DE69002079T2 - 5,11-Dihydro-6H-dipyrido [3,2-b:2',3'-e]diazepin-6-one und deren Verwendung in der Vorbeugung und Behandlung von AIDS. - Google Patents

5,11-Dihydro-6H-dipyrido [3,2-b:2',3'-e]diazepin-6-one und deren Verwendung in der Vorbeugung und Behandlung von AIDS.

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DE69002079T2
DE69002079T2 DE90107098T DE69002079T DE69002079T2 DE 69002079 T2 DE69002079 T2 DE 69002079T2 DE 90107098 T DE90107098 T DE 90107098T DE 69002079 T DE69002079 T DE 69002079T DE 69002079 T2 DE69002079 T2 DE 69002079T2
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Description

    Gebiet der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft 5,11-Dihydro-6H-dipyrido[3,2-b:2',3'- e]-[1,4]diazepin-6-one und deren pharmazeutisch annehmbare Säureadditionssalze, Verfahren um diese Verbindungen herzustellen, die Verwendung dieser Verbindungen in der Vorbeugung oder Behandlung von AIDS, und pharmazeutische Zusammensetzungen, die diese Verbindungen enthalten.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Die menschliche Krankheit, Immunschwäche AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome), wird durch den HIV-Virus (Human Immunodeficiency Virus), inbesondere den als HIV-1 bekannten Stamm, verursacht.
  • So wie andere Viren kann HIV-1 nicht replizieren, ohne den biosynthetischen Apparat der Wirtszelle, welche er befällt, zum Dienst zu pressen. Er bewirkt, dass dieser Apparat die Strukturproteine herstellt, welche die viralen Nachkommen verpacken. Diese Proteine werden vom genetischen Material, das in den infizierenden Viruspartikel oder Virionen enthalten ist, kodiert. Da er jedoch ein Retrovirus ist, ist das genetische Material des HIV RNS, nicht DNS wie im Wirtszellengenom. Dementsprechend muss die virale RNS zuerst in DNS umgewandelt werden und dann in das Wirtszellengenom integriert werden, damit die Wirtszelle die benötigten viralen Proteine herstellen kann.
  • Die Umwandlung der RNS in DNS wird durch die Verwendung des Enzyms Reverse Transkriptase (RT) erreicht, welches innerhalb des infizierenden Virions zusammen mit der RNS enthalten ist. Die Reverse Transkriptase hat drei enzymatische Funktionen; sie fungiert als eine RNS-abhängige DNS-Polymerase, als eine Ribonuklease, und als eine DNS-abhängige DNS-Polymerase. Indem sie zuerst als eine RNS-abhängige DNS-Polymerase fungiert macht die RT eine einzelsträngige DNS Kopie der viralen RNS. Als nächstes, indem sie als Ribonuklease fungiert, befreit die RT die gerade von der ursprünglichen viralen RNS hergestellte DNS und zerstört dann die ursprüngliche RNS. Schlussendlich, wieder als DNS-abhängige DNS-Polymerase fungierend, macht die RT einen zweiten komplementären DNS Strang, wobei sie den ersten DNS Strang als Matrize benützt. Die zwei Stränge bilden doppelsträngige DNS, welche durch ein zweites Enzym, Integrase genannt, in das Wirtszellengenom integriert wird.
  • Verbindungen, welche die enzymatischen Funktionen der HIV-1 Reverse Transkriptase hemmen, werden die Replikation des HIV- 1 in infizierten Zellen hemmen. Solche Verbindungen sind verwendbar in der Vorbeugung oder Behandlung von HIV-1 Infektion bei menschlichen Patienten.
  • Beschreibung der Erfindung
  • Von der Stoffzusammensetzung her gesehen, umfasst die Erfindung 5,11-Dihydro-6H-dipyrido[3,2-b:2',3'-e]-[1,4]diazepin-6- one der Formel I
  • worin R¹ und R² gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder gerades oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen sein können, und deren pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalze.
  • Die Verbindungen der Formel I können durch bekannte Verfahren oder naheliegende Änderungen davon hergestellt werden. Verfahren A, B, C, und D, wie unten beschrieben, veranschaulichen die Herstellungsverfahren für die Verbindungen.
  • Verfahren A Verbindungen der allgemeinen Formel Ia
  • worin R¹ die oben erwähnte Bedeutung hat und R², die Bedeutung von R² hat, mit Ausnahme von Wasserstoff, kÖnnen durch Cyclisieren von Carbonsäureamiden der allgemeinen Formel II,
  • worin R¹ und R², die gleiche Bedeutung besitzen, wie im Zusammenhang mit Formel Ia dargestellt, und Hal Fluor, Chlor, Brom oder Jod darstellt, erhalten werden. Cyclisierung wird vorzugsweise durchgeführt, indem die Verbindungen der allgemeinen Formel II in ihre Alkalimetallsalze umgewandelt werden und anschliessend bei Temperaturen zwischen 40 und 150ºC, vorzugweise bei 50 bis 80ºC, kondensiert werden.
  • Falls bei den Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel II R¹ verschieden von Wasserstoff ist, benötigt die Metallisierung mindestens 1 Mol des metallisierenden Agens. Falls andererseits R¹ Wasserstoff ist, müssen mindestens 2 Mol dieses Agens verwendet werden. Für die Metallisierung werden Lithium-, Natrium- und Kaliumhydride, Lithiumalkyle wie z.B. n-Butyllithium bevorzugt verwendet.
  • Die Reaktion wird üblicherweise in inerten Lösungsmitteln durchgeführt, z.B. Tetrahydrofuran, 1,4-Dioxan, Glykoldimethyläther, Diäthylenglykoldimethyläther, Triäthylenglykol-dimethyläther, Dimethylformamid, Benzol oder Anisol. Cyclisierung kann auch durch Erhitzen von Carbonsäureamiden der allgemeinen Formel II in dipolaren aprotischen Lösungsmitteln, vorzugsweise in Sulfolan oder Dimethylsulfon, bewirkt werden, wobei katalytische Mengen starker Säuren, z.B. Schwefelsäure, Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Phosphor-säure, Polyphosphorsäure, Methansulfonsäure oder p- Toluolsulfonsäure sich als vorteilhaft erwiesen. Die benötigte Reaktionstemperatur bewegt sich zwischen 110 und 220ºC, wobei der bevorzugte Temperaturbereich zwischen 130 und 170ºC liegt.
  • Verfahren B Verbindungen der allgemeinen Formel Ib
  • worin R¹ wie oben definiert ist, können durch hydrolytische Abspaltung der Arylmethylgruppe von Verbindungen der allgemeinen Formel III hergestellt werden
  • worin R¹ wie oben erwähnt definiert ist und Ar eine Phenyl- oder 4-Methoxyphenylgruppe sein kann. Hydrolyse wird durch starke Säuren oder Lewissäuren bei Temperaturen zwischen -20 und +150ºC bewirkt. Solche Säuren können Schwefelsäure, Methansulfon-säure, Trifluoroessigsäure, Trifluoromethansulfonsäure, Phosphorsäure oder Polyphosphorsäure sein. Wenn Phosphorsäure oder Polyphosphorsäure verwendet wurde, erwies sich der Zusatz von Lösungsmitteln wie z.B. Benzol, Toluol, Phenol, Anisol oder Veratrol von Vorteil.
  • Falls Lewissäuren wie z.B. Aluminiumchlorid oder -bromid verwendet werden, um die Arylmethylgruppe zu eliminieren, sind Lösungsmittel wie z.B. aromatische Kohlenwasserstoffe, z.B. Benzol, Toluol, Anisol oder eine Mischung davon, mit Dichlormethan geeignet.
  • Verfahren C Verbindungen der allgemeinen Formel Ic
  • worin R1' die gleiche Bedeutung wie R¹ hat, mit der Ausnahme von Wasserstoff und R² wie oben definiert ist, können erhalten werden, indem ein 5,11-Dihydro-6H-dipyrido[3,2-b:2',3'- e][1,4]-diazepin-6-on der Formel IV
  • worin R² wie oben definiert ist, in die entsprechende 5- Alkali- oder Erdalkalimetallverbindung umgewandelt wird und anschliessend die Alkalimetallverbindung mit einem reaktiven Ester der Formel V umgesetzt wird
  • R1'X (V),
  • worin R¹, die gleiche Bedeutung wie in Formel Ic hat und X das Radikal eines reaktiven Esters, ein Halogenatom, die Gruppe OSO&sub2;OR1', die Methansulfonyloxy- oder Äthansulfonyloxygruppe oder eine aromatische Sulfonyloxygruppe ist. Anstatt die Verbindung der allgemeinen Formel IV in sein entsprechendes Alkalimetallsalz im ersten Schritt umzuwandeln, kann die Alkylierung der Verbindung der Formel I auch durch Umsetzung mit einer Verbindung der Formel V im Beisein von Aminen, wie z.B. Triäthylamin, Diazabicycloundecen oder 4-(Dimethylamino)pyridin, oder von Alkalicarbonaten oder -bicarbonaten, wie z.B. Natrium- oder Kaliumcarbonat oder Natriumbicarbonat durchgeführt werden.
  • Die Umwandlung einer Verbindung der allgemeinen Formel IV in die entsprechende Alkalimetall- oder Erdalkalimetallverbindung kann durch Umsetzung einer Verbindung der Formel IV mit einem Alkalimetall- oder Erdalkalimetallhydroxid, wie z.B. Lithiumhydroxid, Bariumhydroxid, Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid, mit einem Alkalimetallalkoholat, wie z.B. Natriummethanolat oder Kalium-tert-butoxid, mit einem Alkalimetallamid, wie z.B. Natriumamid oder Kaliumamid, oder mit einem Alkalimetallhydrid, wie z.B. Natriumhydrid oder Kaliumhydrid, bewirkt werden. Die Reaktion wird vorzugsweise bei erhöhten Temperaturen und im Beisein eines geeigneten organischen Lösungsmittel durchgeführt. Inerte organische Lösungsmittel wie z.B. Tetrahydrofuran oder Glykoldimethyläther werden bevorzugt, wenn Alkalimetallhydride als Metallisierungsagens verwendet werden, wohingegen, wenn Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxide verwendet werden, eine wässrige Mischung mit einem organischen Lösungsmittel wie z.B. Methanol oder Tetrahydrofuran auch benutzt werden kann. Für die Umwandlung des so erhaltenen, mit Alkali- oder Erdalkalimetall substituierten 5,11-Dihydro-6H-dipyrido[3,2-b:2',3'- e][1,4]diazepin-6-ons in eine Verbindung der allgemeinen Formel Ic, wird die Lösung oder Suspension der Alkali- oder Erdalkalimetallverbindung direkt, d.h. ohne Isolierung, mit einer Verbindung der Formel V bei Raumtemperatur oder bei erhöhten Temperaturen, vorzugsweise beim Siedepunkt des Lösungsmittels oder Reaktionsmediums, je nachdem welcher niedriger ist, umgesetzt. Die Substitution findet fast ausschliesslich beim Stickstoffatom an der 5-Stellung des Dihydrodipyridodiazepinons statt, sogar wenn R² im Ausgangsmaterial der Formel IV ein Wasserstoff ist, unter der Voraussetzung, dass ein Äquivalent einer Base und ein Äquivalent einer Verbindung der Formel V verwendet werden. Das Substitutionsprodukt der allgemeinen Formel Ic kann, falls gewünscht, durch Umwandlung in dessen Säureadditionssalz, welches durch herkömmliche Verfahren gebildet werden kann, gereinigt werden.
  • Verfahren D Verbindungen der allgemeinen Formel Id
  • worin R2'' eine gerade oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellt und R¹ die oben erwähnten Gruppen darstellt, können durch Umwandlung von 5,11-Dihydro-6H-dipyrido-[3,2-b:2',3'-3][1,4]diazepin-6-onen der allgemeinen Formel Ib in die entsprechenden Metallsalze der allgemeinen Formel VIa oder - im Fall wo R¹ in der Verbindung der Formel Ib Wasserstoff ist - der Formel VIb
  • worin R¹ wie hierin zuvor definiert ist und M ein Alkalimetall, wie z.B. Lithiuin, Natrium, Kalium, Rubidium oder Cäsium, darstellt, oder M die Gruppe MgHal darstellt, worin Hal ein Chlor-, Brom- oder Jodatom ist, und anschliessender Alkylierung mit einer Verbindung der allgemeinen Formel VII
  • R2''X (VII),
  • worin R2'', und X wie hierin zuvor definiert sind, erhalten werden.
  • Die Umwandlung der Verbindungen der allgemeinen Formel Ib in die entsprechenden Alkalimetallverbindungen der Formeln VIa und VIb kann bewirkt werden, indem eine Verbindung der Formel Ib mit einem Lithiumalkyl (z.B. n-Butyllithium, oder t- Butyllithium) umgesetzt wird, gegebenenfalls im Beisein von Tetramethyläthylendiamin, einem Lithiumdialkylamid (z.B. Lithiumdiisopropylamid, Lithiumdicyclohexylamid und Lithiumisopropylcyclohexylamid), einem Lithiumaryl (z.B. Phenyllithium), Alkalimetallhydroxiden (z.B. Lithium-, Natrium- oder Kaliumhydroxid), Alkalimetallhydriden (z.B. Natrium- oder Kaliumhydrid) oder Alkalimetallamiden (z.B. Natrium- oder Kaliumamid), oder Grignardschen Reagentien (z.B. Methylmagnesiumjodid, Äthylmagnesiumbromid oder Phenylmagnesiumbromid). Man braucht ein Äquivalent Base zur Bildung der Verbindungen der Formel VIa, wohingegen man zwei Äquivalente Base für die Bildung der Verbindungen der Formel VIb braucht. Die Metallisierung wird geeigneterweise in einem inerten organischen Lösungsmittel bei Temperaturen zwischen -100ºC und dem Siedepunkt der betreffenden Reaktionsmischung durchgeführt. Falls Lithiumalkyle, Lithiumaryle, Lithiumdialkylamide oder Grignardsche Reagentien für die Metallisierung verwendet werden, sind die bevorzugten Lösungsmittel Äther wie z.B. Tetrahydrofuran, Diäthyläther oder Dioxan, gegebenenfalls in einer Mischung mit aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen, wie z.B. Hexan oder Benzol, und die Prozedur wird bei Temperaturen zwischen -20 und +80ºC durchgeführt. Wenn die Metallisierung mit Alkalimetallhydriden und Alkalimetallamiden bewirkt wird, können zusätzlich zu den zuvor erwähnten Lösungsmitteln auch Xylol, Toluol, Acetonitril, Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid verwendet werden, während wenn Alkalimetallhydroxide verwendet werden, es auch möglich ist Alkohole wie z.B. Äthanol, Methanol und aliphatische Ketone wie z.B. Azeton, sowie auch Mischungen dieser Lösungsmittel mit Wasser zu verwenden.
  • Um das so erhaltene, mit Alkalimetall substituierte 5,11- Dihydro-6H-dipyrido-[3,2-b;2',3'-e][1,4]diazepin-6-on in eine Verbindung der Formel Ib umzuwandeln, wird die Lösung oder Suspension der Alkalimetallverbindung mit einer Verbindung der Formel VII bei erhöhten Temperaturen, vorzugsweise beim Siedepunkt des Lösungsmittel oder des Suspensionsmediums oder beim Siedepunkt der Verbindung VII, je nachdem welches niedriger ist, direkt umgesetzt, d.h. ohne Isolierung der Reaktionsprodukte.
  • Die Carbonsäureamide der allgemeinen Formel II, die als Ausgangsmaterialien verwendet werden, werden zum Beispiel durch
  • Aminierung von 2-Chlornicotinsäureamiden der allgemeinen Formel VIII
  • worin R¹ und Hal wie hierin zuvor definiert sind, mit primären Aminen der allgemeinen Formel IX
  • H&sub2;N-R2' (IX),
  • worin R2' wie hierin zuvor definiert ist, erhalten werden, für diese Aminierung werden mindestens äquivalente Mengen der Amine der Formel IX verwendet. Die Reaktion kann auch im Beisein von anorganischen oder organischen Hilfsbasen, wie z.B. Triäthylamin, N,N-Dimethylanilin, Natrium- und Kaliumcarbonat, durchgeführt werden. Die Reaktion kann, ohne dass ein Lösungsmittel verwendet wird, durchgeführt werden; es ist jedoch vorteilhaft inerte organische Lösungsmittel bei Temperaturen zwischen 0ºC und 150ºC, vorzugsweise bei Rückflusstemperaturen zu verwenden. Geeignete inerte Lösungsmittel die verwendet werden können, beinhalten einen Überschuss an primärem Amin der allgemeinen Formel IX, offenkettige oder zyklische Äther, wie z.B. Tetrahydrofuran, 1,4-Dioxan, Glykoldimethyläther, Diäthylenglykoldimethyläther; aromatische Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Benzol, Toluol, Xylol, Chlorobenzol oder Pyridin; Alkohole wie z.B. Methanol, Äthanol, Isopropanol; dipolare aprotische Lösungsmittel wie z.B. Dimethylformamid; 1,3-Dimethyl-2-imidazolidinon, 1,3-Dimethyl-tetrahydro-2(1H)-pyrimidinon und Sulfolan. Ausgangsmaterialien der allgemeinen Formel VIII, worin R¹ verschieden von Wasserstoff ist, werden aus 2-Chlornicotinsäureamiden der allgemeinen Formel X
  • durch Reaktion mit alkylierenden Agentien der allgemeinen Formel V im Beisein von Protonenakzeptoren, z.B. von Aminen wie Triäthyl-amin, Diazabicycloundecen, 4-(Dimethylamino)pyridin, oder Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxiden, wie z.B. Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumhydroxid, von Alkalicarbonaten oder Erdalkalimetallcarbonaten oder -hydrogencarbonaten, wie z.B. Natriumcarbonat oder Kaliumcarbonat oder Kaliumhydrogencarbonat, zubereitet.
  • 2-Chlornicotinsäureamide der allgemeinen Formel X können durch Kondensation von 2-Chlornicotinsäureamiden mit 3-Amino- 2-halogenpyridinen bei gut bekannten Reaktionsbedingungen erhalten werden.
  • Alle anderen Ausgangsmaterialien sind aus der Literatur bekannt oder können gekauft oder durch Verfahren, die aus der Literatur bekannt sind, erhalten werden.
  • Verbindungen der Formel I können, falls gewünscht, in ihre nicht toxischen, pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalze durch herkömmliche Verfahren umgewandelt werden; zum Beispiel durch Lösen der "freien-Base-Verbindung I" in einem geeigneten Lösungsmittel und Ansäuern der Lösung mit einem oder mehreren Äquivalenten der gewünschten Säure.
  • Beispiele von anorganischen oder organischen Säuren, welche nicht toxische, pharmazeutisch annehmbare Säureadditionssalze mit einer Verbindung der Formel I bilden, sind die folgenden: Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure, Weinsäure, Zitronensäure, Methansulfonsäure, 8-Chlortheophyllin und ähnliches. Verbindungen der allgemeinen Formel I bilden gewöhnlich Säureadditionssalze mit einem Moläquivalent der Säure.
  • Die oben beschriebenen Verbindungen der Formel I besitzen hemmende Wirkung gegen HIV-1 Reverse Transkriptase, wenn sie in geeigneten Dosierungsformen abgegeben werden. Sie sind verwendbar in der Vorbeugung oder Behandlung von AIDS, ARC und verwandten Störungen, die mit HIV-Infektion in Verbindung stehen. Ein anderer Gesichtspunkt der Erfindung ist deshalb ein Verfahren, um HIV-1-Infektionen vorzubeugen oder zu behandeln, welches umfasst, dass einem Menschen, der HIV-1 ausgesetzt ist oder damit infiziert ist, eine prophylaktische oder therapeutische Menge einer neuen Verbindung der Formel I, wie oben beschrieben, verabreicht wird.
  • Die Verbindungen der Formel I können in einzelnen oder unterteilten Dosen auf oralem, parenteralem oder topischem Weg verabreicht werden. Eine geeignete orale Dosierung für eine Verbindung der Formel I würde im Bereich von ungefähr 10 bis 500 mg pro Tag liegen. Bei parenteralen Formulierungen kann eine geeignete Dosierungseinheit von 1 bis 50 mg der besagten Verbindungen enthalten, wohingegen bei der äusseren Anwendung Formulierungen, die 0,01 bis 1% Wirkstoff enthalten bevorzugt werden. Man sollte jedoch verstehen, dass die Dosierung und Verabreichung von Patient zu Patient variiert und die Dosierung für jeden einzelnen Patienten von der Beurteilung des Arztes abhängt, der als Kriterien zur Bestimmung der richtigen Dosierung die Grösse und den gesundheitlichen Zustand, sowie auch des Patienten Reaktion auf das Medikament in Betracht ziehen wird.
  • Wenn die Verbindungen der vorliegenden Erfindung auf oralem Weg verabreicht werden sollen, können sie als Medikamente in Form von pharmazeutischen Zubereitungen, welche sie zusammen mit einem kompatiblen pharmazeutischen Trägermaterial enthalten, verab-reicht werden. Solch Trägermaterial kann ein inertes organisches oder anorganisches Trägermaterial sein, das für die orale Verabreichung geeignet ist. Beispiele solcher Trägermaterialien sind Wasser, Gelatine, Talk, Stärke, Magnesiumstearat, Gummi arabicum, pflanzliche Öle, Polyalkylenglykole oder Vaselin.
  • Die pharmazeutischen Zubereitungen können auf herkömmliche Art und Weise hergestellt werden und die fertiggestellten Dosierungsformen können feste Dosierungsformen sein, zum Beispiel Tabletten, Dragees oder Kapseln, oder flüssige Dosierungsformen, zum Beispiel Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen. Die pharmazeutischen Zubereitungen können herkömmlichen pharmazeutischen Behandlungen, wie z.B. Sterilisation, unterworfen werden. Weiter können die pharmazeutischen Zubereitungen herkömmliche Adjuvans wie z.B. Konservierungsmittel, Stabilisatoren, Emulgatoren, Geschmackverbesserer, Benetzungsmittel, Puffer oder Salze, um den osmotischen Druck zu verändern, enthalten. Festes Trägermaterial, das verwendet werden kann, beinhaltet zum Beispiel Stärke, Laktose, Mannitol, Methylzellulose, mikrokristalline Zellulose, Talk, Kieselerde, Dicalciumphosphat, und Polymere mit hohem Molekulargewicht (wie z.B. Polyäthylenglykol).
  • Für die parenterale Verwendung wird es bevorzugt, eine Verbindung der Formel I in einer wässrigen oder nicht-wässrigen Lösung, Suspension oder Emulsion in einem pharmazeutisch annehmbaren Öl oder einer Mischung von Flüssigkeiten zu verabreichen, welche bakteriostatische Agentien, Antioxidantien, Konservierungsmittel, Puffer oder anderes Gelöstes, um die Lösung isotonisch mit dem Blut zu machen, Verdickungsmittel, Suspendiermittel oder andere pharmazeutisch annehmbare Additive enthalten. Additive dieser Art beinhalten zum Beispiel Tartrat-, Citrat- und Acetatpuffer, Äthanol, Propylenglykol, Polyäthylenglykol, Komplexbildner (wie z.B. EDTA),Antioxidantien (wie z.B. Natriumbisulfit, Natriummetabisulfit, und Ascorbinsäure), Polymere mit hohem Molekulargewicht (wie z.B. flüssige Polyäthylenoxide), um die Viskosität zu regulieren, und Polyäthylenderivate von Sorbitolanhydriden. Falls nötig können auch Konservierungs mittel zugefügt werden, wie z.B. Benzoesäure, Methyl- oder Propylparaben, Benzalkoniumchlorid und andere quaternäre Ammoniumverbindungen.
  • Die Verbindungen dieser Erfindung können auch als Lösungen für Nasalanwendungen verabreicht werden und können zusätzlich zu den Verbindungen dieser Erfindung geeignete Puffer, Tonizitätsregler, mikrobielle Konservierungsmittel, Antioxidantien und viskositäts-erhöhende Agentien in einem wässrigen Träger enthalten. Beispiele dieser Agentien, die verwendet werden, um die Viskosität zu erhöhen, sind Polyvinylalkohol, Zellulosederivate, Polyvinylpyrrolidon, Polysorbat oder Glycerin. Zugefügte mikrobielle Konservierungsmittel können Benzalkoniumchlorid, Thimerosal, Chlorobutanol oder Phenyläthylalkohol beinhalten.
  • Zusätzlich können die durch die Erfindung vorgesehenen Verbindungen auch als Zäpfchen verabreicht werden.
  • Wie zuvor festgestellt, hemmen die von der Erfindung vorgesehenen Verbindungen die enzymatische Aktivität von HIV-1 RT. Basierend auf ziemlich ausführlichen Untersuchungen dieser Verbindungen, ist es bekannt, dass die RNA-abhängige DNA- Polymeraseaktivität der HIV RT gehemmt wird. Basierend auf weniger ausführlichen Untersuchungen, glaubt man, dass die DNA-abhängige DNA-Polymeraseaktivität auch gehemmt wird.
  • Indem der unten beschriebene Reverse Transkriptase (RT) Versuch verwendet wird, können Verbindungen auf ihre Fähigkeit, die RNA-abhängige DNA-Polymeraseaktivität der HIV RT zu hemmen, untersucht werden. Gewisse spezifische Verbindungen, die in den Beispielen beschrieben wurden, die unten erscheinen, wurden so untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen erscheinen unten in Tafel I.
  • REVERSE TRANSCRIPTASE (RT) VERSUCH Versuchstheorie:
  • Unter den Enzymen, für die der HIV-1 Virus (Human Immunodeficiency Virus) kodiert, ist eine Reverse Transkriptase (1), die so genannt wird, weil sie eine DNA Kopie von einer RNA Matrize transkribiert. Diese Aktivität kann quantitativ in einem zellfreien Enzymversuch, welcher vorhergehend beschrieben wurde (2), gemessen werden und basiert auf der Beobachtung, dass Reverse Transkriptase fähig ist, eine synthetische Matrix [poly-r(C) mit einem oligo-d(G) Primer] zu verwenden, um einen radioaktiv markierten, säurefällbaren DNA-Strang zu transkribieren, wobei ³H-dGTP als Substrat verwendet wird.
  • Materialien: a) Zubereitung des Enzyms
  • Reverse Transkriptase Enzym aus dem LAV-Stamm des HIV-1 Virus (Human Immunodeficiency Virus) (1) wurde aus dem Bakterienstamm JM109 (3) isoliert, der den DNA-Klon pBRTprtl+ (2) exprimiert, welcher sich unter der Kontrolle des lac-Promotors im Expressionsvektor pIBI21 (4) befindet. Eine Übernachtkultur, die in 2XYT Medium (37ºC, 225 rpm) (5), ergänzt mit 100 ug/ml Ampicillin für positive Selektion, wachsen gelassen wurde, wird mit einer 1:40 Verdünnung in M9 Medium inokuliert, das mit 10 ug/ml Thiamin, 0,5% Casaminosäuren und 50 um/ml Ampicillin (5) ergänzt wurde. Die Kultur wird inkubiert (37ºC, 225 rpm) bis sie eine OD540 von 0,3-0,4 erreicht. Zu diesem Zeitpunkt wird der Repressor und Inhibitor IPTG (Isopropyl-b-D-thiogalacto-pyranosid) zu 0,5mM zugefügt und für 2 zusätzliche Stunden inkubiert. Die Bakterien werden pelletiert, in einem 50mM Tris, 0,6mM EDTA, 0,375M Nacl Puffer resuspendiert und durch die Zugabe von Lysozym (1mg/ml) 30 Minuten auf Eis verdaut. Die Zellen werden durch die Zugabe von 0,2% NP-40 lysiert und auf 1M NaCl gebracht.
  • Nach Entfernung der unlöslichen Zelltrümmer durch Zentrifugation, wird das Protein durch Zugabe von drei Volumen gesättigtem wässrigem Ammoniumsulfat gefällt. Das Enzym wird pelletiert, in RT Puffer (50mM Tris pH 7,5, 1mM EDTA, 5mM DTT, 0,1% NP-40, 0,1M NaCl, und 50% Glyzerin) resuspendiert und für weiteren Gebrauch bei -70ºC gelagert.
  • b) Zusammensetzung der 2X konzentrierter Stammreaktionsmischung Stammreagentien 2X Mischung Konzentration
  • 1M Tris pH 7,4 100mM
  • 1M Dithiothreitol 40mM
  • 1M NaCl 120mM
  • 1% Nonidet P-40 0,1%
  • 1M MgCl 4mM
  • [poly-r(C) /oligo-d(G)](5:1) 2ug/ml
  • ³H-dGTP (81uM) 0,6uM
  • Versuchsvorgang:
  • Die 2X konzentrierte Stammreaktionsmischung wird aliquotiert und bei -20ºC gelagert. Die Mischung ist stabil und wird bei der Verwendung in jedem Versuch aufgetaut. Dieser Enzymversuch wurde an ein Microtiterplattensystem mit 96 Vertiefungen angepasst, und wurde vorhergehend beschrieben (6). Trispuffer (50mM, pH 7,4), Träger (Lösungsmittel verdünnt, um die Verdünnung der Verbindung aufzuwiegen), oder Verbindungen in Träger werden in die Microtiterplatte mit den 96 Vertiefungen verteilt (10ul/Vertiefung; 3 Vertiefungen/Verbindung). Das HIV RT Enzym wird aufgetaut und in 50mM Tris pH 7,4 verdünnt, so dass fünfzehn ul des verdünnten Enzyms 0,001 Einheiten enthalten (eine Einheit entspricht der Menge Enzym, um 1 Micromol Substrat pro Minute bei 25ºC umzusetzen) und pro Vertiefung verteilt. Zwanzig ul 0,12-0,5 M EDTA werden den ersten drei Vertiefungen der Microtiterplatte zugefügt.
  • EDTA bildet Chelate mit dem vorhandenen Mg&spplus;&spplus; und verhindert reverse Transkription. Diese Gruppe dient als Hintergrundpolymerisation, die von allen anderen Gruppen abgezogen wird. Fünfundzwanzig ul der 2X Reaktionsmischung werden allen Vertiefungen zugefügt und der Versuch wird 60 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Der Versuch wird durch Fällung der DNA in jeder Vertiefung mit 50ul 10% Trichloroessigsäure (TCA) in 1% Natriumpyrophosphat beendet. Die Microtiterplatte wird 15 Minuten bei 4ºC inkubiert und das Präzipitat wird auf einem #30 Glasfaserpapier (Schleicher & Schuell) fixiert, wobei ein Skatron halbautomatischer Ernter verwendet wird. Die Filter werden mit zusätzlichem 5% TCA, das 1% Natriumpyrophosphat enthält, gewaschen, mit 70% wässrigem Alkohol gespült, getrocknet, und in Szintillationsampullen (6) überführt. Jede Ampulle erhält 2 ml Szintillationscocktail und wird in einem Beckman Betazähler gezählt.
  • Berechnungen der prozentualen Hemmung sind wie folgt:
  • %Hemmung = CPM Durchschnittsversuchswert - CPM Durchschnittskontrollwert X100/CPM Durchschnittskontrollwert
  • Verweise:
  • 1. Benn, S., et al., SCIENCE 230:949, 1985
  • 2. Farmerie, W.G. et al., SCIENCE 236: 305, 1987
  • 3. Yanisch-Perron, C., Viera, J., and Messing, J., GENE 33:103, 1985
  • 4. International Biotechnologies, Inc., P.O. Box 9558, New Haven, CT 06535
  • 5. Maniatis, T., Fritsch, E.F., and J. Sambrook, eds. MOLECULAR CLONING: A LABORATORY MANUAL, Cold Spring Harbor Laboratory 1982
  • 6. Spira, T., et al., J. Clinical Microbiology, 25:97, 1987.
  • Um zu bestätigen, dass die Verbindungen, die im RT Versuch aktiv sind, auch die Fähigkeit haben, die HIV Replikation in einem lebendigen System zu hemmen, wurden die Verbindungen gemäss der Erfindung auch im unten beschriebenen menschlichen T-Zellkulturversuch untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchung erscheinen in Tabelle I.
  • MENSCHLICHER T-ZELLKULTURVERSUCH Versuchstheorie:
  • Bildung von Synzytia ist eine Eigenschaft von in vitro Kulturen von CD4+ T-Zellen, die mit HIV-1 infiziert wurden. In diesem Versuch werden die T-Zellen mit einer vermeintlichen replikationshemmenden Verbindung behandelt und dann mit HIV-1 infiziert. Nach Inkubation wird die Kultur auf Bildung von Synzytia untersucht. Die Abwesenheit oder Verminderung der Anzahl Synzytia wird als Mass, für die Fähigkeit der Testverbindung HIV Replikation zu hemmen, verwendet.
  • Versuchsmethode:
  • Die Zielzellen, als C8166 bezeichnet, sind ein Unterklon der menschlichen Lymphomzellen mit T-Zellen Ursprung und werden bei einer Anfangsdichte von 5x10&sup4; pro 100 ul in RPMI 1640 (+ 10% fötales Rinderserum) Kulturmedium in Flachbodenplatten mit 96 Vertiefungen eingeführt. Eine ausgewählte Menge der in DMSO gelösten Testverbindung wird zugefügt. Nach 24 Stunden werden 50-100 TCID50's (die Dosis, die eine Wirkung in 50% der Versuchskulturen induziert) des HTLV-IIIB Stamm des HIV-1 (2) in jede Kultur inokuliert. Kontrollkulturen erhalten nur Verbindung oder Virus. Vier Tage nach der Herausforderung durch den Virus, werden die Kulturen visuell auf die Häufigkeit und Verteilung der virusinduzierten Riesenzellensynzytia untersucht. Die prozentuale Hemmung durch die Testverbindung wird durch Vergleich mit den Kontrollwerten bestimmt. Bestätigung der An- oder Abwesenheit von Virusreplikation wird durch Ernten der zellfreien Kulturflüssigkeiten aller experimentellen Gruppen erreicht, um die An- oder Abwesenheit von infektiösen Nachkommen durch die Induktion von Synzytiabildung in sekundären menschlichen T-Zellkulturen nach 3 Tagen zu bestimmen.
  • VERWEISE:
  • (1) M. Somasundaran and H.L. Robinson, Science 242, 1554 (1989)
  • (2) G.M. Shaw, R.H. Hahn, S.K. Arya, J.E. Groopman, R.C. Gallo and F. Wong-Staal, Science 226, 1165 (1984)
  • Um die Spezifität der Enzymhemmungsaktivität der Verbindungen gemäss der Erfindung abzuschätzen, wurden einige auf ihre Fähigkeit, aus Katzenleukämievirus stammende Reverse Transkriptase und aus Kalbsthymus stammende Alpha-Polymerase zu hemmen, untersucht, wobei bekannte per se Versuchsmethoden verwendet wurden. Von keiner, der so untersuchten Verbindungen konnte man beobachten, dass sie irgendwelche hemmende Aktivität gegen diese Enzyme besitzt. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Enzymhemmungsaktivität der Verbindungen gemäss der Erfindung ziemlich spezifisch gegen die HIV RT gerichtet ist.
  • Um grob die Zytotoxizität der Verbindungen gemäss der Erfindung abzuschätzen, wurden verschiedene solche Verbindungen im MTT zellulären Zytotoxizitätsversuch, wie er unten beschrieben ist, untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden in Tafel I unten wiedergegeben. Verbindungen mit verhältnismässig hohen EC&sub5;&sub0; werden bevorzugt.
  • MTT-VERSUCH DER ZELLULÄREN ZYTOTOXIZITÄT Versuchstheorie:
  • Der MTT [3-(4,5-Dimethylthiazol-2yl)-2,5-diphenyltetrazoliumbromid]-Versuch basiert auf Abspaltung des Tetrazoliumbromids durch metabolisch aktive Zellen, wobei eine hochquantitative blaue Farbe resultiert. Dieser Versuch wurde zuvor beschrieben (1), wurde aber für die Zwecke der hierin berichteten Untersuchungen optimiert.
  • Versuchsmethode:
  • Die H9 Zellinie (2), eine etablierte menschliche Lymphomsuspensionszellinie, die in RPMI 1640, ergänzt mit 10% fötalem Rinderserum, wachsen gelassen wird, wird als Zielzellinie in diesem Versuch verwendet. Die Zellen (100ul) werden in Vertiefungen von Microtestplatten bei einer Konzentration von 10&sup5; Zellen pro ml im Beisein von variierenden Inhibitorkonzentrationen angelegt. Die Zellen werden bei 37ºC in einem befeuchtete CO&sub2;-Inkubator inkubiert. Fünf Tage später werden 20 ul MTT (5mg/ml in RPMI 1640, beschallt, 0,2 Mikron filtriert, und bei 4ºC aufbewahrt) jeder Vertiefung hinzugefügt. Nach 4 Stunden zusätzlicher Inkubation bei 37ºC, wurden 60 ul Triton-X jeder Vertiefung zugefügt und gründlich gemischt, um den Aufschluss der Kristalle zu fördern. Jeder Vertiefung wurde absoluter Alkohol (5ul) zugefügt und die resultierende Mischung wurde 30 Minuten bei 60ºC inkubiert und unmittelbar danach auf einem Plattenleser (Dynatech) bei einer Wellenlänge von 570 nm gelesen.
  • Daten von diesem Versuch wurden verwendet, um eine nichtlineare Regressionsanalyse erzeugen, welche einen EC&sub5;&sub0;, die höchste nicht-toxische Konzentration ergibt.
  • VERWEISE:
  • 1. Mosman, Tim, J. Immunol. Methods, 65:55, 1983.
  • 2. Jacobs. J.P., J. Natl. Cancer Inst., 34:231, 1965. TABELLE 1 Verbindung von Beispiel Nr. RT Hemmung % @ 10ug/ml T-Zellkulturversuch(IC&sub5;&sub0;) Zytotoxizitätsversuch (EC&sub5;&sub0;) Beachte: NU = nicht untersucht
  • Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung weiter und werden dem Fachmann helfen, sie besser zu verstehen.
  • Beispiel 1 5,11-Dihydro-6H-dipyrido[2,3-b:2',3'-4][1,4-diazepin-6-on a) 2-Chloro-N-(2-chloro-3-pyridinyl)-3-pyridincarboxamid
  • 215 g (1,672 Mol) 3-Amino-2-chloropyridin, gelöst in einer Mischung von 400 ml Dioxan, 500 ml Cyclohexan und 130 ml Pyridin wurden in einen mit einem effizienten Rückflusskondensator, mit mechanischem Rührer und Tropfentrichter ausgestatteten Dreihalsrundkolben gegeben. Die Lösung von 299,2 g (1,7 Mol) frisch zubereitetem 2- Chloro-3-pyridincarbonsäurechlorid in 200 ml Dioxan wurde bei solch einer Geschwindigkeit zugegeben, dass die heftige Reaktion unter Kontrolle gehalten wurde. Danach wurde die Reaktionsmischung auf Raumtemperatur abgekühlt und das resultierende kristalline Präzipitat wurde abfiltriert und hintereinander mit Cyclohexan und Äther gewaschen.
  • Das dunkelbraune Produkt wurde in 5 l 3% wässriger Natriumhydroxidlösung gelöst. Die resultierende Lösung wurde mit Holzkohle behandelt, abgenutscht, und das Filtrat wurde durch Zugabe von 50% wässriger Essigsäure angesäuert. Das resultierende Präzipitat wurde durch Filtration gesammelt und gründlich mit Wasser gewaschen. Nachdem es über Nacht in einem Stickstoffstrom bei Raumtemperatur getrocknet wurde, hatte das beinahe farblose Produkt einen Schmelzpunkt von 156-159ºC und war genügend rein für weitere Reaktionen. Die Ausbeute betrug 376,0 g (84% des theoretischen Werts).
  • b) N-(2-Chloro-3-pyridinyl)-2-[[(4-methoxyphenyl)-methyl]amino]-3-pyridincarboxamid
  • 13,4 g (0,05 Mol) des in Schritt a) erhaltenen Produkts wurden in 20 ml Xylol gelöst und der resultierenden Lösung wurden 13,8 g (0,1 Mol) p-Methoxybenzylamin beigemischt. Danach wurde die Mischung zwei Stunden unter Rückfluss gekocht. Die Mischung wurde dann unter Vakuum abgedampft und der Rückstand wurde durch Säulenchromatographie auf Silikagel (0,2-0,5 mm) gereinigt, wobei Dichlormethan/Äthylacetat 10/1 (v/v) als Laufmittel verwendet wurde. Farblose Kristalle, die bei 122-124ºC schmelzen (nach Umkristallisation aus Acetonitril). Die Ausbeute betrug 17,2 g (93% des theoretischen Werts).
  • c) 5,11-Dihydro-11-[(4,methoxyphenyl)methyl]-6H-dipyrido[3,2-b:2',3'-e][1,4]diazepin-6-on
  • 16,7 g (0,0453) des in Schritt b) erhaltenen Produkts wurde in 150 ml absolutem Dioxan gelöst und der resultierenden Lösung wurde 6,7 g (0,14 Mol) einer 50% Dispersion von Natriumhydrid in Mineralöl beigemischt. Danach wurde die Mischung - während sie gegen die äussere Atmosphäre durch einen schwachen Stickstofffluss geschützt war - unter Rückfluss gekocht bis kein Ausgangsmaterial mehr durch TLC entdeckt werden konnte. Der Überschuss an Natriumhydrid wurde durch die vorsichtige Zugabe von 10 ml einer Mischung aus Methanol und Tetrahydrofuran (50/50 v/v) abgebaut. Die Reaktionsmischung wurde durch die Zugabe von Essigsäure neutralisiert und dann unter Vakuum abgedampft. Der Rückstand wurde durch Säulenchromatographie auf Silikagel (0,2-0,5 mm) gereinigt, wobei Dichlormethan/Äthylacetat 10/1 (v/v) und Dichlormethan/Äthylacetat (v/v) nacheinander als Laufmittel verwendet wurden. Das kristalline Produkt, das durch Abdampfen von geeigneten Fraktionen erhalten wurde, wurde aus Acetonitril und 2-Propanol umkristallisiert. Das Produkt hat einen Schmelzpunkt von 213-215ºC und wurde als 5,11- Dihydro-11,[(4-methoxyphenyl)methyl]-6H-dipyrido[3,2-b:2mu -3'-e][1,4]-diazepin-6-on identifiziert. Die Ausbeute betrug 10,3 g (68% des theoretischen Werts). RF 0,7 (Macherey-Nagel, Polygram SIL G/UV&sub2;&sub5;&sub4;, vorbeschichtete Plastikfolien für TLC; Dichloro-methan/Äthylacetat 1/1 v/v).
  • d) 5,11-Dihydro-6H-dipyrido[3,2-b:2',3'-e][1,4-diazepin-6-on
  • 10,0 g (0,3 Mol) des in Schritt c) erhaltenen Produkts wurden in 50 ml Trifluoroessigsäure gelöst, wobei die Lösung leicht warm wurde. Danach wurde die Reaktionsmischung 1 Stunde bei 60ºC gerührt. Zu diesem Zeitpunkt konnte kein Ausgangsmaterial durch TLC entdeckt werden. Die Mischung wurde dann unter Vakuum abgedampft. Der so erhaltene Rückstand wurde gründlich mit 0,5% wässrigem Ammoniak gerührt und dann abgenutscht. Das Rohprodukt wurde aus 150 ml Dimethylsulfoxid umkristallisiert, um farblose Kristalle mit einem Schmelzpunkt von > 340ºC zu ergeben. Die Ausbeute betrug 4,8 g (75% des theoretischen Werts).
  • C&sub1;&sub1;H&sub8;N&sub4;O (212,21)
  • Berechnet: C 62/26 H 3/80 N 26/40
  • Gefunden: 62/40 3/98 26/52
  • Das Produkt wurde durch IR- und ¹H-NMR- und MS-Spektren als 5,11-Dihydro-6H-dipyrido[3,2-b:2',3'-e][1,4]diazepin- 6-on identifiziert.
  • Beispiel 2 5,11-Dihydro-11-propyl-6H-dipyrido[3,2-b: 2',3'-e][1,4]-diazepin-6-on a) N-(2-Chloro-3-pyridinyl)-2-(propylamino)-3-pyridincarboxamin
  • 26,8 g (0,1 Mol) 2-Chloro-N-(2-chloro-3-pyridinyl)-3- pyridin-carboxamin wurden in 200 ml Dioxan gelöst, und der resultierenden Lösung wurden 21,4 g (0,362 Mol) Propylamin beigemischt. Danach wurde die Mischung in einem Druckgefäss aus rostfreiem Stahl bei 150ºC 6 Stunden geschüttelt. Die Reaktionsmischung wurden dann unter Vakuum abgedampft, und der Rückstand wurde durch Säulenchromatographie auf Silikagel (0,2-0,5 mm) gereinigt, wobei Dichlormethan/Äthylacetat 10/1 (v/v) und Dichloromethan/Cyclohexan/Äthylacetat 1/2/1 (v/v/v) nacheinander als Laufmittel verwendet wurden. Das durch Abdampfen erhaltene Produkt war ein sehr dickflüssiges Harz mit RF 0,3 (Macherey-Nagel, Polygram SIL G/UV&sub2;&sub5;&sub4;, vorbeschichtete Plastikfolien für TLC; Dichlormethan/Cyclohexan/Äthylacetat 1/2/1 (v/v/v)), das für die folgende Reaktion von zufriedenstellender Qualität war.
  • b) 5,11-Dihvdro-11-propyl-6H-dipyrido[3,2-b: 2',3'-e][1,4]diazepin-6-on
  • Indem ein Verfahren, das dem in Beispiel 1c) beschriebenen analog ist, verwendet wurde, wurde 5,11-Dihydro-11- propyl-6H-dipyrido[3,2-b:2',3'-e][1,4]diazepin-6-on, Schmelzpunkt 184-186ºC (umkristallisiert aus Acetonitril), aus dem im obigen Schritt a) erhaltenen Produkt und Natriumhydrid zubereitet. Die Ausbeute betrug 74% des theoretischen Werts.
  • Beispiel 3 5,11-Dihydro-5-methyl-11-propyl-6H-dipyrido[3,2-b:2',3'- e][1,4]-diazepin-6-on a) 2-Chloro-N-(2-chloro-3-pyridinyl)-N-methyl-3-pyridincarboxamid
  • Ein Vierhalsrundkolben ausgestattet mit einem mechanischen Rührer, einem Tropfentrichter, einem Thermometer und einem effizienten Rückflusskondensator wurde mit 268,1 g (1,0 Mol) 2-Chloro-N-(2-chloro-3-pyridinyl)-3- pyridincarboxamid, 250 ml 50% wässrigem Natriumhydroxid, 1500 ml Toluol und 8,0 g (0,0352 Mol) Benzyltriäthylammoniumchlorid beladen. Rühren wurde begonnen und die Lösung von 134 ml (178,5 g, 1,415 Mol) Dimethylsulfat in 1 l Toluol wurde tropfenweise über eine Zeitspanne von 3 Stunden zugefügt, wobei die Temperatur auf 50-60ºC anstieg. Nachdem die Zugabe von Dimethylsulfat abgeschlossen war, wurde weitere 2 Stunden weitergerührt.
  • Die Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und 1 l Wasser wurde zugefügt. Die Schichten wurden getrennt, und die wässrige Phase wurde dreimal mit 300 ml Portionen Toluol extrahiert. Die organischen Schichten wurden kombiniert und nacheinander mit 300 ml Wasser, 300 ml 1% wässriger Essigsäure und 300 ml Wasser gewaschen. Die kombinierten organischen Extrakte wurde über Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel wurde durch Destillation bei vermindertem Druck entfernt. Der Rückstand wurde durch Säulenchromatographie auf Silikagel (0,2-0,5 mm) gereinigt, wobei Toluol und Äthylacetat/Cyclohexan/Tetrahydrofuran 1/9/10 (v/v/v) nacheinander als Laufmittel verwendet wurden. Das Produkt, das durch Abdampfen der geeigneten Fraktionen erhalten wurde, wurde aus Acetonitril/tert-Butylmethyläther 1/2 (v/v) umkristallisiert. Es war hochlöslich in Dichlormethan, hatte einen Schmelzpunkt von 98-101ºC und wurde als 2- Chloro-N-(2-chloro-3-pyridinyl)-N-methyl-3-pyridincarboxamid identifiziert. Die Ausbeute betrug 232,5 g (82,5% des theoretischen Werts).
  • b) 5,11-Dihydro-5-methyl-11-propyl-6H-dipyrido[3,2-b:2',3'- e]-[1,4]-diazepin-6-on
  • Indem ein Verfahren, das dem in Beispiel 1c) beschriebenen analog ist, verwendet wurde, ausser dass Tetrahydrofuran anstatt Dioxan als ein Lösungsmittel benutzt wurde, und nur äquimolare Mengen Natriumhydrid verwendet wurden, wurde 5,11-Dihydro-5-methyl-11-propyl-6H-dipyrido[3,2- b:2',3'-e]-[1,4]-diazepin-6-on, ein hochviskoses Öl mit RF 0,2 (Macherey-Nagel, Polygram SIL G/UV&sub2;&sub5;&sub4;, vorbeschichtete Plastikfolien für TLC; Dichloromethan/Äthylacetat 9/1 v/v); 0,3 ( Dichlormethan/Cyclohexan/Äthylacetat 1/2/1 v/v/v); 0,75 (Dichloromethan/Äthylacetat/Cyclohexan/Methanol/wässriger Ammoniak 3/5/1,5/0/46/0/46/0/06 v/v/v/v/v) aus dem im obigen Schritt a) erhaltenen Produkt zubereitet. Die Ausbeute betrug 75% des theoretischen Werts.
  • Beispiel 4 5,11-Diäthyl-5,11-dihydro-6H-dipyrido[3,2-b: 2',3'-e][1,4]diazepin-6-on
  • 6,4 g (0,03 Mol) 5,11-Dihydro-6H-dipyrido[3,2-b: 2',3'-e][1,4]-diazepin-6-on wurden in 100 ml absolutem Dimethylformamid gelöst und der resultierenden Lösung wurden 3,4 g (0,071 Mol) einer 50% Dispersion von Natriumhydrid in Mineralöl beigemischt. Während sie gegen die äussere Atmosphäre durch einen Stickstofffluss geschützt war, wurde die Mischung bei 50-70ºC eine Stunde gerührt. Nachdem die Wasserstoffentwicklung nachgelassen hatte, wurde die Mischung auf 30ºC abgekühlt und 10,9 g (0,07 Mol) Äthyljodid wurden tropfenweise während 15 Minuten zugefügt. Zum Abschliessen der exothermen Reaktion wurde die Mischung auf 80-90ºC eine weitere Stunde erhitzt. Die Lösungsmittel wurden durch Destillation bei vermindertem Druck entfernt. Dem Rückstand wurde Wasser beigemischt und die so erhaltene Suspension wurde erschöpfend mit Dichlormethan extrahiert. Das Produkt, das nach dem gewöhnlichen Aufarbeitungsverfahren erhalten wurde, wurde aus 150 ml Isooctan umkristallisiert. Das Produkt hatte einen Schmelzpunkt von 102-103ºC und wurde als 5,11- Diäthyl-5,11-dihydro-6H-dipyrido[3,2-b: 2',3'-e][1,4]-diazepin-6-on identifiziert. Die Ausbeute betrug 5,7 g (71% des theoretischen Werts).
  • Beispiel 5 5,11-Dihydro-5-äthyl-6H-dipyrido[3,2-b:2',3'-e][1,4]diazepin- 6-on a) N-(2-Chloro-3-pyridinyl-2-[(phenylmethyl)amino]-3-pyridincarboxamid
  • Indem ein Verfahren, das dem in Beispiel 1b) beschriebenen analog ist, verwendet wurde, ausser dass Diäthylenglykoldimethyl anstatt Xylol als ein Lösungsmittel benutzt wurde, wurde N-(2-Chloro-3-pyridinyl)-2-[(phenylmethyl)amino]-3-pyridin-carboxamid, Schmelzpunkt 95-97ºC (umkristallisiert aus Diäthylenglykoldimethyläther), aus 2- Chloro-N-(2-chloro-3-pyridinyl)-3-pyridincarboxamid und Benzylamin zubereitet. Die Ausbeute betrug 72% des theoretischen Werts.
  • b) 5,11-Dihydro-11-(phenylmethyl)-6H-pyrido[3,2-b: 2',3'-e][1,4]diazepin-6-on
  • Indem ein Verfahren, das dem in Beispiel 1c) beschriebenen analog ist, verwendet wurde, ausser dass Diäthylenglykoldi-methyläther anstatt Dioxan als ein Lösungsmittel benutzt wurde, wurde 5,11-Dihydro-11-(phenylmethyl)-6H- dipyrido[3,2-b:2',3'-e][1,4]-diazepin-6-on, Schmelzpunkt 212-213ºC (umkristallisiert aus 1-Propanol), RF 0,7 (Macherey-Nagel, Polygram SIL G/UV254, vorbeschichtete Plastikfolien für TLC; Dichlormethan/Äthylacetat 1/1 v/v), aus dem im obigen Schritt a) erhaltenen Produkt und Natriumhydrid zubereitet. Die Ausbeute betrug 61% des theoretischen Werts.
  • c) 5,11-Dihydro-5-äthyl-11-(phenylmethyl)-6H-dipyrido-[3,2- b:2',3'-e][1,4]diazepin-6-on
  • Indem ein Verfahren, das dem in Beispiel 3a) beschriebenen analog ist, verwendet wurde, wurde 5,11-Dihydro-5- äthyl-11-(phenylmethyl)-6H-dipyrido[3,2-b: 2',3'-e][1,4]diazepin-6-on, Schmelzpunkt 209-211ºC (umkristallisiert aus Toluol/Acetonitril 1/1 v/v), RF 0,5 (Macherey-Nagel, Polygram SIL G/UV&sub2;&sub5;&sub4;, vorbeschichtete Plastikfolien für TLC; Dichlormethan/Methanol 99/1 v/v) aus dem im obigen Schritt b) erhaltenen Produkt und Diäthylsulfat zubereitet. Die Ausbeute betrug 82% des theoretischen Wertes.
  • d) 5,11-Dihydro-5-äthyl-6H-dipyrido[3,2-b: 2',3'-e][1,4]diazepin-6-on
  • Indem ein Verfahren verwendet wurde, das dem in Beispiel 1d) beschriebenen analog ist, ausser dass ein Druckgefäss anstatt eines offenen benutzt wurde und dass die Mischung 10 Stunden bei 120ºC erhitzt wurde, wurde 5,11-Dihydro-5- äthyl-6H-dipyrido-[3,2-b:2',3'-e][1,4]diazepin-6-on, Schmelzpunkt 161-163ºC (umkristallisiert aus Isooctan/Äthylacetat 1/1 v/v), RF 0,3 (Macherey-Nagel, Polygram SIL G/UV&sub2;&sub5;&sub4;, vorbeschichtete Plastikfolien für TLC; Dichlormethan/Methanol 99/1 v/v) aus dem im obigen Schritt c) erhaltenen Produkt zubereitet. Die Ausbeute betrug 57% des theoretischen Werts.
  • Beispiel 6 5,11-Dihydro-5-methyl-6H-dipyrido[3,2-b: 2',3'-e][1,4]-diazepin-6-on a) N-(2-Chloro-3-pyridinyl)-N-methyl-2-[(phenylmethyl)amino]-3-pyridincarboxamid
  • Indem ein Verfahren verwendet wurde, das dem in Beispiel 1b) beschriebenen analog ist, wurde N-(2-Chloro-3- pyridinyl)-N-methly-2-[(phenylmethyl)amino]-3-pyridincarboxamid, Schmelzpunkt 114-116ºC (umkristallisiert aus tert-Butylmethyläther), RF 0,75 (Macherey-Nagel, Polygram SIL G/UV&sub2;&sub5;&sub4;, vorbeschichtete Plastikfolien für TLC; Dichlormethan/Äthylacetat 3/1 v/v), aus 2-Chloro-N-(2- chloro-3-pyridinyl)-N-methyl-3-pyridin-carboxamid und Benzylamin zubereitet. Die Ausbeute betrug 87% des theoretischen Werts.
  • b) 5,11-Dihydro-5-methyl-11-(phenylmethyl)-6H-dipyrido-[3,2- b:2',3'-e][1,4]diazepin-6-on
  • Indem ein Verfahren verwendet wurde, das dem in Beispiel 3b) beschriebenen analog ist, wurde 5,11-Dihydro-5-methyl-11-(phenylmethyl-6H-dipyrido[3,2-b:2',3'-e][1,4]diazepin-6 Schmelzpunkt 198-199ºC (umkristallisiert aus Acetonitril), RF 0,45 (Macherey-Nagel, Polygram SIL G/UV&sub2;&sub5;&sub4;, vorbeschichtete Plastikfolien für TLC; Dichloroinethan/Cyclohexan/Äthylacetat 1/2/1 v/v/v), aus dem im obigen Schritt a) erhaltenen Produkt zubereitet. Die Ausbeute betrug 80% des theoretischen Werts.
  • c) 5,11-Dihydro-5-methyl-6H-dipyrido[3,2-b: 2'3'-e][1,4]diazepin-6-on
  • Eine Mischung, die aus 75,5 g (0,239 Mol) des im Schritt b) erhaltenen Produkt, 2,5 kg Polyphosphorsäure und 425 ml Anisol besteht, wurde bei 140-160ºC 2 Stunden gerührt. Während sie noch heiss war, wurde die Reaktionsmischung in zerstossenes Eis gerührt. Danach wurde die Mischung durch Zugabe von wässrigem Ammoniak leicht alkalisch gemacht und wurde dann erschöpfend mit Dichlormethan extrahiert. Die kombinierten organischen Schichten wurden über Natriumsulfat getrocknet und unter Vakuum abgedampft. Der Rückstand wurde auf Silikagel (0,2-0,5 mm) chromatographiert, wobei Dichlormethan/Äthylacetat 1/1 (v/v) als Laufmittel verwendet wurde. Das Produkt, das durch Abdampfen geeigneter Fraktionen erhalten wurde, wurde aus Acetonitril umkristallisiert, es ergaben sich 21,6 g (40% des theoretischen Werts) farbloser Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 236-237ºC, RF 0,35 (Macherey- Nagel, Polygram SIL G/UV&sub2;&sub5;&sub4;, vorbeschichtete Plastikfolien für TLC; Dichlormethan/Äthylacetat 1/1 v/v).
  • Beispiel 7 5,11-Dihydro-6H-dipyrido[3,2-b:2',3'-e][1,4]diazepin-6-on
  • 3,8 g (0,0126 Mol) des in Beispiel 5b) erhaltenen Produkts wurden in 20 ml Trifluoroessigsäure gelöst, wobei die Mischung leicht warm wurde. Danach wurde die Reaktionsmischung 8 Stunden unter Rückfluss gekocht. Zu diesem Zeitpunkt konnte kein Ausgangsmaterial durch TLC entdeckt werden. Die Mischung wurde unter Vakuum abgedampft, der so erhaltene Rückstand wurde gründlich mit 0,5% wässrigem Ammoniak gerührt und dann abgenutscht. Das Rohmaterial wurde in 20 ml Acetonitril suspendiert, 15 Minuten unter Rückfluss gekocht und abgenutscht während es noch heiss war. Der Filterkuchen wurde aus heissem Dimethylsulfoxid umkristallisiert, wobei sich 1,2 g (45% des theoretischen Werts) farbloser Kristalle mit einem Schmelzpunkt von > 340ºC ergaben und durch Schmelzpunkt, gemischter Schmelzpunkt, und UV-, IR- und MS-Spektren als mit der in Beispiel 1d) erhaltenen Verbindung identisch identifiziert wurden.
  • Beispiel 8 5,11-Dihydro-11-äthyl-5-methyl-6H-dipyrido[3,2-b:2',3'- e][1,4]-diazepin-6-on a) 2-Chloro-N-(2-chloro-3-pyridinyl)-3-pyridincarboxamid
  • Indem ein Verfahren, das dem in Beispiel 1a) beschriebenen analog ist, verwendet wurde, wurde 2-Chloro-N-(2- chloro-3-pyridinyl)3-pyridincarboxamid zubereitet. Das gereinigte Produkt wurde durch Abkühlen der Reaktionsmischung auf Raumtemperatur und durch Abgiessen des Überstands vom Präzipitat erhalten. Der Festkörper wurde dann in Methylenchlorid gelöst und die Lösung wurde mit Wasser gewaschen, getrocknet (wasserfreies Natriumsulfat) und die Lösungsmittel unter Vakuum entfernt. Der Festkörper wurde dann mit Äthylacetat gewaschen und getrocknet, um 7,24 g (84% des theoretischen Werts) des Produkts, das für Verwendung in der nächsten Reaktion geeignet ist, zu ergeben.
  • b) N-(2-Chloro-3-pyridinyl)-2-[[(4-methoxy-phenyl)methyl]amino-3-pyrdincarboxamid
  • Indem ein Verfahren, das dem in Beispiel 1b) beschriebenen Verfahren analog ist, verwendet wurde, wurde N-(2- chloro-3-pyridinyl)-2-[[(4-methoxyphenyl)methyl]amino]-3- pyridincarboxamidzubereitet. Das gereinigte Produkt wurde erhalten, indem das Lösungsmittel unter Vakuum entfernt wurde, dem Rückstand Wasser zugefügt wurde und das Produkt mit Methylenchlorid extrahiert wurde. Diese Lösung wurde getrocknet (wasserfreies Natriumsulfat) und das Lösungsmittel entfernt, um ein braunes Öl zu ergeben, das mit 10 ml Äther behandelt wurde. Das Produkt, das kristallisierte wurde in Folge mit Äther und Hexan filtriert und gewaschen, um 78,0 g (91% des theoretischen Werts) eines beigen Pulvers mit Schmelzpunkt 121-122ºC zu ergeben.
  • c) 5,11-Dihydro-11-[(4-methoxyphenyl)methyl]-6H-dipyrido[3,2-b:2',3'-e][1,4]diazepin-6-on
  • 1,44 g einer 50% Dispersion von Natriumhydrid in Mineralöl wurden einer Lösung von 3,69 g (0,010 Mol) N-(2-Chloro-3-pyridinyl)-2-[[(4-methoxyphenyl)methyl]amino]-3-pyridincarboxamid in 100 ml Dimethylformamid zugefügt. Nachdem die Wasserstoffentwicklung einstellte wurde die Mischung 16 Stunden erhitzt (110ºC) und dann 8 Stunden unter Rückfluss gekocht. Nachdem die Mischung abgekühlt war, wurde der Überschuss an Natriumhydrid durch langsame Zugabe von Eis abgebaut. Die Mischung wurde mit Wasser weiterverdünnt und das Produkt mit Äther extrahiert und konzentriert. Der kristallisierte Rückstand wurde abfiltriert, mit Äther gewaschen, um 1,60 g 5,11-Dihydro- 11-[(4-methoxyphenyl)methyl]-6H-dipyrido[3,2-b:2',3'- e][1,4]dia-zepin-6-on (50% des theoretischen Werts) als ein grauweisses Pulver mit Schmelzpunkt 209-210ºC zu erhalten.
  • d) 5,11-Dihvdro-11-[(4-methoxyphenyl)methyl]-5-methyl-6H- dipyrido[3,2-b:2',3'-e][1,4]diazepin-6-on
  • 10,0 g (0,030 Mol) 5,11-Dihydro-11-[(4-methoxyphenyl)methyl]-6H-diyprido[3,2-b:2',3'-e][1,4]diazepin-6- on wurden einem Kolben, der 2,16 g einer 50% Dispersion Natriumhydrid in Mineralöl und 100 ml Dimethylformamid enthält, zugefügt. Die resultierende Mischung wurde bei Raumtemperatur 30 Minuten gerührt und dann 30 Minuten auf 50ºC erhitzt. Nach dem Abkühlen wurden 8,51 g (0,060 Mol) Methyljodid in 10 ml Dimethylformamid tropfenweise dazugefügt und die Mischung wurde bei Raumtemperatur über Nacht gerührt. Natriumhydridüberschuss wurde durch sorgfältige Zugabe von Eis abgebaut. Wasser wurde dann zugefügt und das Produkt wurde mit Äther extrahiert, getrocknet (wasserfreies Natriumsulfat) und konzentriert, um 10,3 g (99% des theoretischen Werts) 5,11-Dihydro-11-[(4- methoxyphenyl)-methyl-5-methyl-6H-dipyrido-[3,2-b:2',3'- e][1,4]diazepin-6-on als ein hellgelbes Öl zu ergeben, das geeignet ist für die Verwendung in der nächsten Reaktion.
  • e) 5,11-dihydro-5-methyl-6H-dipyrido[3,2-b: 2',3'-e][1,4]diazepin-6-on
  • 50 ml Trifluoroessigsäure wurden 10,3 g (0,030 Mol) 5,11- Dihydro-11[(4-methoxyphenyl)methyl]-5-methyl-6H-dipyrido[3,2-b:2',3'-e][1,4]diazepin-6-on zugefügt und die Mischung wurde eine Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Die Säure wurde unter Vakuum entfernt und der Rückstand wurde eine Stunde mit 0,5% Ammoniak gerüht. Der Festkörper wurde abfiltriert und getrocknet, um 6,70 g (98% des theoretischen Werts) reines 5,11-Dihydro-5-methyl-6H- dipyrido[3,2-b:2',3'-e][1,4]diazepin-6-on mit Schmelzpunkt 230-232ºC zu ergeben.
  • f) 5,11-Dihydro-11-äthyl-5-methyl-6H-dipyrido[3,2-b:2',3'- e][1,4]diazepin-6-on
  • 2,00 g einer 50% Dispersion Natriumhydrid in Mineralöl wurden einer Lösung von 5,75 g (0,025 Mol) 5,11-Dihydro-5-methyl-6H-dipyrido-[3,2-b:2',3'-e][1,4] diazepin-6-on in 100 ml Dimethylformamid zugeführt. Als die Wasserstoffentwicklung aufhörte, wurde die Mischung 30 Minuten auf 50ºC erhitzt und dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Als nächstes wurden 7,80 g Äthyljodid (rein) tropfenweise über 15 Minuten verteilt zugefügt, und die resultierende Mischung wurde über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Der Natriumhydridüberschuss wurde durch sorgfältige Zugabe von Eis gefolgt von Wasser abgebaut. Das Produkt wurde mit Äther extrahiert, getrocknet (wasserfreies Natriumsulfat) und abgedampt, um 4,5 g (70% des theoretischen Werts) 5,11-Dihydro-11-äthyl-5- methyl-6H-dipyrido[3,2-b:2',3'-e][1,4]diazepin-6-on mit Schmelzpunkt 130-132ºC zu ergeben. BEISPIEL A Kapseln oder Tabletten Bestandteile Menge Verbindung von Beisp. 2 Stärke mikrokrist. Zellulose Natriumstärkeglycolat Magnesiumstearat Kolloidale pyrogene Kieselsäure Beispiel 2 Dicalciumphosphat Stearinsäure
  • Die Verbindungen von Beispiel 2 werden mit den vorgemischten, zuvor identifizierten Arzneimittelträgermaterialien, ausser dem Gleitmittel, zu einer Pulvermischung vermengt. Das Gleitmittel wird dann dazugemischt und die resultierende Mischung zu Tabletten gepresst oder in harte Gelatinekapseln gefüllt. BEISPIEL B Parenterale Lösungen Bestandteile Menge Verbindung von Beispiel 2 Weinsäure Benzylalkohol Injektionswasser Gewichtsprozent auf 100ml
  • Die Arzneimittelträgermaterialien werden mit Wasser gemischt und danach wird die Verbindung von Beispiel 2 zugefügt. Es wird weiter gemischt bis die Lösung klar ist. Der pH dieser Lösung wird auf 3,0 eingestellt und die Lösung wird dann in die geeigneten Glasfläschchen oder Ampullen filtriert und durch Autoklavenverfahren sterilisiert. BEISPIEL C Nasale Lösungen Bestandteile Menge Verbindung von Beispiel 2 Zitronensäure Benzalkoniumchlorid Polyvinylalkohol Wasser Gewichtsprozent auf 100ml
  • Die Arzneimittelträgermaterialien werden mit Wasser gemischt und danach wird die Verbindung von Beispiel 2 zugefügt und es wird weitergemischt bis die Lösung klar ist. Der pH dieser Lösung wird auf 4,0 eingestellt und dann wird die Lösung in die geeigneten Glasfläschchen oder Ampullen filtriert.

Claims (8)

1. 5,11-Dihydro-6H-dipyrido[3,2-b:2',3'-e][1,4]diazepin-6-on der Formel I
worin R¹ und R² gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder gerades oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen sind, oder ein pharmazeutisch annehmbares Säureadditionssalz davon.
2. 5,11-Dihydro-11-propyl-6H-dipyrido[3,2-b: 2',3'-e][1,4]diazepin-6-on oder ein pharmazeutisch annehmbares Säureadditionssalz davon, gemäss Anspruch 1.
3. 5,11-Dihydro-5-methyl-11-propyl-6H-dipyrido[3,2-b: 2',3'-e][1,4]diazepin-6-on oder ein pharmazeutisch annehmbares Säureadditionssalz davon, gemäss Anspruch 1.
4. 5,11-Diäthyl-5,11-dihydro-6H-dipyrido[3,2: b,2',3'-e][1,4]diazepin-6-on oder ein pharmazeutisch annehmbares Säureadditionssalz davon, gemäss Anspruch 1.
5. 5,11-Dihydro-11-äthyl-5-methyl-6H-dipyrido[3,2-b: 2',3'-e][1,4]diazepin-6-on oder ein pharmazeutisch annehmbares Säureadditionssalz davon, gemäss Anspruch 1.
6. Pharmazeutische Zusammensetzung, geeignet, um HIV-1 Infektionen vorzubeugen oder zu heilen, welche eine Verbindung wie in Ansprüchen 1,2,3,4, oder 5 dargelegt und einen pharmazeutisch annehmbaren Träger umfasst.
7 Verwendung einer Verbindung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Vorbeugung oder Behandlung von HIV-1 Infektionen in einem Menschen, der HIV-1 ausgesetzt wurde oder damit infiziert wurde.
8. Zubereitungsverfahren einer Verbindung wie sie in einem der Ansprüche 1 bis 5 definiert ist, welches umfasst, dass eines der folgenden Verfahren ausgeführt wird;
A. um Verbindungen in Übereinstimmung mit Formel I zuzubereiten, in welcher R² nicht Wasserstoff ist, durch Cyclisierung eines Carbonsäureamids der allgemeinen Formel II
worin R¹ die gleiche Bedeutung wie im Bezug auf Formel I dargelegt, besitzt und R2' ein geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen ist,
B. um Verbindungen in Übereinstimmung mit Formel I herzustellen, in welcher R¹ die gleiche Bedeutung, wie im Bezug auf Formel I dargelegt, besitzt und R² Wasserstoff ist, durch hydrolytische Spaltung der Arylmethylgruppe in einer Verbindung der allgemeinen Formel III
in welcher R¹ wie oben definiert ist und Ar eine Phenyl- oder 4-Methoxyphenylgruppe ist,
C. um Verbindungen in Übereinstimmung mit Formel I herzustellen, in welcher R¹ nicht Wasserstoff ist, durch Umwandlung eines 5,11-Dihydro-6H-dipyrido[3,2- b:2',3'-e][1,4]diazepin-6-ons der Formel IV
worin R² wie oben definiert ist, in eine entsprechende 5-Alkali- oder Erdalkalimetallverbindung und nachfolgender Umsetzung der Alkalimetallverbindung mit einem reaktiven Ester der Formel V
R1'X (V),
worin R¹ ein geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen ist und X ein Radikal eines reaktiven Esters, ein Halogenatom, die Gruppe OSO&sub2;OR1', die Methansulfonyloxy- oder Äthansufonyloxygruppe oder eine aromatische Sulfonyloxygruppe ist,
C'. um Verbindungen in Übereinstimmung mit Formel I zuzubereiten, in welcher R¹ nicht Wasserstoff ist, durch Reaktion einer Verbindung der Formel IV, wie oben definiert, mit einer Verbindung der Formel V, wie oben definiert, im Beisein eines Amins oder eines Alkalicarbonats oder -bicarbonats.
D. um eine Verbindung der Formel I zuzubereiten, in welcher R² eine gerade oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen ist, durch Umwandlung einer Verbindung der Formel I, in welcher R² Wasserstoff ist in die entsprechenden Metallsalze der allgemeinen Formel VIa oder wenn R¹ Wasserstoff ist - der Formel VIb
worin R¹ wie hierin zuvor definiert ist und M ein Alkalimetall darstellt, oder M die Gruppe MgHal darstellt, worin Hal ein Chlor-, Brom- oder Jodatom ist und nachfolgender Alkylierung mit einer Verbindung der allgemeinen Formel VII
R2''X (VII),
worin R2'' eine gerade oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen ist und X wie oben definiert ist
und danach Isolierung der Verbindungen der Formel I, die durch die Verfahren A, B, C, C' oder D als solches, oder als ein pharmazeutisch annehmbares Säureadditionssalz davon, erhalten wurden.
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