor der 5α-Reduktase
katalysiert die Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron
(DHT). Dies ist ein besonders bevorzugter Sexualsteroidsynthese-Inhibitor,
weil er die DHT-Werte selektiv reduziert, ohne die Testosteronwerte
zu senken. DHT stimuliert das Prostatakrebswachstum in wesentlich
höherem
Ausmaß als
Testosteron. Auch verhindert die Abwesenheit von DHT weniger wünschenswerte
biologische Funktionen als die Abwesenheit von Testosteron. Für viele
Patienten ist die Blockierung der Testosteronproduktion auch angebracht.
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Es wird angenommen, dass Östrogene
auch das Prostatakrebswachstum zu steigern vermögen. Ohne daraus eine verbindliche
Theorie machen zu wollen, scheinen Östrogene zumindest eine Rolle
in der Erhöhung
der Anzahl an Androgenrezeptoren zu spielen und in der Lage zu sein,
das Prostatakrebswachstum direkt durch die Bindung von Östrogenrezeptoren
zu stimulieren. Unabhängig
von den Mechanismen, über
die Östrogene
zum Prostatakrebswachstum beitragen, wurde nun festgestellt, dass
eine Kombinationstherapie, welche die Hemmung der Östrogenaktivität einschließt, die
Wirksamkeit der Behandlung erhöhen
kann, ohne wünschenswerte
biologische Funktionen zu hemmen, die bei Männern weitgehend unabhängig von Östrogen sind.
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In 1 ist
eine schematische Darstellung der Wirkungspunkte unterschiedlicher
Arzneien, Enzyme und Hormone gegeben. Es werden folgende Abkürzungen
verwendet: ER – Östrogenrezeptor;
AR – Androgenrezeptor;
DHEA: Dehydroepiandrosteron; Δ5-Diol: Androst-5-en-3β,17β-diol; Δ4-dion:
Androstendion; DHT: Dihydrotostesteron; Anti-A: Antiandrogen; Anti-E:
Antiöstrogen;
ARO: Aromatase; 3β-HSD:
3β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase, Δ5-Δ4 Isomerase;
17β-HSD:
17β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase;
1: Antiandrogen; 2: Inhibitor der 5α-Reduktase-Aktivität; 3: Inhibitor
der 17β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase-Aktivität; 4: Antiöstrogen; 5:
Inhibitor der Aromatase-Aktivität;
6: Inhibitor der 3β-HSD-Aktivität.
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Bezug nehmend auf 1, bedeutet + eine Zunahme der Androgenrezeptorwerte.
Wie aus 1 ersichtlich,
erweist sich die Stimulierung des Androgenrezeptors als stimulierend
für das
Prostatakrebswachstum und ist deshalb zu verhindern. Zusätzlich führt die
Stimulierung des Östrogenrezeptors
zu erhöhten
Androgenrezeptorwerten und kann deshalb zusätzlich unmittelbare stimulative
Wirkungen auf das Prostatakrebswachstum ausüben. Die Wirkung der Östrogene
ist deshalb zu verhindern. Die Blockierung von Sexualsteroidbildung von
DHEA und Δ4-dion in peripheren Geweben verursacht keine
Hemmung der adrenalen Glukokortikoidbildung. Beispielsweise ist
die Cortisol- und Aldosteronproduktion nicht gehemmt, und signifikante
Komplikationen, die aus ihrer Hemmung resultieren könnten, werden
vermieden. Die gewünschte
Hemmung der Sexualsteroidbildung zielt somit selektiv auf Androgene
und Östrogene.
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Ein Verfahren zur Hemmung der Aktivierung
des Androgenrezeptors ist die Behandlung mit einer wirksamen Antiandrogenverbindung
mit einer Affinität
für die Rezeptorstelle,
so dass sie sich an die Rezeptorstele bindet und die Androgene an
einer Bindung und Aktivierung der Stelle hindert. Es ist wichtig,
die Antiandrogene auszuwählen,
die dazu neigen, reine Antagonisten zu sein und keine agonistischen
Aktivitäten
haben. Anderseits kann das Antiandrogen, welches die Rezeptorstelle
von Androgenen abblockt, selbst die Stelle aktivieren. Bevorzugte
Antiandrogene werden unten im Detail diskutiert. Da es extrem schwierig
ist, alle Rezeptorstellen zu blockieren, ist es wünschenswert,
gleichzeitig die Konzentration von Androgenen zu reduzieren, die
für eine Aktivierung
von Androgenrezeptoren im Prostatakrebsgewebe zur Verfügung stehen.
Es ist deshalb wünschenswert,
die Sekretion von Androgenen durch die Testes zu hemmen. Dies kann
durch eine Vielzahl bekannter Techniken erreicht werden, einschließlich aber
nicht beschränkt
auf die chirurgische Orchidektomie oder durch die Verabreichung
von LHRH-Agonisten oder Antagonisten. Beispielsweise agieren LHRH-Analoga auf
eine Weise, die geeignet ist, die Produktion biologisch wirksamer
luteinisierender Hormone zu stoppen, der Hormone, die erforderlich
sind, um die Hoden zur Produktion und Sekretion von Androgenen und
anderen Hormonen anzuregen, die in Periphergeweben zu Androgenen
konvertiert werden können.
Für einige
Patienten ist es möglicherweise
nicht notwendig, die testikulären
Hormonsekretionen zu hemmen, sofern ausreichend potente Antiandrogene
und Inhibitoren der Sexualsteroidbiosynthese verabreicht werden.
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Wie aus dem Schema der 1 hervorgeht, kann eine
Anzahl von Hormonen (insbesondere DHEA und Δ4-dion),
die von den Nebennieren abgegeben werden, auf unterschiedlichen
biologischen Wegen in Periphergeweben zu Androgenen und Östrogenen
konvertiert werden. Das potenteste produzierte Androgen ist DHT.
Es ist deshalb höchst
wünschenswert,
einen Inhibitor der 5α-Reduktase
einzuschließen,
der die Umwandlung von Testosteron in das potentere Androgen DHT
verhindert.
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In peripheren Geweben, können – neben
DHT – die
Vorläufer
DHEA und Δ4-dion zu den Östrogenen Δ5-diol
und Östradiol
konvertiert werden. Es ist wünschenswert,
einen Inhibitor von 17β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase
zu haben, der die Bildung von Testosteron sowie von Δ5-diol
und Östradiol
verhindert. Da außerdem Δ4-Androstendion
zu Östron
und dann zu Östradiol
konvertiert werden kann, kann es nützlich sein, die Aktivität von Aromatase
zu blockieren, dem für
eine solche Konvertierung verantwortlichen Enzym. Andere Sexualsteroidbildungshemmer,
wie Inhibitoren von 3β-HSD,
können
ebenfalls verwendet werden. Wenn allerdings, wie oben erwähnt, 3β-HSD in Periphergeweben
blockiert wird, ist es auch wahrscheinlich, dass eine ähnliche
Hemmung in den Adrenalen stattfindet, was zu einer geringen Sekretion
von Glukokortikoiden und Mineralokortikoiden führt. Wenn solche Verbindungen
verwendet werden, sollten essentielle Glukokortikoide und manchmal
Mineralokortikoide als Teil der Therapie hinzugefügt werden.
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Östrogene
in physiologischen Konzentrationen sind dafür bekannt, dass sie das Wachstum
der Humanprostatakrebszelllinie LNCaP stimulieren. Diese Wirkung
des Östrogens
kann aber von den hier beschriebenen Antiöstrogenverbindungen gehemmt
werden.
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In bestimmten Ausführungsbeispielen
kann das in der vorliegenden Erfindung verwendete Antiandrogen durch
folgende allgemeine Formel dargestellt werden:
wobei die Punktlinien
für optionale
Doppelbindungen stehen; wobei R
10 ist Wasserstoff
oder ein niedriges Alkyl, R
13 ist abwesend,
Wasserstoff oder Methyl in β-Position.
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R
17(α) ist
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Hydroxyl, niedrigem Alkanoyloxy, niedrigem
Alkyl, niedrigem Alkenyl, niedrigem Alkynyl, Halo(niedrigem)alkyl,
Halo(niedrigem)alkenyl, Halo(niedrigem)alkynyl und einem Fluoro(β)-substituierten,
aromatischen Ring und einer Komponente, die gemeinsam mit R
17(β) bildet:
R
17(β) ist
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Hydroxyl, (C
1-C
20)alkanoyloxy,
(C
3-C
7)alkenoyloxy, (C
3-C
7)alkynoyloxy,
Aroyloxy, Alkenoyloxy, Cycloalkenyloxy, 1-Alkyloxy-alkyloxy, 1-Alkyloxycycloalkyloxy,
Alkylsilyloxy, Carboxyl, Alkanoyl und einer Komponente, die gemeinsam
mit R
17(α
) bildet:
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Antiandrogene, die für die Kombinationstherapie
der Erfindung anwendbar sind, umfassen auch, ohne darauf beschränkt zu sein,
Flutamid (erhältlich
bei Schering-Plough Corp., Kenilworth, New Jersey, unter dem Handelsnamen
EULEXIN), Nilutamid (erhältlich
bei Roussel in Paris, Frankreich, unter dem Handelsnamen ANANDRON),
Cyproteronacetat (erhältlich
bei der Schering AG, Berlin, unter dem Handelsnamen ANDROCUR), Casodex,
erhältlich
bei ICI Pharmaceuticals, Macclesfield, England. Vorzugsweise hat
das Antiandrogen als Teil seiner Molekularstruktur einen substituierten
oder unsubstituierten Androgenkern, und als anderen Teil seiner
Molekularstruktur die Seitenkette -R'[-B-R
2-]
x L-G, wie oben
definiert. Zahlreiche Synthesen der bevorzugten Verbindungen sind
ausgeführt
in dem US-Patentantrag von Labrie und Mérand mit dem Titel "Androgen Derivatives
for use in the inhibition of sex steroid activity", die zum selben
Datum wie diese Schrift ausgeführt
wird und deren gesamte Offenbarung hiermit per Bezugnahme einbezogen
ist, als ob sie hier vollständig
aufgeführt
wäre. Ein
bevorzugtes Antiandrogen ist
(x = 10)
das wie
unten beschrieben synthetisiert werden kann.
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Beispiel 1
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Synthese von N-butyl,
N-methyl-11-(17'β-hydroxy-4'-androsten-3'-on-7'α-yl)-Undecanamid (EM 101) (5, x = 10)
(Schema 1)
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17β-Acetoxy-7α-(11'-hydroxy-undecanyl)-4-androsten-3-on
(2)
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Unter Argonatmosphäre in einem
flammgetrocknetem Apparat mit magnetischem Rührer wurde eine Lösung von
11-Bromo-Undecanol-Tetrahydropyranylether
(25 g, 74 mmol) in wasserfreiem THF (150 ml) tropfenweise zu Iod-aktiviertem
Magnesium (1,9 g) hinzugefügt.
Die Mischung wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gehalten und dann auf –30°C abgekühlt, und es wurde rasch wasserfreies
Kupfer(I)-Chlorid (0,3 g) hinzugefügt. Nach 45 Minuten Aufrühren bei
dieser Temperatur wurde tropfenweise während 4 Stunden handelsübliches
4,6-Androstadien-17β-ol-3-on-Acetat
(1) (10 g, 30,5 mmol) in wasserfreiem THF (100 ml) hinzugefügt. Nach
35 Minuten wurden Essigsäure
(6 ml) und Wasser (100 ml) hinzugefügt. Die Mischung durfte Raumtemperatur
erreichen und wurde über
Nacht gerührt.
Danach wurde die organische Verbindung mit Ether (3X) extrahiert.
Die organischen Schichten wurden mit Wasser gewaschen, auf Magnesiumsulfat
getrocknet und verdampft. Der Rest wurde in Essigsäure (35
ml) und Wasser (100 ml) gelöst
und 48 Stunden bei Raumtemperatur aufbewahrt. Danach wurden die
organischen Verbindungen mit Ether (3X) extrahiert. Die organischen Schichten
wurden mit einer gesättigten
Natriumbikarbonatlösung
und Wasser gewaschen, auf Magnesiumsulfat getrocknet und verdampft.
Das Produkt wurde mit Kieselgeltrockensäulenchromatographie (Kieselgel, 60F254,
Merk, 0,063–0,200
mm, 150 g) gereinigt. Die Eluierung mit einer Mischung von Methylenchlorid
und Ethylacetat (20 : 1 v/v) ergab 17β-Acetoxy-7α-(11'-hydroxy-undecanyl)-4-androsten-3-on (2a,
1,46 g, 2,8 mmol, 9,2%) als farbloses Öl; IR vmax rein
3450, 1740, 1685, 1620 und 1245 cm–1;
NMR 0,84 (s, 3H, 18'-CH3), 1,21 (s, 3H, 19'-CH3), 2,05 (s, 3H, OCOCH3),
3,61 (t, 2H, J = 6,59 Hz, H-C.1'),
4,61 (t, 1H, J = 7,69 Hz, H-C.17) und 5,73 (s, 1H, H-C.4) und 17β-Acetoxy-7β-(11'-hydroxy-undecanyl)-4-androsten-3-on
(2b, 0,9 g, 1,7 mmol, 5,6%) als farbloses Öl.
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11-(17'β-acetoxy-4'-androsten-3'-on-7'α-yl)-Undecansäure (3)
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Zu 17β-Acetoxy-7α-(11'-hydroxy-Undecanyl)-4-androsten-3-on
(2a, 800 mg, 1,6 mmol), gelöst
in Aceton (50 ml) und gekühlt
auf 0°C
wurde unter Rühren
während
5 Minuten eine Lösung
von Jones' Reagens
(8 N Chromsäurelösung) (0,283
ml) hinzugefügt.
Nach 15 Minuten wurde Isopropanol (0,5 ml) hinzugefügt, gefolgt
von Wasser, und die Mischung wurde mit Ethylacetat (3X) extrahiert.
Die organischen Schichten wurden mit Salzlake gewaschen, auf Magnesiumsulfat getrocknet
und bei reduziertem Druck zur Trockenheit verdampft. Die rohe 11-(17'β-Acetoxy-4'-androsten-3'-on-7'α-yl)-Undecansäure (3)(740
mg) wurde im nächsten Schritt
ohne Reinigung verwendet.
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N-butyl, N-methyl-11-(17'β-acetoxy-4'-androsten-3'-on-7'α-yl)-Undecanamid
(4)
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Zu einer Lösung des oben erwähnten Undecansäurederivativs
3 (390 mg, 0,78 mmol) in wasserfreiem Methylenchlorid (8 ml), gekühlt bei –10°C, wurde
unter Rühren
Triisobutylamin (240 μl)
und Isobutylchloroformat (140 μml)
hinzugefügt.
Nach 30 Minuten wurde N-Methylbutylamin (1,8 ml) hinzugefügt, und
die Mischung wurde bei Raumtemperatur 1 Stunden lang gerührt. Methylenchlorid
wurde hinzugefügt.
Die organische Lösung
wurde mit 1 N Chlorwasserstoffsäure,
Wasser, gesättigter
Natriumbicarbonatlösung
und schließlich
mit Wasser gewaschen, auf Magnesiumsulfat getrocknet und zur Trockenheit
verdampft. Der Rest wurde auf Kieselgel chromatografiert (Kieselgel,
60F254, Merck, 0,063–0,200
mm, 20 g). Die Eluierung mit einer Mischung aus Diethylether und
Methylenchlorid (1 : 20, v/v) ergab N-butyl, N-methyl-11-(17'β-acetoxy-4'-androsten-3'-on-7'α-yl)-Undecanamid 4 (230
mg, 0,39 mmol), 46% für
den Alkohol (2a)) als farbloses Öl;
IR Vmax rein 1740, 1680, 1640 und 1240 cm–1;
NMR 0,84 (s, 3N, 18'-CH3), 0,95 (t, 3H, J = 6,93 Hz, N-(CH2)3CH3),
1,21 (s, 3N, 19'-CH3), 2,04(s, 3N, OCOCH3),
2,91 und 2,97 (2s, 3H, N-CH3), 3,26 und
3,36 (2t, 2H, J = 7,86 Hz, N-CH3C3H7), 4,61 (t, 1
N, J = 8,42 Hz, Haben-C.17')
und 5,72 (s, 1H, H-C.4').
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N-butyl, N-methyl-11-(17'β-hydroxy-4'-androsten-3'-on-7'α-yl)-Undecanamid
(5) (EM 101)
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Das oben aufgeführte Acetoxyamid 4 (170 mg,
0,29 mmol) wurde in Methanol (20 ml) und 6% Kaliumcarbonat (2 ml)
gelöst
und 200 Minuten lang auf 65°C
erhitzt. Nach dem Abkühlen
wurden Essigsäure
(1 ml) und Wasser (150 ml) hinzugefügt, und die Mischung wurde
mit Ethylacetat (3X) extrahiert. Die organischen Schichten wurden
mit Wasser gewaschen, auf Magnesiumsulfat getrocknet und zur Trockenheit
verdampft. Der Rest wurde durch Kieselgeltrockensäurechromatographie
(Kieselgel, 60F254, Merk, 0,063-0,200
mm, 20 g) gereinigt. Die Eluierung mit einer Mischung von Diethylether
und Methylenchlorid (1 : 9, v/v) ergab N-butyl-N-methyl-11-(17'β-hydroxy-4'-androsten-3'-on-7'α-yl)-Undecanamid (EM 101, 94
mg, 0,17 mmol, 58%) als farbloses Öl; IR vmax (rein)
3400, 1670 und 1640 cm–1; NMR 0,80 (s, 3H,
18'-CH3),
0,95 (t, 3H, J = 6,75 Hz, N-(CH2)3CH3), 1,21 (s, 3H,
19'-CH3),
2,91 und 2,97 (2s, 3H, N-CH3), 3,25 und
3,35 (2t, 2H, J = 7,3 Hz, N-CH3C3H7), 3,67 (t, 1H,
J = 8,18, N-C,17')
und 5,72 (s, 1H, H-C.4').
-
-
Die Inhibitoren der Sexualsteroidbildung,
die für
die Kombinationstherapie der Erfindung anwendbar sind, umfassen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Inhibitoren der 5α-Reduktase-Aktivität, Inhibitoren
der 17β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase-Aktivität, Inhibitoren
der 3β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase-Aktivität und Inhibitoren
der Aromatase-Aktivität.
-
Ein typischer geeigneter 5α-Reduktase-Inhibitor
ist MK-906, ein Produkt von Merck, Sharp & Dohme (Mc Connell et al., J. Urol.
141: 239A, 1989). Ein weiterer Inhibitor der 5α-Reduktase ist 17β-N,N-Diethylcarbamoyl-4-methyl-4-aza-5α-ansdrostan-3-on (4-MA) (Brooks
et al., Endocrinology 109: 830, 1981; Liang et al., Endocrinology
112: 1460, 1983). Andere 4-Azasteroide, die als 5α-Reduktase-Inhibitoren wirken,
können
gebildet werden in Liang et al., J. Biol. chem. 259: 734-739, 1984; und in
Brooks et al., Steroids 47: 1–19,
1986. 6-Methylen-4-pregnen-3,20-dion
wurde ebenfalls als 5α-Reduktase-Inhibitor
beschrieben (Petrow et al., J. Endocrinol. 95: 311–313, 1982). Ähnliche
Eigenschaften wurden beschrieben für 4-Methyl-3-oxo-4-aza-5α-pregnan-30(s)-Carboxylat
(Kadohama et al., J. Natl. Cancer Inst. 74: 475–486, 1985).
-
Trilostan und Epostan wurden beschrieben
als Inhibitoren von 3β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase-Aktivität (Ernshaw
et al., Clin. Endocrinol. 21, 13– 21, 1984; Robinson et al.,
J. Steroid Biochem. 21, 601–605, 1984;
Lambert et al., Ann. Clin. Biochem. 23, 225–229, 1986; Potts et al., Steroids
32, 257–267,
1978) und erfolgreich verwendet für die Behandlung von Brustkrebs
in Kombination mit Kortikosteroiden (Beardwell et al., Cancer Chemother.
Pharmacol. 10: 158–160,
1983; Williams et al., Cancer Treat. Rep. 71, 1197–1201, 1987).
-
4-MA, (17β-N,N-Diethylcarbamoyl-4-methyl-4-aza-5α-androstan-3-on)
erwies sich als Inhibitor der 3β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase-Aktivität in Granulosazellen
(Chan et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 144, 166–171, 1987).
Epostan erwies sich als Inhibitor von 3β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase-Aktivität bei trächtigen
Ziegen (Taylor, J. Endocrinol. 113, 489–493, 1987).
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Bevorzugte Inhibitoren der 17β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase-Aktivität umfassen,
ohne darauf beschränkt
zu sein:
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N-Butyl,
N-Methyl-11-(16'α-chloro-3',17'β-dihydroxy-östra-1',3',5'(10')-trien-7'α-yl)-Undecanamid
("EM 139").
-
N-α-butyl-N-methyl-11-(16'α-chloro-3',17'α-dihydroxy-östra-1',3',5'(10')-trien-7'α-yl)-Undecanamid
("EM 170")
-
N-α-butyl-N-methyl-11-(16'α-bromo-3',17'α-dihydroxy-östra-1',3',5'(10')trien-7'α-yl)-Undecanamid ("EM 171").
-
Beispiele bestimmter Syntheseschemata
für EM
139, EM 170 und EM 171 werden unten aufgeführt (vgl. Beispiel 2 und Schemata
2 und 3). Fachpersonen erkennen analoge Schemata zur Synthetisierung
analoger Verbindungen.
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Beispiel 2
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SYNTHESE BEVORZUGTER INHIBITOREN
SEXUALSTEROIDER AKTIVITÄT
-
Synthese einer Starterverbindung
N-n-butyl, N-Methyl-11-(3'-benzoyloxy-17'-oxo-östra-1',3',5'(10')-trien-7'α-yl)-Undecanamid (14a) (SCHEMA
2).
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19-nor-testosteron-Acetat-3-enolacetat
(7)
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In einer mit einer Drierit-Trockenröhre ausgerüsteten Vorrichtung
wurde eine Lösung
von 19-nor-testosteron (6) (100 g; 0,365 Mol) in Essigsäureanhydrid
(200 ml), Pyridin (32 ml) und Acetylchlorid (320 ml) bei Rückfluss
unter magnetischem Rühren
3 Stunden erhitzt und dann unter Vakuum zur Trockenheit konzentriert. Der
trockene Rückstand
wurde in absolutem Ethanol pulverisiert, gefiltert und mit kleinen
Portionen absolutem Ethanol gewaschen. Nach dem Trocknen wurde 19-nor-testosteron-Acetat-3-enolacetat
als weißes
Pulver gewonnen (121,4 g, Ertrag 93%), Sp. 176–177°C. Die Struktur wurde mit spektroskopischen
Mitteln geprüft.
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17β-Acetoxy-östra-4,6-dien-3-on (8)
-
Zu einer gekühlten Suspension von Enolacetat
(121 g; 0,337 Mol) in einer Mischung von DMF (330 ml) und Wasser
(7,2 ml) bei 0°C
wurde unter Stickstoff im Verlauf von 1 Stunde N-Bromosuccinimid
(63 g) hinzugefügt.
Die resultierende Lösung
wurde weitere 0,5 h bei 0°C
gerührt.
Dann wurden Lithiumcarbonat (60,8 g) und Lithiumbromid (30,4 g)
hinzugefügt.
Die Mischung wurde 3 Stunden lange auf 95°C erhitzt und dann in 1,7 l
eiskaltes Wasser geleert, welches 165 ml Eisessig enthielt. Nach
Rühren über 15 Stunden
wurde das rohe 17β-Acetoxyöstra-4,6-dien-3-on
(8) gefiltert, mit Wasser gewaschen, in einer Trocknungsanlage getrocknet und
zweimal von Isopropylether (72 g, Ertrag 68%, Sp. 110°C) rekristallisiert.
Die Struktur wurde mit spektroskopischen Mitteln geprüft.
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7α-(11'-Acetoxy-undecyl)-17β-acetoxy-östra-4-en-3-on
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A. Zubereitung von Reagenzien
und Lösemitteln
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11-Bromo-undecanol-Tetrahydropyranylether.
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11-Bromo-undecanol (100 g, 398 Mmol)
wurde in trockenem Ether (768 ml) gelöst, und die Lösung wurde
unter Verwendung eines Eis/H2O-Bades auf
0°C gekühlt. Zu
dieser Lösung
wurde HCl-Gas (2,13 g, 58,4 Mmol, 26 ml HCl/Ether) hinzugefügt.
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Zu dieser Mischung wurde eine Lösung von
3,4-Dihydro-2H-pyran (39,9 g, 43,3 ml), frisch in trockenem Ether
(218 ml) destilliert, in einem Zeitraum von 90 Minuten hinzugefügt. Die
Lösung
wurde dann 16 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Danach wurde der Mischung
Natriumbicarbonat hinzugefügt.
Der Rest wurde gefiltert, und das Lösemittel wurde unter Vakuum
verdampft.
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Das Produkt wurde dann unter Verwendung
von Petroläther
(30-60) als Lösemittel
(112 g, 81%) durch basisches Aluminiumoxid (250 g, Woelm, Sorte
II) gefiltert.
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B. Grignard-Reagens
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In eine trockene Dreihalsflasche
(1000 ml) wurden unter trockenem Argon Magnesium (12,0 g, 494 Mmol)
gegeben und mit Iod aktiviert. Das Magnesium wurde mit der Flamme
erhitzt, um das Iod zu entfernen und die Vorrichtung zu trocknen.
Das System wurde sodann auf –20°C gekühlt, und
eine Lösung
von 11-Bromo-undecanol-Tetrahydropyranylether
(73,8 g, 211 mmol) in trockenem THF (420 ml) wurde tropfenweise
hinzugefügt.
Die Mischung wurde während
einem Tag bei –20°C unter trockenem
Argon gerührt.
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Die Mischung wurde unter Verwendung
eines Trockeneis/CCL4/Aceton-Bades auf –35°C (±2°C) gekühlt. Das
wasserfreie Kupfer(I)-Chlorid (1,18 g, 12 Mmol) wurde hinzugefügt, und
die Mischung wurde über einen
Zeitraum von 0,5 Stunden gerührt.
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C. Zugabe des Grignard-Reagens'
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Nach 0,5 h wurde unter Verwendung
derselben Vorrichtung wie oben beschrieben (Ar, –35°C) eine Lösung von 17β-Acetoxy-Östra-4,6-dien-3-on (8) (32,0
g, 102 Mmol) in trockenem THF (300 ml) tropfenweise in einem Zeitraum
von 6 Stunden zu dem Grignard-Reagens hinzugefügt (rote Farbe erschien und
verschwand). Die Mischung wurde 1 zusätzliche Stunde gerührt und
nach Entfernung des Kühlungsbades
mit Essigsäure (40
ml) sauer eingestellt (etwa 0°C),
mit Wasser verdünnt
und mit Ether extrahiert (3X). De Etherlösung wurde mit einer gesättigten
Natriumbikarbonatlösung
und Wasser gewaschen. Die organische Schicht wurde über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet und unter reduziertem Druck zur Trockenheit
verdampft.
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Der Rückstand wurde in MeOH (660
ml) und 5 N HCl (180 ml) gelöst,
1 h 45 Min rückflussgekühlt, dann unter
reduziertem Druck konzentriert und in einem Eisbad gekühlt. Die
Mischung wurde dann gefiltert, um den weißen Niederschlag zu entfernen.
Nachdem die Lösung
mit Wasser verdünnt
und mit Methylenchlorid (3X) extrahiert worden war, wurde die organische
Schicht über
wasserfreiem MgSO4 getrocknet und unter
reduziertem Druck zur Trockenheit verdampft. Schließlich wurde
das Produkt (55,9 g, braunes Öl)
auf Kieselgel (Kieselgel 60F254, Merck, 0,063–0,200 mm, 1500 g) chromatografiert.
Die Eluierung mit Mischungen von Methylenchlorid und Ethylacetat
(4 : 1 bis 2 : 1 v/v) und dann reinem Ethylacetat ergab rohes 7α-(11'-Hydroxy-undecyl)-17β-Hydroxyöstra-4-en-3-on (34,8 g), das
in trockenem Pyridin (200 ml) und trockenem Essigsäureanhydrid
(200 ml) gelöst,
17 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt und dann in Eiswasser geleert
wurde. Das Produkt wurde mit Methylenchlorid (3X) extrahiert, mit
1 N Chlorwasserstoffsäure,
Wasser, gesättigtem
Natriumbikarbonat und Wasser (3X) gewaschen, auf wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet und gefiltert. Nach der Verdampfung des Lösemittels
wurden die Mischung (35 g) von 7α-
und 7β-Diacetoxyenonen
und die Abbauprodukte von Grignard-Reagens durch Flash-Chromatografie
auf Kieselgel (Kieselgel 60, Merck, Trenngröße 230 ASTM, 2,0 kg) getrennt,
das mit einer Mischung von Hexan und Diethylether (2 : 3 v/v) entwickelt wurde.
Das erste eluierte Produkt war reines amorphes 7α-(11'-Acetoxyundecyl)-17β-acetoxy-östra-4-en-3-on (9)
(20,8 g, 39,4 Mmol, Ertrag aus Dienon war 39,0%). Die weitere Eluierung
ergab das 7β-Isomer
(10) (5,4 g, 10,3 Mmol, 10%). Alle Strukturen wurden mit spektroskopischen
Mitteln bestimmt.
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7α-(11'-Hydroxy-undecyl)-östra-1,3,5(10)-trien-3,17β-diol (11a)
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Unter trockenem Argon wurde eine
Lösung
von 7α-(11'-Acetoxy-undecyl)-17β-Acetoxy-östra-4-en-3-on
(9) (17,0 g, 32,4 Mmol) in trockenem Acetonitril (150 ml) rasch
zu einer Suspension von Kupfer(II)-bromid (14,8 g, 66,2 Mmol) und
Lithiumbromid (2,89 g, 33,6 Mmol) in warmem Acetonitril (75 ml)
hinzugefügt.
Die Mischung wurde 30 Minuten lang unter Rückfluss erwärmt und heftig gerührt, dann
auf Raumtemperatur abgekühlt.
Eine gesättigte,
wässrige
Lösung
von Natriumbikarbonat (50 ml) wurde hinzugefügt, dann wurde die organische
Verbindung mit Ethylacetat (3 × 150
ml) extrahiert. Die organischen Schichten wurden mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet, gefiltert und unter Vakuum zur Trockenheit
verdampft. Der Rückstand
wurde auf Kieselgel (Kieselgel 60F254 Merck 0,063–0,200 mm;
1000 g) chromatografiert. Die Eluierung mit Hexan-Ethylacetat (1
: 1 v/v) ergab das 7α-(11'-Acetoxy-undecyl)-Östra-1',3',5'(10')-trien-3,17β-diol, 17β-Acetat (11b)
(8,51 g; 50,3%) und das Starterprodukt (1,33 g, 15%).
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Das oben genannte Diacetatphenol
(8,51 g, 16,2 Mmol) wurde in Methanol (90 ml) und Natriumhydroxid
30% (w/v) (9 ml) gelöst.
Die Mischung wurde 90 Minuten unter trockenem Stickstoff rückflussgekühlt. Die Lösung wurde
dann unter Vakuum konzentriert und mit Chlorwasserstoffsäure (10%
v/v) verdünnt.
Die Mischung wurde unter Verwendung von Ethylacetat (4 × 150 ml)
extrahiert, und das Ethylacetatextrakt wurde mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet, gefiltert und unter Vakuum verdampft. Die
Verdampfung ergab 7α-(11'-Hydroxy-undecyl)-östra-1,3,5(10)-trien-3,17β-diol (11a)
(6,99 g, 98% Brut) als gelben Schaum, dessen Struktur durch spektroskopische
Mittel geprüft
wurde.
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3-Benzoyloxy-7α-(11'-hydroxy-undecyl)-östra-1,3,5(10)-trien-117β-ol (12)
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Das oben genannte Triol (6,99 g,
15,8 Mmol) wurde in Aceton (25 ml) und einer wässrigen Lösung von Natriumhydroxid (1
N, 19,1 ml) gelöst.
Die Mischung wurde in einem Eis/Wasserbad auf 0°C gekühlt. Danach wurde tropfenweise
Benzoylchlorid (2,22 ml, 19,1 Mmol) hinzugefügt. Die Mischung wurde 40 Minuten
bei 0°C gerührt und
dann mit Wasser verdünnt.
Die Lösung
wurde unter Verwendung von Ethylacetat (3X) extrahiert, und die
organischen Schichten wurden mit einer gesättigten wässrigen Lösung von Natriumbikarbonat
und schließlich
mit Wasser gewaschen. Die Ethylacetatlösung wurde über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet, gefiltert und unter Vakuum zur Trockenheit verdampft.
Dann wurde der Rückstand
unmittelbar auf Kieselgel (Kieselgel, 60F254, 0,053–0,200 m;
500 g) chromatografiert. Die Chromatographie wurde ausgeführt erstens
unter Verwendung von Methylenchlorid als Lösemittel (etwa 1 Liter), und
zweitens wurde das reine 3-Benzoyloxy-7α-(11'-hydroxyundecyl)-östra-1,3,5(10)-trien-17β-ol (12)
als farbloses Öl
(6,50 g, 75%) mit Methylenchlorid-Ethylacetat (5 : 1, etwa 1 Liter
und 4 : 1; v/v) eluiert. Die Struktur wurde mit spektroskopischen
Mitteln geprüft.
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11-(3'-Benzoyloxy-17'-oxo-östra-1',3',5'(10')-trien-7'α-yl)-Undecansäure (13)
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Zu einer gekühlten Lösung von 3-Benzoyloxy-7α-(11'-hydroxy-undecyl)-östra-1,3,5(10)-trien-17β-ol (12)
(4,3 g) in Aceton (100 ml) wurden tropfenweise Jone's-Reagens (8 N-Chromsäurelösung, 6,7 ml) hinzugefügt. Nach
30 Minuten wurde Isopropanol (40 ml) hinzugefügt, und die Mischung wurde
unter Vakuum konzentriert. Wasser wurde hinzugefügt, und die Mischung wurde
vier Mal mit Ethylacetat extrahiert. Die organischen Schichten wurden
zwei Mal mit Salzlake gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet
und zur Trockenheit verdampft. Die rohe 11-(3'-Benzoyloxy-17'-oxo-östra-1',3',5'(10')-trien-7'α-yl)-Undecansäure (13) (3,94
g) wurde im nächsten
Schritt ohne Reinigung verwendet.
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N-n-butyl,n-methyl-11-(3'hydroxy-17'-oxo-östra-1',3',5'(10')-trien-7'α-yl)-Undecanamid (14b)
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Zu 11-(3'-Benzoyloxy-17'-oxo-östra-1',3',5'(10')-trien-7'α-yl)-Undecansäure (13)
(3,94 g, 7,22 Mmol), gelöst
in wasserfreiem CH3Cl3 (100
ml) und gekühlt
auf –10°C wurde Tributylamin
(2,18 ml, 9,15 Mmol) und (2,18 ml, 9,15 Mmol) und Isobutylchloroformat
(1,30 ml, 10,0 Mmol) hinzugefügt.
Die Lösung
wurde während 35
Minuten gerührt,
und N–Methylbutylamin
(13 ml, 109,7 Mmol) wurde hinzugefügt. Die Mischung wurde auf Raumtemperatur
erwärmt
und während
1 Stunde gerührt.
Danach wurde CH3Cl3 hinzugefügt, und
die organische Phase wurde mit 1 N HCl, Wasser, gesättigter
Natriumbikarbonatlösung
und schließlich
mit Wasser gewaschen, mit wasserfreiem MgSO4 getrocknet,
und das Lösemittel
wurde unter reduziertem Druck entfernt. Der Rückstand wurde durch Chromatographie
auf Kieselgel gereinigt. Die Eluierung mit einer Mischung aus EtOAc/Hexan
(1,5 : 8,5 v/v) ergab N-Butyl, N-Methyl-11-(3'-benzoyloxy-17'-oxo-östra-1',3',5'(10')-tien-7α-yl)-Undecanamid
(14a) (4,25 g, 96%) Antiandrogens farbloses Öl; IR v (rein) 1750, 1725 und
1640 cm–1. Das
oben beschriebene Benzoyloxyamid (341 mg, 0,54 Mmol) wurde in Methanol
(10 ml) gelöst
und bei 0°C gekühlt. Anschließend wurde
2 N NaOH (5 ml) hinzugefügt,
und die Mischung wurde während
60 Minuten bei 0°C
gerührt.
Die Lösung
wurde mit 1 N HCl neutralisiert und mit CH3Cl3 extrahiert. Die organische Phase wurde mit
wasserfreiem MgSO4 getrocknet und das Lösemittel
wurde unter reduziertem Druck entfernt. Der Rückstand wurde durch Chromatographie
auf Kieselgel gereinigt. Die Eluierung mit einer Mischung von EtOAc/Hexan
(3 : 7 v/v) ergab N-butyl,
N-methyl-11-(3'hydroxy-17'-oxo-östra-1',3',4'(10')-trien-7'α-yl)-Undecanamid (14b) (284
mg, 97%) als farbloses Öl; 1H-NMR δ (CDCl3) 0,91 (s, 3H, 18'-CH3), 2,76
app (d, 1H J = 16,3 Hz, Teil des ABX-Systems, 6'-H) 2,96 und 2,98 (2s, 3N N-CH3),
3,27 und 3,38 (2tapp, 2H, J = 7,5 Hz, N-CH3-), 6,63 (breit s, 1H, 4'-H), 6,70 (breit d, 1H, J = 8,5 Hz,
2'-H), 7,12 (d,
1H, J = 8,4 Hz, 1'-H);
IR vmax (rein) 3270, 1730, 1615 cm–1;
MS m/e 523 (M+, 100%), 508 (M+-CN3, 32%), 142 (C3H4CON(CH3)C4H9
+,
47%).
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16-HALO-ÖSTRADIOLUNDECANAMID
(SCHEMA 3)
-
N-n-Butyl, N-Methyl-11-(3',17'-Diacetoxy-östra-1',3',5'(10'),16'-tetraen-7'α-yl)-Undecanamid (15)
-
Das Ketonamid 14b (163 mg, 0,50 Mmol)
wurde in Isoprenylacetat (10 ml) gelöst. p-Toluensulfonsäure (44
mg) wurde dann hinzugefügt,
und die Lösung
wurde in 7 Stunden auf etwa zwei Drittel des ursprünglichen Volumens
destilliert und dann unter Rückflusskühlung 12
Stunden lang gerührt.
Anschließend
wurde die Lösung
mit einem Eiswasserbad gekühlt
und mit 50 ml gekühltem
Ether extrahiert. Der Ether wurde mit einem gekühlten, gesättigten Natriumbikarbonat und
Wasser gewaschen. Die organische Phase wurde mit wasserfreiem MgSO4 getrocknet, und das Lösemittel wurde unter reduzierten
Druck entfernt. Der Rückstand
wurde durch Aluminiumoxid (15 mm × 50 mm Aluminiumoxid Woehlm
neutral, Aktivität
II) gefiltert, wofür
eine Mischung von Benzen-Diethylether (3 : 7 v/v) als Eluierungsmittel
verwendet wurde. Das Lösemittel
wurde unter reduziertem Druck entfernt und der Rückstand durch Flash-Chromatographie
auf Kieselgel gereinigt. Die Eluierung mit einer Mischung von EtOAc/Hexan
(1 : 4 v/v) ergab N-Butyl, N-Methyl-11-(3',17'-diacetoxy-östra-1',3',5'(10')-16'-tetraen-7α-yl)-Undecanamid (15)
(244 mg, 80%) als farbloses Öl; 1H-NMR δm (CDCl3) 0,92 (s,
3H, 18'-CH3), 0,92 und 0,95 (2t, 3H, J = 7,0 Hz, N(CH2)3CH3),
2,18 (s, 3H, 17'-OCOCH3),
2,28 (s, 3H,96 (2s, 3H N-CH3), 3,26 und
3,35 (2tapp, 2H, J = 7,6 Hz, N-CH3-),
5,52 (m, 1H, 16'-H),
6,80 (breit s, 1H, 4'-H),
6,85(dd, 1H, J1 = 9,1 Hz und J2 =
3,0 Hz, 2'-H), 7,27
(d, 1H, J = 9,1 Hz 1'-H);
IR vmax (rein) 1750, 1635, 1200 cm–1;
MS m/e 607 (M+, 2%), 5 (M+-COCH2, 100%).
550 (M+-COCH2-CH3, 13%), 5,23
(M+-2COCH2, 45%),
142 (C3H4CON(CH3)C4H9
+, 55%), 129 (C4H9(CH3)NCOCH3
+, 38%), 114 (C4H9(CH3)NCO+, 60%), 86 (C4H9(CH3)N+,
25%); EXAKTE MASSE berechnet für
C34H5
7O5N 607,4239, vorgefunden 607,4234.
-
N-Butyl, N-Methyl-11-(16'α-chloro-3'acetoxy-17'-oxo-östra-1',3',4'(10')-trien-7'α-yl)-Undecanamid (16, X = Cl)
-
Zu Diacetatamid 15, gelöst in 5
ml Aceton, wurden eine Lösung
von Natriumacetat (2,6 Äquivalente) in
Essigsäure
und Wasser (1 : 11,3 v/v) hinzugefügt und dann mit Tertbutylhypochlorit
(1 Äq.)
behandelt, das aus t-Butanol (4 ml) und Javel-Wasser (Javex 6,1
%, 50 ml) zubereitet war. Die klare Lösung wurde auf 55° Verfahren
erwärmt
und 1 Stunde gerührt.
Danach wurde das Lösemittel
zur Trockenheit verdampft. Der Rückstand
wurde in Ether (100 ml) gelöst
und Wasser hinzugefügt
(20 ml). Die organische Phase wurde mit Wasser gewaschen, mit wasserfreiem
MgSO4 getrocknet und zur Trockenheit verdampft.
Der Rückstand
wurde durch Chromatographie auf Kieselgel gereinigt, die mit einer
Mischung aus EtOAc/Hexan (3 : 7 v/v) durchgeführt wurde, um N-Butyl, N-Methyl-11-(16'α-chloro-3'acetoxy-17'-oxo-östra-1',3',4'(10')-trien-7'α-yl)-Undecanamid (16, X = Cl)
als farbloses Öl
zu ergeben (115 mg, 89%); 1H-NMR v (CDCl3) 0,92 und 0,95 (2t, 3H, J = 7,0 Hz, N(CH2)3CH3),
0,96 (s, 3H, 18'-CH3), 2,28 (s, 3H, 3'-OCOCH3), 2,80
app (d, 1H, J = 16,6 Hz, Teil des ABX-Systems, 6'-H) 2,90 und 2,96 (2s, 3H N-CH3), 3,24 und 3,35 (2tapp,
2H, J = 7,4 Hz, -N-CH3-), 4,46 (d, 1H, J
= 6,6 Hz,16'β-H), 6,82
(breit s, 1H, 4'-H),
6,86 (dd, 1H, J = 9,1 Hz und J2 = 2,6 Hz,
2'-H), 7,29 (d,
1H, J = 9,1 Hz 1'-H); IR
Vmax (rein) 1750, 1640, 1205 cm–1;
MS m/e 601, 599 (M+, 24%, 68%), 142 (C3H4CON(CH3)C4H9
+, 100%), 114 (C4H9(CH3)NCO+, 93%),
N-Butyl, N-Methyl-11-(16α-chloro-3',17'-dihydroxy-östra-1'3',5'(10')-trien-7'α-yl)-Undecanamid ("EM 139") und ("EM 170").
-
Eine aufgerührte Lösung von Haloketonamid (16,
X = Cl) in wasserfreiem Tetrahydrofuran (THF) (10 ml) unter Argon
wurde mit einem 2-Propanol/Trockeneisbad
auf –70°C abgeschreckt.
Eine Lösung
von 1,0 M Lithiumaluminiumhybrid (2 Äq.) wurde dann tropfenweise
hi nzugefügt.
Nach 30 Minuten konnte die Reaktion langsam für 5 Minuten auf 0°C zurückkehren
und wurde dann durch die tropfenweise Zugabe einer Mischung von
THF-EtOAc (5 ml) (1 : 1 v/v) gelöscht
und mit (10%) HCl auf pH 4 angesäuert.
Die Mischung wurde 5 Minuten bei Raumtemperatur gerührt und
dann mit EtOAc extrahiert. Die organische Phase wurde mit Wasser gewaschen,
auf wasserfreier Na2SO4 getrocknet
und unter reduziertem Druck verdampft. Der Rückstand wurde auf Kieselgel
mit einer Mischung von EtOAc/Hexan (4 : 6 v/v) als Eluierungsmittel
chromatographiert:
N-Butyl, N-Methyl-11-(16'α-chloro-3',17'α-dihydroxy-östra-1'3',5'(10')-trien-7'α-yl)-Undecanamid ("EM 170").
-
(15 mg, 29%) als farbloses Öl; analytisches
Sample wurde gewonnen durch HPLC-Reinigung (Hochdruckflüssigchromatographie); 1H-NMR δ (CDCl3, 400 MHz) 0,79 (s, 3H, 18'-CH3),
0,93 und 0,96 (2t, 3H, J = 7,3 Hz, N(CH2)3CH3), 2,80 (2H,
J6,6 = 17,1 Hz und J6,7 =
4,5 Hz, Δδ = 24,34
(Hz, System ABX, 6'-H)
2,94 und 2,99 (2s, 3H N-CH3), 3,26 (dd,
J1 = 7,6 Hz und J3 =
7,4Hz) und 3,32–3,43
(m)-[2H, -N-CH3-], 3,71 (d, 1H, J = 4,5 Hz, 17'β-H), 4,63 (ddd, 1H, J16,15 = 10,2 Hz, J16,17-
= 4,5 Hz und J16,15 3,9 Hz, 16'β-H), 6,50 (d, 1H, J = 2,4 Hz,
3'-OH), 6,60 (d,
1H, J = 2,5 Hz, 4'-H), 6,66 (dd, 1H,
J1 = 8,4 Hz und J2 =
2,5 Hz, 2'-H), 7,14(d,
1H, J = 8,5 Hz 1'-H);
IR vmax (rein) 3300, 1615, 1495 cm–1;
MS m/e 561,559 ((M+, 40%, 100%), 523 (M+-HCl, 20%), 142 (C2N4CON(CH3)C4H9
+,
44%), 114 (C4H9(CH3)CNO+, 37%); Exakte
Masse berechnet für
C34H54O3N35Cl 559,3785, vorgefunden 559,3821; und
-N-Butyl,
N-Methyl-11-(16'α-chloro-3',17'β-dihydroxy-östra-1',3',5'(10')-trien-7'α-yl)-Undecanamid ("EM 139").
-
(25 mg, 55%) als farbloses Öl; analytisches
Sample gewonnen durch HPLC-Reinigung; 1H-NMR δ (CDCl3,
400 MHz) 0,81 (s, 3H, 18'-CH3), 0,93 und 0,96(2t, 3H, J = 7,3 Hz, (CH2)3CH3),
2,78(2H, J5,6 = 16,2 Hz und J6,7 =
4,5Hz, Δ5 = 24,34 (Hz, System ABX, 6'-H) 2,94 und 2,99
(2s, 3H N-CH3), 3,27 (dd, J1 =
7,6 Hz und J2 = 7,5 Hz) und 3,31–3,45 (M)[2H,
-N-CH3-], 3,86 (dd, 1H, J17,17-OH
= 3,4 Hz und J17,16 = 5,9 Hz, 17'α-N), 4,11 (ddd, 1H, J16,15 = 10,8 Hz, J16,17-
= 5,9 Hz und 4,11 (ddd, 1H, J16,15 = 10,8
Hz, J16,17 = 5,9 Hz und J16,15 =
2,5 Hz, 16'β-H), 6,56(d,
1H, J = 19,7 Hz, 3'-OH),
6,61 (d, 1H, J = 2,5 Hz, 4'-H),
6,66 (dd, 1H, J1 = 8,4 Hz und J2 =
2,6 Hz, 2'-H), 7,13
(d, 1H, J = 8,4 Hz, 1'-H);
IR vmax (rein) 3320, 1615, 1490 cm–1;
MS m/e 561,559 ((M+ 38%, 100%), 523 (M+-HCl, 16%), 142 (C2H4CON(CH3)C4H9
+,
80%), 114 (C4H9(CH3)CNO+, 76%); Exakte
Masse berechnet für
C34H54O3N35Cl 559,3785, vorgefunden 559,3825;
-
-
N-n-Butyl, N-Methyl-11-(16'α-bromo-3'acetoxy-l7'-oxo-östra-1',3',5'(10')-trien-7'αyl)-Undecanamid (16, X = Br)
-
Zu dem oben genannten Diacetat 15
(244 mg, 0,40 Mmol), gelöst
in 10 ml Essigsäure,
wurde tropfenweise mit Aufrühren
in 10 Minuten und bei Raumtemperatur eine Bromierungslösung hinzugefügt, die
zusammengesetzt war aus 50 mg (0,6 Mmol) Natriumacetat, 1,6 ml Essigsäure, 0,04
ml Wasser und 63,9 mg (0,02 ml, 0,40 Mmol) Brom. Im Verlaufe dieser
Reaktion erschien eine rote Färbung
und verschwand wieder. Zu der Lösung
wurden 50 ml Ether hinzugefügt,
und die organische Phase wurde mit Wasser (4 × 50 ml), gefolgt von gesättigter
Natriumbikarbonatlösung
(2 × 50
ml) und schließich
mit Wasser (3 × 50
ml) gewaschen. Die kombinierte Phase wurde über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet, und das Lösemittel
wurde in vacuo entfernt. Der Rückstand
wurde auf Kieselgel (Kieselgel, 60F254, 0,063–0,200 m) chromatografiert.
Die Eluierung mit einer Mischung aus Hexan-Ethylacetat (4 : 1 v/v)
ergab N-Butyl, N-Methyl-11-(16'α-bromo-3'acetoxy-17'-oxo-östra-1',3',5'(10')-trien-7'α-yl)-Undecanamid (16, X = Br)
(201 mg, 78%) als farbloses Öl; 11H-NMR o (CDCl3)
0,94 (s, 3H, 18'-CH3), 2,28 (s, 3H, 3'-OCOCH3) 2,82
app (d, 1H, J = 16,4 Hz, Teil des ABX Systems, 6'-H), 2,90 und 2,96 (2s, 3H N-CH3), 3,24 und 3,35 (2tapp,
2H, J = 7,7 Hz, -N-CH3-), 4,58 (t, 1H, J
= 3,6 Hz, 16β-H),
6,82(breit s, 1H, 4'-H),
6,88 (dd, 1H, J = 8,0 Hz und J2 = 4,0 Hz,
2'-H), 7,29 (d,
1H, J = 8,0 Hz, 1'-H); MS
m/e 644 (M+, 7%,), 565(M+-
Br, 77%), 522 (M+-Br-COCH2,
55%), 142 (C2N4CON(CN3)C4H9
+, 67%); 114 (C4H9(CH3)NCO+, 66%) 88 (100%).
N-Butyl, N-Methyl-11-(16'α-bromo-3',17'-dihydroxy-östra-1',3,4'(10')-trien-7'α-yl)-Undecanamid ("EM 105") und ("EM 171").
-
Eine Lösung von Bromoketonamid 16
(X = Br)(295 mg, 0,46 Mmol) in wasserfreiem Tetrahydrofuran (10
ml) unter Argon wurde auf –70°C abgeschreckt,
und eine Lösung
von 1,0 M Lithiumaluminiumhybrid in Ether (0,92 ml, 0,92 Mmol) wurde
tropfenweise unter schnellem magnetischem Rühren hinzugefügt. Nach
30 Minuten wurde die Reaktion durch die tropfenweise Zugabe einer
Mischung von THF-Ethylacetat (1 : 1 v/v) gelöscht und mit 10% Chlorwasserstoffsäure angesäuert. Die
Mischung wurde 5 Minuten bei Raumtemperatur gerührt und dann mit Ethylacetat
extrahiert. Die organische Phase wurde mit Wasser gewaschen, auf
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und unter reduziertem Druck
zur Trockenheit verdampft. Der Rückstand
wurde auf durch Chromatographie auf Kieselgel gereinigt. Die Eluierung
mit einer Mischung von Hexan-Ethylacetat (7 : 3 v/v) ergab:
N-n-Butyl,
N-Methyl-11-(16'α-bromo-3',17'α-dihydroxy-östra-1'3',5'(10')-trien-7'α-yl)-Undecanamid ("EM 171").
-
(63 mg, 21%) als farbloses Öl; 1H-NMR δ (CDCl3, 400 MHz) 0,81 (s, 3H, 18'-CH3),
0,93 und 0,96 (2t, 3H, J = 7,3 Hz, N(CH2)3CH3), 2,79 (2H,
J6,6 = 16,6 Hz, J6,7 =
4,7 Hz, –Δδ = 24,34
Hz, System ABX, 6'-H)
2,94 und 2,99 (2s, 3H, N-CH3), 3,27 (dd,
2H, J1 = 7,7 Hz und J3 =
7,5 Hz -N-CH3-), 3,31–3,44 (m, 2H, -N-CH3-), 3,66 (dd, 1H, J17,17 =
1,4 Hz, J17,16 = 4,3 Hz, 17'β-H), 4,68 (dt, 1H, J16,17 = 4,3Hz, m, J15,16 =
9,7 Hz, 16'β-H), 6,60
(d, 1H, J = 2,4 Hz, 4'-H),
6,65 (dd, 1H, J = 8,5 Hz und J2 = 2,5 Hz,
2'-H), 7,14 (d,
1H, J = 8,5 Hz, 1'-H),
IR Vmax (rein) 3300, 1615, 1495 cm–1;
MS m/e 605,603 (M+, 17%), 523 M+-HBr,
81%), 142 (C2N4CON(CH3)C4H9
+, 100%), 114 (C4H9(CH3)NCO+, 97%); Exakte Masse berechnet für C3
4H54O3N7
2Br
603,8289, vorgefunden 603,3304; und
N-n-Butyl, N-Methyl-11-(16'α-bromo-3',17'β-dihydroxy-östra-1',3',-5'(10')-trien-7α-yl)-Undecanamid ("EM 105").
-
(170 mg, 50%) als farbloses Öl; analytisches
Sample wurde gewonnen durch HPLC-Reinigung: 1H-NMR δ (CDCl3, 400 MHz) 0,80 (s, 3H, 18, -CH3),
0,93 und 0,96 (2t, 3H, J = 7,3 Hz, N(CH2)3CH3), 2,80 (2H, J6,6 = 16,4, J6,7 =
4,6Hz, Δδ = 24,34
Hz, System ABX, 6'-H)
2,94 und 2,99 (2s, 3H, N-CH3), 3,27 (dd,
2H, J1 = 7,7 Hz und J2 =
7,5 Hz -N-CH3-), 3,31–3,45 (m, 2H, -N-CH3-), 4,02 (dd, 1H, J17,17 =
3,7 Hz, und J17,16 = 6,1 Hz, 17'α-H), 4,15 (ddd, 1 H, J16,15 = 10,2Hz, J16,17 =
6,1 Hz und J16,15 = 2,9 Hz, 16'β-H), 6,61 (d, 1H, J = 2,5 Hz,
4'-H), 6,66 (dd,
1H, J = 8,4 Hz und J3 = 2,5 Hz, 2'-H), 7,12(d, 1H,
J = 8,4 Hz, 1'-H),
IR vmax (rein) 3320, 1610, 1490 cm–1;
MS m/e 605,603 (M+, 29%), 523 M+-HBr,
100%), 142 (C2H4CON(CH3)C4H9
+, 70%), 114 (C4H9(CH3)NCO+, 60%); Exakte Masse berechnet für C34H54O3N7
2Br 603,3289, vorgefunden
603,3289.
-
Antiöstrogene, die in der Kombinationstherapie
der Erfindung nützlich
sind, umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, Tamoxifen, im
Handel lieferbar von Imperial Chemical Industries, und EM 139, EM
170 und EM 171, deren Synthesen oben ausgeführt werden. Einige steroidale
Antagonisten funktionieren auch als Inhibitoren der Sexualsteroidbildung.
Die Antiöstrogene
EM 139, EM 170 und EM 171 zeigen beispielsweise die doppelte Funktion
einer Wirkung als Sexualsteroidbildungs-Inhibitor. Aus diesem Grund
kann eine Kombinationstherapie, welche sowohl einen Inhibitor der
Sexualsteroidbildung wie einen Steroidantagonisten erfordert, produziert
werden durch die Verabreichung eines einzelnen Wirkstoffes (alleine
oder zusammen mit einer Verdünnung),
der geeignet ist, beide Funktionen auszuüben. Ein weiteres Beispiel
eines doppelfunktionalen Wirkstoffes ist das Antiandrogen EM 101,
das ebenfalls eine inhibitorische Wirkung auf die Sexualsteroidbildung gezeigt
hat.
-
Der Inhibitor der Sexualsteroidbiosynthese
ist vorzugsweise in der Lage, mindestens in peripheren Geweben zu
wirken (extra-testikulär
und extra-adrenal). In bevorzugten Ausführungsbeispielen wird er verwendet
in Zusammenhang mit einem Antiandrogen und mit einem LHRH-Agonisten
oder LHRH-Antagonisten. Die Verwendung eines LHRH-Agonisten ist
die bevorzugte Methode der chemischen Kastration. Die chirurgische
Kastration kann alternativ als Mittel zur Hemmung der Testikulärhormonsekretionen
benützt
werden, doch die chemische Kastration wird bevorzugt.
-
Unter dem Begriff des "LHRH-Agonisten" sind synthetische
Analoge des natürlichen
Freisetzungshormons für
Luteinisierungshormon (LHRH) zu verstehen, ein Decapeptid folgender
Struktur: L-Pyroglutamyl-L-histidyl-L-triptophyl-L-seryl-L-tyrosyl-gycyl-L-leucyl-arginyl-L-prolylglycyl-NH3.
-
Typische geeignete LHRH-Agonisten
umfassen Nonapeptide und Decapeptide, dargestellt durch die Formel:
L-Pyroglutamyl-L-histidyl-L-tryptophyl-L-seryl-L-tyrosyl-X-Y-L-arginyl-L-prolyl-Z,
wobei X ist D-Tryptophyl, D-Leucyl, D-Alanyl, Iminobenzyl-D-histidyl, 3-(2-Naphthyl)-D-alanyl,
O-Terbutyl-D-seryl, D-Tyrosyl,
D-Lysyl, D-Phenylalanyl oder N-Methyl-D-alanyl, und Y ist L-Leucyl,
D-Leucyl, Nα-Methyl-D-leucyl,
Nα-Methyl-L-leucyl
oder D-Alanyl, und wobei Z ist Glycyl-NHR1 oder
NHR1, wobei R1 ist
H, niedriges Alkyl oder niedriges Haloalkyl. Niedriges Alkyl umfasst
beispielsweise Methyl, das Halo-Niedrigalkyl umfasst beispielsweise
-CF-3, -CH2CF3, -CF2CH3 und ähnliche.
Fluor ist ein bevorzugtes Halogen.
-
Bevorzugte Nonapeptide, worin Y ist
L-Leucyl und X ist eine optisch wirksame D-Form ausgewählter Aminosäuren und
Z ist NHC2H3, sind
[D-Trp4, des-Gly-NH2
10]LHRH-Ethylamid (X = D-Trp6);
[D-Ser-t-BuO)6, des-Gly-NH2
10]LHRH-Ethylamid[X-D-Ser(t-BuO6)]; [D-Leu6, des-Gly-NH2
10]LHRH-Ethylamid
(X = D-Leu6, (D-His(Bzl)6,
des-Gly-NH2
10)LHRH-Ethylamid
(X = Iminobenzyl-D-His6) und [D-Ala6, des-Gly-NH2
10]-LHRH-Ethylamid (X = D-Ala6).
-
Bevorzugte Decapeptide umfassen [D-Trp6]LHRH, worin X = D-Trp, Y = L-Leucyl, Z = Glycyl-NH2, (D-Phe6)-LHRH,
wobei X = D-Phenylalanyl, Y = L-Leucyl und Z = Glycyl-HN3) oder (D-Nal(2)6LHRH,
welches ist [93-3-(2-Napthyl)-D-Ala6]-LHRH, wobei X = 3(2-Napthyl)-D-Alanyl,
Y = L-Leucyl und Z = Glycyl-NH2.
-
Andere LHRH-Agonisten, die im Rahmen
dieser Erfindung nützlich
sind, sind die α-aza-Analoge
des natürlichen
LHRH, insbesondere (D-Phe6, Azgly10)-LHRH,
(D-Tyr(-Me)6, Azgly10)LHRH
und (D-Ser-(t-BuO)6, Azgly10)LHRH,
offenbart von A. S. Dutts et al. in J. Med. Chem. 21, 1018 (1978)
und US-Patent Nr. 4,100,274 sowie die in US-Patent Nr. 4,024,248
und 4,118,483 offenbarten.
-
Typische geeignete LHRH-Antagonisten
umfassen [N-Ac-D-p-Cl-Phe1,3, D-Phe3,
D-Arg6, D-Ala10]-LHRH,
offenbart von J. Ercheggi et al., Biochem. Biophys. Res. Commun.
100, 915–920
(1981); [N-Ac-D-p-Cl-Phe1,2, D-Trp3, D-Arg6, D-Ala10]-LHRH,
offenbart von D. H. Coy et al., Endocrinology, 110: 1445–1447 (1982);
[N-Ac-D-(3-(2-naphthyl)-Oala)1, D-p-Cl-Phe3, D-Trp3, D-hArg(Et2)6, D-Ala10]LHRH und [N-Ac-Pro1 D-pF-Cl-Phe3, D-(3-(2-naphthyl)-Ala3,6]-LHRH,
offenbart von J. J. Nestor et al., J. Steroid Biochem., 209 Nr.
6B), 1366 (1984); die Nona- und Decapeptid-Analoge des LHRH, die
als LHRH-Antagonisten verwendbar sind, offenbart in US-Patent Nr.
4,481,190 (J. J. Nestor et al.); Analoge der hochbeschränkten zyklischen Antagonisten,
Zyklus [Δ3 Pro1, D-p-Cl-Phe2, D-Trp3,6, N-He-Leu7, β-Ala10]-LHRH, offenbart von J. Rivier, J. Steroid
Biochem., 20 (Nr. 6B), 1365 (1984); und [N-Ac-D-(3-(2-napthyl)-Ala1, D-p-F-Phe2, D-Trp3, D-Arg6]LHRH, offenbart von A. Corbin et al., J.
Steroid Biochem. 20 (Nr. 6B) 1369 (1984).
-
Bevorzugte Nonapeptide, worin Y ist
L-Leucyl und X ist eine optisch aktive D-Form ausgewählter Arninosäuren und
Z ist NHC2H5, sind
[D-Typ6, des-Gly-NH3
10]LHRH-Ethylamid
(X = D-Trp6); [D-Ser-t-BuO)6, des-Gly-NH2
10]LHRH-Ethylamid [X-D-Ser(t-BuO6)]; [D-Leu6, des-Gly-NH2
10]LHRH-Ethylamid
(X = D-Leu6, (D-His(Bzl)6,
des-Gly-NH2
10)LHRH-Ethylamid
(X = Iminobenzyl-D-His6) und [D-Ala6, des-Gly-NH2
10]-LHRH-Ethylamid (X = D-Ala6).
-
Bevorzugte Decapeptide umfassen [D-Trp6]LHRH, worin X = D-Trp, Y = L-Leucyl, Z = Glycyl-NH2,(D-Phe6)-LHRH,
wobei X = D-Phenylalanyl, Y = L-Leucyl und Z = Glycyl-HN3) oder (D-Nal(2)6LHRH, welches
ist [93-3-(2-Napthyl)-D-Ala6]-LHRH,
wobei X = 3(2-Napthyl)-D-Alanyl, Y = L-Leucyl und Z = Glycyl-NH2.
-
Andere LHRH-Agonisten, die im Rahmen
dieser Erfindung nützlich
sind, sind die α-aza-Analoge
des natürlichen
LHRH, insbesondere (D-Phe6, Azgly10)-LHRH,
(D-Tyr(-Me)6, Azgly10)LHRH
und (D-Ser-(t-BuO)6, Azgly10)LHRH,
offenbart von A. S. Dutta et al. in J. Med. Chem. 21, 1018 (1978)
und US-Patent Nr. 4,100,274 sowie die in US-Patent Nr. 4,024,248
und 4,118,483 offenbarten.
-
Typische geeignete LHRH-Antagonisten
umfassen [N-Ac-D-p-Cl-Phe1,3, D-Phe3,
D-Arg6, D-Ala10]-LHRH,
offenbart von J. Ercheggi et al., Biochem. Biophys. Res. Commun.
100, 915–920
(1981); [N-Ac-D-p-Cl-Phe1,2, D-Trp3, D-Arg6, D-Ala10]-LHRH,
offenbart von D. H. Coy et al., Endocrinology, 110: 1445–1447 (1982); [N-Ac-D-(3-(2-naphthyl)-OAla)1, D-p-Cl-Phe2, D-Trp3, D-hArg(Et2)6, D-Ala10]LHRH und [N-Ac-Pro1 D-pF-Phe2, D-(3-(2-naphthyl)-Ala3,6]-LHRH, offenbart von J. J. Nestor et
al., J. Steroid Biochem., 209 Nr. 6B), 1366 (1984); die Nona- und
Decapeptid-Analoge des LHRH, die als LHRH-Antagonisten verwendbar
sind, offenbart in US-Patent Nr. 4,481,190 (J. J. Nestor et al.);
Analoge der hochbeschränkten
zyklischen Antagonisten, Zyklus [Δ3 Pro1, D-p-Cl-Phe2, D-Trp3,6, N-Me-Leu7, β-Ala10]-LHRH, offenbart von J. Rivier, J. Steroid
Biochem., 20 (Nr. 6B), 1365 (1984); und [N-Ac-D-(3-(2-napthyl)-Ala1, D-p-F-Phe2, D-Trp3, D-Arg6]LHRH, offenbart von A. Corbin et al., J.
Steroid Biochem. 20 (Nr. 6B) 1369 (1984).
-
Andere LHRH-Agonisten- und Antagonisten-Analoge
werden offenbart in LHRH Androgen Androgen its Analogs (B. H. Vickery
et al., Hrsg., auf den Seiten 3–10
(J. J. Nestor), 11–22
(J. Rivier et al.) und 22–33
(J. J. Nestor et al.) sowie The Case for LHRH Agonists (Clinical
Oncology, Furr and Danis, Hrsg.), Bailliere Tindall, vol. 2, Nr.
3, pp. 559–570,
1988).
-
Die LHRH-Agonisten und Antagonisten,
die in dieser Erfindung verwendbar sind, können herkömmlicher Weise mit der von
Stewart et al. in "Solid
Phase Peptide Synthesis" (veröffentlicht
1969 von Freeman & Co.,
San Francisco, Seite 1) beschriebenen Methode zubereitet werden,
doch es kann auch die Lösungsphasensynthese
verwendet werden.
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Die in dieser Erfindung benützten Nona-
und Decapeptide werden herkömmlicher
Weise auf einer festen Harzunterlage zusammengestellt, wie beispielsweise
1% vernetztes Pro-Merrifield-Harz unter Verwendung eines automatischen
Peptidsynthesizers. In der Regel werden Seitenketten-Schutzgruppen, wie
sie bei Peptid-Experten gut bekannt sind, während der dicyclohexylcarbodiimidecatalysierten
Kopplung einer tert-Butyloxycarbonylaminosäure an das
wachsende Peptid, das an ein Benzhydrylamidharz gebunden ist, verwendet. Die
tert-Butyloxycarbonyl-Schutzgruppen
werden in jeder Phase mit Trifluoressigsäure entfernt. Das Nona- oder
Decapeptid wird vom Harz abgespaltet und der Schutz unter Verwendung
von HF aufgehoben. Das rohe Peptid wird mit den üblichen Techniken gereinigt,
z. B. Gelfiltrierung und Verteilungschromatographie und optional
Lyophilisierung. Vgl. auch D. H. Coy et al., J. Med. Chem. 19, Seiten
423–425
(1976).
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In dieser Erfindung werden der LHRH-Agonist
oder Antagonist, der 5α-Reduktase-Inhibitor,
das Antiandrogen, das Antiöstrogen
und – wenn
anwendbar – der
Inhibitor der 3β-
und 17β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase-Aktivitäten als
pharmazeutische Zusammensetzungen auf topischem, perenteralem oder
oralem Wege verabreicht. Der LHRH-Agonist oder Antagonist wird parenteral
verabreicht, d. h. intramuskulär,
subkutan oder intravenös
durch Injektion oder Infusion mittels Nasentropfen oder Suppositorium.
Der LHRH-Agonist oder Antagonist kann auch in einem biologisch verträglichen
und abbaubaren Polymer mikroverkapselt oder an ein solches gebunden
sein, z. B. Poly(d,l-Laktid-co-glycolid) und subkutan oder intramuskulär injiziert
mit einer Technik, die als Subkutan- oder Intramuskulärdepot bezeichnet
wird, um eine kontinuierliche, langsame Freisetzung des LHRH-Agonisten
oder Antagonisten im Zeitraum von 30 Tagen oder länger zu
gewährleisten. Die
meistbevorzugte Verabreichungsroute des LHRH-Agonisten oder Antagonisten
ist die subkutane oder intramuskuläre Depotinjektion. Vorzugsweise
wird das Antiöstrogen
oral verabreicht. Vorzugsweise werden der 5α-Reduktase-Inhibitor, das Antiandrogen,
das Antiöstrogen,
der Inhibitor des 3β-HSD
und der Inhibitor des 17β-HSD
auch oral verabreicht. Das Antiöstrogen,
ein Inhibitor des 3β-HSD
und Inhibitor des 17β-HSD können ebenfalls
in einer Formel mit langsamer Freisetzung verabreicht werden, z.
B. Poly(d,l-Laktid-coglykolid), oder als Implantate.
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Die Menge der einzelnen verabreichten
Komponenten wird von den verantwortlichen Klinikern unter Berücksichtigung
der Ätiologie
und Schwere der Erkrankung, des Zustands und Alters des Patienten,
der Potenz der einzelnen Komponenten und anderer Faktoren bestimmt.
Gemäß dieser
Erfindung sind die folgenden Dosierungsbereiche geeignet.
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Der LHRH-Agonist oder Antagonist
wird im allgemeinen verabreicht in Mengen von 10 bis 5000 μg pro Tag,
wobei erwogene Dosierungsbereiche von etwa 10 bis 1500 μg pro Tag
und etwa 250 (vorzugsweise 50 μg
bis 500 μg
pro Tag) für
den LHRH-Agonisten und von etwa 100 bis 2000 μg pro Tag für den LHRH-Antagonisten bevorzugt
sind.
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Im meistbevorzugten Ausführungsbeispiel
dieser Erfindung wird der LHRH-Agonist
oder Antagonist subkutan in einer Tagesdosis von 500 μg für die ersten
30 Tage und danach subkutan in einer Tagesdosis von 250 μg verabreicht,
unabhängig
vom Körpergewicht
des Patienten. Wenn der LHRH-Agonist oder Antagonist verabreicht
wird, wird einmal jede 30-Tage-Periode verwendet, wobei eine Dosis
von 750 bis 15.000 μg
pro 30-Tagesperiode bevorzugt wird. Ähnliche tägliche Abgabedosierungen werden
für längerfristige
kontrollierte Abgabeformulierungen verwendet.
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Die Inhibitoren von 3β-HSD und
17β-HSD
werden vorzugsweise in Dosierungen verabreicht, die von etwa 0,1
bis 25 mg/kg pro Tag reichen, wobei 200 mg pro Tag in zwei gleichen
Dosen bevorzugt werden.
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Die Antiöstrogenzusammensetzungen werden
in einem Dosierungsbereich von etwa 0,05 bis 25 mg/kg Körpergewicht
pro Tag verabreicht, wobei 20 mg, insbesondere 40 mg, in zwei gleichmäßig aufgeteilten Dosen
bevorzugt werden.
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Die 5α-Reduktase-Inhibitorzusammensetzungen
werden verabreicht in einer Dosierung von 0,1 bis 25 mg/kg pro Tag,
wobei 50 mg pro Tag in zwei gleichmäßig aufgeteilten Dosen bevorzugt
werden.
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Die Antiandrogen- und Aromatase-Inhibitorzusammensetzungen
werden in Dosierungsbereichen von 0,5 bis 25 mg/kg Körpergewicht
pro Tag verabreicht, wobei 750 mg pro Tag in drei gleichmäßig aufgeteilten Dosen
bevorzugt werden.
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Der LHRH-Agonist oder Antagonist,
Antiöstrogen,
Antiandrogen, ein Inhibitor der Aromatase, 17β-HSD und 3β-HSD können je getrennt verabreicht
werden, oder wenn die Verabreichungsmodi identisch sind, können alle
oder zumindest zwei davon in der selben Zusammensetzung verabreicht
werden, doch auf jeden Fall beträgt
das bevorzugte Verhältnis
von LHRH-Agonist zu Antiöstrogen,
zu Antiandrogen zu Inhibitor von 17β-HSD und täglich verabreicht etwa 250 μg LHRH-Agonist
zu etwa 750 mg Antiandrogen, etwa 40 mg Antiöstrogen, zu etwa 40 mg Inhibitor
von 17β-HSD
und etwa 40 mg Inhibitor von 3β-HSD.
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In der Therapie von Prostatakrebs,
in der die Verabreichung eines LHRH-Agonisten oder Antagonisten, eines Antiöstrogens,
eines Antiandrogens und eines Inhibitors von 17β-HSD kombiniert wird, sind die
bevorzugten Dosierungen wie folgt: der LHRH-Agonist oder Antagonist
wird im allgemeinen verabreicht von etwa 10 bis 2000 μg pro Tag,
wobei die erwogenen Dosierungen zwischen 10 und 500 μg pro Tag,
50–250 μg pro Tag
und 250 bis 500 μg
pro Tag bevorzugt sind. Im meistbevorzugten Ausführungsbeispiel dieses Aspekts
der vorliegenden Erfindung wird der LHRH-Agonist oder Antagonist
subkutan in einer Tagesdosis von 500 μg in den ersten 30 Tagen und
danach subkutan in einer Tagesdosis von 250 μg verabreicht, unabhängig vom
Körpergewicht
des Patienten. Wenn der LHRH-Agonist
oder Antagonist einmal jede 30-Tagesperiode per intramuskulärer oder
subkutaner Depotinjektion verabreicht wird, wird eine Dosis von
etwa 300 bis 60000 (gelegentlich 10000) μg pro 30-Tagesperiode verwendet,
wobei eine Dosis von 750 bis 2000 μg pro 30-Tagesperiode bevorzugt
ist. Die Antiandrogenzusammensetzung wird im allgemeinen verabreicht
in einem Dosierungsbereich von etwa 0,5 bis 25 mg/kg (Körpergewicht)
pro Tag, wobei 400 und insbesondere 750 mg pro Tag in drei gleichmäßig aufgeteilten
Dosierungen bevorzugt sind. Das Antiöstrogen und der Inhibitor der
17β-HSD und
der 3β-HSD-Aktivitäten werden
in einem Dosierungsbereich von etwa 0,1 bis 25 mg/kg Körpergewicht
pro Tag verabreicht, wobei 100 mg in zwei, vorzugsweise 50 mg in
zwei gleichmäßig aufgeteilten
Dosierungen bevorzugt sind.
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Der LHRH-Agonist oder Antagonist,
Antiandrogen, Antiöstrogen,
5α-Reduktase-Inhibitor,
Inhibitor von 17β-HSD,
Inhibitor von 3β-HSD,
Inhibitor von Aromatase können
jeder getrennt verabreicht werden, oder wenn die Verabreichungsmodi
identisch sind, können
alle oder zwei oder drei davon in der selben Zusammensetzung verabreicht
werden, doch auf jeden Fall beträgt
das bevorzugte Verhältnis
von LHRH-Agonist zu Antiandrogen zu Antiöstrogen, täglich verabreicht, etwa 750 μg LHRH-Agonist
zu etwa 250 mg Antiandrogen zu vorzugsweise 40 mg Antiöstrogen.
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In der Therapie von Prostatakrebs
ist es gemäß dieser
Erfindung bevorzugt, dass der LHRH-Agonist [D-Trp6,
des-Gly-NH3
10]LHRH-Ethylamid
subkutan in einzelnen Tagesdosen von 500 μg in den ersten 30 Tagen der
Behandlung verabreicht werde, und danach in einer täglichen
Einzeldosis von 250 μg.
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In der Kombinationstherapie des Prostatakrebses
gemäß dieser
Erfindung kann die Verabreichung von Antiandrogen, Antiöstrogen,
Inhibitor von 17β-HSD,
Inhibitor von 5α-Reduktase,
Inhibitor von Aromatase und Inhibitor von 3β-HSD, LHRH-Agonist oder Antagonist
in jeder beliebigen Reihenfolge begonnen werden. Vorzugsweise werden
die Verabreichung des Antiandrogens und 5α-Reduktase-Inhibitors (vorzugsweise zwei bis vier
Stunden) vor Beginn der Verabreichung des LHRH-Agonisten oder Antagonisten
begonnen. Die Orchidektomie kann den LHRH-Agonisten oder Antagonisten
ersetzen. Vorzugsweise wird die Verabreichung des Inhibitors von
17β-HSD
und des Inhibitors von 3β-HSD
am selben Tag begonnen wie die Verabreichung des LHRH-Agonisten
oder Antagonisten. Der verantwortliche Kliniker kann aber auch entscheiden,
die Verabreichung des LHRH-Agonisten oder Antagonisten gleichzeitig
mit Antiandrogen, Antiöstrogen,
Inhibitor von 17β-HSD
und Inhibitor von 3β-HSD
zu beginnen.
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Wenn Patienten, deren Testes bereits
chirurgisch entfernt wurden, gemäß dieser
Erfindung behandelt werden, sind die Verabreichung und Dosierungen
des Antiandrogens und der anderen Komponenten der Therapie (ausgenommen
der LHRH-Agonist oder Antagonist, der nicht verwendet wird) die
selben wie für
die Therapie, in denen der LHRH-Agonist oder Antagonist verwendet
wird.
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Die in der vorliegenden Erfindung
nützlichen
LHRH-Agonisten oder Antagonisten sind in der Regel amorphe Feststoffe,
die in Wasser oder verdünnten
Säuren
frei löslich
sind, z. B. HCl, H2SO4,
Citronensäure, Essigsäure, Mandelsäure oder
Fumarsäure.
Der LHRH-Agonist oder Antagonist für subkutane Injektion wird in
Phiolen mit 5 ml steriler Lösung
geliefert, wobei die Konzentration des LHRH-Agonisten oder Antagonisten etwa
1,0 mg/ml beträgt.
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Eine typische pharmazeutische Zusammensetzung
des LHRH-Agonisten oder Antagonisten umfasst den LHRH-Agonisten
oder Antagonisten oder ein pharmazeutisch akzeptables saures Salz
davon, Benzylalkohol, einen Phosphatpufter (pH 6,0–6,5) und
steriles Wasser.
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Der LHRH-Agonist oder Antagonist
für intramuskuläre oder
subkutane Depotinjektion kann durch Phasentrennung in einem biologisch
verträglichen,
biologisch abbaubaren Polymer, z. B. Poly(d,1-Laktid-co-glykolid),
mikroverkapselt oder in ein Pellet geformt werden. Die Mikrokugeln
können
dann in einem Träger
suspendiert werden, um ein injizierbares Präparat zu schaffen, oder das
Depot kann in Form eines Pellets injiziert werden. Vgl. auch den
Europäischen
Patentantrag EPA Nr. 58,481, veröffentlicht
am 25. August 1982, für
feste Zusammensetzungen für
subdermale Injektion oder Implantation oder flüssige Formulierungen für intramuskuläre oder
subkutane Injektionen, die biologisch verträgliche, biologisch abbaubare
Polymere enthalten, wie Laktid-Glykolid-Copolymer, und einen LHRH-Agonisten,
z. B. D-Ser-t-BuO6, Azgly10-LHRH.
Diese Formulierungen ermöglichen
die kontrollierte Freisetzung des Peptids.
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Die Inhibitoren von 17β-HSD, 3β-HSD, Aromatase
und 5α-Reduktase
werden in der Regel auf herkömmliche
Weise für
die orale Verabreichung zusammengesetzt, z. B. in Tabletten, Kapseln
und ähnlichem. Diese
in der vorliegenden Erfindung anwendbaren Verbindungen werden in
der Regel mit herkömmlichen pharmazeutischen
Bindemitteln, z. B. sprühgetrockneter
Laktose und Magnesiumstearat, zu Tabletten oder Kapseln für die orale
Verabreichung formuliert. Die Antiöstrogene werden – wenn sie
im Rahmen der Erfindung gebraucht werden – in der Regel auf herkömmliche
Weise zusammengesetzt für
die orale Verabreichung, z. B. in Kapseln, Tabletten, als Dragees
oder sogar in flüssiger
Form, z. B. Suspensionen oder Sirups. Einer oder mehrere der Wirkstoffe,
mit oder ohne zusätzliche
Arten von Wirkstoffen, können
zu Tabletten oder Drageekernen verarbeitet werden, indem sie mit
festen, pulverförmigen
Trägersubstanzen
wie Natriumcitrat, Calciumcarbonat oder Dicalciumphosphat und mit
Bindemitteln wie Polyvinylpyrrolidon, Gelatine oder Zellulosederivaten,
möglicherweise
durch Hinzufügen
von Gleitmitteln, wie Magnesiumstearat, Natriumlaurylsulfat, "Carbowax" Produkt Polyethylenglykolen,
gemischt werden. Natürlich
können
im Falle oraler Verabreichungsformen auch geschmackverbessernde
Substanzen zugemischt werden.
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Die therapeutisch wirksame Antiöstrogenverbindung
sollte in einer Konzentration von etwa 0,5–90 Gewichtsprozent der Gesamtmischung
vorhanden sein, d. h. in Mengen, die zur Einhaltung des oben erwähnten Dosierungsbereichs
ausreichen.
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Als weitere Formen können Zapfenkapseln,
z. B. aus Hartgelatine, sowie geschlossene Weichgelatinekapseln
mit einem Weichmacher, z. B. Glycerin, verwendet werden. Die Zapfenkapseln
enthalten den Wirkstoff vorzugsweise in Form von Granulat, z. B.
in Mischung mit Füllstoffen,
wie Laktose, Saccharose, Mannitol, Stärken wie Kartoffelstärke oder
Amylopektin, Zellulosederivate oder hochdispergierte Kieselsäuren. In
Weichgelatinekapseln ist der Wirkstoff vorzugsweise in geeigneten
Flüssigkeiten
gelöst
oder suspendiert, wie etwa in Pflanzenölen oder flüssigen Polyethylenglykolen.
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Anstatt einer oralen Verabreichung
können
die Wirkstoffe auch parenteral verabreicht werden. In diesem Fall
kann eine Lösung
des Wirkstoffes verwendet werden, z. B. in Sesamöl oder Olivenöl. Einer
oder mehrere der Wirkstoffe (Antiöstrogen oder Inhibitor von
17β-HSD
und 3β-HSD)
können
in einem biologisch verträglichen
und abbaubaren Polymer, z. B. Poly(d,l-Laktid-co-Glykolid) mikroverkapselt oder an dieses
gebunden und subkutan oder intramuskulär mit einer als Subkutan- oder
Intramuskulärdepot
bezeichneten Technik injiziert werden, um eine kontinuierliche,
langsame Freisetzung der Verbindungen) über einen Zeitraum von 2 Wochen
oder länger
zu gewährleisten.
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Im meistbevorzugten Aspekt dieser
Erfindung ist der LHRH-Agonist (D-Trp6, des-Gly-NH2
10)LHRH-Ethylamid,
der subkutan in einzelnen Tagesdosen von 500 μg über die ersten dreißig (30)
Tage der Behandlung verabreicht wird, und danach in einer einzelnen
Tagesdosis von 250 μg;
das Antiandrogen ist EM 101, das oral in drei gleichmäßig aufgeteilten
Tagesdosen von 250 mg verabreicht wird; und der Inhibitor der Sexualsteroidbiosynthese
ist EM 139 und/oder MK 906, das oral in zwei gleichmäßig aufgeteilten
Dosen von 50 mg alle 12 Stunden verabreicht wird.
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Der/die Inhibitor(en) der Sexualsteroidbiosynthese
und das Antiandrogen werden vorzugsweise einem der Prostatakrebsbehandlung
dieser Erfindung bedürftigen
Mann zwei bis vier Stunden vor der Verabreichung der LHRH-Agonisten oder Antagonisten
verabreicht, doch kann der behandelnde Kliniker entscheiden, die
Verabreichung des LHRH-Agonisten oder Antagonisten, des Antiandrogens
und des Inhibitors der Steroidbiosynthese gleichzeitig zu beginnen.
Wenn das Antiandrogen und der Sexualsteroidinhibitor besonders wirksam sind,
können
sowohl die chemische (LHRH-Agonist oder Antagonist) wie die chirurgische
Kastration vermieden werden. Insbesondere wenn Patienten, deren
Testes bereits chirurgisch entfernt wurden, gemäß dieser Erfindung behandelt
werden, braucht kein LHRH-Agonist oder Antagonist verwendet zu werden,
wobei aber die anderen Dosierungen gleich bleiben.
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Die hier verwendeten Begriffe und
Beschreibungen sind bevorzugte Ausführungsbeispiele, die nur illustrativen
Charakter haben. Sie sind nicht als Beschränkungen der zahlreichen Variationen
geeignet, die von Fachpersonen als Möglichkeiten in der Ausführung der
vorliegenden Erfindung, wie diese in den folgenden Ansprüchen definiert
wird, erkannt werden.