DE68600C - Verfahren, aus Holz spinnbare Fasern herzustellen - Google Patents
Verfahren, aus Holz spinnbare Fasern herzustellenInfo
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01C—CHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
- D01C1/00—Treatment of vegetable material
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT. Vl
KLASSE 29:i/'Gespinnstfasern.
Weitere Versuche mit dem unter Nr. 60653 patentirten Verfahren haben gezeigt, dafs dies
Verfahren in den verschiedensten Abänderungen benutzt werden kann, und dafs es zur Herstellung
von spinnbaren Fasern aus Holz oder holzigen Pflanzentheilen allein darauf ankommt,
das Holz oder die holzigen Bestandteile in dünnen, in der Richtung der Fasern wesentlich
tangential getheilten Schichten vermittelst weniger kurzer, durch lang andauernden Druck erzeugter
starker Biegungen oder vermittelst vieler durch kurz dauernden Druck hervorgebrachter
kurzer Biegungen wellenförmig möglichst stark zu krümmen oder zu knicken, aber nicht zu
brechen. Dies wird aufser dem im Patent Nr. 60653. angegebenen speciellen Verfahren
allgemein bewirkt durch Pressungen, welche in zweierlei Weise die Biegungen erzeugen.
Dieselben drücken erstens senkrecht auf die Fasern vermittelst schmaler, eng neben einander
liegender Gegenstände in der Weise, dafs der Gegendruck möglichst zwischen den gedrückten
Stellen wirkt. Eine gleichzeitige oder auf die erstere Pressung folgende zweite Druckwirkung
in der Richtung der Faser bewirkt noch stärkere Biegungen des Holzes und daher bessere Zerfaserung.
Oder diese Pressungen drücken zweitens in der Richtung der Faser, wobei die Holzschichten
in geringen Abständen durch schmale, senkrecht gegen die Faser angebrachte Befestigungen
seitlich fest, in der Längsrichtung aber beweglich bleiben.
Bei den Pressungen werden die Holzschichten in der letzteren Richtung zusammengedrückt
und bekommen stets zwischen je zwei Befestigungen starke, aber kurze Biegungen. Tritt
bei diesen Pressungen noch ein seitliches Hin- und Herbewegen der einen Befestigung hinzu,
während die andere unverändert bleibt, so wird die Wirkung dadurch erhöht.
Die nachfolgend angegebenen zweierlei Arten von Vorrichtungen sollen zeigen, in welcher
Weise diese Biegungen zweckmäfsig bewirkt werden können. Mit jeder derselben kann der
Procefs bis zu Ende durchgeführt werden; jedoch ist es zweckmäfsig, diese Arten der
Hervorbringung der Biegungen auch mit den im Haupt-Patent beschriebenen Verwendungen
der Walzen so zu verbinden, dafs zuerst die erstere Operation,- dann das Walzen und zuletzt
die zweite Operation benutzt wird. Die Vorrichtungen für die erstere Operation sind
entstanden durch Vervollkommnung der Benutzung der im Patent - Anspruch 2. von Nr. 60653 angegebenen Plattenpaare.
Eine gröfsere Anzahl solcher Platten, welche auf beiden Seiten mit Rippen versehen sind,
kann nach Dazwischenbringung von dünnen Hoizschichten, mit der Faserrichtung senkrecht
gegen die Rippen, durch eine gemeinsame Druckvorrichtung eine grofse Zahl Brettchen gleichzeitig
bearbeiten.
Besser jedoch werden hierbei die Platten selbst fortgelassen, so dafs nur die Rippen,
also ein Gitterwerk von Stäben oder Drähten zurückbleibt, vermittelst welchem die Brettchen
zweckmäfsig mehrere Male langsam unter zunehmendem Druck zusammengedrückt werden,
bis die gewünschte Zerfaserung erreicht ist. Nach Aufhebung des Druckes beim jedesmaligen
Zusammenpressen werden die Brettchen zweckmäfsig in ihrer Lage etwas verschoben, um
bei Wiederholung die Druckwirkung an verschiedenen Stellen der Brettchen zu erhalten.
Ein Druck, welcher bei Ausführung der Pressung aufserdem in der Richtung der Fasern
vorgenommen wird, wirkt ausnehmend vortheilhaft.
Für diese Operation hat sich die nächfolgende Anordnung, welche durch Fig. ι veranschaulicht
ist, gut bewährt.
Durch zwei verticale, 200 mm von einander entfernte Gitterwerke α aus ganz dünnen Stäben,
welche durch die Befestigungen i gehalten werden und etwa 1,5 mm von einander entfernt
sind, gehen in Reihen Drähte oder nach oben und unten etwas zugehende Stäbe c,
zu deren Abhebung an ihren Enden unter jeder Reihe horizontale dünne Bleche angebracht
sind, in der Weise hindurch, dafs auf jeden Stab ein freier Zwischenraum d folgt,
und dafs die Stäbe der einen Reihe den'Zwischenräumen
der darüber oder darunter befindlichen entsprechen. Durch Hebung der einen Lage Stäbe vermittelst der horizontalen
dünnen Bleche läfst sich leicht ein Brettchen f der im Haupt - Patent angegebenen Gröfsen
zwischen je zwei Reihen bringen. Ist dies überall geschehen, so wird diese Zusammenstellung
(Z zeigt dieselbe) in eine langsam wirkende Presse von beliebiger Construction gebracht;
Y veranschaulicht dieselbe ohne das verticale Gitterwerk.
Ein ganz langsamer Druck wird zunächst ausgeübt, bis die ganze Schicht etwa um ein
Drittel zusammengeprefst ist. X zeigt die Wirkung auf das Holz bei dieser Pressung. Durch
eine zweite Prefsvorrichtung wird zweckmäfsig ein Druck in der Richtung der Faser, also von
h nach g ausgeübt. W zeigt den Erfolg auf das Holz. Zuletzt wird nun der Druck senkrecht
auf die Faser sehr stark gewählt.
Die Benutzung der Stäbe gewährt durch ihre Biegsamkeit vor den gerippten Platten oder
Walzen den grofsen Vorzug, dafs sie bei den Holzbiegungen, welche eine Verkürzung des
Holzes in der Längsrichtung bewirken, dem Zug des Holzes nachgeben und infolge dessen
dasselbe nicht stark zerren, und bewirkt weiter, dafs durch einen Druck in der Richtung der
Faser die Zerrung der letzteren ganz beseitigt und die Biegungen des Holzes noch stärker
werden.
Das so gewonnene Holz ist hierdurch schon etwas zerfasert und wird zweckmäfsig mit den
Walzen oder, wie nachher folgt, weiter verarbeitet-
Die Stäbe oder Drähte können auch in der Weise benutzt werden, dafs bei Verwendung
von einem Walzwerk dieselben zwischen glatten Walzen und den Holzbrettchen in Anordnungen
parallel mit dem Durchmesser der Walzen gelegt werden und so die Stäbe die Rippen der
Walzen vertreten; auch sind hierbei mehrere Reihen Stäbe, die mit Brettchen abwechseln,
zwischen Walzen verwerthbar.
Die zweite Operation bewirkt die Biegungen durch ein Zusammendrücken der Brettchen in
kurzen Zwischenräumen in der Weise, dafs das Zusammendrücken in der Faserrichtung
nicht verhindert, aber das seitliche Ausweichen des Holzes an den Befestigungsstellen unmöglich
gemacht wird. Hierdurch wird ein Biegen des Holzes zwischen den Befestigungen nicht,
wie bei den Walzen, unter Zerrung der Faser, sondern unter vollständiger Schonung derselben
bewirkt.
Eine Einrichtung, welche sich hierzu gut bewährt hat, ist folgende: In einer Prefsvorrichtung
von bekannter Construction befinden sich Stahlbleche b, Fig. 2 und 4, von der
Dicke von etwa 2 mm, Länge von 150 mm und Breite von 45 mm mit einem Schlitz s,
welcher anfangs 4 mm hat, sich in der Länge von 40 mm auf 2 mm verjüngt und sich in
dieser Breite noch 70 mm lang fortsetzt. Der Blechrand an diesen Schlitzen ist gut abgerundet.
Mit diesen Blechen b wechseln ebensolche b\
Fig. 3, ab, welche jedoch 5 mm breiter sind und auf beiden Seiten in der Hälfte der Breite
eine Verlängerung von 75 mm haben.
Durch Löcher e der Bleche b gehen Metallstäbe m hindurch, welche durch obere Oeffnungen
der Prefsvorrichtungen frei sich' bewegen, aber zugleich seitlich nicht ausweichen
können, so dafs sie hierdurch die Bleche in der seitlichen Lage festhalten, aber eine Bewegung
auf und ab gestatten. Durch die anderen Bleche bl gehen bei e1 dieselben
Metallstäbe hindurch; diese Löcher e1 sind
jedoch länglich, so dafs diesen Blechen durch· dieselben noch eine geringe Bewegung seitwärts
ermöglicht ist. Durch diese letzteren Bleche und den oberen Theil der Prefsvorrichtung
gehen aber weiter bei η Und nl Metallstäbe
/ hindurch, welche auch diesen keine Seitwärtsbewegung, aber die Auf- und Abbewegung
gestatten. «
Mit solchen Blechen b und b1 ist abwechselnd
unter Dazwischenlegung von einer elastischen Zwischenlage von etwa 2 mm Dicke, z. B.
Kautschukstreifen, die ganze Prefsvorrichtung in solcher Zahl angefüllt, dafs die Höhe der-
Claims (3)
- folgenderselben der Länge der Brettchen entspricht. Die Schlitze der Bleche liegen genau über einander. Oben und unten ist die Anordnung durch Bleche ohne Schlitze abgeschlossen.Diese Vorrichtung wird nun in
Weise benutzt: Die zu behandelnden Brettchen werden in die Schlitze s so stark hineingedrückt, dafs sie bis ans Ende derselben gehen. Durch die Prefsvorrichtung werden dann die Brettchen langsam zusammengedrückt, bis zwischen den Befestigungsstellen stärkere kurze Biegungen entstehen. Nach aufgehobener Pressung gehen die Brettchen wieder in die gerade Form zurück. Diese Operation wird unter stets verstärkten Pressungen so lange fortgesetzt, bis die Brettchen beim Zusammendrücken wenig Widerstand mehr leisten.Jetzt werden, wenn die seitlichen Biegungen gewünscht werden, die Metallstäbe bei η und nl herausgenommen und unter erneuerter Pressung die Bleche b1 durch abwechselnd auf der einen, dann auf der anderen Seite auf dieselben ausgeübten Druck (Bleche b1 sind ja breiter wie Bleche b) hin- und herbewegt, so dafs aufser den Biegungen, welche die Prefsvorrichtung im Holz durch den Druck in der Richtung der Faser bewirkt, noch weitere ganz kurze Biegungen durch das Hin- und Herbewegen dieser Bleche veranlafst werden.. . Die Hin- und Herbewegung der Bleche b] kann auch in der Weise bewirkt werden, dafs nur der Stab nl oder η herausgenommen wird und an den anderen Enden der Bleche vermittelst eines Hebels eine Hin- und Herbewegung dieser Bleche erzeugt wird. Wenn die Hin- und Herbewegung leicht vor sich geht und die Brettchen stark zusammengeprefst sind, ist diese Operation beendet, und die Brettchen werden dann aus den, Schlitzen herausgenommen.Meist wird nun die Zerfaserung so weit, wie gewünscht, vorgeschritten sein; ist dieses jedoch nicht der Fall, so werden die Brettchen noch einmal den Pressungen und den seitlichen Bewegungen so ausgesetzt, dafs die Brettchen an einer anderen Stelle durch die Schlitze der Bleche festgehalten werden.Die weitere Verarbeitung erfolgt, wie im Haupt-Patent beschrieben ist.Pat en τ-Ansprüche:ι . Der Ersatz der in den Ansprüchen des Patentes Nr. 60653 genannten längsgeriffel-■ ten Walzen und mit parallelen Rippen versehenen Platten durch Drähte oder Stäbe, die zum Pressen senkrecht zur Richtung der Faser von zwischen den Drähten oder Stäben liegenden Holzbrettchen oder Holzstückchen in der Weise angeordnet werden, dafs je einem der Drähte oder Stäbe der Zwischenraum zwischen zwei darüber oder darunter liegenden Drähten oder Stäben gegenüberliegt, wobei zur Ausführung der Pressung glatte Walzen oder Platten zur Anwendung gelangen können. - 2. Als Ersatzmittel der unter 1. genannten Drähte oder Stäbe die Anwendung von abwechselnd über einander in seitlicher Richtung befestigten, mit Schlitzen fs) versehenen Blechen (b bl) in der Weise, dafs bei Ausübung eines Druckes in der Richtung der Faser der in die Schlitze eingeführten Brettchen oder Holzstückchen nur den Blechen ein Ausweichen in senkrechter Richtung ermöglicht ist, wodurch Biegungen des in die Schlitze eingespannten Holzes hervorgerufen werden.
- 3. Zur Erzeugung der durch den zweiten Anspruch gekennzeichneten Benutzungsweise der Bleche die Hin- und Herbewegung der ganz oder zum Theil von ihrer Befestigung (bei WH1) befreiten Bleche (b 1J zur Verstärkung der Wirkung des gleichzeitig in der Richtung der Faser des Holzes aus-, geübten Druckes.Hierzu i Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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