DE68916044T2 - Verfahren zur Chlordephenylierung von Phenylsilanen. - Google Patents

Verfahren zur Chlordephenylierung von Phenylsilanen.

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    • C07F7/02Silicon compounds
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    • C07F7/123Preparation or treatment not provided for in C07F7/14, C07F7/16 or C07F7/20 by reactions involving the formation of Si-halogen linkages

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Alkylhalogendisilanen aus phenylhaltigen Disilanen. Genauer betrifft die vorliegende Erfindung die Herstellung von Alkylhalogendisilanen mit der Formel R&sub3;-aXaSiSiR&sub3;-bXb, worin jeder Rest R unabhängig ausgewählt ist aus Alkylgruppen; X ein Halogenatom ist; a einen Wert van 0, 1, 2 oder 3 hat und b einen Wert von 1, 2 oder 3 hat.
  • Alkylhalogendisilane sind wertvoll als chemische Zwischenprodukte.
  • Methylchlordisilane sind ein Nebenprodukt bei der Herstellung von Methylchlorsilanen über die direkte Reaktion von Methylchlorid mit Silizium. Das Nebenprodukt Methylchlordisilan ist eine Mischung aller möglichen Kombinationen von methylgruppenhaltigen und chlorhaltigen Disilanen. Eine intensive Destillation wäre notwendig, um die gewünschte Disilanart zu isolieren.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von Alkylhalogendisilanen in im wesentlichen reiner Form zur Verfügung zu stellen, um die Leichtigkeit der Isolierung und Gewinnung des gewünschten Alkylhalogendisilans zu erleichtern. Eine weitere Aufgabe ist die Herstellung des gewünschten Alkylhalogendisilans in einem Verfahren, das eine minimale Verfahrenszeit erfordert. Die Reaktion von phenylhaltigen Disilanen mit wasserfreiem Chlorwasserstoff in Gegenwart einer wirksamen Menge eines Lewis-Säure-Katalysators in Abwesenheit eines Lösungsmittels, um die Phenylgruppen als Benzol zu entfernen und die entsprechenden Chloratome einzusetzen, löst diese Aufgaben.
  • Die Erfinder haben gefunden, daß Lewis-Säuren wie Metallhalogenide, z.B. Aluminiumhalogenide, Eisenhalogenide und Zinkhalogenide Katalysatoren für die Chlordephenylierungsreaktion sind, um phenylhaltige Disilane in Alkylhalogendisilane umzuwandeln. Jedoch sind Aluminiumhalogenide die bevorzugten Katalysatoren, da sie eine schnellere Reaktion liefern, die einer minimalen Verfahrenszeit entspricht. Die Erfinder nehmen an, daß die begrenzte Löslichkeit anderer Lewis-Säuren die Wirksamkeit dieser Materialien als Katalysatoren für die vorliegende Erfindung begrenzt. Z.B. erleichtert am Aluminiumchlorid die Chlordephenylierungsreaktion so, daß ein phenylhaltiges Disilan in ein Alkylhalogendisilan im wesentlichen vollständig innerhalb von Minuten und Stunden statt Tagen umgewandelt wird.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung von Alkylhalogendisilanen aus phenylhaltigen Disilanen zur Verfügung gestellt unter Bedingungen, die hier beschrieben werden. Was daher beschrieben wird, ist ein Verfahren zur Herstellung eines Alkylhalogendisilans mit der Formel R&sub3;-aXaSi- SiR&sub3;-bXb, worin jeder Rest R unabhängig ausgewählt ist aus Alkylgruppen; X ausgewählt ist aus einer Gruppe bestehend aus chlor- und Bromatomen; a einen Wert von 0, 1, 2 oder 3 hat und b einen Wert von 1, 2 oder 3 hat, wobei das Verfahren umfaßt, daß man
  • (A) ein Aluminiumhalogenid, AlX&sub3; zu einem phenylhaltigen Disilan mit der Formel R&sub3;-a(C&sub6;H&sub5;)aSiSiR&sub3;-b(C&sub6;H&sub5;)b, worin R, a, b und X wie oben definiert sind, worin das phenylhaltige Disilan einen Schmelzpunkt von weniger als etwa 50ºC hat, zugibt und das Aluminiumhalogenid in einer Konzentration von etwa ein Mol% oder mehr bezogen auf das phenylhaltige Disilan zugibt;
  • (B) das phenylhaltige Disilan und das Aluminiumhalogenid in Abwesenheit eines Lösungsmittels mit überschüssigem wasserfreiem Halogenwasserstoffgas bei einer Temperatur von weniger als etwa 50ºC in Kontakt bringt;
  • (C) die Umwandlung des phenylhaltigen Disilans in das Alkylhalogendisilan erleichtert und
  • (D) das Alkylhalogendisilan isoliert und gewinnt.
  • Die Chlordephenylierungsreaktion zur Umwandlung von phenylhaltigen Disilanen in Alkylhalogendisilane kann in der folgenden Formel dargestellt werden:
  • R&sub3;-a(C&sub6;H&sub5;)aSiSiR&sub3;-b(C&sub6;H&sub5;)b + Überschuß HX R&sub3;-aXaSiSiR&sub3;-bXb + (a + b)C&sub6;H&sub6;.
  • Die vorliegende Erfindung verwendet ein Aluminiumhalogenid als Katalysator, um die Umwandlung der phenylhaltigen Disilane in Alkylhalogendisilane zu erleichtern. Es ist bevorzugt, die Chlordephenylierungsreaktion in solcher Weise durchzuführen, daß die Umwandlung von phenylhaltigen Disilanen in Alkylhalogendisilane im wesentlichen vollständig ist. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck "im wesentlichen vollständige Umwandlung" eine mehr als 90%ige Umwandlung des phenylhaltigen Disilans in das gewünschte Alkylhalogendisilan. Die Reaktion wird in flüssiger Phase ohne Gegenwart eines Lösungsmittels durchgeführt. Wie unten genauer angegeben, ist eine maximale Temperatur von 50ºC bevorzugt. Daher müssen die Reagenzien phenylhaltiges Disilan und gewünschtes Alkylhalogendisilan Schmelzpunkte von weniger als 50ºC haben.
  • Das Alkylhalogendisilan, das gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt wird, ist ein Material, das einen Schmelzpunkt unterhalb etwa 50ºC hat. Die Alkylgruppe oder die Alkylgruppen des Alkylhalogendisilans können irgendwelche Alkylgruppen sein mit 1 bis zu 10 Kohlenstoffatomen, vorausgesetzt, daß das Alkylhalogendisilan einen Schmelzpunkt unter etwa 50ºC hat. Es ist bevorzugt, daß die Alkylgruppe oder die Alkylgruppen 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweisen. Das Alkylhalogendisilan kann z.B. 1,1-Dichlor-1,2,2,2-tetramethyldisilan, 1,1-Dichlor-1,2,2,2-tetraethylsilan, 1,1-Dichlor-1,2,2,2-tetrabutyldisilan, 1,1-Dibrom- 1,2,2,2-tetramethyldisilan, 1,2-Dichlor-1,1,2,2-tetramethyldisilan, 1,2-Dichlor-1,2-diethyl-1,2-di(n-propyl)disilan oder 1- Chlor-1,1,2,2,2-pentamethyldisilan sein.
  • Das phenylhaltige Disilan, das mit wasserfreiem Chlorwasserstoff (HCl) chlordephenyliert wird unter Bildung des gewünschten Alkylhalogendisilans muß auch einen Schmelzpunkt von weniger als etwa 50ºC haben und kann z.B. 1,1-Diphenyl-1,2,2,2-tetramethyldisilan, 1,1-Diphenyl-1,2,2,2-tetraethylsilan, 1,1-Diphenyl- 1,2,2,2-tetrabutyldisilan, 1,2-Diphenyl-1,1,2,2-tetramethyldisilan, 1,2-Diphenyl-1,2-diethyl-1,2-di(npropyl)disilan oder 1-Phenyl-1,1,2,2,2-pentamethyldisilan sein.
  • Der Halogenwasserstoff kann z.B. Chlorwasserstoff oder Bromwasserstoff sein. Chlorwasserstoff ist der bevorzugte Halogenwasserstoff. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck "überschüssiges wasserfreies Halogenwasserstoffgas" einen Überschuß gegenüber der stöchiometrischen Menge an Halogenwasserstoff, um die Chlordephenylierungsreaktion zu bewirken.
  • Das Aluminiumhalogenid kann z.B. Aluminiumchlorid oder Aluminiumbromid sein. Das Aluminiumhalogenid sollte dem Halogenwasserstoff entsprechen, der angewendet wird, um das gewünschte Alkylhalogendisilan herzustellen. Aluminiumchlorid ist das bevorzugte Aluminiumhalogenid. Das Aluminiumhalogenid kann in Form eines Pulvers, von Körnchen oder anderen Formen verwendet werden, die leicht gelöst werden können, um eine schnelle Reaktivität mit den Reaktanden phenylhaltiges Disilan und Halogenwasserstoff sicherzustellen.
  • Um die Chlordephenylierung eines phenylhaltigen Disilans zu bewirken, sollte das Aluminiumhalogenid zu der Reaktionsmischung in einer Konzentration von etwa 1 Mol% oder mehr bezogen auf das Ausgangsmaterial phenylhaltiges Disilan zugegeben werden. Bevorzugter sollte das Aluminiumhalogenid in einer Konzentration im Bereich von etwa 1 bis 10 Mol% bezogen auf das Ausgangsmaterial phenylhaltiges Disilan zugegeben werden. Diese Aluminiumhalogenidmenge ist ausreichend unter den Bedingungen der vorliegenden Erfindung, um die Chlordephenylierungsreaktion in weniger als etwa 8 Stunden zu bewirken. Aluminiumhalogenidkonzentrationen von mehr als 10 Mol% können verwendet werden; jedoch kann eine erhöhte Spaltung von organischen Gruppen und eine Umlagerung von Substituentengruppen, die an Siliziumatome gebunden sind, auftreten.
  • Die vorliegende Erfindung wird vorzugsweise in Abwesenheit eines Lösungsmittels durchgeführt. Es wurde gefunden, daß Lösungsmittel eine hemmende Wirkung auf die im wesentlichen vollständige Umwandlung von phenylhaltigen Disilanen in die gewünschten Alkylhalogendisilane haben. Jedoch wird angenommen, daß geringe Mengen an Lösungsmittel, die zufällig während des Verfahrens hineingeraten, für die vorliegende Erfindung nicht schädlich sind.
  • Das phenylhaltige Disilan wird mit überschüssigem Halogenwasserstoffgas in Gegenwart eines Aluminiumhalogenids als Katalysator bei einer Temperatur von weniger als etwa 50ºC in Kontakt gebracht. Temperaturen von mehr als etwa 50ºC können zu einer Abspaltung von organischen Gruppen und zu einer Umlagerung von Substituentengruppen, die an Siliziumatome gebunden sind, führen.
  • Um die Reaktion des phenylhaltigen Disilans mit Halogenwasserstoff zu erleichtern, sollte die Reaktionsmischung in flüssiger Phase gehalten werden. Bezogen auf die Temperaturbegrenzung von max. etwa 50ºC, sollten sowohl das phenylhaltige Disilan als auch das gewünschte Alkylhalogensilan einen Schmelzpunkt von weniger als etwa 50ºC haben. Bevorzugter sollte der Schmelzpunkt der Reaktionsmischung geringer als etwa 40ºC sein.
  • Die Chlordephenylierung eines phenylhaltigen Disilans kann in üblicher Weise durch in Kontaktbringen von Gasen, Flüssigkeiten und Feststoffen durchgeführt werden. Diese Mittel können solche Verfahrensvorrichtungen sein, wie ein gerührter Reaktor, der bei atmosphärischern Druck betrieben wird, wobei ein Überschuß von Halogenwasserstoffgas durch eine Mischung des phenylhaltigen Disilans und des Aluminiumhalogenids als Katalysator geleitet wird. Das überschüssige Halogenwasserstoffgas wird entlüftet. Eine Modifikation dieser vorherigen Anordnung ist ein Verfahren, bei dem der Druck des Kontaktierungsgefäßes auf einem Druck oberhalb atmosphärischem Druck gehalten wird, wobei das Entlüften von überschüssigem Halogenwasserstoffgas so kontrolliert wird, daß der gewünschte Druck aufrechterhalten wird. Weiterhin kann die Verfahrensanordnung so sein, daß überschüssiger Halogenwasserstoff als verflüssigtes Gas zugegeben wird und der Behälter ein geschlossenes System ist, das bei dem autogenen Druck des Halogenwasserstoffs betrieben wird. Das Kontaktierungsgefäß sollte mit einer Einrichtung zum Kuhlen versehen sein, um die durch die exotherme Reaktion erzeugte Wärme zu entfernen, um die gewünschte Temperatur von weniger als etwa 50ºC aufrechtzuerhalten.
  • Das Gefäß, in dem das phenylhaltige Disilan und der Halogenwasserstoff in Kontakt gebracht werden, kann bei einem Druck von mehr als etwa atmosphärischem Druck betrieben werden. Ein Vorteil des Betriebes unter Druck ist die erhöhte Löslichkeit des Halogenwasserstoffs in der Disilanmischung.
  • Die Isolierung und Gewinnung des gewünschten Alkylhalogendisilans kann mit bekannten Mitteln wie einer Destillation bewirkt werden. Bei der Destillation können die gewünschten Alkylhalogendisilane mit einer Ausbeute von mehr als etwa 85% und einer Reinheit von mehr als etwa 95% isoliert werden. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung bedeutet "Ausbeute" den Prozentanteil der Gewinnung der theoretischen Menge der gewünschten Alkylhalogendisilane, der möglich ist bezogen auf die Menge des phenylhaltigen Disilans als Ausgangsmaterial.
  • Damit der Fachmann die vorliegende Erfindung besser verstehen kann, werden die folgenden Beispiele angegeben. Diese Beispiele sind nur erläuternd und sollen nicht die Ansprüche der vorliegenden Erfindung beschränken.
  • Beispiel 1 (Nicht erfindungsgemäß)
  • Es wurde ein Durchlauf gemacht, um 1,1-Diphenyl-1,2,2,2- tetramethyldisilan (DPTMDS) mit wasserfreiem Chlorwasserstoff (HCl) umzusetzen unter Bildung von 1,1-Dichlor-1,2,2,2-tetramethyldisilan (DCTMDS) ohne einen Katalysator.
  • DPTMDS wurde hergestellt mit einer Technik ähnlich der von Gilman et al. in Chemistry and Industry, 8. November 1958, Seiten 1479-1480 offenbarten. Bei dieser Technik wurde Diphenylmethylchlorsilan zu einer Mischung von Lithiummetall und Tetrahydrofuran zugegeben. Das entstehende Lithiumaddukt wurde mit überschüssigem Trimethylchlorsilan umgesetzt. Die Produktmischung wurde von den entstehenden Feststoffen abfiltriert. DPTMDS wurde durch Vakuumdestillation mit einer Reinheit von etwa 97% gewonnen.
  • Trockenes HCl-Gas wurde durch DPTMDS in einem Glaskolben über einen Zeitraum von etwa 24 Stunden bei Umgebungstemperatur durchgeblasen. Das überschüssige HCl wurde durch einen wassergekühlten Kühler entlüftet. Der Inhalt des Kolbens wurde gesammelt und mit Gaschromatographie (GC) analysiert. Die Identifizierung der einzelnen Verbindungen wurde vorher mit kernmagnetischer Resonanz-(NMR)- und Massenspektroskopie bewirkt. Die Analysen zeigten keinen nachweisbaren Gehalt an DCTMDS.
  • Die Ergebnisse zeigen, daß unter den obigen Bedingungen die Reaktion von DPTMDS mit überschüssigem HCl nicht ohne einen wirksamen Katalysator vor sich geht.
  • Beispiel 2 (nicht erfindungsgemäß)
  • DPTMDS (0,05 Mol) wurde in einen geschlossen Zylinder aus rostfreiem Stahl mit 300 ml Fassungsvermögen, der mit einem Nadelventil ausgestattet war, gebracht. Der Zylinder wurde mit einer Vakuumquelle verbunden und entgast. Der Zylinder wurde dann in flüssigem Stickstoff gekühlt und evakuiert. Trockenes HCl (0,23 Mol) wurde in dem Zylinder kondensiert. Der Zylinder wurde geschlossen und der Inhalt des Zylinders wurde 5 Tage auf Raumtemperatur gehalten. Am Ende dieses Zeitraumes wurden überschussiges HCl und das Nebenprodukt Benzol bei Raumtemperatur und vermindertem Druck entfernt. Das flüssige Produkt wurde mit GC analysiert. Die Analysen zeigten, daß das Produkt zu 90% DCTMDS war.
  • Das obige Experiment wurde zweimal wiederholt unter Verwendung der gleichen Vorrichtung und Verfahren wie oben. Zwei verschiedene geschlossene Zylinder wurden verwendet. In einem Fall wurde DPTMDS nur zu 50% in DCTMDS nach 5 Tagen umgewandelt. Das Produkt dieser Reaktion war wasserhell. Im zweiten Fall wurde DPTMDS vollständig innerhalb von 2 Tagen in DCTMDS umgewandelt. Das Produkt der zweiten Reaktion hatte eine gelbe Farbe, wobei die gelbe Farbe ein Hinweis auf eine mögliche lösliche Eisenverbindung ist.
  • Die obigen Ergebnisse deuten darauf hin, daß der Zylinder aus rostfreiem Stahl, seine Oberfläche oder andere Verunreinigungen die Reaktion von DPTMDS mit überschüssigem HCl katalysieren. Jedoch tritt eine vollständige Umwandlung von DPTMDS in DCTMDS nur nach längerer Kontaktzeit auf.
  • Beispiel 3
  • Unter Verwendung einer Vorrichtung und von Verfahren, die ähnlich denen in Beispiel 1 verwendeten waren, wurden 109,2 g (0,40 Mol) DPTMDS und 1,05 g (7,88 x 10&supmin;³ Mol) Aluminiumchlorid in einen Glaskolben gebracht. Trockenes HCl-Gas wurde durch die Mischung durchgeblasen und der Überschuß wurde durch einen offenen Kühler entlüftet. Eine deutliche Exotherme wurde festgestellt. Nach 4,5 Stunden einer konstanten HCl-Zuführung wurde die Mischung überprüft. Die GC-Analyse zeigte, daß das DPTMDS vollständig in DCTMDS umgewandelt war. Die ganze Mischung wurde bei Umgebungsdruck destilliert, was 74,9 g eines Produktes, das bei 147 - 148ºC siedete, lieferte. Mit GC-Analyse wurde bestimmt, daß das Produkt im wesentlichen zu 100% das gewünschte DCTMDS war. Daher war die Umwandlung von DPTMDS in DCTMDS im wesentlichen 100% und die Produktgewinnung oder -ausbeute über die Destillation war 89,5%.
  • Die obigen Ergebnisse zeigen, daß Aluminiumchlorid ein wirksamer Katalysator bei niedrigen Konzentrationen für die Reaktion von DPTMDS mit überschüssigem HCl unter Bildung von DCTMDS ist.
  • Beispiel 4
  • Unter Verwendung einer ähnlichen Vorrichtung, in kleinerer Größe, und von Verfahren ähnlich denen, die in Beispiel 3 verwendet wurden, wurden 4 Durchläufe gemacht, wobei DPTMDS mit verschiedenen Gehalten von Aluminiumchlorid in Kontakt gebracht wurde. Diese 4 Durchläufe werden als Proben AA, BB, CC bzw. DD bezeichnet. Das Fortschreiten von jedem Durchlauf wurde durch Probennahme und GC-Analyse überwacht, wobei die Zeit, die notwendig war, um eine vollständige Umwandlung von DPTMDS in DCTMDS zu erreichen, notiert wurde. Tabelle 1 ist eine Zusammenfassung dieser Durchläufe. In Tabelle 1 ist die Konzentration des Aluminiumchlorids bezogen auf DPTMDS, ausgedruckt in Mol%, angegeben mit "% AlCl&sub3;"; die für die vollständige Umwandlung von DPTNDS in DCTMDS erforderliche Zeit, ausgedrückt in Minuten, ist angegeben als "Zeit". Tabelle 1 Probe % AlCl Zeit
  • Es ist anzumerken, daß für die Probe DD nach 22 Stunden die Analyse für die entnommene Probe ungefähr 22% DCTMDS und 78% 1-Chlor-1-phenyl-1,2,2,2-tetramethyldisilan ergab.
  • Die obigen Ergebnisse zeigen weiterhin, daß Aluminiumchlorid mit einem geeigneten Gehalt ein wirksamer Katalysator für die Reaktion von DPTMDS mit überschüssigem HCl unter Bildung von DCTMDS ist. Außerdem wird gezeigt, daß eine vollständige Umwandlung innerhalb von Minuten oder Stunden bewirkt werden kann.
  • Beispiel 5 (nicht erfindungsgemäß)
  • Unter Verwendung einer ähnlichen Vorrichtung und eines ähnlichen Verfahrens wie in Beispiel 3 wurde ein Durchlauf durchgeführt, um die Wirkung eines Lösungsmittels auf die Reaktion der vorliegenden Erfindung zu bestimmen.
  • DPTMDS, Aluminiumchlorid und Chloroform wurden in einen Kolben gegeben, das Aluminiumchlorid wurde in einer Konzentration von etwa 5 Mol% bezogen auf DPTMDS zugegeben. Chloroform wurde in einem Volumenverhältnis bezogen auf DPTMDS von 2:1 zugegeben.
  • Nachdem 2 Stunden lang überschüssiges wasserfreies HCl durch die Mischung geblasen worden war, wurde die Mischung in dem Kolben geprüft. Die Analyse zeigte, daß die Disilanmischung aus ungefähr 20% DCTMDS bestand.
  • Das obige Ergebnis zeigt eine offensichtliche hemmende Wirkung des Lösungsmittels auf die durch Aluminiumchlorid katalysierte Reaktion von DPTMDS mit HCl.
  • Beispiel 6 (Nicht erfindungsgemäß)
  • Unter Verwendung der in Beispiel 5 verwendeten Vorrichtung und des dort verwendeten Verfahrens wurde Eisenchlorid als Katalysator für die Chlordephenylierung untersucht.
  • FeCl&sub3; 6H&sub2;O wurde zu DPTMDS in einer Konzentration von etwa 2 Mol% zugegeben. Nach etwa 6 Stunden, in denen überschüssiges HCl durch die DPTMDS-Mischung geblasen wurde, hörte eine weitere Reaktion auf. Ein unlöslicher Niederschlag hatte sich gebildet.
  • Die DPTMDS-Mischung wurde analysiert. Es wurde gefunden, daß DPTMDS zu nur 50% zu DCTMDS umgewandelt war. Weitere 2 Mol% FeCl&sub3; 6H&sub2;O wurden zu der Mischung zugegeben und die Zuführung von überschüssigem HCl wurde wieder aufgenommen. Nach etwa 24 Stunden Reaktion war DPTMDS vollständig in DCTMDS umgewandelt.
  • Die obigen Ergebnisse zeigen, daß Eisenchlorid die Reaktion von DPTMDS mit überschüssigem HCl katalysiert. Jedoch erfordert die vollständige Umwandlung mindestens einen Tag.

Claims (2)

1. Verfahren zur Herstellung eines Alkylhalogendisilans mit der Formel R&sub3;-aXaSiSiR&sub3;-bXb, worin jeder Rest R unabhängig ausgewählt ist aus Alkylgruppen; X ausgewählt ist aus einer Gruppe bestehend aus Chlor- und Bromatomen; a einen Wert von 0, 1, 2 oder 3 hat und - einen Wert von 1, 2 oder 3 hat, wobei das Verfahren umfaßt, daß man
(A) ein Aluminiumhalogenid, AlX&sub3;, zu einem phenylhaltigen Disilan mit der Formel R&sub3;-a(C&sub6;H&sub5;)aSiSiR&sub3;-b(C&sub6;H&sub5;)b, worin R, a, b und x wie oben definiert sind, worin das phenylhaltige Disilan einen Schmelzpunkt von weniger als 50ºC hat, zugibt und das Aluminiumhalogenid in einer Konzentration von 1 Mol% oder mehr bezogen auf das phenylhaltige Disilan zugibt;
(B) das phenylhaltige Disilan und das Aluminiumhalogenid in Abwesenheit eines Lösungsmittels mit überschüssigem wasserfreiem Halogenwasserstoffgas bei einer Temperatur von weniger als 50ºC in Kontakt bringt;
(C) die Umwandlung des phenylhaltigen Disilans in das Alkylhalogendisilan erleichtert und
(D) das Alkylhalogendisilan isoliert und gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, worin das Alkylhalogendisilan 1,1-Dichlor-1,2,2,2-tetramethyldisilan ist; das phenylhaltige Disilan 1,1-Diphenyl-1,2,2,2-tetramethyldisilan ist; das Aluminiumchlorid in einer Konzentration im Bereich von 1 - 10 Mol% bezogen auf das 1,1-Diphenyl-1,2,2,2-tetramethyldisilan zugegeben wird; das 1,1-Diphenyl-1,2,2,2-tetramethyldisilan, der überschüssige wasserfreie Chlorwasserstoff und das Aluminiumchlorid weniger als 8 Stunden in Kontakt gebracht werden, die Umwandlung des 1,1-Diphenyl-1,2,2,2-tetramethyldisilans zu 1,1-Dichlor-1,2,2,2- tetramethyldisilan im wesentlichen vollständig ist und das 1,1- Dichlor-1,2,2,2-tetramethyldisilan durch Destillation in einer Ausbeute von mehr als 85% und mit einer Reinheit von mehr als 95 Gew.-% isoliert und gewonnen wird.
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