HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Gebiet der Erfindung:
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Die Erfindung betrifft eine neue pharmazeutische Zusammensetzung und insbesondere eine
pharmazeutische Zusammensetzung, die einen Anti-Endothelin-Antikörper als wirksame Komponente umfaßt und zur
Heilung von Erkrankungen geeignet ist, die durch Gefäßverengung (Vasokonstriktion) hervorgerufen
werden.
Beschreibung des Hintergrundes:
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Bluthochdruck, coronare Arterienverengung, basilare Arterienkontraktur, Asthma und dergleichen sind
Erkrankungen, die durch Gefäßverengung hervorgerufen werden. Noradrenalin, Adrenalin, Serotonin,
Thrombin, Thromboxan As, Prostaglandin F2α, Neuropeptid, Oxyhämoglobin und dergleichen sind als
Stoffe bekannt, die derartige Erkrankungen hervorrufen.
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In den letzten Jahren wurden zwei Arten von Gefäßverengung untersucht, d.h. Gefäßverengung, die
vom vaskulären Endothelium abhängig ist und Gefäßverengung, die vom vaskulären Endothelium
unabhängig ist. Das Vorliegen von Vasokonstriktoren, die von den vorstehend genannten Stoffen verschieden sind,
wurde für die vom vaskulären Endothelium abhängige, durch Anoxie hervorgerufene Gefäßverengung
angenommen [Vanhoutte et al., Circ. Res. 51, 439-447 (1982)]. Dem folgend wurde das Vorliegen einer
Peptid-ähnlichen gefäßverengenden Verbindung im Überstand von endothelialen Kulturzellen aus
Rinderaorta bestätigt [Highsmith et al., Am. J. Physiol., 284, H432-437 (1985)]. Diese Verbindung erwies
sich als Peptid mit 21 Aminosäuren. Außerdem wurde die Struktur dieser Verbindung ermittelt und ihre
cDNA kloniert. Die Verbindung wurde Endothelin-1 genannt [Yanagisawa et al., Nature, 332, 411-415
(1988)]. Es gibt weitere Verbindungen mit ähnlichen gefäßverengenden Wirkungen wie Endothelin-1.
Derartige Verbindungen schließen Endothelin-2, Endothelin-3 [Akihiro Inoue et al., Proc. Natl. Acad.
Sci., USA, 86, 2863 (1989)], VIC [gefäßaktiver intestinaler Kontraktor; Nario Ishihara et al., FEBS
Letters, 247, 337 (1989)] und Sarafotoxine S6a1, S6a2, S6b und S6 (Chikahisa Takahashi et al., Toxicon, 26,
543 (1988)] ein. Sie werden Verbindungen der Endothelinfamilie genannt.
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Diese Verbindungen zeigen verengende Wirkung der Glattmuskulatur, die stärker als die anderer
bekannter Vasokonstriktoren ist, d.h. etwa 100 mal stärker als Angiotensin II. Es wurde gefunden, daß die
Verbindungen allein durch endotheliale Zellen erzeugt werden und daß ihre Erzeugung an endothelialen
Zellen im mRNA-Spiegel durch die Wirkung von Thrombin oder Adrenalin beschleunigt wurde. Ihr
mRNA-Spiegel wurde auch in Kulturzellen als höher gefunden als in vaskulären endothelialen Zellen
(Yanagisawa et al., Experimental Medicine, 6, 297-302 (1988)]. Die Verabreichung eines Endothelin an
ein Tier erwies sich andererseits als Vasopressor beim Tier [Watanabe et al., 73. Kinki-Branch Meeting,
Japan Association of Pharmacology, (1988)], senkte den Blutkreislauf und induzierte Ischämie [Ashino et
al., 31. Meeting of Kidney Society of Japan (1988)]. Eine Literaturstelle berichtet, daß eine große
Verabreichungsdosis Herzversagen induziert, die zum Tod des Betroffenen führen kann [Yanagisawa et al.,
Nature, 335, 303 (1988)].
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Auf der Grundlage der vorstehenden Tatsachen ist es leicht ersichtlich, daß die Erzeugung eines
Endothelins im Körper eines Lebewesens Erkrankungen, wie Bluthochdruck, coronare Arterienverengung,
basilare Arterienverengung, Asthma und dergleichen, hervorruft.
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Polyklonale Antikörper und monoklonale Antikörper mit einer spezifischen Affinität für Endothelin
wurden in EP-A-0 331 100 und in EP-A-0 423 333, die Stand der Technik gemäß Artikel 54(3) EPÜ sind,
beschrieben. Letztere Druckschrift offenbart, daß monoklonale Anti-Endothelin-Antikörper die Wirkung
von Endothelin in vivo neutralisieren können, und erwähnt ihre mögliche Verwendung als Arzneimittel.
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Es gibt jedoch keinen Arzneistoff, der eine spezifische Aktivität gegen Endotheline aufweist und somit
zur Heilung von Erkrankungen, die durch Endotheline hervorgerufen werden, genutzt werden kann. Die
Entwicklung eines derartigen Arzneistoffes ist äußerst wünschenswert.
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Die Autoren der vorliegenden Erfindung unternahmen ausgiebige Untersuchungen zur Entwicklung
eines derartigen Arzneistoffes und fanden, daß Antikörper von Endothelinen zur Heilung von Erkrankungen,
hervorgerufen durch Gefäßverengung, wirksam wären. Diese Erkenntnis führte zur Ausführung der
vorliegenden Erfindung.
KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Folglich ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine pharmazeutische Zusammensetzung
bereitzustellen, die einen Anti-Endothelin-Antikörper als wirksame Komponente umfaßt und die zur Heilung
von Erkrankungen, hervorgerufen durch Gefäßverengung, geeignet ist.
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Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachstehend aus der nun folgenden
Beschreibung leichter ersichtlich.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Figur 1 zeigt die Änderungen im Blutdruck, in der Herzfrequenz, im Herzminutenvolumen und im
gesamten peripheren Blutgefäßwiderstand über die Zeit bei Ratten, denen Endothelin-1 mit oder ohne
anschließende Verabreichung eines Anti-Endothelin-1 polyklonalen Kaninchen IgG verabreicht wurde.
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Figur 2 zeigt den Grad der Endothelin-1-Absorption durch den in Beispiel 1 präparierten
Endothelin-1-Antikörper.
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Figur 3 zeigt den Grad der Endothelin-1-Absorption durch den in Beispiel 2 präparierten monoklonalen
Anti-Endothelin-1-Antikörper.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG IM EINZELNEN UND BEVORZUGTE
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Anti-Endothelin-Antikörper, die als wirksame Komponente in erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen eingesetzt werden, können entweder monoklonale oder polyklonale Antikörper sein.
Monoklonale Antikörper schließen murine monoklonale Antikörper, humane monoklonale Antikörper und
durch Gentechnik erzeugte monoklonale Antikörper ein.
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Polyklonale Antikörper, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, können durch übliche
immunologische Verfahren hergestellt werden. Ein bevorzugtes Beispiel eines derartigen Verfahrens
umfaßt die Kombination eines Endothelin-Antigens mit einem anderen Protein, Verabreichen des
kombinierten Proteins an ein Tier, Sammeln des Serums aus dem immunisierten Tier und Isolieren eines Antikörpers
mit einer Spezifität gegen Endotheline.
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Endotheline, die die in dem Verfahren verwendeten Antigene darstellen, können beispielsweise durch
Züchtung porciner endothelialer Zellen unter Serum-freien Bedingungen, gefolgt von Trennung und
Reinigung des Zielantigens aus dem Überstand gewonnen werden. [Yanagisawa et al., Nature, 332, 411-415
(1988)]. Ein Peptid-Syntheseverfahren kann ebenfalls zur Herstellung derartiger Antigene verwendet
werden [Yanagisawa et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 85, 6964 (1988)].
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Thyroglobulin, Rinderserumalbumin, Myoglobin oder dergleichen können als Protein zur Kombination
mit einem Endothelin verwendet werden.
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Ein Endothelin-Protein-Konjugat kann durch Kondensation sowohl durch die Bildung einer
Peptidbindung als auch durch Kombination einer Aminogruppe des Endothelins und einer des Proteins durch eine
Alkylendicarbonylgruppe, Alkandiylidengruppe, Phenylendithiocarbamoylgruppe oder dergleichen
hergestellt werden.
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Ein übliches Peptid-Syntheseverfahren kann zur Kondensation eines Endothelins und eines Proteins
durch Herstellung einer Peptidbindung verwendet werden, beispielsweise Umsetzung des Endothelins und
des Proteins in einem Lösungsmittel, vorzugsweise in einer Pufferlösung in Gegenwart eines
Kondensationsmittels. Als Kondensationsmittel können 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid,
Dicyclohexylcarbodiimid oder dergleichen verwendet werden.
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Eine bevorzugte Gruppe, die eine Aminogruppe eines Endothelins und jene eines Proteins überbrückt,
ist eine Alkylendicarbonyl-Gruppe oder eine Alkandiyliden-Gruppe mit 2-8 Kohlenstoffatomen,
Phenylendithiocarbamoyl oder dergleichen. Die Kohlenstoffkette von Alkylendicarbonyl oder Alkandiyliden kann
entweder linear oder verzweigt sein und kann ungesättigte Bindungen darin enthalten. Zur
Überbrückungsumsetzung verwendete Mittel sind beispielsweise Bis(sulfosuccinimidyl)suberat, Disuccinimidylsuberat
oder dergleichen für die Alkylendicarbonyl-Gruppe, Glutaraldehyd oder dergleichen für die
Alkandiyliden-Gruppe und p-Phenylendiisothiocyanat oder dergleichen für die Phenylendithiocarbamoyl-Gruppe.
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Reinigung des so hergestellten kombinierten Endothelin-Protein-Konjugats kann gemäß üblichen
Verfahren ausgeführt werden. Eines der bevorzugten Verfahren ist die Dialyse des Produkts gegen eine
physiologische Kochsalzlösung, die einen Phosphatpuffer enthalt. Es ist möglich, die angestrebte Immunquelle
in Pulverform aus der dialysierten Lösung zu erhalten. Bevorzugter jedoch ist es, die dialysierte Lösung im
folgenden Schritt so zu verwenden, wie sie anfällt.
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Es gibt keine speziellen Beschränkungen hinsichtlich des Verfahrens, mit dem die vorstehend genannte
Immunquelle dem Tier verabreicht wird, um es zu immunisieren. Ein beliebiges übliches Verfahren kann
verwendet werden. Tiere, die zur Immunisierung verwendet werden können, sind beispielsweise Maus,
Ratte, Meerschweinchen, Kaninchen, Ziege und dergleichen. Die Immunquelle wird in einem kompletten
Freundschen Adjuvans, nichtkompletten Freundschen Adjuvans, Alaun-Adjuvans oder dergleichen
emulgiert und wird subcutan, intradermal oder intraperitoneal verabreicht. Es ist erwünscht, die Immunquelle in
einem Intervall von 1-5 Wochen für einen Zeitraum von 1-20 Monaten zur Erzeugung des Antikörpers zu
verabreichen. Exsanguination gemäß einem üblichen Verfahren wird ausgeführt, wenn der
Antikörper-Titer ansteigt, gefolgt von Abtrennen des Serums unter Gewinnung des den Antikörper enthaltenden
Anti-Serums.
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Das Anti-Serum wird dann durch ein bekanntes Verfahren gereinigt. Aussalzen unter Verwendung eines
Neutralsalzes, wie Ammoniumsulfat, Natriumsulfat oder dergleichen; Alkoholfällung oder ein
Fällungsverfahren unter Verwendung von Polyethylenglycol, einem Schwermetall oder dergleichen, Elektrophorese,
Ionenaustauschchromatographie, Gelfiltration, Affinitätssäulenchromatographie oder dergleichen wird
unabhängig oder in Kombination zur Reinigung verwendet. Da erfindungsgemäße
Anti-Endothelin-Antikörper jene sind, die zur IgG-Klasse gehören, ist die Verwendung eines Reinigungsverfahrens, das in der Lage
ist, speziell derartige Antikörper abzutrennen, beispielsweise Gelfiltration,
Affinitätssäulenchromatographie unter Verwendung von Protein A oder dergleichen, bevorzugt. Um speziell einen Antikörper gegen
das Protein, das mit Endothelin kombiniert, zu eliminieren, wird die Verwendung von
Affinitätschromatographie unter Verwendung eines Trägers, an den das Protein kombiniert, bevorzugt.
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Erfindungsgemäße monoklonale Antikörper können ebenfalls durch ein übliches Verfahren hergestellt
werden. Ein typisches Verfahren umfaßt die Immunisierung einer Maus in gleicher Weise wie bei der
Herstellung eines polyklonalen Antikörpers unter Verwendung derselben oder ähnlichen Immunquelle,
Sammeln der Antikörper erzeugenden Zellen, Hybridisieren mit Mausmyelom, selektives Züchten des
Hybridoms, Nachweis des Antikörper erzeugenden Hybridoms, Klonieren und Züchten des Hybridoms und
Sammeln von monoklonalem Antikörper.
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Geeignete humane monoklonale Antikörper, die verwendet werden können, sind jene, die durch ein
Verfahren unter Verwendung von human-human Hybridom, ein Verfahren unter Verwendung von
human-Maus Hetero-Hybridom, ein Verfahren unter Verwendung von human-Maus-human Tripel-Hybridom
oder ein Verfahren unter Verwendung von hergestellten Zellen, die unter Verwendung des
Epstein-Barr-Virus transformiert wurden.
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Die erfindungsgemaße pharmazeutische Zusammensetzung kann sehr wirksam zur Heilung von
Erkrankungen verwendet werden, die durch Gefäßverengung hervorgerufen wurden, wie Bluthochdruck, coronare
Arterienverengung, basilare Arterienverengung und dergleichen. Endothelin-Antikörper, welche die
wirksamen Komponenten der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung darstellen, weisen einen
LD&sub5;&sub0;-Wert von 200 mg/kg oder mehr bei akuten Toxizitätstests auf, bei denen sie intravenös an Ratten
verabreicht wurden, wodurch gezeigt wurde, daß sie sicher an Menschen verabreicht werden können.
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Die zu verabreichende Dosis hängt von dem Patienten und dessen Symptomen ab. Im allgemeinen ist es
erwünscht, die Zusammensetzung in einer Menge von 0,01-3000 mg pro Tag einmal oder 2-4 mal verteilt
zu verabreichen. Eine bevorzugte Verabreichungsweise ist Injektion, obwohl direkte Verabreichung an das
Rektum akzeptabel ist. Injektionszubereitungen werden durch Lösen des Antikörpers in Puffer und
gegebenenfalls Zusatz eines Stabilisators eines löslich machenden Mittels und dergleichen hergestellt. Die
Zubereitungen werden in Fläschchen gefüllt und intravenös, subcutan oder intramuskular injiziert. In
Fläschchen gefüllte und gefriergetrocknete Antikörper können nach Auflösung in Wasser oder physiologischer
Kochsalzlösung zur Injektion verwendet werden.
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Andere Merkmale der Erfindung werden im Verlauf der nachstehenden Beschreibung der
Versuchsbeispiele ersichtlich, die die Heilungswirkung durch die Verwendung der pharmazeutischen Zusammensetzung
zeigen, und den Beispielen zur Herstellung des erfindungsgemäßen Antikörpers, die zur Erläuterung der
Erfindung angeführt sind und nicht vorgesehen sind, diese einzuschränken.
BEISPIELE
Versuchsbeispiel 1
Inhibierung von Endothelin-induzierter Verengung von isolierter Rattenaorta
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Männliche Wistar-Ratten mit einem Gewicht von 200-300 g wurden decapitiert und die Thoraxaorta
isoliert. Die Aorta wurde in Ringe mit etwa 3 mm Breite geschnitten. Ein Organbad, gefüllt mit 3 ml
Krebs-Henseleit-Lösung, wurde mit einem Mischgas (95% O&sub2;, 5% CO&sub2;) belüftet und bei 37ºC gehalten.
Die Aortasegmente wurden zwischen Haken angeordnet, wobei die Ruhespannung auf 2 g eingestellt
wurde und für 1 Stunde ins Gleichgewicht gebracht, gefolgt von maximaler Reaktion durch Kaliumchlorid
(80 mM), bis eine stetige Antwort erhalten wurde. Mono- oder polyklonales Anti-Endothelin-1-Kaninchen-
IgG wurden in Krebs-Henseleit-Lösung gelöst und dann zu dem Organbad gegeben. Nach 10 Minuten
wurde in 10 mM Phosphatpuffer, enthaltend 0,1% Rinderserumalbumin, gelöstes Endothelin-1 oder -2 zu
einer Endkonzentration von 10 ng/ml gegeben, wodurch Verengung der Aorta hervorgerufen wurde. Jede
Verengungsreaktion wurde isometrisch gemessen und aufgezeichnet. Die durch Endothelin-1 oder
Endothelin-2 hervorgerufene Verengung wurde 30 Minuten nach der Verabreichung gemessen und ihr
Verengungsgrad wurde als Verhaltnis der maximalen Verengung in 80 mM Kaliumchlorid ermittelt. Die für 6
Versuche erhaltenen Ergebnisse aus jeder Behandlung sind als Mittelwerte in Tabelle 1 angegeben.
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Aus den Ergebnissen kann geschlußfolgert werden, daß monoklonales oder polyklonales
Anti-Endothelin-1-Kaninchen-IgG wirksam und dosisabhängig Endothelin-1- und Endothelin-2-induzierte Verengung
bei isolierter Rattenthoraxaorta inhibiert.
TABELLE 1
Verengungsgrad (%)
Behandlung
Endothelin-1
Endothelin-2
unbehandelt
polyklonales Anti-Endothelin-1-Kaninchen-IgG µg/ml
monoklonales Anti-Endothelin-1-Kaninchen-IgG µg/ml
Versuchsbeispiel 2
Inhibierung von durch Endothelin-induzierter Verengung von isolierten Hundearterien
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Männliche ausgewachsene Mongrelhunde mit einem Gewicht von 9-13 kg wurden mit
Natriumpentobarbital anästhesiert (300 mg/kg, iv.). Ihre basilaren, coronaren und renalen Arterien wurden isoliert und
in Ringe mit etwa 3 mm Breite geschnitten. Ein mit 3 ml Krebs-Henseleit-Lösung gefülltes Organbad
wurde mit einem Mischgas (95% O&sub2;, 5% CO&sub2;) belüftet und bei 37ºC gehalten. Die Ringe wurden
zwischen Haken angeordnet, die Ruhespannung wurde auf 2 g eingestellt und für eine Stunde ins
Gleichgewicht gebracht, gefolgt von maximaler Reaktion durch Kaliumchlorid (80 mM), bis eine stetige Antwort
erhalten wurde. Polyklonales Anti-Endothelin-1-Kaninchen-IgG wurde in Krebs-Henseleit-Lösung gelöst
und zu dem Organbad zu einer Endkonzentration von 100-300 µg/ml gegeben. Nach 10 Minuten wurde
Endothelin-1 oder -2, gelöst in 10 mM Phosphatpuffer, enthaltend 0,1% Rinderserumalbumin, zu der
Endkonzentration von 10 oder 30 ng/ml gegeben (sowohl für Endothelin-1 als auch Endothelin-2),
wodurch somit die Arterien zur Verengung veranlaßt wurden. Jede Verengungsreaktion wurde isometrisch
gemessen und aufgezeichnet. Die durch Endothelin-1 oder Endothelin-2 hervorgerufene Verengung wurde
30 Minuten nach Verabreichung gemessen und ihr Verengungsgrad wurde als Verhalmis der maximalen
Verengung in 80 mM Kaliumchlorid ermittelt. Die für 4 Versuche erhaltenen Ergebnisse für jede
Behandlung sind als Mittelwerte in Tabelle 2 angeführt.
TABELLE 2
Verengungsgrad (%)
Basilare Arterie
Coronare Arterie
Renale Arterie
Behandlung
Endothelin
unbehandelt
polyklonales Anti-Endothelin-1-Kaninchen-IgG
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Die in Tabelle 2 dargestellten Ergebnisse zeigen, daß polyklonales Anti-Endothelin-1-Kaninchen-IgG
wirksam die durch Endothelin-1 und Endothelin-2 induzierte Verengung bei isolierten basilaren, coronaren
und renalen Arterien vom Hund inhibiert.
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Im nachstehenden Beispiel 2 präparierte monoklonale Anti-Endothelin-1-Antikörper inhibieren
ebenfalls wirksam die Verengung von isolierten basilaren, coronaren und renalen Arterien vom Hund,
induziert durch Endothelin-1 und Endothelin-2.
Versuchsbeispiel 3
Inhibierung von Endothelin-1-induzierten cardiovasculären Änderungen bei anästhesierten Ratten
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Blutdruck, Herzgeschwindigkeit, Herzimnutenvolumen und gesamter peripherer vasculärer Widerstand
bei männlichen Wistar-Ratten mit einem Gewicht von 150-200 g, anästhesiert mit Urethan, wurden zur
Ermittlung der Änderung dieser Parameter durch Verabreichung von polyklonalem
Anti-Endothelin-1-Kaninchen-IgG gemessen. Endothelin-1, gelöst in einem 10 mM Phosphatpuffer, enthaltend 0,1%
kinderserumalbumin, wurde intravenös bei einer Dosis von 0,3 nM/kg injiziert. Polyklonales
Anti-Endothelin-1-Kaninchen-IgG wurde in physiologischer Kochsalzlösung gelöst und intravenös bei einer
Dosis von 16,5 mg/kg 5 Minuten vor Injektion von Endothelin-1 injiziert. Die Änderungen in den
vorstehenden Parametern sind in Figur 1 dargestellt.
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Der Blutdruck bei Gruppen, die nicht mit polyklonalem Anti-Endothelin-1-Kaninchen-IgG behandelt
wurden, sank zeitweilig, gefolgt von einem längeren Anstieg. Bei Gruppen, die mit polyklonalem
Anti-Endothelin-1-Kaninchen-IgG behandelt wurden, wurde andererseits eine deutliche Unterdrückung des
Anstiegs des Blutdrucks beobachtet, obwohl der Blutdruck kontinuierlich nach zeitweiliger Abnahme
anstieg. Die Herzfrequenz stieg bei Verabreichung von Endothelin-1 bei den Gruppen, die mit polyklonalem
Anti-Endothelin-1-Kaninchen-IgG behandelt wurden, an, jedoch war der Anstieg bei den mit Antikörper
behandelten Gruppen abgeschwächt. Das Herzminutenvolumen bei beiden Gruppen zeigte eine Abnahme
nach einem zeitweiligen Anstieg, obwohl die Antikörperverabreichung eine deutliche Unterdrückung beim
Anstieg zeigte. Der gesamte periphere vaskuläre Widerstand bei Gruppen, die nicht mit Antikörper
behandelt wurden, sank zeitweilig nach Verabreichung und stieg dann durch Verabreichung von Endothelin-1
kontinuierlich an. Der Anstieg wurde jedoch bei den mit Antikörper behandelten Gruppen signifikant
unterdrückt.
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Polyklonales Anti-Endothelin-1-Kaninchen-IgG zeigte die gleichen Wirkungen gegen Endothelin-2.
Monoklonale Anti-Endothelin-1-Antikörper, hergestellt in nachstehendem Beispiel 2, zeigten ebenfalls die
gleichen Wirkungen wie polyklonales Anti-Endothelin-1-Kaninchen-IgG.
Bezugsbeispiel 1
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In 4,4 ml eines 0,05 M Phosphatpuffers (pH 7,4) wurden 1,1 mg (440 nM) Human-Endothelin und 4,4
mg (6,67 nM) Thyroglobulin gelöst. 110 mg 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidhydrochlorid
wurden zu der Lösung gegeben und das Gemisch über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde gegen 0,01 M Phosphatpuffer (pH 7,4), der 0,15 M Natriumchlorid enthielt, bei 4ºC für 2
Tage dialysiert unter Gewinnung von 8,5 ml Phosphatpuffer, der Endothelin-1-Thyroglobulin-Konjugat
(0,52 mg Protein/ml) enthielt.
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Die Lösung wurde gefroren und gelagert. Die erforderliche Menge an gefrorenem Material wurde zur
Verwendung von Zeit zu Zeit herausgenommen und aufgetaut.
Bezugsbeispiel 2
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In 440 µl eines 0,05 M Phosphatpuffers (pH 7,4) wurden 110 µg (44 nM) Endothelin-1 und 440 µg
(6,67 nM) Rinderserumalbumin gelöst. 11 mg 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidhydrochlorid
wurden zu der Lösung gegeben und das Gemisch wurde über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde gegen einen 0,01 M Phosphatpuffer pH 7,4), enthaltend 0, 15M Natriumchlorid,
bei 4ºC für 2 Tage dialysiert unter Gewinnung von 0,9 ml Phosphatpuffer, der
Endothelin-1-Rinderserumalbumin-Konjugat enthielt (0,49 mg Protein/ml).
Bezugsbeispiel 3
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In 500 µl eines 0,05M Phosphatpuffers (pH 7,4) wurden 100 µg (40 nM) Endothelin-1 und 500 µg
(7,58 nM) Rinderserumalbumin gelöst. 80 µl einer 1%igen wässerigen Glutaraldehydlösung wurden zu der
Lösung gegeben und das Gemisch wurde bei Raumtemperatur für 23 Stunden gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde gegen einen 0,1M Phosphatpuffer (pH 7,42), der 0,15M Natriumchlorid enthielt, bei 4ºC für
2 Tage dialysiert unter Gewinnung von 1 ml eines Phosphatpuffers, der
Endothelin-1-Rinderserumalbumin-Konjugat, vernetzt mit einer 1,5-Pentandiyliden-Gruppe (0,5 mg Protein/ml), enthielt.
Bezugsbeispiel 4
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In 500 µl eines 0,05M Phosphatpuffers (pH 7,4) wurden 100 µg (40 nM) Endothelin-1 und 500 µg
(7,58 nM) Rinderserumalbumin gelöst. Eine Lösung von 456 µg Dimethylformamid in 80 µl
Bis(sulfosuccinimidyl)suberat wurde zu der Lösung gegeben und das Gemisch bei Raumtemperatur für 23
Stunden gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde gegen einen 0,01M Phosphatpuffer, der 0,15M
Natriumchlorid enthielt, bei 4ºC für 5 Tage dialysiert unter Gewinnung von 1,4 ml eines Phosphatpuffers, der eine
Endothelin-1-Rinderserumalbumin-Kombination, vernetzt mit einem
1,6-Hexamethylendicarbonylgruppen-Konjugat (0,36 mg Protein/ml) enthielt.
Bezugsbeispiel 5
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In 100 µl einer 50%igen wässerigen N-Methylmorpholinlösung (eingestellt auf pH 9,5 mit
Trifluoressigsäure) wurden 100 µg (40 nM) Endothelin-1 gelöst. Zu der so zubereiteten Lösung wurden 2,2 mg
(11,4 µM) p-Phenylendiisothiocyanat in 200 µl Dimethylformamid gelöst und das Gemisch bei
Raumtemperatur für 6 Stunden gerührt. Nach Zugabe von Ethanol und Ether wurde das Gemisch zentrifugiert. Ether
wurde zu dem Rückstand gegeben und die Suspension wurde zentrifugiert. Der Niederschlag wurde
dreimal mit Ether gewaschen, getrocknet und in einer Mischlösung von 50 µl
N-Methyimorpholin-Trifluoressigsäure und 50 µl Dimethylformanid gelöst. Zu dieser Lösung wurde eine Lösung von 500 µg (7,58 nM)
Rinderserumalbumin in 100 µl N-Methylmorpholin-Trifluoressigsäure gegeben. Das Gemisch wurde bei
Raumtemperatur über Nacht und unter Stickstoffatmosphäre gerührt, anschließend eine weitere Zugabe von
100 µl Dimethylformamid vorgenommen und für weitere 6 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das
erhaltene Reaktionsgemisch wurde gegen 0,01M Phosphatpuffer (pH 7,5), der 0,15M Natriumchlorid
enthielt, für 4 Tage dialysiert unter Bereitstellung von 1,1 ml Phosphatpuffer, der durch
p-Phenylendithiocarbamoyl-Gruppen vernetztes Endothelin-1-Rinderserumalbumin-Konjugat enthielt.
Beispiel 1
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Zu dem Endothelin-1-Thyroglobulin-Konjugat enthaltenden Phosphatpuffer (pH 7,2), hergestellt in
Bezugsbeispiel 1, wurde dieselbe Menge komplettes Freundsches Adjuvans unter Herstellung einer
homogenen Emulsion gegeben. Die Emulsion wurde subeutan in die Fußsohle von 3 Kaninchen bei einer Dosis
von 500 µg/kaninchen als Protein zur Immunisierung der Tiere injiziert. Nach anfanglicher Immunisierung
wurde das im unvollständigen Freundschen Adjuvans emulgierte Antigen injiziert und in ähnlicher Weise
die Kaninchen in zweiwöchigen Intervallen aufgefrischt. Nach Immunisierung wurde Blut aus der Ohrvene
in einwöchigen Intervallen gesammelt. Elf Wochen, nachdem der Antikörper-Titer angestiegen war, wurde
Exsanguination durch die carotische Arterie unter Bereitstellung von Anti-Serum ausgeftihrt. 30 ml
gesättigte wässerige Ammoniumsulfatlösung wurden zu 30 ml Anti-Serum gegeben und das Gemisch bei 4ºC
für 2 Stunden belassen und bei 7500 U/min für 10 Minuten zentrifugiert. Der Niederschlag wurde in 10
mM Phosphatpuffer-physiologischer Kochsalzlösung (pH 7,4) (forthin PBS genannt) gelöst und gegen PBS
für 2 Tage dialysiert. Nach der Dialyse wurde PBS zu dem Dialysat zur Einstellung des Gesamtvolumens
auf 45 ml gegeben. Diese Lösung wurde Affinitatschromatographie an einer Thyroglobulin-Celluofine-
Säule (30 ml) unterzogen somit unter Bereitstellung von 60 ml einer Fraktion, die, ohne adsorbiert zu
werden, durch die Säule lief. Diese Fraktion wurde Protein A-Celluofine-Affinitätssäulenchromatographie (30
ml) unterzogen. Die Säule wurde mit 30 ml einer 0,1M Glycin-HCl-Puffer-Lösung (pH 2,7), die 0,2M
Natriumchlorid enthielt, eluiert. Nach Neutralisation mit 1M Tris-Puffer wurde das Elutionsmittel gegen
desionisiertes Wasser für 2 Tage dialysiert und unter Herstellung von 210 mg eines Antikörpers (IgG) mit
Spezifität für Endothelin-1 als weißes Pulver lyophilisiert.
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Dieses IgG hatte bei einer Konzentration von 7 mg/ml einen durch ELISA-Verfahren bestimmten
Antikörper-Titer von 1:89200. Es absorbierte 80% von 10 ng/ml Endothelin-1 bei einer Konzentration von 700
µg/ml, wie in Figur 2 dargestellt.
Beispiel 2
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Zu Endothelin-1-Thyroglobulin-Konjugat, hergestellt in Bezugsbeispiel 1, enthaltendem Phosphatpuffer
(pH 7,2) wurde dieselbe Menge komplettes Freundsches Adjuvans unter Herstellung einer homogenen
Emulsion gegeben. Die Emulsion wurde subcutan an 3 BALB/c-Mäuse bei einer Dosis von 50 µg/je Maus
als Protein zur Immunisierung der Tiere gegeben. Zwei Wochen nach anfanglicher Immunisierung wurde
das Antigen mit unvollständigem Freundschem Adjuvans emulgiert und den Mäusen mit einer Dosis von
50 µg/je Maus als Protein zu ihrer Immunisierung injiziert. Vier Wochen nach der zweiten Immunisierung
wurde Phosphatpuffer (pH 7,2) mit dem Antigen intraperitoneal den Mäusen bei einer Dosis von 50µg je
Maus als Protein injiziert. Drei Tage nach dieser Injektion wurden Antikörper-Titer über das
ELISA-Verfahren gemessen. Vier Tage nach der Messung des Titers wurden Milzzellen der Maus, die den
höchsten Titer (1:347800) aufwiesen, isoliert. Die Milzzellen und die Mausmyelomzellen P3x63Ag 8U.1
wurden unter Verwendung von Ethylenglycol 1500 fusioniert. Anschließend wurde der Titer für
Endothelin-1 des Hybridoms, ausgewählt über HAT-Medium, gemessen und Kolonien mit einem höheren
Antikörper-Titer wurden kloniert. Ein Hybridom BT-H51 erzeugender monoklonaler Antikörper mit Spezifität für
Endothelin-1 wurde somit hergestellt. Das Hybridom war ein neuer Stamm, der in der Lage ist,
monoklonalen Antikörper mit Spezifität für Endothelin-1 zu erzeugen, und wurde beim Fermentation
Research Institute, Agency of Industrial Science and Technology (Hinterlegungsnummer 2596, FERM
BP-2596) hinterlegt.
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Das Hybridom wurde gezüchtet und intraperitoneal BALB/C-Mäusen geimpft, die 3 Wochen vorher
eine intraperitoneale Pristan-Injektion erhalten hatten. Nach 10-12 Tagen wurde die aszitische Flüssigkeit
der Maus gesammelt. Zu aliquoten 10 ml Mengen der aszitischen Flüssigkeit wurde die äquivalente Menge
gesättigter Ammoniumsulfaflösung gegeben und das Gemisch bei 4ºC für 2 Stunden belassen und bei 7500
U/min für 10 Minuten zentrifugiert. Der Niederschlag wurde in 15 ml PBS gelöst und gegen PBS für 2
Tage dialysiert. Nach der Dialyse wurde PBS zugegeben und das Dialysat auf ein Gesamtvolumen von 15
ml eingestellt. Diese Lösung wurde Protein G-Celluofine Affinitätssäulenchromatographie (10 ml)
unterzogen. Die Säule wurde mit 0,1M Glycin-HCl-Puffer (pH 2,7), enthaltend 0,2M Natriumchlorid, eluiert.
Nach Neutralisation mit 1M Tris-Puffer wurde das Elutionsmittel lyophilisiert unter Bereitstellung von 80
mg eines monoklonalen Anti-Endothelin-1-Antikörpers als weißes Pulver.
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Dieses IgG hatte bei 7 mg/ml Konzentration einen durch ELISA-Verfahren bestimmten
Antikörper-Titer von 1:102400. Er absorbierte 80% von 10 ng/ml Endothelin-1 bei einer Konzentration von 2,2
µg/ml, wie in Figur 3 dargestellt.
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Der so hergestellte monoklonale Anti-Endothelin-1-Antikörper hatte nachstehende Eigenschaften,
wobei das Molekulargewicht durch SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese gemessen wurde. Der
isoelektrische Punkt wurde unter Verwendung einer Pharmacia-LKB-Elektrophoreseausrüstung ermittelt
und die Immunoglobulin-Unterklasse wurde durch das Immunodiffusionsverfahren nach Ouchterlony
bestimmt.
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(a) Molekulargewicht: 155000 ± 5000
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(b) IgG Unterklasse: IgG&sub1;
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(c) isoelektrischer Punkt: PI 6,6-7,2
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(d) erkennt einen Schleifenbereich (1-15) von Endothelin-1 und die S-S-Bindungskonfiguration.
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Zahlreiche Modifizierungen und Variationen der vorliegenden Erfindung sind natürlich angesichts
vorstehender Lehren möglich.