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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine
Anschlußvorrichtung für zwei isolierte elektrische Leiter, die
auf einer Anschlußfahne zwei ohne Entfernung der Isolation
herstellbare Anschlüsse besitzen.
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Bekanntlich gehören zu den Anschlußvorrichtungen zum
Anschluß elektrischer Leiter zwei Hauptgruppen, nämlich die
Wickelanschlüsse (wire wrap) und die ohne Entfernung der
Isolation herstellbaren Anschlüsse (insulation piercing).
Letztere werden oft bevorzugt, da sie beim Verdrahten einen
Zeitgewinn erbringen. Es gibt verschiedene an sich bekannte Typen,
die im allgemeinen auf Kontaktlamellen oder Anschlußfahnen von
Anschlußvorrichtungen enden.
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Eine der Anschlußtechniken, die ohne Abisolieren
auskommt, enthält eine einfache Gabel und einen Schlitz, der zwei
seitliche elastische Endarme auf einer Anschlußlamelle oder
Anschlußfahne definiert.
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Die Druckschrift EP-A-0 014 081 beschreibt eine ohne
Abisolieren herstellbaren Endanschluß, der jedoch von anderer
Art ist und aus zwei Schlitzen Seite an Seite besteht, die
einen zentralen Arm zwischen sich und zwei seitliche Arme
definieren und einen einzigen isolierten Leiter aufnehmen. Die
seitlichen Arme besitzen eine Knick in Querrichtung, der ihre
eigenen Endbereiche bezüglich der Ebene des zentralen Arms
versetzt, um den isolierten Leiter besser in die Schlitze
einführen zu können und um seine Isolationsschicht zwischen
den einander gegenüberstehenden Kanten der seitlichen und
zentralen Arme besser durchstoßen zu können.
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In manchen Fällen ist es notwendig, zwei Anschlüsse an
im wesentlichen derselben Stelle zu bilden. Die übliche Lösung
besteht darin, die beiden ohne Abisolieren auskommenden
Anschlüsse Seite an Seite anzubringen, die dann eine Doppelgabel
bilden.
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Die Druckschriften EP-A-0 136 007 und EP-A-0 043 165
zeigen andere mögliche Lösungen, nach denen die beiden ohne
Abisolieren auskommenden Anschlüsse an zwei Zweigen eines
U-förmigen oder winkelförmigen Endbereichs ausgebildet sind
und sich so gut voneinander unterscheiden lassen und
voneinander unabhängig sind. Diese Lösungen führen jedoch zu einem
erheblichen Raumbedarf an der Vorderseite.
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Ziel der vorliegende Erfindung ist es, zwei ohne
Abisolieren auskommende Anschlüsse auf der Anschlußfahne einer
Anschlußvorrichtung anzugeben, die gut voneinander
unterschieden werden können und leicht unabhängig voneinander Zugang
bieten, ohne dadurch jedoch den Raumbedarf an der Vorderseite
bezüglich dem zu erhöhen, der sich bei einem einzigen ohne
Abisolieren auskommenden Anschluß ergibt.
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Gegenstand der Erfindung ist also eine
Anschlußvorrichtung für zwei elektrische isolierte Leiter mit einer
Anschlußfahne, die zwei ohne Abisolieren herstellbare Anschlüsse
besitzt, von denen der eine am Ende der Fahne sitzt und ein
oberes Anschlußniveau für einen der Leiter auf der in
Längsrichtung betrachteten Fahne definiert, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Anschluß nicht am Ende der Fahne sitzt und ein
unteres Anschlußniveau für den anderen Draht auf der in
Längsrichtung betrachteten Fahne bildet, wobei dieser zweite
Anschluß aus einem zentralen Bereich der Fahne und zwei
seitlichen, zum zentralen Bereich unter Abstand zu diesem
umgebogenen Laschen besteht, die sich von dem unteren Niveau bis im
wesentlichen in das obere Anschlußniveau erstrecken und innere
Schneidkanten zwischen sich und dem zentralen Bereich
definieren.
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Diese Vorrichtung besitzt weiter vorzugsweise
mindestens eines der nachfolgenden zusätzlichen Merkmale:
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- der zum zweiten Anschluß gehörende zentrale Bereich
enthält einen Längsvorsprung auf einer seiner Seiten;
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- der zentrale Bereich des zweiten Anschlusses enthält
eine in den Raum zwischen die seitlichen Laschen vorspringende
Nase, die im wesentlichen in Höhe des unteren Anschlusses
liegt und eine Sperrklinke für den Leiter in diesem zweiten
Anschluß bildet;
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- die Anschlußfahne ist eine Lamelle, deren Teile, die
zum ersten und zum zweiten Anschluß gehören, unterschiedliche
Dicken besitzen.
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Nachfolgend werden anhand der beiliegenden Zeichnungen
Anschlußvorrichtungen gemäß der Erfindung beschrieben.
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Figur 1 zeigt in Perspektive eine Vorrichtung mit zwei
übereinanderliegenden, ohne Abisolieren herstellbaren
Anschlüssen.
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Figur 2 zeigt in Perspektive dieselbe Vorrichtung, in
der anzuschließende Leiter befestigt wurden.
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Figur 3 zeigt einen Schnitt in einer waagrechten Ebene
durch die Achse eines der Leiter gemäß einer ersten
Ausbildungsform des zentralen Bereichs des Anschlusses.
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Die Figuren 4, 5, 6 und 7 zeigen andere
Querschnittsformen in einem horizontalen Schnitt durch den zentralen
Bereich des Anschlusses.
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Figur 8 zeigt einen Schnitt entlang einer mittleren
vertikalen Ebene durch den zentralen Bereich eines
Anschlusses, wobei ein gerade einzuführender Leiter in seiner ersten
Stellung und seiner endgültigen verriegelten Stellung
unterhalb einer Rückhaltenase gezeigt ist.
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Figur 9 ist ein Schnitt entlang der Achse IX-IX in
Figur 8.
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Figur 10 ist ein Schnitt entlang der Achse X-X in
Figur 8.
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Figur 11 zeigt in Perspektive eine
Anschlußvorrichtung, bei der der obere Anschluß aus einer ebenen Platte mit
mittlerem Schlitz besteht.
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Figur 12 zeigt in Perspektive die Anschlußvorrichtung
aus Figur 11, in die Leiter in den oberen und den unteren
Anschluß eingefügt sind.
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Gemäß Figur 1 enthält die Kontaktvorrichtung einen
unteren Anschluß 1 und einen oberen Anschluß 2, die beide ohne
Abisolieren herstellbar sind, sowie eine untere Hülse 3 zum
Einfügen von Anschlußmoduln an einen Verteilerblock. Der
untere Anschluß wird von einem zentralen Bereich 4 und zwei
seitlichen Laschen 5 und 6 gebildet, deren obere Enden abgeschrägt
sind, um einen anzuschließenden Leiter besser einführen zu
können.
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Die vorderen Kanten des zentralen Bereichs und die
hinteren Kanten der seitlichen Laschen gegenüber dem zentralen
Bereich sind Schneidkanten, die die Isolation des Leiters
durchschneiden, der dort eingesteckt wird, und so einen guten
Kontakt herstellen. Die beiden gekrümmten Lamellen 7A und 7B,
die die Laschen 5 und 6 nach unten verlängern, dienen der
Verankerung der ganzen Vorrichtung in einem Isolierblock.
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Der obere Anschluß 2 besteht ebenfalls aus einem
zentralen Bereich 8 mit abgeschrägtem oberen Rand 11 und aus zwei
seitlichen Laschen 9 und 10, deren obere Enden ebenfalls auf
der Seite des zentralen Bereichs abgeschrägt sind und die
ebenfalls einander gegenüberliegende Schneidkanten besitzen.
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Die Dicke des zentralen Bereichs ist jedoch größer als
die des zentralen Bereichs des unteren Anschlusses, um ihm
eine ausreichende Starrheit zu verleihen.
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Die ganze Anschlußvorrichtung wird vorzugsweise aus
einem relativ dünnen Blech ausgestanzt, beispielsweise aus
Bronze, dessen seitliche Ränder dann aufgebogen werden.
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Figur 2 zeigt dieselbe Anschlußvorrichtung nach dem
Einführen von zwei Leitern 12 und 13 in den unteren bzw.
oberen Anschluß. Die Isolierschicht der Leiter wird durch die
Schneidkanten des zentralen Bereichs und die inneren
Schneidkanten der seitlichen Laschen durchschnitten, die man besser
in Figur 3 erkennt, die einen Schnitt entlang der Achse des
Leiters 12 durch einen im Querschnitt U-förmigen Anschluß
zeigt. Die zentrale Zone des Leiters ist so eingeklemmt und in
dem Anschluß festgelegt.
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Der zentrale Bereich des Anschlusses kann andere
Querschnittsformen aufweisen, wie dies in den Figuren 4 bis 7
gezeigt ist. In Figur 4 enthält der zentrale Bereich eine an
der Vorderseite vorspringende Versteifungsrippe 15. In Figur 5
steht die Versteifungsrippe 16 an der Rückseite vor. Gemäß
Figur 6 ist der Kontakt 18 V-förmig, was ihm eine weiter
vergrößerte Steifheit verleiht. In Figur 7 ist der zentrale
Anschlußbereich V-förmig, und die seitlichen Laschen sind in
Richtung zur mittleren Ebene umgebogen, so daß die Öffnungen
zur Einführung des Leiters zu beiden Seiten nun einander
gegenüber liegen.
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Figur 8 zeigt einen Schnitt durch eine mittlere
senkrechte Ebene, aus dem hervorgeht, wie die Einführung des
Leiters zwischen den zentralen Bereich und die Anschlußlaschen
erfolgt. In der Stellung 12A (siehe waagrechten Schnitt in
Figur 9) wird der Leiter gerade eingeführt. Seine Isolierung
wird durch die Kanten des zentralen Bereichs und der
Anschlußlaschen durchschnitten. Er wird so verformt, daß seine konkave
Seite nach rückwärts zeigt. Er gleitet nach unten, im
allgemeinen mit Hilfe eines an sich bekannten Einführungsstabs, bis
er an der Verriegelungsnase 14 vorbeiführt, die durch
Ausprägen einer kleinen Zone des zentralen Bereichs (Stellung 12B)
nach rückwärts gebildet wird. Nun ist der Leiter auf Biegung
im Anschluß gegen einen versehentlichen Zug am Draht aus dem
Anschluß nach oben heraus sicher festgehalten.
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In der Anschlußvorrichtung der Figuren 11 und 12
gleicht der untere Anschluß dem der Figuren 1 und 2 und wird
nicht erneut beschrieben. Der obere Anschluß 2 hat dagegen
Gabelform, wie sie an sich bekannt ist. Die Gabel ist flach
und ihre Dicke gleicht der des zentralen Bereichs des unteren
Anschlusses (beispielsweise 0,8 mm anstelle von 0,5 mm). Der
Anschluß besitzt einen mittleren Schlitz 22 mit Schneidkanten
senkrecht zu den Ebenen seiner Seiten. Ein kleiner Prägewulst
23 in der Nähe dieses Schlitzes sorgt für einen ausreichenden
Abstand zwischen den Rändern. Der Anschluß endet auf beiden
Seiten dieses Schlitzes an inneren Vorsprüngen 24 und 25, die
einen Raum 26 zur Einführung eines Leiters begrenzen.
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Wie in Figur 12 gezeigt ist, wird der Leiter 13A in
den Schlitz 22 eingedrückt, dessen Schneidkanten die
Isolierung durchschneiden und so einen guten elektrischen Kontakt
mit dem Bauteil herstellen.
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Man kann natürlich auch einen oberen Anschluß eines
anderen Typs verwenden, beispielsweise einen Anschluß mit
einer senkrechten Fahne, um die herum das Ende eines
anzuschließenden Drahts gewickelt ist, oder einen Anschluß mit
einer flachen, in einer Abschrägung endenden und ein Loch
aufweisenden Messerlamelle, die in eine Federklemme
eingesteckt wird.