DE68914358T2 - Verwendung von Ampelomyces quisqualis und eine Reinkultur davon. - Google Patents

Verwendung von Ampelomyces quisqualis und eine Reinkultur davon.

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Description

    Bereich der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung liegt im Bereich der biologischen Kontrolle von Schädlingen und betrifft spezifischer die biologische Kontrolle von Mehltau (powdery mildew; PMD) durch einen Hyperparasiten des PMD-verursachenden Mikroorganismus.
  • Hintergrund der Erfindung und Stand der Technik
  • In den letzten Jahren entstand ein wachsendes Interesses hinsichtlich einer biologischen Kontrolle von landwirtschaftlichen Schädlingen, d.h. unter Verwendung von Mikroorganismen, die gegenüber den Schädlingen antagonistisch wirken, mit Blick auf die gefährlichen Umweltbelastungen konventioneller, chemischer Schädlingsbekämpfungsmittel. Eine solche Kontrolle besitzt den Vorteil, zielspezifisch zu sein und die Umwelt nicht zu belasten.
  • PMD ist eine Pflanzenkrankheit, die weltweit vorkommt und durch verschiedene Pilzarten, die viele Baumsorten, Blütenpflanzen, Gemüsesorten, Obstpflanzen und verschiedene Feldgetreidesorten, nachstehend alle gemeinsam als "Nutzpflanzen" bezeichnet, infizieren können. Eine PMD-Infektion ist erkennbar durch einen oberflächlichen, weißen oder hellgrauen, pulverigen oder filzigen Bewuchs auf der Oberfläche von Blättern, Knospen, jungen Schößlingen, Blütenständen, Früchten und sogar Blüten. In vielen Fällen ist das Ergebnis einer PMD-Infektion bei Nutzpflanzen eine Verminderung des Ertrags und der Erntequalität.
  • Bis heute sind keine Mirkroorganismen gefunden worden, die die Fähigkeit besitzen, PMD zu bekämpfen. Es gab eine Andeutung im Stand der Technik (Wolf-Dieter Philipp und Gerd Cruger, Journal of Plant Diseases and Protection 86 (3/4), 129-142 (1979)), einen Hyperparasiten der PMD-verursachenden Mikroorganismen zu verwenden; jedoch fand man, daß alle Hyperparasiten, die vor der vorliegenden Erfindung isoliert worden sind, eine ungenügende Wirksamkeit hinsichtlich der Kontrolle von PMD bei Nutzpflanzen im Freiland oder in einem Gewächshaus besaßen.
  • Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Reinkultur eines Hyperparasiten des PMD-verursachenden Mikroorganismus bereitzustellen, welcher zum Kontrollieren von PMD verwendet werden kann.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Erfindungsgemäß ist ein neuer zu der Pilzart Ampelomyces quisqualis gehörender Pilzstamm isoliert und AQ10 genannt worden. Es wurde gefunden, daß AQ10 ein Hyperparasit des PMD-verursachenden Pilzes ist. Es wurde weiterhin erfindungsgemäß gefunden, daß die Conidien von AQ10 wirksame Anti-PMD-Agenzien sind, die effektiv zum Bekämpfen von PMD bei Nutzpflanzen verwendet werden können, wodurch ein langgehegtes Bedürfnis zum ersten Mal befriedigt ist.
  • Folglich wird erfindungsgemäß eine Reinkultur des Stammes AQ10 bereitgestellt, welcher am 10. Oktober 1988 bei der Kulturensammlung des Instituts Pasteur (Collection Nationale de Cultures de Microorganismes - CNCM) hinterlegt und mit der Bezeichnung I-807 registriert wurde.
  • Eine Reinkultur von AQ10 kann einer kontrollierten mutagenen Behandlung, wie z.B. durch verschiedene radioaktive Substanzen, chemische Mutagene oder durch Bestrahlung mit γ- oder Röntgen-Strahlen ausgesetzt werden, um eine Mutante des AQ10-Stammes zu erhalten, dessen Conidie ebenso ein Antagonist des PMD-verusachenden Pilzes ist und die einige verbesserte Eigenschaften, wie z.B. eine höhere Wirksamkeit, verbesserte Reproduktionsrate, eine bessere Lagerbeständigkeit und ähnliches haben kann.
  • Conidien sind asexuelle, reproduktive Sporen von Pilzmikroorganismen. Die Conidien von AQ10 werden auf einfache Weise in einer im wesentlichen reinen Form von der AQ10-Reinkultur erhalten.
  • Folglich stellt die vorliegende Erfindung auch eine im wesentlichen reine, wäßrige Suspension von AQ10-Conidien bereit.
  • Weiterhin stellt die vorliegende Erfindung eine wäßrige Anti-PMD-Zusammensetzung bereit, welche eine wirksame Menge an Conidien von AQ10 oder einer Mutante davon und, falls gewünscht, phytologisch annehmbare Zusatzmittel, die mit diesen Conidien verträglich sind, umfaßt.
  • Weiterhin stellt die Erfindung noch ein Verfahren zum Kontrollieren von PMD bei Nutzpflanzen bereit, welches das Anwenden einer wirksamen Menge an Conidien von AQ10 oder einer Mutante davon auf die Pflanzen umfaßt. Eine solche Behandlung, die periodisch wiederholt werden kann, ist wirksam zum Vernichten des PMD-verursachenden Mikroorganismus, zum Hemmen seiner Proliferation, wie auch zum Verhindern eines zukünftigen PMD-Befalls.
  • Die erfindungsgemäße Kontrolle von PMD kann im Freiland oder in einem Gewächshaus ausgeführt werden. Für eine prophylaktische Anwendung sollten die Conidien auf eine Weise formuliert werden, daß ihre Lebensfähigkeit bis zum Ausbruch eines PMD-Befalls gesichert ist, wonach sie sofort beginnen, ihre hyperparasitäre Aktivität auszuüben.
  • Genaue Beschreibung der Erfindung I. Konservierung und Lagerung der Kulturen
  • Die Reinkulturen von AQ10 können für einige Zeit in Medien konserviert werden, die für Pilzwachstum und -vermehrung geeignet sind. Ein Beispiel eines solches Mediums ist ein Agar-Substrat, welches Weizenkleie-Extrakte umfaßt.
  • Aufgrund des Verbrauchs von Nährstoffen durch AQ10 und die Sezernierung von Abfallprodukten sollte ein Probe der Kultur, welche Zellen von AQ10 oder davon produzierten Conidien umfaßt, regelmäßig, z.B. einmal alle 3-4 Wochen, in ein neues, frisches Medium transferiert werden. Wenn die Kultur auf einem Agar-Substrat wachsen gelassen wird, können die Conidien, die durch den Mikroorganismus produziert werden, geerntet und danach auf ein neues Agar-Substrat ausgesät werden. Das Ernten der Conidien wird geeigneterweise durch das Zufügen von destilliertem Wasser auf das Agar-Substrat durchgeführt und aufgrund eines hypertonischen Drucks werden die reifen Conidien in die Flüssigkeit des Überstands gesondert, aus dem sie auf einfache Weise gesammelt werden können.
  • Jedoch kann die periodische Überführung der Conidien in neue Medien einen mutagenen Streß verursachen und folglich kann sich eine genetische Drift der Kultur ergeben. Daher ist eine solche Konservierung der Kultur hauptsächlich für kurze Zeiträume geeignet.
  • Für Lagerzeiträume bis zu ungefähr 6 Monaten werden AQ10- Zellen auf einem festen Nährboden, wie z.B. BEA (Kleieextraktagar; bran extract agar) bei 4ºC gehalten.
  • Eine Suspension von AQ10-Conidien in einer wäßrigen, ungefähr 10&sup7; Conidien/ml umfassenden Lösung, welche durch Fermentation (siehe unten) erhalten wird, kann für längere Zeiträume, d.h. bis zu ungefähr 12 Monaten, gelagert werden. Die Conidien sezernieren wahrscheinlich antibiotische Verbindungen, die das Wachstum anderer Mikroorganismen hemmen; damit eine Hemmung wirksam ist, wird eine Conidienkonzentration in der angegebenen Größenordnung benötigt.
  • Eine langandauernde Lagerung kann auch durch Gefriertrocknen der Conidien erreicht werden. Solche gefriergetrockneten Conidien behalten ihre Lebensfähigkeit über ausgedehnte Lagerzeiträume bei.
  • II. Fermentation
  • Eine Fermentation wird benötigt, um große Mengen an AQ10 für die Herstellung von Anti-PMD-Zusammensetzungen zu erhalten. Eine Fermentation kann entweder in Flüssigmedien, wie z.B. Kartoffelmedium (welches der lösliche Extrakt gekochter Kartoffeln ist), Maisquellwasser (Cornsteepliquor; welches ein Sirup ist, der nach dem Kochen von Maissamen in der Stärkeindustrie zurückbleibt), Baumwollmehlextrakt (die extrahierten Bestandteile von Baumwollsamenmehl nach Kochen), Molke, Weizenkleie oder einer Kombination davon ausgeführt werden oder in einem halbfesten Medium, d.h. einem feuchten, teilweise festen Substrat, wie z.B. pulverisierte Träger, wie Vermikulit und Torfmoos oder innerhalb feuchter, granulierter Nährböden, wie solche aus Sorghum, Weizen oder Gerstenkörnern.
  • Eine Flüssigfermentation wird durch Beimpfen einer Probe von AQ10 in ein Kulturmedium und aerobes Inkubieren des Mediums für eine ausreichende Zeitdauer durchgeführt. Es wurde gefunden, daß die optimale Temperatur für die Fermentation ungefähr 25ºC und der optimale pH ungefähr 6,5 bis ungefähr 8,0 beträgt. Die Fermentation wird vorzugsweise unter Schütteln z.B. in Schüttelflaschen durchgeführt.
  • Unter solchen optimalen Bedingungen ist es möglich, innerhalb von 7 bis 9 Tagen einen Ertrag von ungefähr 1,5-2,0 x 10&sup7; Conidien/ml zu erhalten.
  • Ein geeignetes Medium zum Durchführen der Fermentation ist Kartoffelmedium. In diesem Medium ist der Ertrag an Conidien nach 7 bis 9 Tagen Inkubation ungefähr zehnfach höher als derjenige der anderen, vorstehend aufgeführten Medien. Jedoch wurde gefunden, daß ein ähnlicher Ertrag an Conidien erreicht wird, wenn ein mit Maisquellwasser ergänztes Molkemedium verwendet wird, wobei das Volumenverhältnis von Molke zu Maisquellwasser ungefähr 2:1 beträgt. Dagegen wurde erfindungsgemäß gefunden, daß AQ10 unter gewissen Bedingungen besser in der Dunkelheit wächst und sich vermehrt. Daher wird manchmal erfindungsgemäß die Fermentation von AQ10 vorzugsweise in der Dunkelheit durchgeführt.
  • Halbfeste Fermentationen können an einer Anzahl von Trägern, wie vorstehend angegeben, durchgeführt werden. Die Endanzahl an Conidien, die nach einer solchen Fermentation geerntet werden können, ist höher als diejenige, die durch Flüssigfermentation erreicht wird, obwohl die Fermentationszeit, die vom Trägertyp abhängt, gewöhnlich länger ist.
  • III. Formulierung der Anti-PMD-Zusammensetzungen
  • AQ10-Conidien werden gewöhnlich durch Sprühen einer wäßrigen, 10&sup6; Conidien/ml enthaltenden Zusammensetzung auf die Nutzpflanzen aufgebracht.
  • Für eine wirksame Behandlung sollte eine wäßrige Zusammensetzung von AQ10-Conidien auf eine Weise versprüht werden, daß die gesamte Oberfläche der Blätter und der anderen Pflanzenorgane, wie Blütenstände, Früchte oder Blüten, die mit PMD infiziert sind, bedecken. Wenn Wasser auf eine wachsartige Oberfläche wie Blätter gesprüht wird, ist das Befeuchten unvollständig, da sich Tropfen bilden. Folglich enthalten die wäßrigen, erfindungsgemäßen Anti-PMD-Zusammensetzungen vorzugsweise Zusätze wie oberflächenaktive Mittel oder Befeuchtungsmittel, wie z.B. sogenannte Ausdünner, die typischerweise in einer Menge von ungefähr 0,2% Gew/Gew zugefügt werden.
  • Da der erfindungsgemäße Anti-PMD AQ10-Mikroorganismus ein Hyperparasit der PMD-verursachenden Mikroorganismen ist, müssen keine Nährstoffe in die Zusammensetzungen eingebracht werden. Jedoch kann es manchmal wünschenswert sein, solche Nährstoffe und auch Schutzmittel zuzufügen, um die Conidien lebensfähig zu erhalten, wenn z.B. die Zusammensetzungen für eine prophylaktische Behandlung verwendet werden, für die es notwendig ist, daß die Mikroorganismen für lange Zeiträume lebensfähig sein werden.
  • Beschreibung einiger spezifischer Ausführungsformen
  • In der folgenden Beschreibung werden einige spezifische Ausführungsformen beschrieben werden, wobei verständlich ist, daß die Erfindung nicht darauf beschränkt ist und daß verschiedene Modifikationen innerhalb des Schutzumfangs der Ansprüche möglich sind.
  • Beispiel 1: Kultur von AQ10
  • AQ10 wurde auf Platten, die BEA-Substrat enthielten, inkubiert.
  • Für die Herstellung von BEA wurden 100 g Weizenkleie in 1 l destilliertem Wasser gelöst, und die Lösung wurde danach in einem Autoklaven für 20 min sterilisiert, um die Weizenkleie zu extrahieren und danach durch Gazefilter (20 um-Poren) filtriert. Nach dem Autoklavieren und nachfolgendem Filtrieren wurde Wasser auf 1 l ergänzt, und 20 g Malzextrakt, 2 g DL-Asparagin und 20 g Agar wurden in die Lösung gemischt, die danach autoklaviert und in Agarplatten gegossen und gekühlt wurde.
  • Nach drei Wochen Inkubation wurden 10 ml destilliertes Wasser zu jeder Platte zugefügt und aufgrund des hypertonischen Druckes wurden die reifen Conidien in den Überstand abgesondert, woraus sie gesammelt wurden und wobei der Ertrag 10&sup7; bis 10&sup8; Conidien/ml war.
  • Die geernteten Conidien wurden danach entweder nochmals auf frischen BEA-Platten ausplattiert, gefriergetrocknet und bei 4ºC gelagert oder für eine Fermentation verwendet.
  • Beispiel 2: Lagerung von AQ10 (a) Lagerung von Einzelschichten von AQ10:
  • AQ10-Conidien wurden auf eine BEA-Platte ausgesät, die wie in Beispiel 1 hergestellt wurde, und für 14 Tage inkubiert bis eine Einzelschicht an AQ10 erhalten wurde. Die Agarplatte wurde danach bei 4ºC gelagert, ohne einen Verlust der Zellebensfähigkeit für wenigstens 6 Monate.
  • (b) Lagerung von Conidiensuspensionen:
  • Das Aussäen von AQ10 auf BEA-Platten und das Ernten der Conidien wurde gemäß Beispiel 1 durchgeführt. Die 10&sup7; bis 10&sup8; Conidien/ml enthaltende Conidiensuspension wurde danach bei 4ºC für bis zu 12 Monate gelagert, ohne offensichtlichen Verlust derer Lebensfähigkeit.
  • Während dieser Zeitdauer wurde keine Kontamination durch andere Pilze oder Bakterien beobachtet, wahrscheinlich aufgrund einer Sezernierung von antibiotischen Substanzen, die in der Conidienpräparation vorhanden sind.
  • (c) Gefriertrocknen von Conidien:
  • Eine Suspension von 10&sup6; Conidien/ml wurde bei 12.000 g für 10 min zentrifugiert, wonach das resultierende Pellet mit 10% entrahmter Milch resuspendiert wurde. Danach wurde die Suspension in Trockeneis/Aceton gefroren, lyophilisiert und danach bei -4ºC gelagert. Die Wiederbefeuchtung wurde durch Zufügen von sterilem Wasser zu den lyophilisierten Conidien erreicht.
  • Nach drei Monaten gab es im wesentlichen keine Zeichen eines Verlustes der Lebensfähigkeit, wenn die Suspension auf BEA-Platten ausplattiert wurde.
  • Beispiel 3: Fermentation (a) Flüssigfermentation in verschiedenen Wachstumsmedien.
  • Eine Probe von 100 ml Conidien, enthaltend ungefähr 10&sup6; Conidien/ml, wurde in Kulturflaschen, enthaltend jeweils 1 l eines Fermentationsmediums mit einem pH zwischen 6,5-8,0, geimpft. Jede der Kulturflaschen enthielt ein unterschiedliches Medium. Die Inkubationstemperatur lag bei ungefähr 25ºC. Während der Inkubation wurden die Kulturflaschen geschüttelt, und nach 9 Tagen wurde der Ertrag an Conidien bestimmt. Die Ergebnisse werden in der folgenden Tabelle 1 angegeben: Tabelle 1: AQ10 Kulturmedium Ertrag an Conidien (x 10&sup6; /ml) Durchschnitt* Maximal a) 10% Weizenkleie b) 20% Kartoffelextrakt c) 20% Molke d) 20% Molke + 7,5 g Baumwollmehlextrakt e) 10% Molke + 6 ml Maisquellwasser (Cornsteepliquor; CSL) f) 20% Molke + 14 ml CSL g) 20% Molke + 12 ml CSL * vier Wiederholungen
  • Es kann aus den vorstehenden Ergebnissen gesehen werden, daß der höchste Ertrag mit einem Medium einer einzigen Nährstoffquelle in einem 20%-igen Kartoffelextrakt erhalten wird. Jedoch ergab eine Kombination von 20% Molke mit CSL einen noch höheren Ertrag.
  • (b) Die Wirkung von Licht auf das AQ10-Wachstum
  • Eine Probe einer Suspension von AQ10-Conidien, enthaltend 10&sup6; Conidien/ml, wurde in einem Experiment auf einem BEA-Substrat ausgesät, das in Petrischalen enthalten war, oder in ein Kartoffel/Dextrose (PD)-Flüssigmedium und in einem weiteren Experiment in ein flüssiges Saccharosemedium geimpft. Einige der AQ10-Kulturen wurden während des Tages über die Inkubationszeit hinweg Sonnenlicht ausgesetzt, während andere durch Bedecken mit Aluminiumfolie abgedunkelt wurden. Die Temperatur und der pH hatten die vorstehend angegebenen Werte. Nach 10-14 Tage Inkubation wurde Ertrag an Conidien bestimmt und die Ergebnisse werden in der folgenden Tabelle 2 dargestellt: Tabelle 2: Gesamtzahl an Conidien Kulturmedium LICHT DUNKELHEIT flüssige Saccharose BEA/Agar
  • Aus den vorstehenden Ergebnissen ist ersichtlich, daß unter den beschriebenen Bedingungen weit bessere Erträge erreicht werden, wenn AQ10 in der Dunkelheit kultiviert wird.
  • (c) Halbfeste Fermentation:
  • Sorghumkörner wurden mit einer 10&sup6; Conidien/ml enthaltenden AQ10-Conidiensuspension gemischt. Die Mischung wurde danach in einem dunklen Behälter inkubiert.
  • Nach 20 Tagen Inkubation wurden 6 x 10&sup7; Conidien/ml erhalten.
  • Beispiel 4: Formulierung von AQ10-Conidien (a) Feldversuche
  • Markkürbis-Pflanzen wurden im Freiland mit PMD infiziert. Die Pflanzen in einer 0,25 Morgen-Parzelle wurden in Gruppen von ungefähr jeweils 40 Pflanzen geteilt, wobei jede Gruppe eine der folgenden Behandlungen empfing:
  • 1. Besprühen einer wäßrigen AQ10-Suspension, wie z.B. durch Fermentation gemäß Beispiel (a) unter Verwendung des Kulturmediums b) der Tabelle 1 erhalten. Ingesamt wurden vier getrennte Besprühungen, jeweils innerhalb fünf Tage ausgehend von der vorausgehenden, durchgeführt.
  • 2. Besprühen jedes der folgenden konventionellen, chemischen Fungizide: Afugan (Hoechst, BRD), Magen (Nippon Soda Company Ltd. Japan), San619 (Sandoz, Schweiz), Ofir (Ciba Geigy, Schweiz). In jedem Fall wurden drei getrennte Besprühungen wie in (1) oben durchgeführt.
  • 3. Besprühen von Tilt (Ciba Geigy, Schweiz), welches ein systemisches Fungizid ist. Insgesamt wurden drei Besprühungen wie in (1) oben durchgeführt.
  • 4. Unbehandelte Kontrolle
  • Die Kürbisse wurden alle zwei Tage mit der Hand gepflückt, und die Ernten der vier Gruppen wurden getrennt aufbewahrt und in eine erste und zweite Gütequalität unterteilt und gewogen. Die Ergebnisse werden in der folgenden Tabelle 3 zusammengefaßt: Tabelle 3 Ertrag in kg Qualitätseinschätzung unbehandelte Kontrolle Ophir Afugan Magen Tilt 1. Qualität Gesamt:
  • Die Buchstaben an den Gesamtwerten zeigen die statistische Signifikanz an: alle mit einem "b" gekennzeichneten Gesamtwerte sind nicht signifikant unterschiedlich voneinander. Der mit "a" gekennzeichnete Gesamtwert ist signifikannt unterschiedlich von denjenigen mit "c" gekennzeichneten und beide sind signifikant unterschiedlich von den mit "b" gekennzeichneten Gesamtwerten.
  • Trotz des trockenen und heißen Wetters wurde ein guter Hyperparasitismus von AQ10 auf PMD über die Saison hinweg beobachtet, wie durch mikroskopische Beobachtung der Blattproben gezeigt wurde.
  • Der höchste Ernteertrag wurde mit Tilt erhalten, welches ein neues chemisches Fungizid ist, gegenüber welchem keine Resistenz bisher entwickelt worden ist. AQ10 ergab einen Ernteertrag, der ähnlich zu denjenigen ist, die mit anderen Fungiziden erhalten wurden und der signifikant besser als bei der unbehandelten Kontrolle ist.
  • (b) Kontrolle von PMD bei Mangobäumen
  • 36 Mangobäume in einer Farm auf den Golanhöhen, Nordisrael, wurden in vier Gruppen geteilt, wobei jede aus neun Bäumen bestand. Zwei Gruppen von Bäumen wurden mit einer erfindungsgemäßen AQ10-Zusammensetzung behandelt, die auf jede Gruppe mit einer verschiedenen Wiederholungsrate angewendet wurde. Eine dritte Gruppe diente als unbehandelte Kontrolle und die vierte wurde mit Schwefel behandelt, was die konventionelle Behandlung gegen PMD in der Landwirtschaft ist. Das Ausmaß der PMD- Kontrolle wurde sowohl durch Zählen der Anzahl an Früchten als auch durch Bestimmen des Durchschnittsgewichtes aller Früchte pro Baum berechnet. Die Ergebnisse werden in der folgenden Tabelle 4 gezeigt: Tabelle 4 Behandlung durchschnittliche Anzahl an Früchten/Baum durchschnittliches Gewicht der Früchte/Baum (kg) nicht-behandelte Kontrolle AQ10 alle 5 Tage (6 Wochen) Schwefelbehandlung (gewöhnlich verwendet in Agrarparzellen)
  • Die Buchstaben an den durchschnittlichen Anzahlen und Durchschnittsgewichten der Früchte pro Baum zeigen Statistische Signifikant an: die mit "a" gekennzeichneten Zahlen sind signifikant unterschiedlich von den Zahlen in der selben Spalte, die mit "b" gekennzeichnet sind; die mit "ab" gekennzeichneten Zahlen sind nicht signifikant unterschiedlich vom Rest in der selben Spalte.
  • Der Fruchtertrag aus der AQlo-Behandlung ist signifikant höher als die nicht-behandelte Kontrolle und ist auch höher im Vergleich zur konventionellen Schwefelbehandlung.

Claims (7)

1. Reinkultur des Pilzstammes Ampelomyces quisqualis AQ10 (CNCM. 1-807).
2. Eine im wesentlichen reine, wäßrige Suspension von Conidien des Pilzstammes Ampelomyces quisqualis AQ10 (CNCM. 1-807).
3. Reinkultur einer Mutante des Pilzstammes Ampelomyces quisqualis AQ10 (CNCM. 1-807), wobei die Mutante die Wirksamkeit des AQ10-Stammes gegenüber Mehltau im wesentlichen noch besitzt.
4. Eine im wesentlichen reine, wäßrige Suspension von Conidien einer Mutante nach Anspruch 3.
5. Wäßrige Anti-Mehltau-Zusammensetzung, enthaltend 10&sup6;- 10&sup8; Conidien/ml Suspension des Pilzstammes Ampelomyces quisqualis AQ10 (CNCM. 1-807) nach Anspruch 1 oder einer Mutante nach Anspruch 3 und, wenn gewünscht, wenigstens ein phytologisch annehmbares Zusatzmittel, welches mit den Conidien verträglich ist.
6. Zusammensetzung nach Anspruch 5, worin das Zusatzmittel ein oberflächenaktives Mittel ist.
7. Verfahren zum Kontrollieren eines Mehltaubefalls und einer Infektion bei Nutzpflanzen im Freiland und Gewächshaus, umfassend das Anwenden von 10&sup6;-10&sup8; Conidien/ml Suspension des Pilzstammes Ampelomyces quisqualis AQ10 (CNCM. 1-807) nach Anspruch 1 oder einer Mutante nach Anspruch 3 auf Pflanzen.
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