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Metallpatronengurt Die Erfindung bezieht sich auf einen Metallpatronengurt,
insbesondere für schwere Maschinengewehre, dessen einzelne Glieder gegeneinander
quer zur Ebene des Gurtes beweglich sind, um eine Verwindbarkeit des Gurtes herbeizuführen,
die aus betriebstechnischen Gründen häufig erforderlich ist.
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Die einzelnen Glieder der bekannten Metallpatronengurte sind unter
sich durch Scharniere gelenkig miteinander verbunden, welche über den Mantel des
einzelnen Gliedes bzw. Patronenhalters seitlich in der Längsachse der Glieder angeordnet
sind.
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Eine gewisse Verwindbarkeit dieser Glieder untereinander kommt in
bekannter Weise dadurch zustande, daß ein Scharnierteil, und zwar zweckmäßig das
mittlere, gegenüber dem anderen zugehörigen Scharnierteil und dem Scharnierdorn
erweitert ist, wodurch ein gewisses Spiel zustande kommt.
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Bei dieser bekannten Anordnung kommt der mit Spiel versehene Scharnierteil
entweder in der Weise zustande, daß das Gurtglied über die ganze Länge des Gliedes
hinaus, wobei letzteres die Patrone nur auf einen geringen Teil umfaßt, mit einer
seitlich umgebogenen trapezförmigen Leiste versehen wird, oder daß eine ebensolche
Leiste, wenn das Glied länger ist als der Scharnierteil und die Patrone somit von
dem Gliede auf größere Länge umfaßt wird, gezogen wird.
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Im ersteren Falle bestehen die einzelnen Glieder aus zwei oder gar
drei quer zur Patronenachse geteilten ineinandergeschobenen Gliedern, welche nur
durch die Patrone selbst im Verband zusammengehalten werden können mit der Folge,
daß nach einmaligem Beschuß der Gurt auseinanderfällt.
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Im zweiten Falle müssen die Glieder aus einem sehr weichen, mithin
nur wenig federnden Stahl bestehen, weil sonst das Ziehen eines Scharnierteiles
aus dem Gurtglied nicht möglich ist.
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Außerhalb des Scharnierteiles umschließt bei dieser Anordnung das
Glied die Patrone vollständig, so daß es nicht möglich ist, einen im Scharnierteil
sonst vorgesehenen offenen Schlitz anzuordnen, in welchen der Greifer des Maschinengewehrs
eintritt beim Einschieben der Patrone in die Waffe.
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Die vorliegende Erfindung geht indessen aus von Gurten, deren einzelne
als Patronenhalter ausgebildete Glieder die Patrone nicht in einem Winkel von 36o',
sondern nur um einen Winkel von etwas mehr als 18o° umfassen, wobei also die Glieder
in der Längsrichtung offen sind und die Glieder demgemäß in der Zugrichtung des
Gurtes eine Federung aufweisen können und müssen, um auftretende Zugbeanspruchungen
und
Zerrungen ohne Schaden aushalten zu können.
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Bei diesen federharten Patronenhalterg'isi.: es nicht möglich, eine
erweiterte Scharni@ös durch Ausprägen oder Auspressen aus@@;.Aem@ Körper des Gliedes
zu erzeugen. Für solehe Zwecke ist der Werkstoff zu hart und spröde und nicht ziehfähig.
Wollte man aber einen solchen Werkstoff wählen, der die Verformung eines Scharnierteiles
in der bekannten Art zuläBt, dann würde man zu einem nicht mehr federharten Stahl
zur Bildung der einzelnen Glieder seine Zuflucht nehmen müssen, wobei dann Formänderungen
der Glieder schon bei ein- oder mehrmaligem Beschuß eintreten würden.
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Die andere bekannte Ausführung hingegen, bei welcher die Glieder aus
mehreren ineinandergesteckten, lediglich durch die Patrone zusammengehaltenen Teilen
bestehen und die Patrone in der Zugrichtung somit die Beanspruchungen aufnehmen
muß, zerfallen die Glieder unmittelbar nach dem Beschuß, und sie müßten erst mühsam
und auf umständlichem Wege zusammengesucht und für die Bildung eines neuen Gurtes
aber gleichzeitig durch die Patrone zusammengefügt werden.
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Erfindungsgemäß werden die der bekannten Ausführung anhaftenden schwerwiegenden
Mängel dadurch behoben, daß zur Bildung der Scharniere besondere Scharnierkörper
vorgesehen sind, welche unabhängig vom Patronenhalter sind, dessen Scharnierrollen
vom Innern des Halters aus durch Fensteröffnungen hindurchgesteckt werden, wobei
sich die Grundplatte der Scharnierkörper gegen die Innenfläche des Halters abstützt.
Bei dieser Anordnung kann der eigentliche Patronenhalter aus bestem federharten
Stahl bestehen, während die Scharnierkörper aus Gründen der leichteren Verformbarkeit
aus einem weicheren Stahl bestehen können. Ein Zerfallen der Glieder nach einem
Beschuß kann ebenfalls nicht stattfinden.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise- dargestellt.
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Abb. z zeigt ein Einzelglied eines Patronengurtes, den Patronenhalter,
von unten gesehen, Abb. 2 eine Seitenansicht, Abb. 3 mehrere miteinander verbundene
Glieder oder Halter in verwundener Stellung. Abb. q. zeigt einen Querschnitt nach
der Linie A-B der Abb. x.
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Abb. 5, 6, 7 und 8 zeigen die Scharnierglieder in Draufsicht und Seitenansicht.
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Der Metallpatronengurt a ist in dem mittleren Teil in an sich bekannter
Weise aus dem Gurtkörper um etwa Blechstärke nach außen gedrückt, um eine Versteifung
der Glieder, der Patronenhalter, herbeizuführen. Zur gelenkigen Verbindung der Halter
untereinander dient ein besonderes Scharnierkörperpaar. Die . Scharnierrollen b
des einen Teiles sind durch sinngemäßes Biegen aus einer Grundplatte ;.geformt,
welche im fertigen Zustande boot--förmig gestaltet ist. Die Platte d der Scharnierkörper
stützt sich, wie aus Abb. q. ersichtlich ist, im Gebrauchszustande gegen die Innenwandung
des Patronenhalters a, wobei dieselbe in der vertieften Ausprägung des Halters zu
liegen kommt.
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Die Stirnenden e der Platte d sind noch bootförmig nach außen gebogen.
In dem Patronenhalter sind zum Durchstecken der Scharnierrollen fensterärtige Öffnungen
f angeordnet. Zur Aufnahme der Stirnenden e des Scharnierkörpers sind ebenfalls
Fenster g aus dem Patronenhalter geschnitten.
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Vermöge dieser Anordnung können sich die Scharnierkörper in dem Patronenhalter,
wie aus den Abb. 2 und 3 ersichtlich ist, schief zur Patronen- bzw. Halterachse
einstellen, so daß eine Verwindung nach Abb. 3 der Zeichnung zustande kommt. Die
Verwindungsmöglichkeit ist dabei so groß, daß schon im Bereiche weniger Glieder
eine Verwindung um go ° eintreten kann.
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Die Stirnenden e der Scharnierkörper sind nach außen gebogen, um beim
Ausstoßen der Patronen kein Hindernis zu bilden. Statt die Enden e in fensterartige
Ausschnitte eintreten zu lassen, könnten in dem Patronenhalter auch entsprechende
Kümpel vorgesehen sein.