DE69015537T2 - Apparat und Verfahren zum Falten von Papierschachteln. - Google Patents

Apparat und Verfahren zum Falten von Papierschachteln.

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Description

    Anwendungsgebiet der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Falten von Pappschachteln und insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Falten einer Klappe relativ zu einem Mittelstück bei der Herstellung von Wellpappe-Schachteln.
  • Beschreibung des einschlägigen Standes der Technik
  • Bei der Herstellung von Pappschachteln laufen Zuschnitte aus Pappe zwecks verschiedener Falt- und Klebevorgänge entlang einer Papierführung vorwärts. Die Zuschnitte sind mit "Faltrillen" versehen, die den Zuschnitt in Abschnitte unterteilen. Während der Faltvorgänge werden die Abschnitte zur Herstellung der Seiten, des Deckels und des Bodens einer fertigen Schachtel um die Faltrillen aufgefaltet. Bei einem solchen Falt- und Klebevorgang werden vorgummierte Seitenlaschen entlang bestimmter Faltrillen teilweise überlappend auf angrenzende Mittelstücke eines Zuschnittes gefaltet. Zur Herstellung von Klebeverbindungen wird der Zuschnitt zusammengedrückt, so daß ein fertiges Gebilde in Form einer Faltschachtel entsteht.
  • Eine Vorrichtung nach dem Stand der Technik zur Herstellung solcher Faltschachteln hat ein Förderband, von dem ein oder mehrere Mittelstücke erfaßt und Zuschnitte nacheinander entlang einer Papierführung vorgeschoben werden. Die Papierführung verläuft üblicherweise parallel zu denjenigen Faltrillen, die zwischen den Klappen und angrenzenden Mittelstücken vorgesehen sind. An diesen Faltrillen finden darauffolgend Vorgänge statt, bei denen die Klappe um eine Achse auf das angrenzende Mittelstück gefaltet wird. Das Ziel dieser Faltvorgänge ist es, die Klappen um Achsen, d. h. sogenannte "Faltlinien", zu falten, die sich mit zugehörigen vorgefertigten Faltrillen decken.
  • Beim Vorlaufen entlang der Papierführung läuft der Zuschnitt unter einer oder mehreren Auflagerschienen hindurch, die fluchtend zu den vorgefertigten Faltrillen ausgerichtet sind. Ein einziges durchgehendes Falt-Riemensystem erfaßt die Vorderkante der Klappe und einen angrenzenden Bereich entlang der Oberfläche der Klappe. Jedes Riemensystem weist einen relativ breiten Riemen auf, der über eine Reihe von Rollen läuft, die in fortschreitend gedrehten Ebenen angeordnet sind, so daß die Ebene des Riemens von einer Ausgangsebene von 0º in eine Endebene von 180º gedreht wird. Dabei faltet der Riemen die Klappe auf das Mittelstück. Zu Beginn des Faltvorganges wirkt das Faltriemensystem noch mit der Auflagerschiene zusammen. Im allgemeinen endet die Auflagerschiene jedoch an einer Stelle entlang der Papierführung innerhalb des Faltriemensystems. Dadurch kann der Faltriemen die Klappe auf das Mittelstück drücken, wodurch eine scharfe, oftmals geknitterte Ecke entsteht.
  • Durchgehende Faltriemensysteme arbeiten durchaus zufriedenstellend mit dünner Pappe oder Schachteln. Es kann jedoch zu Betriebsstörungen kommen, wenn diese Faltriemensysteme dazu verwendet werden, Klappen auf Mittelstücke von Wellpappe-Zuschnitten zu falten. Diese Probleme sind offensichtlich auf die Struktur der Wellpappe zurückzuführen. Bekannterweise ist bei Zuschnitten aus Wellpappe Papier in Form von parallelen Rippen und Rillen zwischen Lagen aus Pappe angeordnet. Die Außenflächen der Pappe bestehen im allgemeinen aus glattem Papier und sind oftmals mit einem Aufdruck für die Außenseite der Schachtel versehen. Wie andere Zuschnitte haben auch die Wellpappe-Zuschnitte eine Anzahl von Faltrillen, die die Stellen für verschiedene Faltvorgänge definieren.
  • Die Faltrillen werden auf einem Zuschnitt unabhängig von der inneren Struktur der Wellpappe positioniert. Es ist für diese Zuschnitte daher charakteristisch, daß die parallel zu den Rillen und Rippen der Wellung verlaufenden Faltrillen bei einem einzelnen oder aufeinanderfolgenden Zuschnitten ohne Berücksichtigung der Lage der Rillen und Rippen positioniert sind. Eine Faltrille kann auf einer Rippe, in einer Rille oder dazwischen angeordnet sein. Die Position der Faltrille in bezug auf die Rippen und Rillen hat jedoch teilweise Einfluß auf die Faltcharakteristika der Wellpappe. Variieren die Positionen der Faltrillen innerhalb eines Zuschnittes und von Zuschnitt zu Zuschnitt, so variieren auch die Faltcharakteristika der Zuschnitte untereinander.
  • Diese unterschiedlichen Faltcharakteristika machen sich sowohl bei manuellen als auch bei automatischen Faltvorgängen an Wellpappe-Schachteln bemerkbar. Wird ein Zuschnitt entlang einer Faltrille gefaltet, die parallel zu den Rillen und Rippen verläuft, so kann die tatsächliche Faltlinie relativ zu der Faltrille schief verlaufen. Bei schief verlaufender Faltlinie paßt die Klappe nicht mehr zu dem Mittelstück. Besonders deutlich wird dies bei herkömmlichen Pappschachtel-Faltmaschinen mit einem einzigen Faltriemensystem. Es ist schwierig, die Unterschiede in den Faltcharakteristika auszugleichen, die durch Verschiebungen der Position der Faltrille relativ zu den Rippen und Rillen entstehen, insbesondere wenn die Zuschnitte unmittelbar aufeinanderfolgen.
  • Außerdem ist es schwierig, bei Faltriemensystemen die Geschwindigkeit und die Laufrichtung des Riemens relativ zu denen der Klappenoberfläche während ihres Vorlaufes entlang der Papierführung konstant zu halten. Kommt es zu einer Relativbewegung zwischen dem Faltriemen und der Oberfläche des Zuschnittes, so kann dies zu einem Abschürfen der Oberfläche führen. Da das Faltriemensystem normalerweise an der Außenfläche angreift, kann durch eine solche Abschürfung die fertige Außenfläche der Pappschachtel oder ein auf ihr angebrachter Aufdruck beschädigt werden. Durch eine solche Beschädigung wird die Schachtel unbrauchbar.
  • Aus der US-A-3122070 (Kauffman) ist eine Vorrichtung bekannt, die die oben beschriebenen Nachteile aufweist. Diese Druckschrift beschreibt eine Vorrichtung zum Längsfalzen von Pappzuschnitten unter Verwendung von Wärme. Ein Pappzuschnitt wird entlang einer Papierführung in eine erste Vorbiegestufe befördert, in der eine Klebelasche und Seitenteile relativ zu der Ebene des Zuschnittes gefaltet werden. In einer zweiten Vorbiegestufe werden die Klebelasche und die Seitenteile weiter gefaltet, bis sie etwa in die Ebene des Zuschnittes zurückgelangen. In einer Klebestufe werden die Klebelasche und die Seitenteile mit Klebstoff versehen und in eine Position etwa senkrecht zu dem Zuschnitt gebracht. In einer letzten Befestigungs- und Verbindungsstufe werden die Seitenteile auf das Mittelstück des Zuschnittes gefaltet, und die Klebelasche wird zur Bildung einer Schachtel an einem angrenzenden Seitenteil befestigt. Der Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin, daß der Rapport der Klebelasche mit dem Zuschnitt nicht überwacht wird, was jedoch erforderlich ist, um gleichbleibend präzise gefaltete Schachteln zu erzielen.
  • Zusammenfassung
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Falten von Zuschnitten für Wellpappe- Schachteln vorzusehen.
  • Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine verbesserte Vorrichtung und ein Verfahren zum Falten einer Klappe entlang einer vorgegebenen Faltrille vorzusehen.
  • Die Erfindung hat ferner zur Aufgabe, eine verbesserte Vorrichtung und ein Verfahren zum Falten einer Klappe entlang einer vorgegebenen Faltrille in einem Wellpappe-Zuschnitt vorzusehen.
  • Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung und ein Verfahren vorzusehen, die zur Fertigstellung von Pappschachteln in Serie geeignet sind.
  • Die Erfindung hat ferner zur Aufgabe, eine verbesserte Vorrichtung und ein Verfahren vorzusehen, um Klappen von Pappschachtel-Zuschnitten entlang Faltrillen an aufeinanderfolgenden Zuschnitten zu falten.
  • Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung und ein Verfahren vorzusehen, mittels derer eine Klappe relativ zu einem Pappschachtel-Zuschnitt derart zu falten ist, daß die Gefahr einer Abschürfung oder Beschädigung der Oberfläche des Zuschnittes reduziert wird.
  • Gemäß der Erfindung ist eine Pappschachtel-Faltmaschine vorgesehen mit einer Vorrichtung zum Falten einer an einem Mittelstück ausgebildeten Klappe an jedem einer Vielzahl von Schachtel-Zuschnitten, die durch einen Papierführungs- Antrieb mit vorgegebener Geschwindigkeit einzeln und aufeinanderfolgend entlang eines langgestreckten horizontalen Bewegungsweges vorgeschoben werden, der eine Papierführung bildet, wobei die durch eine Faltlinie mit dem Mittelstück verbundene Klappe im wesentlichen parallel zu dem horizontalen Bewegungsweg angeordnet ist. Die Vorrichtung hat eine erste Station, in der die an dem Zuschnitt ausgebildete Klappe relativ zu dem Mittelstück in eine Zwischenebene gebogen wird, und eine dritte Station, in der der aus einer zweiten Station austretende Zuschnitt aufgenommen und die Klappe aus der Zwischenebene heraus auf das Mittelstück gebogen wird, wodurch der Faltvorgang beendet ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der ersten und der dritten Station eine zweite Station angeordnet ist, die den Zuschnitt von der ersten Station aufnimmt und eine Vorrichtung hat, um die Klappe zu erfassen und die relative Geschwindigkeit der Klappe entlang der Papierführung in der Zwischenebene unabhängig von der Geschwindigkeit des Mittelstückes zu steuern und dadurch die Klappe und das Mittelstück zueinander auszurichten.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Die Erfindung ist insbesondere in den beigefügten Ansprüchen deutlich gemacht. Die verschiedenen Aufgaben, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen, in denen gleiche Bauteile mit denselben Bezugszeichen bezeichnet sind. Es zeigen:
  • Fig. 1 eine Draufsicht einer Vorrichtung mit verschiedenen erfindungsgemäßen Merkmalen, in der eine erste Faltstation, eine Zwischen-Vorschubstation und eine zweite Faltstation gezeigt sind;
  • Fig. 2 eine Seitenansicht der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung;
  • Fig. 3 eine vergrößert dargestellte Draufsicht der ersten Faltstation und der Vorschubstation der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung;
  • Fig. 4 eine Detailansicht der Vorrichtung, bei der die in den Fig. 1 bis 3 gezeigte erste Faltstation in Betrieb ist;
  • Fig. 5 eine Teildraufsicht der in Fig. 4 gezeigten Vorrichtung;
  • Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie 6-6 in Fig. 2;
  • Fig. 7 einen Schnitt entlang der Linie 7-7 in Fig. 2;
  • Fig. 8 einen Schnitt entlang der Linie 8-8 in Fig. 2;
  • Fig. 9 einen Schnitt entlang der Linie 9-9 in Fig. 2;
  • Fig. 10 einen Schnitt entlang der Linie 10-10 in Fig. 2;
  • Fig. 11 einen Schnitt entlang der Linie 11-11 in Fig. 2.
  • Beschreibung der dargestellten Ausführungsformen
  • Wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt ist, weist eine erfindungsgemäße Pappschachtel-Faltmaschine 20 drei Stationen auf, die ausgehend von einer Aufnahmestation 21 entlang einer Papierführung angeordnet sind. Diese drei Stationen sind durch eine erste Faltstation 22, eine Vorschubstation 23 und eine zweite Faltstation 24 gebildet. Die diese drei Stationen enthaltende Vorrichtung ist durch Seitenwände 25 und 26 abgestützt. Für die einzelnen Stationen ist eine gemeinsame Antriebseinheit vorgesehen, die in Fig. 3 mit dem Bezugszeichen 27 bezeichnet ist. Die Papierführung, die sich in den Fig. 1 und 2 im wesentlichen von rechts nach links erstreckt, ist mit Pfeilen 28 bezeichnet.
  • Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Vorrichtung arbeitet mit vorgeschnittenen und vorgestanzten Zuschnitten zur Herstellung von Faltschachteln, die einzeln und nacheinander entlang eines langgestreckten horizontalen Bewegungsweges vorlaufen. Ein solcher Zuschnitt 30 ist in Fig. 1 gezeigt. Er hat vier rechteckige Seitenteile 31, 32, 33 und 34, an die vier Bodenteile 35, 36, 37 und 38 anschließen. An den Seitenteil 31 schließt ein oberer oder Deckelteil 40 mit einer Einstecklasche 41 an, während an die Seitenteile 32 und 34 Seitenklappen 42 bzw. 43 anschließen. An der äußeren Kante des Seitenteiles 31 ist eine überlappende Klebelasche 44 vorgesehen. Eine Anzahl von Faltrillen, die die verschiedenen Teile und Klappen voneinander trennen und Faltlinien bilden, sind durch Faltrillen 45 und 46 dargestellt. Diese speziellen Faltrillen verlaufen parallel zu den Rillen eines Wellpappe-Zuschnittes 30.
  • Zu Beginn ist jeder Zuschnitt flach, wobei die Bodenteile 35 bis 38 an die Seitenteile 31 bis 34 anschließen. Diese Anordnung der Teile 35 bis 38 ist durch die strichlierten Linien dargestellt. Während eines erfindungsgemäßen Arbeitsvorganges werden mittels Falzvorrichtungen, Führungen und zugehöriger Elemente der Aufnahmestation die Bodenteile 35 bis 38 entlang weiterer Faltrillen über die Seitenteile 31 bis 34 zurückgefaltet, so daß der Zuschnitt 30 die mit durchgezogenen Linien bezeichnete Form hat, wenn er an der ersten Faltstation 22 ankommt. In der Aufnahmestation 21 wird mittels Klebstoffauftragvorrichtungen in üblicher Weise Klebstoff auf die Bodenteile 35 und 37 sowie den äußeren Randbereich des Seitenteiles 34 aufgetragen.
  • Die spezifische Ausführungsform der erfindungsgemäßen Faltmaschine mit den Stationen 21, 22 und 23 hat zur Aufgabe, zwei Abschnitte des Zuschnittes 30 derart zu falten, daß sie andere Abschnitte überlappen. Bei dieser Ausführungsform ist ein erster Abschnitt durch eine Klappe 30A gebildet, die aus dem Bodenteil 35, dem Seitenteil 31, der Klebelasche 44, dem Deckel 40 und der Einstecklasche 41 besteht. Diese Klappe 30A wird entlang der Faltrille 45 auf ein Mittelstück 30A gefaltet, das aus dem Bodenteil 36, dem Seitenteil 32 und der Seitenklappe 42 besteht. In derselben Weise kann die in Fig. 1 gezeigte Maschine gleichzeitig eine Klappe 30C entlang einer Faltrille 46 auf ein Mittelstück 30D falten. Die Klappe 30C besteht aus einem Bodenteil 38, dem Seitenteil 34 und dem Seitendeckelteil 43, während das Mittelstück 30D durch den Bodenteil 37 und den Seitenteil 39 gebildet ist. Von der Maschine wird ferner die Klappe 30C derart gefaltet, daß die Klebelasche 44 deren äußeren Rand überlappt.
  • Gemäß einem Merkmal der Erfindung werden die Klappen 30A und 30C in der Vorrichtung 20 nicht in einem einzigen Arbeitsgang, sondern in drei getrennten Schritten gefaltet. Während der Zuschnitt 30 die erste Faltstation 22 durchläuft, faltet die Vorrichtung die Klappen 30A und 30C in Zwischenebenen, die die zugehörigen Faltrillen 45 und 46 schneiden. Diese Zwischenebene ist normalerweise um 90º relativ zu der Ausgangsebene des Zuschnittes 30 versetzt. In dieser Vorrichtung werden die Klappen in der ersten Faltstation 22 um 90º relativ zu den Mittelstücken 30B und 30D gefaltet.
  • In der Klappenvorschubstation 23 werden die Klappen 30A und 30C bei ihrem Austritt aus der ersten Faltstation 22 von einer weiteren Vorrichtung ergriffen, die die Klappen 30A und 30B relativ zu den Mittelstücken 30B bzw. 30D bewegt. Insbesondere bewegt sich der Zuschnitt 30 entlang der Papierführung mit vorgegebener Geschwindigkeit in Richtung des Pfeiles 28. Die Vorrichtungen, die die jeweiligen Klappen 30A und 30C erfassen, steuern selbsttätig die Geschwindigkeiten, mit denen die Klappen 30A und 30C in bezug auf die Mittelstücke 30B und 30D parallel zu der Papierführung 28 vorlaufen. Durch diese Vorrichtung wird jeder Schräglauf ausgeglichen, der in der ersten Faltstation 22 entstanden ist und in der letzten Faltstation 24 entstehen könnte.
  • In der letzten Faltstation 24 werden die teilweise gefalteten Klappen 30A und 30C bei ihrem Austritt aus der Klappenvorschubstation 23 von einem Faltriemensystem ergriffen. Das Faltriemensystem faltet die Klappen 30A und 30C in eine letzte Position, üblicherweise auf die Mittelstücke 30B und 30D. Normalerweise werden von diesem System die Faltvorgänge für jede Klappe zeitlich derart aufeinander abgestimmt, daß ein Rand der Klappe 30C die an der Klappe 30A befindliche Klebelasche 44 überlappt.
  • Während eines erfindungsgemäßen Vorganges werden demnach die Klappen 30A und 30C in der ersten Faltstation 22 in einem Winkel von 90º um die Faltrillen 45 und 46 gefaltet. Anschließend werden in der Klappenvorschubstation 23 die jeweiligen Positionen der Klappen 30A und 30C relativ zu den Mittelstücken 30B und 30D wieder ausgerichtet, bevor die Klappen 30A und 30C in der zweiten Faltstation 24 um weitere 90º gefaltet werden. Durch Anwendung dieser drei getrennten Schritte entstehen Faltlinien, die sich mit den Faltrillen 45 und 46 decken. Das hat zur Folge, daß der Rapport der Klappen mit den Mittelstücken während des Faltvorganges wesentlich leichter einzuhalten ist. Dadurch werden die Abläufe vereinfacht, die Zahl der fehlerhaften Schachteln verringert und der Ausstoß der Faltschachtelmaschine erhöht.
  • Allgemeine Konstruktion der Anlage
  • Die in den Fig. 1 bis 4 gezeigte erste Faltstation 22 hat einen Riemenmechanismus 50 mit einem Riemen 51 mit kreisrundem Querschnitt, der zum Falten der Klappe 30A mit einer Auflagerschiene 52 zusammenwirkt. Die Auflagerschiene 52 erstreckt sich über die Länge der ersten Faltstation 22, die Klappenvorschubstation 23 und einen Teil der zweiten Faltstation 24. Ein unabhängig anzutreibender Riemenmechanismus 53 hat einen Rundriemen 54 und wirkt zum Falten der Klappe 30C mit einer Auflagerschiene 55 zusammen. Die Außenkanten der Auflagerschienen 52 und 55 werden mittels bekannter Vorrichtungen über den Faltrillen 45 und 46 ausgerichtet. Die Auflagerschienen 52 und 55 drücken die Mittelstücke 30B und 30D nieder, während die Klappen 30A und 30C von den Riemenmechanismen 50 und 53 gefaltet werden.
  • Nachdem die Klappen von den Riemenmechanismen 50 und 53 in eine erste Zwischenebene (d. h. normalerweise um 90º) gefaltet worden sind, treten die Zuschnitte 30 in die Klappenvorschubstation 23 ein, wie in den Fig. 1 bis 3 gezeigt ist. Ein unabhängig angetriebener Riemenmechanismus 56 mit einem Innenriemen 57 und einem Außenriemen 60 erfaßt beide Seiten der vorgefalteten Klappe 30A und steuert dadurch den Vorlauf der Klappe 30A entlang der Papierführung 28. In derselben Weise erfaßt ein unabhängig angetriebener Riemenmechanismus 61 mit einem Innenriemen 62 und einem Außenriemen 63 die gegenüberliegenden Seiten der aufrecht stehenden Klappe 30C, um deren Vorlauf entlang der Papierführung 28 zu steuern. Daraus wird deutlich, daß die Vorlaufgeschwindigkeit einer Klappe relativ zu der Geschwindigkeit des anhängenden Mittelstückes entlang der Papierführung 28 reduziert oder erhöht werden kann, wenn die Klappen 30A bzw. 30C von den unabhängig angetriebenen Riemenmechanismen 56 und 61 zwangsläufig ergriffen werden. Im allgemeinen haben die unabhängigen Riemenmechanismen 56 und 61 die Tendenz, die Klappen 30A und 30C relativ zu den Mittelstücken 30B und 30D weiter bzw. schneller vorzuschieben.
  • Ein in der letzten Faltstation 24 angeordneter Faltriemenmechanismus 64 weist einen Endlosriemen 65 und Ausrichtrollen 66 auf. Der Riemen 65 erfaßt die Klappe 30A bei ihrem Austritt aus der Klappenvorschubstation 23 und faltet sie auf das Mittelstück 30B, während der Zuschnitt 30 entlang der Papierführung 28 vorläuft. Ein Faltriemenmechanismus 67 mit einem Endlosriemen 70 und Ausrichtrollen 71 führt an der Klappe 30C denselben Faltvorgang durch. Wie im folgenden noch erläutert werden wird, sind die Ausrichtrollen 66 und 71 relativ zueinander derart ausgerichtet, daß ein Rand der Klappe 30C die an der Klappe 30A befindliche Klebelasche 44 überlappt.
  • Nachdem die Funktionsweise des in den Fig. 1 und 2 gezeigten Systems in den Grundzügen bekannt ist, kann im folgenden die Konstruktion jeder Falt- und Klappenvorschubstation im einzelnen erläutert werden.
  • Erste Faltstation 22
  • Wie aus den Fig. 1, 3 und 4 deutlich wird, hat der Riemenmechanismus 53 eine Antriebsrolle 72, die auf einer Antriebswelle 73 angeordnet ist, welche durch einen Riemen 75, der eine auf der Antriebswelle 73 angeordnete Rolle 76 antreibt, mit einem (in Fig. 3 gezeigten) Antrieb 74 sowie der Antriebseinheit 27 verbunden ist, wie im folgenden noch erläutert werden wird. Ein mit dem Bezugszeichen 77 bezeichneter Rahmen stützt den Riemenmechanismus 53 ab und ist entlang der Antriebswelle 73 verschiebbar.
  • Wie aus den Fig. 1, 3 und 4 ferner ersichtlich ist, lenkt eine frei drehbare Rolle 80 den von der Rolle 72 ablaufenden Rundriemen 54 in Richtung auf eine Reihe von frei drehbaren Rollen 81. Der Riemen 54 ist durch ein Gestell 82 abgestützt, so daß er zwischen einer Eintritts- und einer Austrittsstelle für eine Klappe in einer geraden Linie verläuft, wobei die Rolle 72 die Eintritts- und die Umlenkrolle 83 die Austrittsstelle definieren. Wie in Fig. 4 gezeigt ist, läuft der Riemen 53 von der Austrittsstelle über eine weitere frei drehbare Rolle 84, eine Spannrolle 85 sowie frei drehbare Rollen 86 und 87 zurück.
  • Der Rundriemen 54 erfaßt eine Vorderkante der Klappe 30C, die durch das Falten des Bodenteiles 38 in Querrichtung auf den Seitenteil 34 entstanden ist, und faltet die Klappe 30C in einem Winkel von 90º. Wie insbesondere aus den Fig. 4 und 5 deutlich wird, ist die Umlenkrolle 83 in vertikaler Richtung über der Auflagerschiene 55 und der Austrittsebene des Riemens 53 aus der Rolle 72 angeordnet. Der Riemen 53 wird also relativ zu der Auflagerschiene 55 angehoben, wenn sich ein Zuschnitt (in den Fig. 4 und 5 von links nach rechts) entlang der Papierführung bewegt. Die Rolle 72 wird relativ zu der Auflagerschiene 55 und der durch sie verlaufenden vertikalen Ebene in horizontaler Richtung verschoben. Dadurch bewegt sich der Riemen 53 in Richtung auf die Mitte der Papierführung 28, während er entlang der Papierführung 28 vorläuft. Auf diese Weise wird der Riemen 53 von der Rolle 72 positioniert und definiert eine Eintrittsstelle, an der ein Zuschnitt in die erste Faltstation 22 eintritt. Diese Eintrittsstelle liegt in der Ebene des Zuschnittes in einigem Abstand von der Auflagerschiene 55. In derselben Weise wird der Riemen 53 von der Rolle 83 positioniert und definiert eine Austrittsstelle, an der ein Zuschnitt aus der ersten Faltstation 22 austritt. Diese Austrittsstelle liegt in einer Ebene, die durch die Außenkante der Auflagerschiene 55 und die Faltrille 46 verläuft. Diese Ebene stellt eine Falt-Zwischenebene dar. Im allgemeinen ist die Falt-Zwischenebene relativ zu der Ausgangsebene eines Zuschnittes 30 um 90º gedreht. Außerdem haben die Eintritts- und die Austrittsstelle denselben Abstand zu der Faltrille.
  • Die Funktionsweise dieser Mechanismen läßt sich anhand der Fig. 6, 7 und 8 verdeutlichen, in denen ein Abschnitt des Zuschnittes gezeigt ist, während er von der Aufnahmestation 21 (Fig. 6) entlang der Papierführung 28 durch die erste Faltstation (Fig. 7 und 8) läuft. Wie in Fig. 6 gezeigt ist, liegen die Auflagerschienen 52 und 55 auf den Mittelstücken 30B und 30C neben der Faltrille 45 bzw. 46 auf, während ein Zuschnitt 30 in der Aufnahmestation 21 entlang der Papierführung vorläuft. Dadurch werden die Mittelstücke 30B und 30D eines Zuschnittes 30 zwischen den Auflagerschienen 52 bzw. 55 und den Förderbändern 88 bzw. 89 lose gehalten. Derartige Konstruktionen sind an sich bekannt.
  • Beim Eintritt eines Zuschnittes 30 in die erste Faltstation 22, wie in den Fig. 7 und 8 gezeigt ist, erfaßt der Riemen 51 die Kante der Klappe 30A in einigem Abstand von der Faltlinie 45, wie aus Fig. 7 deutlich wird. Während der Zuschnitt entlang der Papierführung 28 vorläuft, verschiebt sich die Position des Riemens 51 relativ zu der Auflagerschiene 52 nach oben und links, wie in den Fig. 7 und 8 gezeigt ist, wodurch die Klappe 30A in stärkerem Maße um die Faltrille 45 gefaltet wird. Dasselbe geschieht auf der anderen Seite der Papierführung 28, wo der Riemen 54 die Klappe 30C derart erfaßt, daß sich der Berührungspunkt zwischen dem Riemen 54 und der Klappe 30C kontinuierlich nach oben und rechts verschiebt, wie in den Fig. 7 und 8 in bezug auf die Auflagerschiene 55 gezeigt ist, so daß die Klappe 30C um die Faltrille 46 gefaltet wird. Während dieser Vorgänge werden die Mittelstücke 30B und 30C durch die Auflagerschienen 52 und 55 sowie die Förderbänder 88 und 89 abgestützt, so daß sie in ihren ursprünglichen horizontalen Ebenen bleiben.
  • Dieser Faltvorgang kann für einen einzelnen Zuschnitt dadurch optimiert werden, daß die Position gesteuert wird, an der die Riemen 51 und 54 die Vorderkanten der Klappen 30A und 30C erfassen. Es muß jedoch auch darauf geachtet werden, daß die Abstände der Eintritts- und Austrittsstellen von den Faltrillen gleich bleiben. Durch einen Höhenverstellmechanismus wird die Rolle 83 in vertikaler Richtung bewegt, beispielsweise in eine Position 83A, die in Fig. 4 strichliert dargestellt ist. Während dieser Bewegung tangiert der Riemen 53 unverändert die vertikale Ebene, die durch die Außenkante der Auflagerschiene 55 (d. h. die Faltrille 46) verläuft, wie in Fig. 5 gezeigt ist. Die Höhenverstellung geschieht simultan mit jeder horizontalen Verstellung der Rolle 72, beispielsweise in eine Position 72A, die in Fig. 5 gezeigt ist. Während der horizontalen Verstellung bleibt der von der Rolle 72 ablaufende Riemen 54 in der Ebene des Zuschnittes (d. h. in der durch die Auflagerschienen 52 und 55 bestimmten horizontalen Ebene). Außerdem haben die Eintritts- und die Austrittsstelle stets denselben Abstand zu den Faltrillen. Hat die Rolle 72 also einen Abstand von zwei Inch zu der Auflagerschiene 55, so befindet sich die Rolle 83 in einem Abstand von zwei Inch über der Unterseite der Auflagerschiene 55. Hat die in Fig. 5 gezeigte Rolle 72a einen Abstand von zwölf Inch zu der Auflagerschiene 55, so bewegt sich die Rolle 83 in die in Fig. 4 strichliert gezeigte Position 83a, wobei sie sich in einem Abstand von zwölf Inch über der Unterseite der Auflagerschiene 55 befindet.
  • In den Fig. 3 und 4 ist die Stellvorrichtung gezeigt. Eine manuell zu drehende Stellspindel 91 mit Kurbelgriff ist in der Stützkonstruktion für die Auflagerschiene 55 drehbar, so daß sich der Riemenmechanismus zusammen mit der Auflagerschiene 55 bewegt. Durch Drehen der Spindel 91 wird die Position des Rahmens 77 und somit der Rolle 72 eingestellt. Die Spindel 91 betätigt auch ein rechtwinkliges Winkelgetriebe 92 mit einem Ausgangs-Kettenrad 93, dessen Kette 94 über ein Kettenrad 95 läuft, das an einem Ende einer vertikalen Stellspindel 96 angeordnet ist. Die Spindel 96 steht in Gewindeeingriff mit einem Träger 97, der auf parallel mit Abstand zueinander angeordneten vertikalen Stangen 98 verschiebbar ist.
  • Wenn die Stellspindeln 91 und 96 dieselbe Gewindesteigung haben, ist das Übersetzungsverhältnis so festgelegt, daß jede Umdrehung der Kurbel 91 eine Umdrehung der Stellspindel 96 bewirkt. Dadurch bewegen sich die Rolle 72 und die Rolle 83 in horizontaler bzw. in vertikaler Richtung jeweils über dieselbe Distanz.
  • Wie aus Fig. 4 deutlich wird, verändert sich während dieser Einstellungen der Abstand zwischen der Rolle 72 und der Rolle 83 und somit auch die Länge des Bewegungsweges des Riemens 54 um die Rollen. Die Riemenspannung wird durch eine Spannvorrichtung konstant gehalten. Hierfür ist die Spannrolle 85 auf einer Achse 100 angeordnet, die in einem Rahmen 101 mit Langloch verschiebbar ist, der um eine Achse 102 schwenkbar ist. Eine zwischen den Achsen 100 und 102 angeordnete Feder 103 belastet die Achse 100 in Richtung auf die Achse 102 und sorgt auf diese Weise für eine ordnungsgemäße Spannung des Riemens 53.
  • Wie oben beschrieben, ist der den Riemenmechanismus 55 antreibende Riemen 75 mit dem Hauptantrieb 27 für das gesamte System verbunden. Wie in den Fig. 3 und 4 gezeigt ist, enthält eine Antriebsverbindung eine an den Antrieb 74 angeschlossene Ausgangswelle 104 mit einer Antriebsrolle 105. Der Riemen 75 läuft über diese Rolle 105, die auf der Welle 73 sitzende Rolle 76 und eine frei drehbare Rolle 106.
  • Wie insbesondere aus Fig. 3 deutlich wird, ist der Riemenmechanismus 50 im wesentlichen gleich ausgebildet wie der Riemenmechanismus 53. Die Welle 73 ist in dem Riemenmechanismus 53 mit einer Antriebsrolle 72 und in dem Mechanismus 50 mit einer entsprechenden Rolle 107 verbunden. Dadurch laufen die Riemen 54 und 51 mit derselben Geschwindigkeit. Die Eintritts- und Austrittsstellen können jedoch verstellt werden. Wie in Fig. 3 gezeigt ist, erfolgt insbesondere die Positionierung der Rolle 107 und einer zu dem Riemenmechanismus 50 gehörenden Rolle 109 durch eine Stellspindel 108. Zum Betrieb werden Anfangsstellungen justiert, um die Auflagerschienen 52 und 55 sowie die Rollen 71 und 107 relativ zu den Faltrillen 46 und 46 zu positionieren. Wie aus Fig. 6 deutlich wird, erfaßt eine Hauptfördervorrichtung 110 den zu steuernden Bereich eines Zuschnittes und schiebt den Zuschnitt entlang der Papierführung 28 vor.
  • Wie in den Fig. 1 bis 4 gezeigt ist, werden die in der Station 23 angeordneten Riemenmechanismen 56 und 61 von der Hauptantriebswelle 104 angetrieben, die von dem in Fig. 3 gezeigten Antrieb 73 angetrieben wird. Die Hauptfördervorrichtung 110 ist in bekannter Weise mit der Antriebseinheit 27 verbunden. Zum besseren Verständnis der Erfindung sei erwähnt, daß die Hauptfördervorrichtung 110 ein Förderband 111 enthält, das von dem Hauptantrieb 27 angetrieben wird. Das Förderband bewegt sich in der durch den Pfeil 28 bezeichneten Richtung der Papierführung. Während ein auf dem Förderband 111 aufliegender Zuschnitt 30 vorläuft, wird er zusammengefaltet und durch einen Niederhaltemechanismus mit oberen Rollen 112 und einem oberen Förderband 113 auf dem Förderband gehalten. Das obere Förderband 113 kann mit derselben Geschwindigkeit angetrieben werden wie das Förderband 111 oder so ausgebildet sein, daß es lediglich durch die Reibung mit dem Zuschnitt mitgenommen wird. Das Hauptförderband 111 erstreckt sich durch die Aufnahmestation 21, die erste Faltstation 22, die Klappenvorschubstation 23 und die letzte Faltstation 24 und steuert dadurch die Beförderung und Bewegung eines Zuschnittes entlang der Papierführung 28. Das obere Förderband kann an einer Stelle zwischen der Klappenvorschubstation 23 und der letzten Faltstation 24 enden, die in den Fig. 1 bis 3 mit dem Bezugszeichen 114 bezeichnet ist.
  • Wenn ein Zuschnitt in die erste Faltstation 22 eintritt, wie in Fig. 7 gezeigt ist, werden die Vorderkanten der Klappen 30A und 30C von den Riemen 51 und 54 erfaßt. Wie in den Fig. 7 und 8 gezeigt ist, wird von den Riemen 51 und 54 ein konstanter Abstand zu den entsprechenden Faltrillen 45 und 46 eingehalten. Bei dieser speziellen Ausführungsform bewirken die Riemen 51 und 54 eine 90º-Faltung um die Faltrillen 45 und 46.
  • Bestehen die Klappen 30A und 30C aus Wellpappe, so haben sie die Tendenz, verhältnismäßig steif zu bleiben. Demzufolge erfassen die Riemen 51 und 54, die einen kreisrunden Querschnitt haben, den Zuschnitt nur an seiner Vorderkante, die durch die in Querrichtung verlaufenden Faltlinien bestimmt ist, an denen die Bodenteile 35 und 38 auf die Seitenteile 31 bzw. 34 zurückgefaltet sind. Zwischen den Riemen 51 und 54 und den Oberflächen der Klappen 30A bzw. 30C wird kein nennenswerter Kontakt oder Druck ausgeübt. Eine etwaige Relativbewegung zwischen den Riemen und den Klappen wirkt sich daher nur an einem Berührungspunkt aus, so daß Abschürfungen und Abrieb an der Oberfläche vermieden werden, weil die Riemen 51 und 54 und die Klappenoberflächen nicht miteinander in Kontakt stehen.
  • Klappenvorschubstation 23
  • Wie oben beschrieben, hat eine Klappe die Tendenz, hinter ihrem zugehörigen Mittelstück zurückzubleiben, während der Zuschnitt die erste Faltstation 22 durchläuft. Bei den um 90º nach oben gebogenen Kanten der Klappen besteht die Tendenz, sich aus der Senkrechten nach hinten zu neigen. Dies hat zur Folge, daß die Faltlinie dazu neigt, von der Faltrille "wegzurollen" oder sich zu verschieben.
  • In der Klappenvorschubstation 23, die in den Fig. 1 bis 3 gezeigt ist, wird diese Tendenz kompensiert. Die unabhängigen Riemenmechanismen 56 und 61 erfassen die Klappen 30A bzw. 30C bei ihrem Austritt aus der ersten Faltstation 22. Die linearen Geschwindigkeiten der Riemenmechanismen können jedoch relativ zu der Geschwindigkeit des Hauptförderbandes 110 und relativ zueinander eingestellt werden.
  • Der unabhängige Riemenmechanismus 56, der die Klappe 30A erfaßt, hat vier aufrechte Wellen, und zwar Innenwellen 115a mit Tragrollen 116 und Außenwellen 115b mit Rollen 117. Der Innenriemen 57 läuft um die Rollen 116 und der Außenriemen 60 um die Rollen 117. Der unabhängig angetriebene Riemenmechanismus 61, der die Klappe 30C erfaßt, hat gleichfalls Innenwellen 115a mit Rollen 120 und Außenwellen 115b mit Rollen 121. Der Riemen 62 läuft um die Rollen 120 und der Riemen 63 um die Rollen 121.
  • Bei dem in den Fig. 3 und 4 gezeigten unabhängigen Riemenmechanismus 61 treibt die Antriebswelle 104 mittels einer Rolle 123 einen Riemen 122 an. Der Riemen 122 läuft über eine frei drehbare Rolle 124 und treibt eine Eingangswelle 125 eines Regelgetriebes 126 an. Eine Ausgangswelle sowie eine Rolle 127 treiben einen Riemen 130 und dadurch eine Rolle 131 sowie eine Welle 132 an. Die Antriebswelle 104 treibt auch ein zweites Regelgetriebe 133 an, das mit dem unabhängigen Riemenmechanismus 56 verbunden ist. Die Antriebswelle 104 ist mittels eines Riemens 134 mit dem Eingang des Regelgetriebes 133 verbunden. Ein weiterer Riemen 135 verbindet die Ausgangswelle des Regelgetriebes 133 mit einer Rolle 136 und einer Antriebswelle 137. Auf diese Weise können die Geschwindigkeiten der Antriebswellen 132 und 137 unabhängig voneinander eingestellt werden.
  • Wie in Fig. 2 gezeigt ist, treibt die Antriebswelle 137 über ein rechtwinkliges Winkelgetriebe 140 eine der Außenwellen 115b an, die mit der Rolle 117 und dem Riemen 60 verbunden ist. In derselben Weise treibt ein mit der Welle 132 verbundenes rechtwinkliges Winkelgetriebe die Welle 115b an, die mit der Rolle 121 und dem Riemen 63 verbunden ist.
  • Mittels der Regelgetriebe 126 und 133 können die Geschwindigkeiten der Riemen 63 und 60 jeweils unabhängig von der Geschwindigkeit des Förderbandes 110 gesteuert werden. Im allgemeinen ist die Geschwindigkeit der Riemen 60 und 63 höher als die des Förderbandes 110. Wenn also die unabhängig angetriebenen Riemenmechanismen 56 und 61 die Klappen 30A und 30C erfassen, wie in Fig. 9 gezeigt ist, haben sie die Tendenz, die Klappen schneller vorzuschieben, als das Förderband 110 die Mittelstücke 30B und 30D vorschiebt. Dadurch werden die Klappen "nach vorn" verschoben, also in entgegengesetzter Richtung zu einer etwaigen Verschiebung, die in der ersten Faltstation 22 stattfindet.
  • Es sind mehrere Riemenkonstruktionen möglich. Die Fig. 3 und 9 zeigen zwei unterschiedliche Ausführungen. Bei der einen sind die Riemen 57 und 60 aus demselben Material auf Urethanbasis hergestellt, beispielsweise aus Texthan. Die Riemen sind normalerweise in Querrichtung gerippt, um die Haftung an der Pappe der Klappen 30A und 30C des Zuschnittes zu verbessern. Bei einer anderen Lösung weist die Oberfläche eines Riemens, beispielsweise des in Fig. 3 gezeigten Riemens 63, eine Waffelstruktur auf. Oberflächen mit Waffelstruktur sorgen für eine bessere Haftung und verringern gleichzeitig die Gefahr eines Abriebs oder einer sonstigen Beschädigung an der Oberfläche eines Zuschnittes.
  • Letzte Faltstation 24
  • Nach Verlassen der Klappenvorschubstation 23 tritt der Zuschnitt in die letzte Faltstation 24 ein, in der der Faltvorgang mittels einer herkömmlichen Faltriemenvorrichtung abgeschlossen wird. Der Riemen 65 wird von einem Schwungrad 141 angetrieben, das auf einer Welle angeordnet ist, die mit der in Fig. 2 gezeigten Hauptantriebseinheit verbunden ist. Der Riemen 65 läuft insbesondere über das Schwungrad 141 sowie frei drehbare Rollen 142, 143 und 144 und wird zur Aufnahme der Klappe 30A mittels einer Umlenkwelle 145, die an einer mit dem Bezugszeichen 146 bezeichneten Stelle eine 90º-Biegung bewirkt, in eine vertikale Lage gebracht. Die frei drehbaren Rollen 66 sind derart positioniert, daß sie den Riemen 65 über mehrere verstellbare Rollenträger 147 fortschreitend in eine horizontale Lage zurückdrehen. Nach Beendigung des Faltvorganges läuft der in Fig. 3 gezeigte Riemen 65 über eine frei drehbare Rolle 152, eine den Riemen zur Seite verschiebende Schrägrolle 153 sowie frei drehbare Rollen 154 und 155 zu dem Schwungrad 141 zurück. Die frei drehbare Rolle 152 kann sich zur Einstellung der Riemenspannung in linearer Richtung bewegen. Ein Riemensystem mit einem Riemen 70 führt auf der anderen Seite der Vorrichtung dieselben Schritte aus, um die Klappe 30C zu erfassen.
  • Wie in den Fig. 10 und 11 gezeigt ist, läuft der Zuschnitt 30 mit dem Förderband 111 und den unmittelbar unter den Riemen 65 und 70 angeordneten seitlichen Förderbändern 88 und 89 vorwärts. Zu Anfang bilden die Auflagerschienen 52 und 55 Führungen, an denen die ersten Faltvorgänge durchgeführt werden. Diese Führungen enden jedoch dort, wo die Riemen 65 und 70 eine im wesentlichen horizontale Lage erreichen, um eine saubere scharfe Kante erzeugen zu können.
  • Verfahren
  • Zur Vorbereitung eines Fertigungsdurchganges zur Herstellung von Wellpappe-Schachteln wird die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Aufnahmestation 21 derart eingestellt, daß die Zuschnitte 30 in bezug auf die durch die Mittellinie des Förderbandes 110 gebildete Mittellinie der Maschine ordnungsgemäß ausgerichtet sind. Durch weitere Einstellungen werden die Außenkanten der Auflagerschienen 52 und 55 samt zugehöriger Vorrichtungen zu den entsprechenden Faltrillen 45 und 46 ausgerichtet. Danach werden die Riemenmechanismen 50 und 53 mittels der in Fig. 3 gezeigten Kurbeln 91 und 107 eingestellt, um die Rundriemen 51 und 54 unabhängig voneinander in einem geeigneten Abstand von den Faltrillen einzustellen. Wie oben beschrieben, werden bei dieser Einstellung auch die vertikalen Positionen der Rolle 83 und der entsprechenden Rolle 109 eingestellt, die in den Fig. 1 bis 3 gezeigt sind.
  • Zu Beginn des Faltvorganges erfassen die Rundriemen 51 und 54 die Vorderkante des Zuschnittes 30. Während die Zuschnitte die erste Faltstation 22 durchlaufen, halten die Riemen 51 und 54 die Klappen in Ebenen, die relativ zu der Ebene der Klappen 30A und 30C in einem Winkel verschoben sind. Dadurch ergreifen die Riemen 51 und 53 nur die Vorderkanten der Klappen.
  • Während die Zuschnitte weiter vorlaufen, werden die in Fig. 3 gezeigten Regelgetriebe 126 und 133 eingestellt, um die relativen Geschwindigkeiten der unabhängig angetriebenen Riemenmechanismen 56 und 61 in der Klappenvorschubstation 23 einzustellen. Dadurch werden Verschiebungen kompensiert, die sowohl in der ersten Faltstation 22 als auch in der letzten Faltstation 24 auftreten. In der Klappenvorschubstation 23 wird keine weitere Faltung durchgeführt. Mittels der Stellvorrichtung 139 werden die Riemen 57, 60, 62 und 63 im allgemeinen etwa in Höhe der Rollen 109 bzw. 83 positioniert.
  • Schließlich treten die Zuschnitte aus und durchlaufen die letzte Faltstation 24, in der die Kanten der Zuschnitte 30 von herkömmlichen Faltriemensystemen erfaßt werden und der Faltvorgang abgeschlossen wird, wie es in den Fig. 10 und 11 gezeigt ist. Wie oben beschrieben, können die in Fig. 1 gezeigten Riemen 65 und 70 in unterschiedlichem Maße gedreht werden, so daß der Riemen 65 die Klappe 30A in dieser Vorrichtung in ihre horizontale Lage faltet, bevor der Riemen 70 die Klappe 30C in eine horizontale Lage faltet, so daß die Klappe 30C die Klappe 30A überlagert.
  • Es wurde festgestellt, daß mittels dieser Konstruktion und dieses Verfahrens mit aufeinanderfolgenden separaten Faltvorgängen, dem Vorschub der Klappe und anschließenden Faltvorgängen Faltlinien in Wellpappe-Schachteln zu erzeugen sind, die den vorgegebenen Faltrillen entsprechen. Die Klappen 30A und 30C bleiben im Rapport mit den Mittelstücken 30B und 30D. Außerdem ist die während des Faltvorganges auftretende Tendenz zu einer Relativbewegung zwischen den Riemen und den Pappschachteln minimal, so daß Abrieb und Abschürfungen der Oberfläche auf ein Minimum beschränkt bleiben.

Claims (9)

1. Pappschachtel-Faltmaschine (20) mit einer Vorrichtung zum Falten einer an einem Mittelstück (30B oder 30D) ausgebildeten Klappe (30A oder 30C) an jedem einer Vielzahl von Schachtel-Zuschnitten (30), die durch einen Papierführungs- Antrieb (27) mit vorgegebener Geschwindigkeit einzeln und aufeinanderfolgend entlang eines langgestreckten horizontalen Bewegungsweges vorgeschoben werden, der eine Papierführung bildet, wobei die durch eine Faltlinie mit dem Mittelstück (30B, 30D) verbundene Klappe (30A, 30C) im wesentlichen parallel zu dem horizontalen Bewegungsweg angeordnet ist. Die Vorrichtung hat:
eine erste Station (22), in der die an dem Zuschnitt ausgebildete Klappe relativ zu dem Mittelstück in eine Zwischenebene gebogen wird, und
eine dritte Station (24), in der der aus einer zweiten Station austretende Zuschnitt aufgenommen und die Klappe aus der Zwischenebene heraus auf das Mittelstück gebogen wird, wodurch der Faltvorgang beendet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der ersten und der dritten Station eine zweite Station (23) angeordnet ist, die den Zuschnitt von der ersten Station aufnimmt und eine Vorrichtung hat, um die Klappe (30A, 30C) zu ergreifen und die relative Geschwindigkeit der Klappe entlang der Papierführung in der Zwischenebene unabhängig von der Geschwindigkeit des Mittelstückes zu steuern und dadurch die Klappe und das Mittelstück zueinander auszurichten.
2. Pappschachtel-Faltmaschine nach Anspruch 1, bei der die erste Station einen Endlosriemen (54) hat, der einen Abschnitt zwischen einer Eintrittsstelle (bei 72) und einer Austrittsstelle (bei 83) zum Falten der Klappe in Richtung auf das Mittelstück sowie einen Riementrieb (75) aufweist, der den Endlosriemen antreibt und von der Eintrittsstelle zu der Austrittsstelle bewegt, wobei der Endlosriemen die Klappe relativ zu dem Mittelstück in die Zwischenebene biegt, während der Zuschnitt entlang des horizontalen Bewegungsweges vorläuft, und wobei die erste Station ferner folgende Bauteile aufweist:
A. eine erste verstellbare Positioniervorrichtung (91), die die Position der Eintrittsstelle in der Ebene des Mittelstückes einstellt, so daß die Klappe in einer vorgegebenen Entfernung zu der Faltachse ergriffen wird, und
B. eine zweite verstellbare Positioniervorrichtung (96), die die Position der Austrittsstelle derart einstellt, daß sie in der vorgegebenen Entfernung von der Faltachse in einer Ebene liegt, die die Faltachse schneidet und relativ zu dem Zuschnitt in einem Winkel verschoben ist.
3. Pappschachtel-Faltmaschine nach Anspruch 2, die ferner einen verstellbaren Antrieb (92) aufweist, der die erste und die zweite Positioniervorrichtung miteinander verbindet, so daß durch Betätigen des verstellbaren Antriebes die erste und die zweite Positioniervorrichtung gleichzeitig eingestellt werden, wobei der Papierführungs-Antrieb das Mittelstück in einer horizontalen Ebene vorschiebt und der Winkel zwischen dem ersten Mittelstück und der Klappe an der Austrittsstelle (83) 90º beträgt, und wobei der verstellbare Antrieb bewirkt, daß die erste und die zweite Positioniervorrichtung die Eintrittsstelle und die Austrittsstelle jeweils in horizontaler und in vertikaler Richtung über dieselben Distanzen bewegen, so daß diese Stellen in den vorgegebenen Entfernungen zu der Faltachse in ihren jeweiligen Ebenen bleiben.
4. Pappschachtel-Faltmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Zuschnitt Faltrillen vorhanden sind, die die Linie bilden, entlang der eine Faltung zu erfolgen hat, wobei die Maschine ferner Auflagerschienen (52, 55) aufweist, die auf einem an die vorhandenen Faltrillen angrenzenden Teil des Mittelstückes aufliegen und dadurch den Zuschnitt zumindest in der ersten Faltstation abstützen.
5. Pappschachtel-Faltmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die zweite Positioniervorrichtung jeweils eine Rolle (72, 83) zur Aufnahme des Endlosriemens und an der Eintritts- bzw. Austrittsstelle Träger (77 und 90) für die jeweilige Rolle haben, wobei der Riementrieb zwischen der Eintritts- und der Austrittsstelle erste frei drehbare Rollen (81) aufweist, die zwischen der Eintritts- und der Austrittsstelle einen geradlinigen Bewegungsweg für den Riemen bilden, sowie zweite frei drehbare Rollen (85), die den Riemen von der Austrittsstelle zu der Eintrittsstelle führen, und eine Riemenspannvorrichtung (101), die die Betriebsspannung des Riemens aufrechterhält.
6. Pappschachtel-Faltmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Riementrieb einen Antrieb (75, 76, 126, 130) aufweist, der mit dem Papierführungs-Antrieb verbunden ist, so daß die Geschwindigkeit des Endlosriemens der Geschwindigkeit entspricht, mit der der Papierführungs-Antrieb den Zuschnitt vorschiebt.
7. Pappschachtel-Faltmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Riemen einen kreisrunden Querschnitt hat.
8. Pappschachtel-Faltmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Station folgende Bauteile aufweist:
i. ein Geschwindigkeitseinstellgetriebe (126, 133), das mit dem Papierführungs-Antrieb verbunden ist, um die Geschwindigkeit der Ausgangswelle einzustellen,
ii. erste und zweite nebengeordnete Riementriebe (56 und 91), die eine zwischen ihnen liegende Klappe ergreifen, und
iii. eine Antriebsverbindung (115a, 117 und 115b, 121), die das Geschwindigkeitseinstellgetriebe mit einem der Riementriebe verbindet, so daß dieser Riementrieb mit einer Geschwindigkeit angetrieben wird, die durch das Geschwindigkeitseinstellgetriebe bestimmt ist.
9. Pappschachtel-Faltmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Station ein Faltriemensystem aufweist, dessen Eingang auf die Ebene einer aus der zweiten Station austretenden Klappe und dessen Ausgang auf eine Ebene ausgerichtet ist, die parallel zu der Ebene eines Mittelstückes liegt, wobei an dem Zuschnitt Faltrillen vorhanden sind, die die Linie bilden, entlang der eine Faltung zu erfolgen hat, und wobei die Maschine ferner Auflagerschienen (52, 55) hat, die auf einem Mittelstück nahe einer vorhandenen Faltrille aufliegen und sich entlang der Papierführung bis zu einer Stelle innerhalb der dritten Station erstrecken.
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