DE69010960T2 - Verfahren zur Bekämpfung von Eudemis und Cochylis bei Reben, durch Verwendung eines Kernpolyederbakulovirus. - Google Patents

Verfahren zur Bekämpfung von Eudemis und Cochylis bei Reben, durch Verwendung eines Kernpolyederbakulovirus.

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Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bekämpfung von Lobesia botrana und Eupoecilia ambiguella, wobei bei diesem Verfahren ein Bakulovirus der Kernpolyedrose eingesetzt wird.
  • Bei Lobesia botrana und Eupoecilia ambiguella handelt es sich allgemein bekannte Rebenschädlingsinsekten, die jeweils auch als Reben-Eudemis bzw. Reben-Cochylis bezeichnet werden. Bei der Bekämpfung dieser Schadinsekten kommen chemische Insektizide zum Einsatz, deren Giftigkeit für Wirbeltiere ganz allgemein und insbesondere für den Menschen im jedem Fall die strikte Beachtung von Vorsichtsmaßnahmen beim Einsatz zwingend erfordert.
  • Des weiteren zielt die vorliegende Erfindung darauf ab, ein sehr viel einfacher einzusetzendes und für die Umwelt sichereres Insektizid vorzuschlagen. Diese Erfindung baut auf der überraschenden Erkenntnis auf, daß das natürliche Virus (Bakulovirus der Kernpolyedrose) der Erdraupe Mamestra brassicae (Kohlschädling) bei Aufnahme durch die Raupen von Lobesia botrana und Eupocelia ambiguella unter diesen Raupen eine beträchtlich hohe Sterblichkeit bewirkt.
  • Infolgedessen liegt der vorliegenden Erfindung in erster Linie die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Bekämpfung der Rebenschädlinge Lobesia botrana und Eupoecilia ambiguella zu schaffen, das sich dadurch auszeichnet, daß es die Behandlung der Reben mit dem Bakulovirus der Kernpolyedrose der Erdraupe Mamestra brassicae umfaßt.
  • Da das Bakulovirus im allgemeinen eine hochspezifische Aktivität besittt, war es völlig überraschend, daß das bei der vorliegenden Erfindung zum Einsatz kommende besondere Bakulovirus gegenüber Schädlingen, nämlich den Raupen von Lobesia botrana und Eupoecilia ambiguella, wirksam ist, die sich deutlich von der Raupe von Mamestra brassicae unterscheiden, da Lobesia botrana und Eupoecilia ambiguella einerseits und Mamestra brassicae andererseits in der systematischen Klassifizierung sehr weit voneinander entfernt liegen.
  • Hinsichtlich des Bakulovirus der Kernpolyedrose von Mamestra brassicae ist festzustellen, daß dieses Gegenstand vieler Grundlagenuntersuchungen ist, die seine Charakterisierung gestatteten. Beispieisweise lassen sich hier nennen: JURKOVICOVA M., L. VAN TOUM, S.S. SUSSENBACH und J. TER SHEGGET in "Virologie", Jahrgang 93, 1979, S. 8 bis 19, sowie VLAK J. und A. GRONER im "Journal for Invertebrate Pathology", Jahrg. 35, 1980, S. 269 - 278.
  • Darüberhinaus war ein Stamm dieses Bakulovirus Gegenstand einer Registrierung bei der Collection Nationaie de cultures de Microorganismes beim Pasteur-Institut (Paris) am 1. September 1982 unter Nr. I-204. Hierzu wird noch ergänzt, daß ein Verfahren zur Isolierung dieses Bakulovirus ausführlich in der französischen Patentanmeldung Nr. 87 17748 beschrieben wurde.
  • Im übrigen hatte die Anmelderin bereits Gelegenheit (vgl. FR-PS 82 15097), Versuche mit Insektizidkombinationen an Schädlingen der Gruppe Lepidopter noetuidae und insbesondere mit Mamestra brassicae, Spodoptera littoralis, Spodoptera frugiperda und Heliothis virescens durchzuführen, wobei diese Kombinationen als Hauptwirkstoff ein Gemisch aus dem Bakulovirus der Kernpolyedrose von Mamestra brassicae und mindestens ein photostabiles Synthese-Pyrethrinoid enthält und die Wirksamkeit dieser Kombinationen sich als so gut erwies, daß das Pyrethrinoid und/oder das Bakulovirus in geringeren Dosierungen verwendet werden könnten als sie zur Anwendung im Bereich jedes der Bestandteile für sich allein vorgesehen sind.
  • Die Anmelderin hat somit nachgewiesen, daß die Behandlung der von Lobesia botrana und/oder Eupoecilia ambiguella befallenen Reben mit dem vorstehend defierten Bakulovirus und einem Synthese-Pyrethrinoid, insbesondere Esfenvalerat, zu einer Sterblichkeit bei Lobesia botrana und Eupoecilia ambiguella führt, die höher ist als die Summe der jeweiligen zahlenmäßigen Sterblichkeit, die man bei Alleinverwendung der Hauptwirkstoffe erzielt. Der Nachweis der besonders interessanten Wirksamkeit einer solchen Behandlung gegen Lobesia botrana und Eupoecilia ambiguella ist angesichts der sehr unterschiedlichen Natur der speziell in der FR-PS 82 15 097 genannten Lepidopteres noctuidae und von Lobesia botrana und Eupoecilia ambiguella jedenfalls überraschend, wenn man bedenkt, daß diese in der systematischen Klassifizierung sehr weit auseinanderliegen und daß die Viruswirkung des Bakulovirus der Kernpolyedrose hochspezilisch ist. Somit konnte wohl nichts von vornherein den Schlup zulassen, daß eine Behandlung mit den in der französischen Patentschrift beschriebenen Kombinationen und insbesondere mit einer das Bakulovirus und Esfenvaierat enthaltenden Zusammensetzung ganz besonders das vorstehend betonte Interesse für die Bekämpfung von Lobesia botrana und Eupoecilia ambiguella erwecken könnte.
  • Infolgedessen besteht eine zweite Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Schaffung eines Verfahrens zur Bekämpfung von Lobesia botrana und Eupoecilia ambiguella zu welchem die Behandlung der Reben mit dem Bakulovirus der Kernpolyedrose von Mamestra brassicae und mit mindestens einem Synthese-Pyrethrinoid gehört, wobei das Bakulovirus und das Pyrethrinoid entweder zusammen, vorzugsweise in Form einer Mischung, oder nacheinander eingesetzt werden können, d.h. daß sie nacheinander auf die zu behandelnden Reben aufgebracht werden.
  • Eine dritte Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Verwendung des Bakulovirus der Kernpolyedrose von Mamestra brassicae gegebenenfalls in Mischung mit mindestens einem Synthesepyrethrinoid, zur Herstellung eines Insektizids, das sich zur Bekämpfung der Rebenschadinsekten Lobesia botrana und Eupoecilia ambiguella eignet.
  • Im Rahmen der Aufgabe, eine möglichst wirksame Behandlung zu realisieren, wird erfindungsgemäß das Synthese-Pyrethrinoid unter den photostabilen Pyrethrinoiden ausgewählt. Als Beispiele für photostabile Synthese-Pyrethrinoide lassen sich die Verbindungen der allgemeinen Formel
  • nennen, bei welcher:
  • - R ein Wasserstoffatom, ein Alkylradikal mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, ein Alkynylradikal mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen oder eine Nitrilgruppe darstellt,
  • - R&sub1; und R&sub2; jeweiis ein Wasserstoffatom daran oder das eine ein Wasserstoffatom und das andere ein Fluor- oder Chloratom, und
  • - A entweder darstet: a) ein Radikal:
  • bei welchem:
  • - Z&sub1; und Z&sub2; jeweils ein Methylradikal darstellen,
  • - oder Z&sub1; ein Wasserstoffatom darstet und Z&sub2; folgendes darstellt:
  • a) ein Radikal der Formel:
  • bei welcher R&sub2; ein Wasserstoff- oder ein Habgenatom darstellt und R&sub4; und R&sub5;, identisch oder verschieden, ein Halogenatom oder ein Alkylradikal mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen darsteen oder zusammen ein Cycloalkylradikal bilden, welches 3 bis 6 Kohlenstoffatome aufweist, oder ein Radikal:
  • wo das Keton in Bezug auf die Doppelbindung ein α-Keton ist und in welcher X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom oder ein NH&sub3;-Radikal darstellt,
  • oder ein Radikal:
  • bei welchem R&sub6;, bis R&sub7;, identisch oder verschieden, jeweils ein Halogenatom darstellen,
  • b) oder ein Radikal:
  • wo Y ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, ein Alkylradikal mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder ein Alkoxyradikal mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen darstellt und m = 0, 1 oder 2.
  • wobei diese Verbindungen in der Ausbildung eines ihrer Isomeren oder in Form einer Mischung ihrer Isomeren vorliegen kann.
  • Dabei ist festzustellen, daß bei der vorstehenden Formel (I)
  • es Sich vorzugsweise um ein Methyl- oder Ethylradikal handelt, wenn R ein Alkylradikal darstellt,
  • es Sich vorzugsweise um ein Ethynylradikal handelt, wenn R ein Alkynylradikal repräsentiert,
  • es sich vorzugsweise um dasselbe Halogenatom handelt, wenn R&sub4; und R&sub5; alle beide ein Halogenatom darstellen,
  • R&sub3; und R&sub6; bis R&sub9; vorzugsweise Chlor- oder Bromatome darstellen,
  • es sich vorzugsweise um ein Methyl-, Ethyl-, i-Propyl-, n-Butyl- oder t-Butylradikal handelt, wenn Y ein Alkylradikal repräsentiert,
  • es sich vorzugsweise um ein Chloratom handelt, wenn Y, R&sub4; und/oder R&sub5; ein Halogenatom darstellen, und
  • es sich vorzugsweise um ein Methoxyradikal handelt, wenn Y ein Alkoxyradikal repräsentiert.
  • Unter den zu den erfindungsgemäßen Zwecken geeigneten photostabilen Synthese-Pyrethrinoiden lassen sich beispielhaft die nachstehenden Verbindungen nennen, bei weichen jeweils in eckigen Klammern die übliche internationale Bezeichnung angegeben ist:
  • - (S)-α-Cyano-3-phenoxy-benzyl-1R, cis-2,2-dimethyl-3-(2,2- dibromvinyl)-Cyclopropancarboxylat [Deltamethrin],
  • - RS-α-Cyano-3-phenoxy-benzyl-dl-cis,trans-2,2-dimethyl-3- (2,2-dichlorvinyl)-cyclopropan-1-carboxylat (cis/trans 30/10) [Cypermethrin],
  • - RS-α-Cyano-3-phenoxy-benzyl-dl-cis,trans-2,2-dimethyl-3- (2',2'-dichlorvinyl)-cyclopropancarboxylat (mit 90 % cis) [Cypermethrin H1 cis],
  • - dl-α-Cyano-(3-phenoxy-4-fluorphenyl)-methyl-dl-cis, trans- 2,2-dimethyl-3-(2',2'-dichlorvinyl)cyclopropancarboxylat [Cyfluthrin]
  • - (S)-α-Cyano-3-phenoxy-benzyl-2-parachlorphenyl-2-isopropylacetat [Fenvalerat],
  • - (S)-α-Cyano-3-phenoxy-benzyl-(S)-2-parachlorphenyl-2-isopropylacetat [Esfenvalerat],
  • - d1-α-Cyano-3-phenoxy-benzyl-dl-2-(4-difluormethyloxyphenyl)-2-Isopropylacetat [Flucitrinat],
  • - (S)-α-Cyano-3-phenoxy-benzyl-1R, cis-(2',2',2'-tribrom-1'- bromethyl)-2,2-dimethyl-cyclopropancarboxylat [Tralomethrin],
  • - (S )-α-Cyano-3-phenoxy-benzyl-1R, cis-(2',2'-dichIor-1',2'-dibromethyl)-2,2-dimethylcyclopropancarboxylat [Tralocythrin],
  • wobei Esfenvaierat ganz besonders bevorzugt wird.
  • Nachstehend wird nun eine bestimmte Anzahl von Versuchen beschrieben, die beispielhaft mit Lobesia botrana durchgeführt wurden, zusammen mit den hierbei erzielten Ergebnissen.
  • I. Laborversuche A/ Wirksamkeit des Bakulovirus der Kernpolyedrose bei Mamestra brassicae gegenüber Lobesia botrana 1) Verfahrensweise und Versuchsmaterial
  • Die Versuche wurden unter freier Aufnahme eines mit dem zu untersuchenden Insektizid versetzten Nahrsubstrats durch die Raupen von Lobesia botrana durchgeführt Das Nährsubstrat enthielt dabei folgende Inhaltsstoffe:
  • Wasser 816 g
  • Agar 15 g
  • Mehl aus Maiskornschrot 48 g
  • Weizenkeime 65 g
  • Bierhefe 48 g
  • Ascorbinsäure 4,2 g
  • Benzoesäure 1,44 g
  • Nipagin 1,44 g
  • Weizenkeimöl 1,44 g
  • Das noch flüssige Nährsubstrat wird in zylindrische Behälter von jeweils 25 mm Durchmesser und 7 mm Höhe in einer Menge von 2 ml pro Behäfter eingebracht.
  • Nach vollständigem Ausgelieren bringt man mittels einer Mikropipette in jeden Behälter eine wäßrige Suspension ein, die das zu untersuchende Insektizid in unterschiedlicher Konzentration enthält. Die auf diese Weise eingebrachte Feuchtigkeit wird durch Trocknung wieder entfernt, wozu die Behälter durch einen Abzug mit erwärmtem horizontalen Laminarfluß geführt werden.
  • In jeden Behälter legt man ein Stück Nylongewebe mit 6 mm Kantenlänge (1 Masche pro mm²) auf dem Substrat ein.
  • Dann wird eine Raupe von Lobesia botrana in einer Entwicklungsphase vom ersten Larvenstadium bis zum Schlüpfen mit dem behandelten Substrat in jedem Behälter in Kontakt gebracht.
  • Nun werden die Raupen auf dem behandelten Zuchtsubstrat in abgeschlossener klimatisierter Umgebung bei 25ºC ± 1ºC, einer relativen Luftfeuchtigkeit von 60% ± 5%, und einer Lichteinstrahldauer von 16 Stunden 24 Stunden lang gehalten. Dabei wird der Prozentsatz der toten Raupen (unter Berücksichtigung der Mortalität bei einer Kontrollreihe mit Korrektur nach Abbot) ab dem Stadium L1 bis zur Verpuppung festgestellt.
  • Das hierbei verwendete Bakulovirus der Kernpolyedrose von Mamestra brassicae isolierte man in einer kleinen Produktions-Pilotanlage aus Mamestra brassicae, die auf einem im fünften Stadium geimpften künstlichen Nährsubstrat gezüchtet wurden.
  • Zu jedem Versuch gehört ein Querverweis auf ein chemisches Insektizid, nämlich Esfenvalerat (Handelsmarke: SUMI-ALPHA).
  • Das Bakulovirus und das Esfenvalerat werden jeweils in einer wäßrigen Lösung eingesetzt, die 0,05 % eines Befeuchtungsmittels ohne insektizide Wirkung (Etaldyne) und das Bakulovirus sowie Esfenvalerat in jeweils veränderlicher Menge enthält.
  • 2) Ergebnisse
  • Die dabei erzielten Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 1 zusammengefaßt.
  • Diese Ergebnisse zeigen zunächst eine mit der eingesetzten Dosis zusammenhängende Viruswirkung. Außerdem belegen sie eine absolut interessante insektizide Wirkung des Virus zur Bekämpfung von Lobesia botrana wobei die lethale Dosis LD 50 (also die Dosis, die ein Absterben von 50 % der Insekten bei Einsatz des Insektizids bewirkt) mit rund 352 Polyedern/mm² angesetzt werden kann.
  • B/ Wirksamkeit der Kombination dei Bakulovirus der Kernepolyedrose bei Mamestra brassicae und eines Synthese-Pyrethrinoids bei der Bekämpfung von Lobesia botrana 1) Verfahrensweise und Versuchsmaterial
  • Es wurde nach einer Methodik gearbeitet, die identisch mit der vorstehend in Punkt A/1) beschriebenen Verfahrensweise ist.
  • Das Bakulovirus der Kernpolyedrose bei Mamestra brassicae ist dasselbe wie jenes, das vorstehend gemäß Punkt A/1) eingesetzt wurde.
  • Das Synthese-Pyrethrinoid besteht aus Esfenvalerat (Handelsmarke SUMI-ALPHA).
  • Die Versuche wurden
  • - mit dem Bakulovirus allein,
  • - mit Esfenvalerat allein, und
  • - mit der Kombination Bakulovirus/Esfenvalerat durchgeführt, wobei diese Substanzen jeweils in Form einer wäßrigen Lösung eingesetzt wurden, die 0,05 % eines Befeuchtungsmittels ohne insektizide Wirkung (Etaldyne) enthielt.
  • 2) Ergebnisse
  • Die dabei erzielten Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 2 zusammengefaßt.
  • Diese Ergebnisse zeigen, daß die Behandlung mit dem Bakulovirus in Verbindung mit dem Esfenvalerat völlig überraschend eine Mortalität hervorruft, die größer ist als die Summe der von den allein eingesetzten Hauptwirkstoffen provozierten einzelnen Mortalitäten. So führt das in einer Dosis von 3,13 10&supmin;¹² g/mm² allein eingesetzte Esfenvalerat zu einer Mortalität von nur 6%, während es in Verbindung mit dem Bakulovirus zu einer Mortalität von 26, 35 und 44% führt, die also höher liegt als die maximale Mortalität, die normalerweise erwartet werden kann und jeweils bei 17, 25 und 28% liegt Ebenso zeigt sich, daß die erfindungsgemäße Kombination es trotz der eingesetzten geringen Dosis von Esfenvalerat (3,13 10&supmin;¹² g/mm²) möglich macht, überraschenderweise einen Schutz gegen Lobesia botrana zu erzielen, der stärker ist als bei Verwendung von Esfenvalerat allein, sogar in so hoher Dosierung wie 100 10&supmin;¹² g/mm²). Damit ist klar, daß die erfindungsgemäß Kombination eine Anwendung beinhaft, die für die Umwelt sehr viel Sicherer ist.
  • II. Versuche zur Wirksamkeit des Bakulovirus der Kernpolyedrose bei Mamestra brassicae zur Bekämpfung von Lobesia botrana 1) bei den Versuchen eingesetztes Versuchsmaterial und Verfahrensweise
  • Das in gleicher Weise wie vorstehend erläutert präparierte Bakulovirus wird in Form einer nachstehend als Mamestrin bezeichneten Formulierung mit einem Titer von 2,5 x 10¹² Polyeder/Liter eingesetzt. Mamestrin wird auf die Reben in Form einer waßrigen, Mamestrin und 0,05 % Etaldyne (Benetzungsmittel) enthaltenden Suspension aufgesprüht.
  • Alle Versuche wurden an natürlichen Populationen des Schadinsekts Lobesia botrana durchgeführt. Die Verfahren zur Aufzeichnung und Darstellung sowie zur Messung lehnen Sich an die Methodik an, die Gegenstand der Anmerkung Nr. 100 der Commission Des Essais Biologiques ist. Die lebenden Raupen von Lobesia botrana werden auf 100 aufeinanderfolgenden Trauben pro Grundparzelle bei Ende ihres Larvenstadiums abgezählt, also 23 bis 30 Tage nach Anwendung des Bakulovirus. Die Verfahrensweise zur Extrahierung der Raupen wird als "Soleverfahren" bezeichnet, das darin besteht, die geernteten Trauben in eine wäßrige Natriumchloridlösung zu tauchen und dann die Raupen zu zählen, die auf der Oberfläche schwimmen.
  • 2) Ergebnisse
  • Eine anhand aller durchgeführten Versuche vorgenommene statistische Untersuchung [Varianzanalyse nach Transformierung der Ausgangsdaten ( x)] erbringt die Mittelwerte (bei einer Wahrscheinlichkeit von 0,05 %), die in der nachfolgenden Tabelle 3 zusammengefaßt sind.
  • Diese Ergebnisse bestätigen die Empfindlichkeit der Raupen von Lobesia botrana gegenüber dem Bakulovirus der Kernpolyedrose von Mamestra brassicae.
  • Zur erfindungsgemäßen Behandlung von Rebstöcken, die von Lobesia botrana und Eupoecilia ambiguella befallen sind, können das Bakulovirus der Kernpolyedrose von Mamestra brassicae und die Kombination dieses Bakulovirus mit einem Synthese-Pyrethrinoid insbesondere in Pulverform, in granulierter Form, in Form einer Suspension, einer Emulsion oder einer anderen, bei der Insektenbekämpfung üblicherweise eingesetzten Formulierung eingesetzt werden, vorzugsweise in Verbindung mit anderen Bestandteilen wie einem Träger wie z.B. Wasser, Alkohole, organische Lösungsmittel; Pulvern wie Talk, Ton, Silikate oder Kieselgur; oberflächenaktiven Mitteln wie beispielsweise nicht-ionische Tenside; oder anderen Pestizidstoffen.
  • Dabei ist festzustellen, daß das Bakulovirus und das Synthese-Pyrethrinoid getrennt aufbereitet und separat eingesetzt werden können; bei einer Variante können sie getrennt voneinander verpackt sein, beispielsweise in Form benetzbarer Pulver beim Bakulovirus und emulgierbarer Konzentrate bei dem Pyrethrinoid; später werden sie dann vor Verwendung mit den vorgenannten Bestandteilen vermischt.
  • Erfindungsgemäß könnte schließlich das Bakulovirus der Polyedrose von Mamestra brassicae bei Alleinverwendung auch in einer Menge von 1 10¹² bis 1 10¹³ Polyedern/ha der behandelten Rebfläche eingesetzt werden. Bei Verwendung der Kombination aus Bakulovirus und Synthese-Pyrethrinoid könnte das Bakulovirus in einer Dosierung von 10¹¹ bis 10¹² Polyedern/ha zusammen mit dem Pyrethrinoid in einer Dosis von 1 bis 10 g/ha, insbesondere 2 bis 2,5 g/ha, eingesetzt werden. TABELLE 1 (Ergebnisse der Laborversuche zur Wirkung des Bakulovirus der Kernpolyedrose bei Mamestra brassicae auf Lobesia botrana) Variante Dosis des Wirkstoffs im Nährsubstrat (g/mm²) Anzahl der behandelten Raupen Mortalität (%) Kontrollreihe SUMI-ALPHA Bakulovirus Polyeder korr. n. Abbot TABELLE 2 (Ergebnisse der Laborversuche zur Wirkung der Kombination aus Esfenvalerat und dem Bakulovirus der Kernpolyedrose bei Mamestra brassicae auf Lobesia botrana) Variante Dosis des Wirkstoffs im Nährsubstrat (g/mm²) Anzahl der behandelten Raupen Mortalität (%) Kontrollreihe SUMI-ALPHA (Esfenvalerat) Bakulovirus SUMI-ALPHA + Bakulovirus Polyeder korr. n. Abbot TABELLE 3 (Ergebnisse der Versuche zur Wirkung des Bakulovirus der Kernpolyedrose bei Mamestra brassicae auf Lobesia botrana zur Bekämpfung von Lobesia botrana) Variante Dosis des Wirkstoffs pro behandelter Rebfläche (in ha) Anzahl überlebender Raupen / 100 Trauben im Mittel Kontrollreihe SUMI-ALPHA (Esfenvalerat) Bakulovirus Polyeder

Claims (12)

1. Verfahren zur Bekampfung der Rebenschädlingsinsekten Lobesia botrana und Eupoecilia ambiguella, dadurch gekennzeichnet, daß es die Behandlung der Reben mit dem Bakulovirus der Kernpolyedrose Mamestra brassicae umfaßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bakulovirus zusammen mit wenigstens einem Synthese- Pyrethrinoid angesetzt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bakulovirus und das Pyrethrinoid in der Form einer Mischung angesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bakulovirus und wenigstens ein Synthese-Pyrethrinoid nacheinander angesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Synthese-Pyrethrinoid unter den photostabilen Pyrethrinoiden ausgewählt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das photostabile Synthese-Pyrethrinoid eine Verbindung der Formel
ist, bei welcher:
- R ein Wasserstoffatom, ein Alkylradikal mit I bis 4 Kohlenstoffatomen, ein Alkynylradikal mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen oder eine Nitrilgruppe darstellt,
- R&sub1; und R&sub2; alle beide ein Wasserstoffatom darstellen oder das eine ein Wasserstoffatom und das andere ein Fluor- oder ein Chloratom darstellt, und
- A entweder darstellt:
a) ein Radikal:
bei welchem:
- Z&sub1; und Z&sub2; entweder jeweils ein Methylradikal darstellen,
- oder Z&sub1; ein Wasserstoffatom darstellt und Z&sub2; darstellt:
entweder ein Radikal der Formel:
bei welcher R&sub3; ein Wasserstoff- oder ein Halogenatom darstellt und R&sub4; und R&sub5;, identisch oder verschieden, ein Halogenatom oder ein Alkylradikal mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen darstellen oder zusammen ein Cykloalkylradikal bilden, welches 3 bis 6 Kohlenstoffatome aufweist, oder ein Radikal:
wo das Keton in Bezug auf die Doppelbindung ein α Keton ist und in welcher X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom oder ein NH&sub3;-Radikal darstellt,
oder ein Radikal der Formel:
in welcher R&sub6; bis R&sub9;, identisch oder verschieden, jeweils ein Halogenatom darstellen,
b) oder ein Radikal:
wo Y ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, ein Alkylradikal mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder ein Alkoxyradikal mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen darstellen und m = 0,1 oder 2,
wobei sich diese Verbindung in der Ausbildung einer ihrer Isomere oder in der Ausbildung einer Mischung ihrer Isomere anbieten kann.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Pyrethrinoid das (S) 2-Parachlorphenyl 2-Isopropylacetat des (S)α-Cyan 3-Phenoxy- enzyl[Esfenvalerat]ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bakulovirus mit einer Dosis von 1 10¹² bis 1 10¹³ Polyeder/ha des zu behandelnden Weinberges verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Bakulovirus mit einer Dosis von 10¹¹ bis 10¹² Polyeder/ha des zu behandelnden Weinberges verwendet wird und daß das Pyrethrinoid Esfenvalerat ist, welches mit einer Dosis von 1 bis 10 g/ha verwendet wird.
10. Verwendung des Bakulovirus der Kernpolyedrose Mamestra brassicae oder einer Mischung dieses Bakulovirus und wenigstens eines Synthese-Pyrethrinoids für die Herstellung eines Insektizids, welches für die Bekämpfung der Rebenschädlingsinsekten Lobesia botrana und Eupoecilia ambiguella nützlich ist.
11. Verwendung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Pyrethrinoid ein photostabiles Synthese-Pyrethrinoid ist, welches der im Anspruch 6 definierten Formel (I) entspricht.
12. Verwendung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das photostabile Synthese-Pyrethrinoid Esfenvalerat ist.
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