DE68852C

DE68852C - Steuerruder mit hydraulischen Kolben- ; bremsen

Info

Publication number: DE68852C
Application number: DE189268852D
Authority: DE
Original assignee: J. CHRISTENSEN in San Francisco, California, V. St. A
Filing date: 1892-10-25
Publication date: 1893-06-08
Anticipated expiration: 1912-10-25

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Die vorliegende Vorrichtung soll dazu dienen, die auf hoher See auf das Ruder und die Steuerungsvorrichtung ausgeübten Stöfse und Schläge zu mildern. Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem hydraulischen Cylinder, dessen Kolben durch eine Kolbenstange unmittelbar mit einem an der Ruderachse angebrachten Arm verbunden und welcher vor und hinter dem Kolben mit einem Raum zur Aufnahme von Flüssigkeit, beispielsweise Wasser oder OeI, versehen ist. Der Cylinder ist liegend vor der Ruderachse angebracht; die Kolbenstange führt durch den der Achse zunächst liegenden Cylinderdeckel, während der hintere Theil des Cylinders um einen Zapfen einer an Deck angebrachten Lagerplatte drehbar ist, um welchen der Cylinder in waagrechter Ebene schwingen kann.

Der Cylinderraum steht mittels an den Enden angebrachter Kanäle mit einem Rohr in Verbindung, welches mit einem Ventil versehen ist, so dafs die Durchflufsmenge der Flüssigkeit geregelt und der Zuflufs abgesperrt werden kann.

Für gröfsere Schiffe wird vorn an der Ruderachse ein Paar solcher Cylinder angebracht, und deren Kolbenstangen werden mit den Enden der Achsenarme gelenkig verbunden, wie in Fig. 1 dargestellt. Für kleinere Schiffe dagegen, bei denen die Stöfse nicht so grofs sind, genügt ein einzelner Cylinder.

Fig. ι der Zeichnung zeigt den Grundrifs der Vorrichtung; die vollen Linien geben die Stellung an, wenn das Ruder in Kielrichtung eingestellt ist, während die punktirten Linien die Stellung anzeigen, wenn die Kolben sich dicht vor den Cylinderkanälen befinden. Fig. 2 zeigt die Seitenansicht des links gelegenen Cylinders und der zugehörigen Theile und Fig. 3 den Längsschnitt eines Cylinders. Im Cylinder A liegt der mit Kolbenstange B¹ versehene Kolben B völlig dicht schliefsend, um den Uebertritt der Flüssigkeit von einem nach dem anderen Ende des Cylinders zu verhindern. An der Achse W ist ein starker Ring D¹ befestigt, welcher zweckmäfsig, wie in Fig. ι dargestellt, aus zwei durch Schrauben verbundenen und mit Armen D² versehenen Theilen besteht. Die Enden der Arme Z)² stehen mit den Kolbenstangen B ^: mittels Bolzen in gelenkiger Verbindung.

An den Enden eines jeden Cylinders sind Kanäle A¹ vorgesehen, welche durch ein Rohr A² verbunden sind, das zur Regelung des Durchflusses ein Ventil A³ besitzt.

Das am hinteren Ende eines Cylinders befindliche Augenstück A⁵ dient zur Aufnahme eines Zapfens A^a , um welchen der Cylinder schwingen kann. Zapfen A^a ist auf der Lagerplatte V befestigt, welche sich an Deck vor der Ruderachse befindet und der Unterseite des Cylinders passende Führung durch den Führungsbogen F¹ bietet.

Bei der in Fig. 1 dargestellten Anordnung sind die beiden Cylinder zusammen auf einer Lagerplatte angebracht und ihre Kolbenstangen greifen an die beiden Arme D² der Ruderachse W an.

Die Vorrichtung wird dadurch arbeitsfähig gemacht, dafs man die Cylinder durch eine zu diesem Zweck vorgesehene obere Oeffnung mit Flüssigkeit füllt und dann die Oeffnung ver-

schliefst. Von Zeit zu Zeit wird durch diese Oeffnung auch nachgefüllt, um durch Undichtigkeit entstandenen Verlust zu ersetzen.

Durch Einstellen des Ventils A^a kann man der Ruderbewegung einen gröfseren oder kleineren Widerstand entgegensetzen, indem man die Durchlafsöffnung für die Flüssigkeit vergröfsert oder verkleinert. Durch völliges Schliefsen des Ventils kann man das Ruder andererseits in irgend einer Einstellung festhalten.

Claims

Patent-Anspruch:

Steuerruder mit einem oder mehreren seine Drehung hemmenden hydraulischen Kolbenbremsen , welche letzteren an Arme (D²J des Ruders angreifen und mit durch Ventile (A³J einstellbaren Umlaufkanälen (A¹) versehen sind.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.