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Die Erfindung betrifft eine Stütze für den Unterarm
einer Person nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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In zunehmendem Maße stößt man auf berufsbedingte
Todesfälle von Personen, die ihre tägliche Arbeit in
sitzender Haltung verrichten und dabei Arme und Hände auf
einer Höhe oberhalb der zu verrichtenden Arbeit halten.
Dies bedeutet tatsächlich eine statische oder fast
statische Arbeitsweise während einer beträchtlichen Zeitspanne
des Arbeitstages. Die zu verrichtende Arbeit ist auf
einen relativ kleinen Arbeitsbereich beschränkt, wie etwa
auf eine Schreibmaschinen-, Rechenmaschinen- oder
Computertastatur oder auf Montagearbeiten unterschiedlichster
Art, etwa an einer Fertigungsstraße, bei
Zeichentätigkeiten etc.
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Selbst wenn die Hände innerhalb eines begrenzten
Bereichs bewegt werden, sind die Kräfte zum Halten der
Hände und der Unterarme in einer Position oberhalb des
Arbeitsplatzes so groß, daß in den Schultern, im Rücken,
im Nacken, im Oberarm sowie auch im Unterarm und in den
Handgelenken erhebliche Gegenkräfte erzeugt werden
müssen. Dies ist selbst dann der Fall, wenn ein Stuhl
benutzt wird, der angemessen auf die betroffene Person und
den Arbeitsplatz eingestellt ist. Die Körpermuskulatur
wirkt in natürlicher Weise den Muskeln entgegen, die das
Gewicht der Hände und der Arme tragen. Bekanntlich
erzeugt ein solches Entgegenwirken eine Anzahl körperlicher
Probleme.
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Bei den oben erwähnten Arbeitsarten sowie auch bei
anderen Arbeiten treten häufig Schmerzperioden in den
Schultern, im Rücken und im Nacken auf, insbesondere auch
in den Ellbogengelenken. Die Ausfallzeiten aufgrund
solcher Probleme sind enorm und bleiben zum Teil unbemerkt.
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Mehrere Versuche wurden unternommen, um diese
Probleme zu lösen oder die Schmerzen und Ausfallzeiten zu
vermindern.
Beispielsweise ist eine Unterarmstütze bekannt,
die zu einem gewissen Grade die Belastung vermindert, da
ein Teil des Unterarmgewichts von dieser Vorrichtung
aufgenommen werden kann. Es hat sich jedoch
herausgestellt, daß der Einsatz einer solchen Stütze begrenzt
ist, da die Bewegung der Hand eingeschränkt ist und keine
ausreichende Freiheit innerhalb des erforderlichen
Bereichs erhält. Diese Lösung stellt daher nicht die
endgültige Lösung dieser Probleme dar.
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Die SE-B-459.313 offenbart eine Unterarmstütze nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, die in erster
Linie für eine Montage zu beiden Seiten eines Stuhls
ausgelegt ist und die ein Stützkissen aufweist, das in
Längsrichtung bewegt, vertikal verstellt und um eine
stationäre vertikale Achse gedreht werden kann. Hingegen
läßt sich die bekannte Stütze nicht in Querrichtung
bewegen, und folglich kann sich der Arm, während er auf dem
Stützkissen ruht, nicht parallel zur Seite hin bewegen.
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Die NO-B-154.714 offenbart eine ähnlich geartete
Unterarmstütze, die lediglich in Längsrichtung bewegt und
um eine vertikale Achse gedreht werden kann und die
ebenfalls nicht in Querrichtung bewegt werden kann.
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Ferner offenbart die WO-A-89/04623 eine
Unterarmstütze, die vertikal verstellbar ist und bei der das
Stützkissen um zwei zusammenwirkende vertikale Achsen drehbar
ist, und zwar in dem Sinne, daß das Stützkissen um eine
erste vertikale Achse einer ersten Kissentrageinrichtung
gedreht werden kann, die ihrerseits um eine zweite
vertikale Achse einer zweiten Trageinrichtung drehbar ist,
wobei die letztgenannte Achse gegenüber der erstgenannten
vertikalen Achse versetzt ist, wodurch dem Stützkissen
eine Art zweidimensionaler Planetenbewegung ermöglicht
wird.
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Wie oben erwähnt, müssen in den meisten Fällen die
Hände frei beweglich sein, unabhängig voneinander und in
jeder Richtung innerhalb eines begrenzten Bereichs, und
zwar sowohl durch eine längsgerichtete, eine vertikale
und eine Drehbewegung um eine vertikale Achse als auch in
Querrichtung, jedoch im wesentlichen in derselben
horizontalen oder gegebenenfalls geneigten Ebene. Bei den
genannten bekannten Lösungen muß der Arm von der Stütze
abgehoben werden, wenn die Finger den gesamten
Arbeitsbereich überdeckten sollen, siehe oben. Diese Begrenzung
schränkt den Einsatz der Stütze in wesentlichem Maße ein
und beschränkt vor allen Dingen den Beitrag der Stütze zu
einer gelockerten Arbeitshaltung des gesamten Körpers.
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Die erfindungsgemäße Unterarmstütze bildet eine
Stütze für einen Arm oder, wenn zwei voneinander
getrennte Stützen verwendet werden, sogar für beide Arme,
wobei es in sitzender Haltung möglich ist, die Hand
innerhalb eines gewünschten, relativ großen Bereichs zu
bewegen, der im wesentlichen dem Arbeitsbereich eines
normalen Arbeitsplatzes entspricht. Es ist von wesentlicher
Bedeutung, daß die Möglichkeit besteht, die Hand oder die
Hände an jeder Stelle innerhalb dieses Bereichs mit ihrem
gesamten Gewicht und dem des Unterarms auf der Stütze
ruhen zu lassen.
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Außerdem kann die Stütze auch vollständig die Last
aufnehmen für den Fall, daß sich der Benutzer nach vorne
lehnt, seinen Körper streckt etc. und dadurch einen
wesentlichen Teil des Gewichts seines Oberkörpers auf die
Stütze überträgt. Entsprechende bekannte Stützen gibt es
weder am Markt noch in der Literatur.
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Die obigen Vorteile werden erzielt mit der
Unterarmstütze nach der Erfindung, wie sie durch die Merkmale der
Patentansprüche definiert ist.
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Die Unterarmstütze nach der Erfindung kann zur
optimalen Anpassung an den jeweiligen Benutzer in der Höhe
verstellt werden. Sie erlaubt ein Verschwenken des
Unterarms in einer Ebene parallel zu dem Tisch, auf dem die
Arbeit ausgeführt wird und an dem die Stütze befestigt
ist. Auch werden mit der erfindungsgemäßen Stütze eine
Querbewegung parallel zur Tischkante und eine
Verschiebung
vom Körper fort und zum Körper hin sowie auch
Kombinationen solcher Bewegungen ermöglicht.
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Die Unterarmstütze kann für einen Arm alleine
eingesetzt werden, wie etwa im Zusammenhang mit
Zusammenbauarbeiten, der Benutzung einer Rechenmaschine etc., oder
auch mit einer erfindungsgemäßen Stütze für jeden Arm,
wobei der Abstand zwischen den beiden Armen des Benutzers
in einfacher Weise vom Benutzer eingestellt werden kann,
wenn er die Stütze entsprechend am Arbeitstisch
festklemmt.
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Die Zeichnung zeigt in:
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Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht einer
Unterarmstütze nach der Erfindung;
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Fig. 2 die Stütze in Vorderansicht; und
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Fig. 3 in schematischem Grundriß die Freiheit der
Armbewegung mit der Stütze.
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Die Unterarmstütze nach der Erfindung umfaßt ein
Ruhekissen 8, dessen Länge vorteilhafterweise der halben
Länge des Unterarms des Benutzers entpricht und das
vorzugsweise mit einer Polsterung versehen ist, ganz
besonders bevorzugt bezogen mit Leder, und zwar derart, daß
der Unterarm bequem auf dem Kissen ruht. Wie in Fig. 2
gezeigt, hat das Kissen 8 vorzugsweise einen
schalenförmigen Querschnitt.
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Die Unterseite des Kissens ist an einer Schiene
befestigt, wie sie an sich bekannt ist, beispielsweise im
Zusammenhang mit Laufschienensystemen. Kugeln 2 sind über
der gesamten Länge der Schiene 1 in einem Käfig 3
eingeschlossen, wobei sich eine Platte 4 entlang der Kanten
auf der Außenseite der Schiene 1 erstreckt und mit dem
Käfig 3 verbunden ist. Die Schiene 1 erstreckt sich im
wesentlichen entlang der gesamten Unterseite des Kissens
8. Nach Verankerung der stationären Platte 3 kann das
Kissen um eine Länge verschoben werden, die der Länge der
Schiene 1 und des Käfigs 3 entspricht, z.B. der Länge des
Kissens entsprechend dem Abstand, der zum Strecken des
Arms in den verschiedenen Fällen erforderlich ist.
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Die Abstützung des Kissens 8 auf der Platte 4 ist so
gestaltet, daß starke Kräfte und Bewegungen vom Benutzer
über das Kissen 8 auf die Platte 4 übertragen werden
können, auch wenn das Kissen seine Endpositionen einnimmt.
Die Kräfte werden geeigneterweise auf den darunter
befindlichen Tisch etc. übertragen. Vorzugsweise ist ein
Anschlag 7 am Käfig 3 an beiden Enden der Schienen
vorgesehen.
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Ein Bolzen 5 ist an der Platte 4 befestigt und
vertikal in einen Lagerarm 6 eingeschraubt. Die Platte 4 und
damit auch das Kissen 8 können dadurch in der Höhe
verstellt werden, daß man den Bolzen 5 in den Lagerarm 6
einschraubt oder aus diesem herausschraubt. Diese
Ausführungsform gibt dem Benutzer zusätzlich die Möglichkeit,
das Kissen 8 in sehr einfacher und sicherer Weise
horizontal um den Bolzen zu drehen, wodurch ein
Arbeitsbereich entsprechend einem Kreissegment abgedeckt wird,
welches aus einer Position auf dem Tisch, in der das
Kissen entfernt vom Benutzer steht, in eine Position
gebracht werden kann, in der das Kissen zurück gegen den
Benutzer bewegt worden ist.
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Das dem Bolzen 5 entgegengesetzte Ende des Lagerarmes
6 umfaßt einen oberen und einen unteren horizontalen
Flansch, zwischen denen eine Klammer 9 montiert ist, die
sich leicht drehen läßt, vorzugsweise in oberen und
unteren Kugellagern. Die Klammer 9 umfaßt einen oberen
Flansch zur Anordnung auf der oberen Fläche eines Tisches
14 sowie einen unteren Flansch mit einem Sicherungsbolzen
zum Befestigen der Klammer 9 an dem Tisch. Die Klammer 9
läßt sich auf diese Weise einfach an der Kante eines
Tisches 14 befestigen, wie es in Fig. 3 dargestellt ist.
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Wie ferner aus Fig. 3 hervorgeht, wird der
Arbeitsbereich wesentlich vergrößert, wenn der Lagerarm 6
zusätzlich zur Drehbarkeit des Kissens 8 drehbar gemacht wird.
Das Kissen 8 kann um die Achse 11 des Bolzens 5 im
Lagerarm 6 gedreht werden. Außerdem kann der Lagerarm 6 selbst
um die Achse 12 an der Verbindungsstelle zwischen der
Klammer 9 und dem Lagerarm gedreht werden. Vorzugsweise
ist der untere Flansch 13 des Lagerarms derart
vorgestreckt, daß seine Vorderkante eine Anlage und einen
Anschlag gegenüber der Klammer 9 bildet, wodurch der
mögliche Drehwinkel des Lagerarms 6 begrenzt wird, wie es
aus Fig. 3 hervorgeht.
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Außerdem kann das Lager des Aufnahmearms 6 in der
Klammer 9 mit einem gewissen Reibwiderstand ausgestattet
sein, um eine gewisse Dämpfung der Querbewegung zu
erzielen.
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Das Kissen 8 ist vorzugsweise konkav ausgebildet, um
eine bequeme, ruhige Auflage für den Unterarm zu
schaffen. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist das Kissen 8 außerdem
nach unten gegen die Schiene geneigt, wie etwa nach unten
fort vom Benutzer, um sich der Form des Unterarms
anzupassen oder, nach Drehung des Kissens 8, derart, daß
speziellen Wünschen des Benutzers in Verbindung mit der
durchzuführenden Arbeit Rechnung getragen wird.
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Die Achse 12 liegt gemäß Fig. 3 in einem Abstand
ausserhalb der Auflage der Klammer 9 auf dem Tisch 14. Nach
Wahl kann dieser Abstand in geeigneter Weise derart
geändert werden, daß der Drehradius des Aufnahmearms größer
oder kleiner wird. Dies geschieht dadurch, daß die Achse
12 in geringerer oder größerer Entfernung zum Tisch
angeordnet wird oder sogar, bei einer speziellen
Ausführungsform, durch die Flansche der Klammer 9 und auch
durch den Tisch hindurchgeht.
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In bevorzugter Schaffung eines Arbeitsplatzes für
eine Tastatur, die an einen Computer oder eine
Schreibmaschine angeschlossen ist, werden zwei erfindungsgemäße
Stützen an einen Tisch angeklammer, und zwar in einem
Abstand zueinander, der an den Benutzer angepaßt ist. Die
Länge des Oberen Flansches der Klammer 9 ist vorzugsweise
so dimensioniert, daß sich die Kante der Tastatur gegen
diese Kante 10 anlegen kann. Die durch die Stütze
ermöglichten Bewegungen geben vollen Zugang zu sämtlichen
verschiedenen
Teilen der Tastatur, wobei eine volle
Unterstützung über dem gesamten Bereich erhalten bleibt.
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Eine entsprechende Anordnung von zwei Stützen kann
sich außerdem auch für andere Arten von Arbeitsvorgängen
eignen, beispielsweise in der Produktion für
Zusammenbauarbeiten, Lötarbeiten etc.
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Durch Verwendung lediglich einer einzigen
erfindungsgemäßen Unterarmstütze wird eine sichere Stütze für
solche Arbeitsplätze geschaffen, an denen Einhandgeräte, wie
etwa Rechenmaschinen, während einer langen Zeitspanne
eines Arbeitstages benutzt werden.