DE69005305T2 - Methode zur Umkehr der Reihenfolge zweier übereinanderliegenden Bodenschichten und ein umdrehbarer Pflug zur Anwendung besagter Methode. - Google Patents
Methode zur Umkehr der Reihenfolge zweier übereinanderliegenden Bodenschichten und ein umdrehbarer Pflug zur Anwendung besagter Methode.Info
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umkehr der Reihenfolge einer oberen Bodenschicht und einer unteren Bodenschicht und einen Pflug zum Durchführen des Verfahrens.
- Es ist bekannt, daß land- und gartenwirtschaftlich genutzte Felder oftmals eine relativ dünne obere humusreiche Schicht aufweisen, die auf einer unfruchtbaren oder weniger fruchtbaren Bodenschicht, beispielsweise Sand, aufliegt. Tatsächlich kann die Dicke der oberen humusreichen Bodenschicht beispielsweise etwa 20 cm mächtig sein.
- Bei landwirtschaftlich genutzten Feldern ist es oftmals erwünscht, daß diese verebnet werden, da ansonsten Wasser aus den tiefer gelegenen Bereichen des Feldes nicht abfließen kann, so daß derartige Bereiche zu feucht sind, während die höher gelegenen Bereiche zu trocken sind. In diesen Fällen muß Bodenmaterial von den höher gelegenen Bereichen in die tiefer gelegenen Bereiche bewegt werden. Bei der Durchführung dieses Prozesses muß jedoch die fruchtbare obere Bodenschicht soweit wie möglich bewahrt und auch eine Vermischung des fruchtbaren Humusbodens mit dem Unterboden verhindert werden.
- Die gewünschte Wirkung kann beispielsweise durch Abgraben der oberen Bodenschicht in den höher gelegenen Bereichen sowie in den tiefer gelegenen Bereichen und deren Zwischenlagerung an anderem Ort erzielt werden. Anschließend wird der Sandunterboden aus den höheren Bereichen in die tieferen Bereiche verfrachtet, woran sich eine Einebnung der höher und tiefer gelegenen Bereiche anschließt, so daß abschließend eine Deckschicht auf die zuvor höher bzw. tiefer gelegenen Bereiche aufgetragen wird.
- Dieses Verfahren, welches beispielsweise mit einer Schaufel durchgeführt werden kann, ist sehr arbeitsintensiv und es ist sehr wahrscheinlich, daß der Humusboden mit dem Sandunterboden vermischt wird.
- Die NL-C-92.304 offenbart ein Verfahren und einen Pflug gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 bzw. 5 zur Umkehr der Reihenfolge einer oberen Bodenschicht und einer unteren Bodenschicht, wobei in einem ersten Arbeitsgang eine sich bis in die untere Bodenschicht erstreckende erste tiefe Furche mittels einer ersten Pflugschar gezogen wird und der aus dieser tiefen Furche gepflügte Boden auf einer Seite der tiefen Furche abgelagert wird, wobei gleichzeitig der auf der anderen Seite neben der tiefen Furche liegende Streifen der oberen Bodenschicht durch eine zweite Pflugschar in die tiefe Furche gepflügt wird, und wobei in einem zweiten Arbeitsgang an der Ursprungsstelle des in die erste tiefe Furche gepflügten Streifens der oberen Bodenschicht eine nächste tiefe Furche gebildet wird und der aus der nächsten tiefen Furche kommende Boden auf dem in die erste tiefe Furche gepflügten Boden der oberen Schicht abgelagert wird.
- Bei einer Anwendung dieses Verfahrens besteht immer noch die Möglichkeit, daß der Humusboden mit dem Sand des Unterbodens vermischt wird, was jedoch unerwünscht ist.
- Die Erfindung zielt darauf ab, ein Verfahren zu schaffen, mit dem der Unterboden entfernt werden kann, ohne daß die obere humusreiche Schicht nachteilig verändert wird. Naturgemäß kann eine solche Methode ebenfalls angewendet werden, wenn es erwünscht ist, etwa als ein Schritt einem anderen Verfahren, eine Unterbodenschicht über eine obere Bodenschicht zu schichten.
- Soweit ist gemäß der in Patentanspruch 1 beanspruchten Erfindung ein Verfahren der oben beschriebenen Art dadurch gekennzeichnet, daß beide Seitenwände der tiefen Furche geglättet und seitlich unterstützt werden, bevor und während der Boden der oberen Schicht in die tiefe Furche gepflügt wird.
- Ein Pflug zur Anwendung des Verfahrens ist gemäß dem Patentanspruch 5 dadurch gekennzeichnet, d&ß weiter hinter der ersten Pflugschar Stützmittel vorgesehen sind, die über beide Seitenwände der tiefen Furche streichen und diese glätten, um die tiefe Furche offenzuhalten.
- Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben und dargestellt, in denen:
- Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispieles eines Umkehrpfluges gemäß der Erfindung zelgt;
- Fig. 2 schematisch den Umkehrpflug der Fig. 1 mit einer Reihe von Zusatzelementen zeigt;
- Fig. 3 zum Zwecke der Vollständigkeit die einzelnen Zusatzelemente in den Positionen zeigt, die sie in Bezug zueinander nach einer Montage einnehmen;
- Fig. 4 - 8 schematisch den Betrieb eines Umkehrpfluges gemäß der Erfindung sowie die Wirkungen der verschiedenen Zusatzelemente darstellen.
- Die Fig. 1 und 2 zeigen schematisch ein Ausführungsbeispiel eines Umkehrpfluges 1 gemäß der Erfindung, wobei dieser in Fig. 1 ohne und in Fig. 2 mit Zusatzelementen gezeigt ist und wobei die Zusatzelemente für sich alleine in Fig. 3 abgebildet sind.
- Der gezeigte Umkehrpflug 1 hat einen Rahmen 2, der eine Befestigungsvorrichtung 3 aufweist, welches in bekannter Art und Weise an eine Dreipunktanbauvorrichtung eines Traktors ankoppelbar ist. Die Betriebsbewegungsrichtung ist durch den Pfeil P angedeutet.
- Auf dem Rahmen 2 ist in bekannter Weise ein einseitiger Ausleger 4 befestigt, an dem drehbar eine nach hinten gerichtete Radschwinge 5 angebracht ist, die ein Stützrad 6 aufweist, das während des Betriebes neben der Pflugfurche entlanggeführt wird und das der Anpassung an die Bearbeitungstiefe dient. Im Bereich der Achse (nicht dargestellt) ist eine Lagerbuchse 7 angeordnet, die einen nach hinten gerichteten Träger 8 aufweist, an dem die hintere Pflugschar 9 befestigt ist und der zum Drehen beispielsweise um die verlängerte Achse ausgelegt ist. Der Träger 8 ist an einem oberhalb des Trägers 8 vorgesehenen Endstück 12 des Rahmens 2 durch Befestigungselemente aufgehängt, die in dem angezeigten Ausführungsbeispiel Ketten 10, 11 sind.
- Dem Rahmen 2 ist eine weitere Pflugschar 13 zugeordnet, die in dem gezeigten Ausführungsbeispiel im vorderen Bereich des Endstückes befestigt ist. Die Pflugschar 13 ist bezüglich der Betriebsrichtung vor der hinteren Pflugschar 9 angeordnet und reicht wesentlich tiefer als letztere. Tatsächlich dient die hintere Pflugshar 9 zum Bearbeiten der oberen Bodenschicht, während die vordere Pflugschar 13 zum Bearbeiten des Unterbodens vorgesehen ist. Wie im folgenden erläutert, wirken die beiden Pflugscharen des Umkehrpfluges derart zusammen, daß die vordere oder erste Pflugschar 13 zuerst eine in den Unterboden zur gewünschten Tiefe reichende Furche pflügt, wonach die zweite, geringfügig näher am hinteren Ende angeordnete Pflugschar 9 den Streifen der oberen, neben der tiefen Furche der ersten Pflugschar befindlichen Schicht in der tiefen Furche ablagert. Im folgenden Arbeitsgang pflügt die erste Pflugschar in der ursprünglichen Position des in der tiefen Furche abgelagerten Streifens der oberen Bodenschicht eine weitere tiefe Furche in den Unterboden. Das aus der nächsten tiefen Furche herausgeförderte Material, beispielsweise Unterbodensand, wird in der ersten tiefen Furche auf den bereits in dieser abgelagerten Streifen der oberen Schicht abgelagert. Gleichzeitig pflügt die zweite Pflugschar einen weiteren Streifen der oberen Schicht in die neu geschaffene tiefe Furche. Schließlich befindet sich die ursprünglich obere Schicht unterhalb einer Schicht ursprünglichen Unterbodens. Falls eine Verebnung des Feldes erwünscht ist, kann die nunmehr an der Oberfläche befindliche Schicht des ursprünglichen Unterbodens beispielsweise mit Hilfe einer Erdbewegungsmaschine, wie in der niederländischen Patentanmeldung 8 702 301 der Anmelderin beschrieben, an anderem Ort abgelagert und verteilt werden. Die an anderem Ort aufgetragene Schicht kann nunmehr mit dem Umkehrpflug gemäß der vorliegenden Erfindung unter die ursprünglich obere Schicht in diesem Bereich gebracht werden.
- Zur Unterstützung eines möglichst ungestörten Intakt bleibens der ursprünglich oberen Schicht und zum weitestgehenden Verhindern einer Vermischung der oberen Schicht mit dem Unterboden sind gemäß weiteren Ausgestaltungen der Erfindung eines oder mehrere der im folgenden beschriebenen Zusatzelemente verwendbar.
- Fig. 3 zeigt eine Reihe derartiger Zusatzelemente in ihrer der befestigten Anordnung entsprechenden Anordnung, während Fig. 2 den Pflug mit denselben Zusatzelementen in der befestigten Anordnung zeigt. Eine vertikale Stützplatte 14, die in der tiefen Furche geführt wird und an der Seitenwand der tiefen Furche entlang streicht, die der Seite entspricht, auf der sich der in die tiefe Furche zu pflügende Streifen der oberen Schicht befindet, stellt ein erstes Zusatzelement dar. Die Stützplatte 14 ist unmittelbar hinter der ersten Pflugschar 13 angeordnet, wobei die Vorderkante 15 der Stützplatte vorzugsweise so nah wie möglich an der ersten Pflugschar angeordnet ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel bildet die Vorderkante 15 der Stützplatte eine gekrümmte Linie, die der herkömmlichen gekrümmten Form der ersten pflugschar 13 entspricht. Die Stützplatte verhindert somit, daß die tiefe Furche seitlich durch den lateralen Schneiddruck der zweiten Pflugschar zusammengedrückt wird. Darüber hinaus glättet die Stützplatte 14 die entsprechende Seitenwand der tiefen Pflugfurche, wodurch die Seitenwand verfestigt wird, so daß verhindert ist, daß Material aus der Wand herausbricht und in die tiefe Furche fällt.
- Die Fig. 4 bis 8 zeigen schematisch ein aus zwei Schichten 30, 31 bestehendes Bodenpaket, dessen Aufbau invertiert werden soll. Darüber hinaus zeigen die Fig. 4 bis 8 schematisch die verschiedenen Teile eines Umkehrpfluges gemäß der Erfindung, die mit dem Erdreich im Eingriff stehen. Lediglich Fig. 8 zeigt alle Zusatzelemente in Verbindung mit den Pflugscharen, um den Betrieb jedes Zusatzelementes darzustellen, während in den Fig. 4 und 5 ein Zusatzelement nicht abgebildet ist.
- Fig. 4 zeigt die Wirkungen, die eintreten können, wenn die Stützplatte 14 nicht verwendet wird. Ob diese Wirkungen tatsächlich eintreten, ist von der Zusammensetzung, von dem Feuchtigkeitsgrad etc. des Bodens abhängig. Fig. 4 zeigt eine obere Bodenschicht 30, beispielsweise Humusboden, die auf einer unteren Bodenschicht 31, beispielsweise Sand, angeordnet ist. Es sei angenommen, daß die untere Schicht 31 abgetragen werden soll und daß zu diesem Zwecke eine Sandschicht aus der unteren Schicht 31 auf den Humusboden gepflügt werden soll, um ein anschließendes Wegbewegen der dank zuoberst liegenden Sandschicht zu ermöglichen. Fig. 4 zeigt, daß die zweite Pflugschar 9 teilweise in den Humusboden 30 hineinreicht und daß die erste Pflugschar 13 weiter vorne und lateral versetzt angeordnet ist. Die erste Pflugschar pflügt das vor der ersten Pflugschar befindliche Sandpaket 32, dessen obere Humusbodenschicht bereits in einem vorangegangenen Arbeitsgang entfernt worden ist und sich nunmehr in der durch das Bezugszeichen 33 gezeigten Position befindet, auf das Humuspaket 30', wie durch 31' dargestellt. Hinter der zum Teil nicht dargestellten Pflugschar 13 ist die tiefe, eine vertikale Seitenwand 35 aufweisende Pflugfurche 34 sichtbar. Die Stützplatte 14 ist jedoch nicht montiert, was aufgrund des von der zweiten Pflugschar 9 ausgeübten Druckes zur Ausbildung einer Ausbruchskante 36 der tiefen Furche führt. Die ausbrechende Erde wird auf der Sohle der tiefen Furche, wie durch 36' angedeutet, abgelagert. Die schließlich unter die Sandschicht 31' gebrachte Humusbodenschicht 30' weist im Ergebnis keine gleichbleibende Schichtmächtigkeit auf, sondern ist, wie in Fig. 4 in der Schnittebene 37 gezeigt, an ihrer Unterseite mit einen dreieckigen Querschnitt aufweisenden Sandpaketen 36" durchsetzt. Früher oder später werden die Sandpakete 36" als Folge normaler Erdbewegungen mit dem Humusboden vermischt werden, was zu einer Verschlechterung des Bodens führt.
- Die Fig. 2 und 3 zeigen eine zweite Stützplatte 16, die hinter der ersten Pflugschar ebenfalls in der tiefen Furche, jedoch entlang der der Seitenwand 35 der gegenüberliegenden Seitenwand 38 geführt wird. Die zweite Stützplatte 16 soll verhindern, daß, nachdem die Pflugschar vorbeigeführt worden ist und bevor der Humusboden auf der Sohle der tiefen Furche abgelagert worden ist, das soeben aus der tiefen Furche herausgepflügte Sandpaket 31' in die tiefe Furche zurückfällt. Die zweite Stützplatte weist im unteren Bereich der Vorderkante 17 eine nach vorne gerichtete Spitze 18 auf, die sich bis unter den lateral gekrümmten Bereich 19 der ersten Pflugschar erstreckt.
- Die zweite Stützplatte 16 erstreckt sich vorzugsweise soweit nach hinten, daß das in der tiefen Pflugfurche durch die zweite Pflugschar abzulagernde Humuspaket gegen die zweite Stützplatte fällt.
- Fig. 5 zeigt die Wirkung, die eintreten kann, jedoch nicht notwendigerweise eintreten muß, wenn die zweite Stützplatte 16 nicht benutzt wird. In diesem Fall kann der aus der tiefen Furche 34 herausgepflügte Sand 31' zurück in die tiefe Furche fallen, bevor der Humusboden 30' in der tiefen Furche abgelagert worden ist. Fig. 5 zeigt die daraus resultierenden Sandpakete 39, die einen im wesentlichen dreieckigen Querschnitt aufweisen.
- Entsprechend der Stützplatte 14 streicht auch die Stützplatte 16 entlang der entsprechenden Seitenwand der tiefen Furche, wodurch diese Seitenwand verfestigt wird. Gemeinsam halten die Stützplatten 14 und 16 die tiefe Furche frei bis durch die zweite Pflugschar der Humusboden in der tiefen Furche zur Ablagerung gelangt.
- Die Fig. 2 und 3 zeigen ein drittes Zusatzelement in Form eines lateral angeordneten Messerseches 20, welches im wesentlichen horizontal hinter und neben der zweiten Pflugschar 9 angeordnet ist und welches in Höhe der zwischen dem Humusboden und dem Unterboden befindlichen Grenzfläche einen horizontalen Schnitt in den bislang unbearbeiteten Boden vornimmt. Die Fig. 4, 5, 6 und 8 zeigen den horizontalen Schnitt in 21. Der horizontale Schnitt 21 unterstützt die zweite Pflugschar, wobei diese so tief wie das laterale Messersech 20 herunterreicht, so daß ausschließlich Humusboden 30' in der tiefen Furche 34 abgelagert wird. Wenn das horizontale Messersech nicht, wie in Fig. 7 gezeigt, benutzt wird, besteht die Möglichkeit, daß mit dem Humusboden auch Sand des Unterbodens in die tiefe Furche hineinfällt.
- Fig. 7 zeigt die ausgebrochene untere Kante der tiefen Furche bzw. das in die tiefe Furche in 40 bzw. 40' gefallene Erdreich. Dadurch bilden sich in ähnlicher Art und Weise wie beim Weglassen der Stützplatte 14 zwischen den Humuspaketen 30' angeordnete Sandpakete 40'.
- Schließlich zeigen die Fig. 2 und 3 noch ein viertes Zusatzelement in Form einer Streichplatte 51, die zum Anpressen und Glattstreichen des in die tiefe Furche gepflügten Humusbodens dient. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Streichplatte 51, wie in Fig. 2 gezeigt, am hinteren Bereich eines Trägers 23 befestigt, der vom vorderen Bereich des Pflugrahmens zum hinteren Ende weisend beweglich um einen horizontalen Schaft 22 angeordnet ist. Zwischen dem Träger 23 und einen feststehenden, oberhalb des Trägers angeordneten und auf dem Rahmen 2 befestigten Querträger 24 ist eine Druckfeder 25 eingesetzt, die federnd die Streichplatte nach unten drückt. Ferner ist zwischen dem Querträger 24 und dem Träger 23 eine die Bewegung des Trägers 23 begrenzende Höhenjustiervorrichtung vorgesehen, die in diesem Ausführungsbeispiel eine Kette 26 ist.
- In dem gezeigten Ausführungsbeispiel besteht die Streichplatte 51 aus einer rechteckigen Platte, die in der Bewegungsrichtung des Pfluges geringfügig nach oben geneigt ist. Wie dargestellt ist die Platte vorzugsweise quer zur Bewegungsrichtung gekrümmt, wobei die konkave Seite der Platte zum Boden gerichtet ist. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Streichplatte vor der ersten Pflugschar nach außen weisend angeordnet, wobei diese entgegen der Richtung in der die zweite Pflugschar bezüglich der ersten Pflugschar nach außen gerichtet ist, angeordnet ist.
- Die Streichplatte hat im wesentlichen die gleiche Bearbeitungsweite wie die beiden Pflugscharen.
- Es hat sich gezeigt, daß bei einem Einsatz einer flachen Streichplatte der Effekt auftreten kann, daß der Humusboden im Bereich der Seitenkanten der Platte Wülste bildet, so daß eine querliegende Hohlkehle in den Humusboden eingebracht wird. Diesem Effekt kann durch eine konkave Formgebung der Streichplatte vorgebeugt werden.
- Wie in den Fig. 4, 5, 7 und 8 des Ausführungsbeispieles gezeigt, ebnet die Streichplatte den in einem vorangegangenen Arbeitsgang bereits in die zuvor gebildete tiefe Furche gepflügten Humusboden. Die Streichplatte übt eine Pressung auf den Humusboden aus und schützt diesen in dem Zeitpunkt, in dem die erste Pflugschar einen lateralen Druck über den Unterbodensand in der durch 33 gekennzeichneten Position auf den Humusboden ausübt. Auf diese Weise ist verhindert, daß der Humusboden durch den Unterbodensand zur Seite gedrückt wird.
- Fig. 6 stellt dies nochmals dar. Bei der in Fig. 6 dargestellten Abbildung ist die Streichplatte 51 nicht in Benutzung. Fig. 6 zeigt in 42, wie der durch einen vorangegangene Arbeitsgang in die tiefe Furche gepflügte Humusboden durch die von der zweiten Pflugschar 13 bewegte Erde lateral zur Seite pressbar ist. Es ist schließlich ein keilförmiger Sandstreifen 42' gebildet, der im oberen Bereich zwischen benachbarten Humusbodenstreifen, wie in Fig. 6 in der Schnittebene 37 gezeigt, angeordnet ist.
- Fig. 8 zeigt schematisch den Betrieb eines Umkehrpfluges gemäß der Erfindung, der alle diskutierten Zusatzelemente aufweist. Es ist ersichtlich, daß die Humusbodenstreifen 30', die in aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen in die benachbarten tiefen Furchen gepflügt werden, akkurat aneinander grenzen und ebenfalls eine flache Oberfläche aufweisen. Letzteres ist notwendig, um später akkurat und ausschließlich die Schicht 31' entfernen zu können.
- Aus Fig. 8 ist ersichtlich, daß in der Schnittebene 37 die noch nicht mit einer Unterbodenschicht 31' bedeckte Humusbodenschicht 30' noch keine Oberfläche aufweist, die genau an die Schicht grenzt, die bereits wie in 43 gezeigt, bedeckt ist. Dies folgt jedoch daher, daß in der gezeigten Situation die Streichplatte 51 noch nicht die Schnittebene 37 erreicht hat.
- Es ist ersichtlich, daß in bekannter Art und Weise ein vertikales Messersech verwendet werden kann, das vor der ersten Pflugschar angeordnet ist. In gleichermaßen bekannter Art und Weise kann ein Sech, beispielsweise ein Scheibensech, vor der zweiten Pflugschar angeordnet sein.
- Darüber hinaus können Vorrichtungen vorgesehen sein, die vor dem Passieren der ersten Pflugschar die Seitenwand 44 (Fig. 8) des festen Humusboden glätten und diese somit verfestigen. Derartige Vorrichtungen können eine vertikale Streichplatte aufweisen, die hinter der zweiten Pflugschar angeordnet ist.
- Weiterhin kann ein Pflug gemäß der Erfindung natürlich verschiedenartigst konstruiert sein, so daß in einem einzigen Arbeitsgang eine Vielzahl tiefer Furchen gebildet werden, die dann mit Erdreich aus der ursprünglich oberen Schicht verfüllt werden.
Claims (14)
1. Verfahren zur Umkehr der Reihenfolge einer oberen
Bodenschicht (30) und einer unteren Bodenschicht (31), wobei
in einem ersten Arbeitsgang eine sich bis in die untere
Bodenschicht (31) erstreckende erste tiefe Furche (34) mittels
5 einer ersten Pflugschar (13) gezogen wird und der aus dieser
tiefen Furche gepflügte Boden auf einer Seite der tiefen
Furche (34) abgelagert wird, wobei gleichzeitig der auf der
anderen Seite neben der tiefen Furche liegende Streifen der
oberen Bodenschicht durch eine zweite Pflugschar (9) in die
10 tiefe Furche gepflügt wird, und wobei in einem zweiten
Arbeitsgang an der Ursprungsstelle des in die erste tiefe
Furche (34) gepflügten Streifens der oberen Bodenschicht eine
nächste tiefe Furche (34) gebildet wird und der aus der
nächsten tiefen Furche (34) kommende Boden auf dem in die
erste tiefe Furche (34) gepflügten Boden der oberen Schicht
abgelagert wird, dadurch gekennzeichnet, daß beide Seitenwände
(35, 38) der tiefen Furche (34) geglättet und seitlich
unterstützt werden, bevor und während der Boden der oberen
Schicht in die tiefe Furche (34) gepf lügt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
in eine tiefe Furche (34) gepflügte Boden der oberen Schicht
auf der Oberseite geglättet und angedrückt wird, bevor der aus
einer nächsten tiefen Furche (34) kommende Boden auf den in
die tiefe Furche (34) gepf lügten Boden der oberen Schicht
gepflügt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein horizontaler Einschnitt (21) auf der
Höhe der Unterseite der oberen Bodenschicht (30) gemacht wird,
bevor die obere Bodenschicht (30) in eine benachbarte tiefe
Furche (34) gepflügt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der in eine erste tiefe Furche (34)
gepflügte Boden der oberen Schicht (30) gegen seitlichen
Druck, ausgehend von der ersten Pflugschar (13), festgehalten
wird, während der Boden aus einer neben der ersten tiefen
Furche (34) gebildeten zweiten tiefen Furche (34) auf den in
die erste tiefe Furche (34) gepf lügten Boden gepflügt wird.
5. Pflug zur Umkehr der Reihenfolge einer oberen
Bodenschicht (30) und einer unteren Bodenschicht (31),
versehen mit wenigstens einer ersten Pflugschar (13) , die auf
eine der Dicke der oberen Bodenschicht (30) und der unteren
Bodenschicht (31) entsprechende Tiefe eingestellt ist, um eine
tiefe Furche (34) zu bilden, und mit wenigstens einer zweiten
Pflugschar (9), die auf eine der Dicke der oberen Bodenschicht
(30) entsprechende Tiefe eingestellt ist, wobei die erste
Pflugschar (13) dieselbe Arbeitsbreite wie die zweite
Pflugschar (9) hat und seitlich über einen Abstand gleich der
Arbeitsbreite sowie in Vorwärtsrichtung relativ zu der zweiten
Pflugschar (9) verschoben worden ist, so daß die zweite
Pflugschar (9) einen Streifen der oberen Eodenschicht (30) in
einer tiefen Furche (34) neben dem durch die erste Pflugschar
(13) gebildeten Streif en ablagern kann, dadurch
gekennzeichnet, daß weiter hinter der ersten Pflugschar (13)
Stützmittel (14, 16) vorgesehen sind, die über beide
Seitenwände der tiefen Furche (34) streichen und diese
glätten, um die tiefe Furche offenzuhalten.
6. Pflug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stützmittel eine hinter der ersten Pflugschar (13) angeordnete
erste vertikale Stützplatte (14), die im Betrieb die nahe der
zweiten Pflugschar (9) liegende Wand (35) der tiefen Furche
(34) stützt und über diese streicht, und eine hinter der
ersten Pflugschar (13) angeordnete zweite vertikale
Stützplatte (16), die im Betrieb die von der zweiten
Pflugschar (9) abgekehrte Wand (38) der tiefen Furche (34)
stützt und über diese streicht, umfassen.
7. Pflug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Stützplatte (14) sich rückwärts bis in den
Arbeitsbereich der zweiten Pflugschar (9) erstreckt.
8. Pflug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
erste und/oder zweite vertikale Stützplatte (14, 16) eine in
Anpassung an die Form der ersten Pflugschar (13) gebogene
Vorderkante (15, 17, 18) aufweist.
9. Pflug nach einem der Ansprüche 5 bis 8, gekennzeichnet
durch mindestens ein horizontales Messersech (20), das im
Betrieb einen horizontalen Einschnitt (21) auf der Höhe der
Unterseite der oberen Bodenschicht (30) macht, bevor die obere
Bodenschicht (30) von der zweiten Pflugschar (9) bewegt wird.
10. Pflug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
mindestens eine horizontale Messersech (20) hinter der zweiten
Pflugschar (9) angeordnet ist.
11. Pflug nach einem der Ansprüche 5 bis 10, gekennzeichnet
durch mindestens eine Streichplatte (51), die den in einer
tiefen Furche (34) abgelagerten Boden der oberen Schicht (30')
glättet und andrückt.
12. Pflug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine Streichplatte (51) seitlich versetzt vor der
ersten Pflugschar (13) angeordnet ist.
13. Pflug nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Streichplatte (51) im Betrieb unter Federspannung
gegen den Boden (30') gedrückt wird.
14. Pflug nach Anspruch 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Streichplatte (51) eine im wesentlichen rechteckige
Platte ist, die quer zur Fortbewegungsrichtung gebogen ist und
in der Fortbewegungsrichtung gesehen ein wenig aufwärts
geneigt angeordnet ist.
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1990
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