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Vorrichtung zum Freilegen der Fasern aus vorgekrochenen, ungerösteten
Bastfaserstengeln Die Erfindung betrifft .eine Vorrichtung zum Freilegen der Fasern
aus vorgebrochenen, un,erösteten B.astfaserstengeln unter Verwendung benadelter
Trommeln. Es sind bereits Vorrichtungen, ähnlicher Art bekannt, bei denen sich die
Umfangsgeschwindigkeit. vom ersten Klemm walzenpaar über die Nadelwalzen. fortlaufend
gleichmäßig steigert, so daß man mir eine geringe Anzahl vom Nadelwalzen anwenden
kann, wenn man am Schluß nicht zu hohe Geschwindigkeiten herreichen will.
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Die vorliegende Vorrichtung ist auf dem Grundsatz aufgebaut, daß die
vorgebrochenen, ungerösteten Bastfaserstengel zur Schonung des Faserguts nur mit
geringer Geschwindigkeit .durch die Riffelwalzen gefördert werden, wobei :eine Geschwindigkeitssteigerung
der einzelnen einander folgenden Riffelwalzenpaare nur entsprechend dem auftretenden
Verzug stattfindet, während die Umfangsgeschwindigkeit der. Nadeltrommeln etwa viermal
so groß ist als die Geschwindigkeit des jeweils zwischen zwei Riffelwalzenpaaren
befindlichen Gutes.
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Das Wesen der Erfindung besteht dementsprechend ,darin, daß je ein
Riffelwalzenpaar mit einer Höchstumfangsgeschwindigkeit von 5 m in der Minute, dessen
Geschwindigkeitssteigerung gegenüber dem vorhergehenden sich jeweils nach der Größedes
Faserverzuges richtet, mit je einer Nadeltrommel mit versenk barem kantigen Nadeln
abwechselt, bei denen zwischen den einzelnen Nadelgruppen Schabeleisten angeordnet
sind, deren Höhe etwa der halben Länge der Nadeln jentspricht, von denen jede Trommel
mit einer etwa viermal. so großen Umfangsgeschwindigkeit umläuft als das vorhergehende
Riffelwalzenpaar.
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Von Wichtigkeit ist dabei noch, daß die Schabeleisten U-förmig ausgebildet
sind und daß die leistenartigen Aufbiegungen scharfkantig auslaufen.
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Auf der Zeichnung ist Abb. i :eine schematische Seitenansicht der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Abb. z und 3 veranschaulichen in Seitenansicht und Aufsicht schematisch
den Eingriff der Nadeln in das Fasergut.
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Abb. q. ist eine vergrößerte Teildraufsicht auf die Oberfläche einer
Kämmwalze und Abb. 5 eine schematische Seitenansicht eines Teils der Käramwalze.
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Die Riffelwalzenpaare sind mit a, b, e, d, e und f bezeichnet,
die Kämmwalzen mit ä, h, i, h und 1.
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Die Drehzahlen und die Umfangsgeschwindigkeiten
in
der Minute für die einzelnen Riffelwalzenpaare und zugehörigen Kämm-%valgenpaare
und zugehörigen Kämmwalzen besitzen etwa folgende Größenordnung:
i. Riff elwalzenpaara ... Umdrehungen3, ,>,J ifangsgeschwindigkeit
i m in der Minute, |
i. Kämmwalze g . . . . . . . - ,,. ';.'@'@ - |
4 m |
z. Rif"telwalzenpaar b ... |
i)5 M 2. Kämmwalze 1a .......
- - 6 m - - - , |
3. Riffelwalzenpaar c @... - 6, - 2 m - - - , |
3. Kämmwalze i ....... - 9. - 9 m _ - - , |
4. Rifelwalzenpaard ... - 9, - 3 m - - - , |
4. Kämmwalze k ....... - 12. - i a m - - -
, |
5. Riffelwalzenpaar e ... - 12, - 4,5 m _ - - , |
5. Kämmwalzel ....... - 16, - 16 m |
Die Anzahl der Kämmwalzen richtet sich nach der Art .des zu behandelnden Fasergutes,
Es können drei, vier, fünf, sechs und mehr Kämmwalzen Verwendung finden. Für erstklassigen
Hanf und Flachs werden fünf bis sechs Kämmwalzen genügen, für schlechte Flachsstrohsorten
können zehn Kämmwalzen oder mehr erforderlich sein.
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Aus dem vorstehenden Zahlenbeispiel ergeben sich ungefähr die Geschwindigkeiten,
mit denen weitere etwa vorgesehene Riftelwalzenpaare und Kämmwalzen angetrieben
werden müssen. Natürlich kann auch die Geschwindigkeit der Anfangswalzen je nach
der Art des zu behandelnden Fasergutes geändert werden. In jedem Fall aber lassen
die angegebenen. Zahlen erkennen, ,daß die Umfangsgeschwindigkeiten der Kämmwalzen
sehr niedrig liegen, so. :daß damit eine langsame und schonende Behandlung der Fasern
gewährleistet ist. Die Umlaufgeschwindigkeiten der Kämmwalzen liegen weit unter
den Geschwindigkeiten bekannter Maschinen, bei denen .die Umfangsgeschwindigkeiten
dieser Walzen 20o bis 4oo m in der Minute betragen. Die Weglänge von einem Riffelwalzenpaar
zum anderen muß so groß sein, daß der in Bearbeitung befindliche Teil des Fasergutes
in seiner ganzen Länge sicher festgehalten wird, so daß mit Hilfe der ertindungsgemäß
Anwendung findenden, langsam umlaufenden Behandlungsmittel eine einwandfreie Abnahme
:der Holzteile von den Fasern erzielt wird. Dabei wird auch verhindert, daß kürzere
Fasern abgeschleudert «-erden und als Werg abfallen. In dem gewählten Ausführungsbeispiel
beträgt der Durchmesser der Kämmwalzen etwa 250 mm.
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Wie die Zeichnung erkennen läßt, läuft das Fasergut abwechselnd unter
und über den Kämmwalzen hinweg. Dadurch wird erreicht, daß es abwechselnd von beiden
Seiten bearbeitet wird.
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Durch den kantigen, beispielsweise viereckigen Querschnitt der Nadeln
n wird das Abstreifen der Scheben o erleichtert und beschleunigt. - Demselben Zweck
dient .das gegenseitige Versetzen der Nadeln, wie sie aus der Draufsicht nach Abb.4
ersichtlich ist. Zur weiteren Erhöhung dieser Wirkung sind auf den Kämmwalzen noch
Schabeleisten >> angeordnet. Dabei wechseln die Nadelsätze it mit den Schabel.eisten
p ab. Die Schabeleisten p haben einen nach oben offenen U-förmigen Querschnitt.
Die U-förmigen Umbiegungen endigen scharfkantig. Sie unterstützen das Abstreifen
der Scheben o in der aus Abb. 5 ersichtlichen Weise. Die Nadeln sind ,etwa doppelt
so hoch als die Schabeleisten, so daß sie weit genug in das Fasergut eingreifen
können. Bei der oberen Führung des Fasergutes dienen die U-förmigen Schabeleisten
zum Abführen der Scheben.