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Vorrichtung zur Verwendung der Wischdochte von Waffen üblichen Kalibers
für das Reinigen der Läufe von Waffen mit größerem Kaliber Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zur Verwendung der Wischdochte von Waffen üblichen Kalibers für
das Reinigen der Läufe von Waffen mit größerem Kaliber. Hierzu wird ein durch den
Lauf hindurchzuziehender oder hindurchzustoßenderprismatischer Tragkörper für das
Wischpolster benutzt, der den Laufquerschnitt in Räume solchen Inhalts aufteilt,
daß das die Längsseiten des Tragkörpers bekleidende Wischpolster jeden dieser Räume
ausfüllt und dabei in der für das Reinigen erforderlichen Weise gegen die zu reinigende
Fläche angedrückt wird. Das Wischpolster besteht bekanntlich aus zwei nebeneinanderliegenden
strickförmigen Gebilden, deren Mitten durch eine Quernaht miteinander verbunden
sind. Jeder Strick ist etwa 1a cm lang und besitzt einen Durchmesser von fast r
cm. Jeder Strick ist aus neun Fäden lose zusammengedreht, die aus Baumwollabfallfasern
locker gesponnen sind. Die Abmessungen dieses Wischpolsters sind so gewählt, daß
man beim Einhängen des Wischpolsters in die Schleife oder den Greifhaken der Wischkette
und Hindurchziehen dieser Vorrichtung durch den Lauf ein Polster erhält, welches
den Lauf vollständig ausfüllt und sich mit elastischem Druck an die zu reinigende
Fläche anschmiegt. Diese Polster haben sich derart bewährt, daß sie ausschließlich
zum Reinigen der Gewehre und Karabiner benutzt werden. Es besteht daher die Aufgabe,
dieselben Polster auch zum Reinigen von Geschützläufen, also von solchen Läufen
zu verwenden, deren Kaliber wesentlich größer ist als das Kaliber des Militärgewehres
bzw. Karabiners.
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Das Wischpolster ist nun ausschließlich für den Gebrauch in Verbindung
mit einer Wischkette eingerichtet, und seine, Abmessungen sind so gewählt, daß sie
für Gewehre und Karabiner richtig sind. Wenn man daher dieses Wischpolster, so wie
es vorhanden ist, zum Auswischen von Geschützläufen, also von Läufen von wesentlich
größerem Kaliber benutzen will, so ist der bekannte prismatische Tragkörper erforderlich,
mit dessen Hilfe das für den Geschützlauf eigentlich viel zu dünne Wischpolster
an die Laufwandung angedrückt wird. Der Tragkörper teilt den kreisförmigen Laufquerschnitt
in Räume solchen Inhalts auf, daß jeder dieser Räume durch den betreffenden Teil
des Wischpolsters vollständig ausgefüllt wird und dabei das
Wischpolster
jede Stelle der zu reinigenden Laufwandung mit dem für die Reinigungswirkung erforderlichen
Druck berührt.
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Die besondere Schwierigkeit bei der praktischen Ausführung liegt darin,
daß die Abmessungen des Wischpolsters eindeutig festliegen und trotzdem erreicht
werden soll, daß man mit Hilfe dieses Wischpolsters Geschützläufe sowohl vom Kaliber
2o mm als auch vom Kaliber 30 mm als auch von höherem- Kaliber genau so gut
reinigen kann wie Militärgewehre und Militärkarabiner.
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Die Erfindung beseitigt diese Schwierigkeit dadurch, daß für die verschiedenen
Kaliber Tragkörper mit verschiedenem Querschnitt verwendet werden, wobei die Zahl
der Umflächen des Tragkörpers =:2 n und die Zahl der in Verbindung mit dem Tragkörper
verwendeten Wischpolster = n gewählt wird. Hierbei bedeutet n eine ganze Zahl, die
größer ist als i und sich nach dem Kaliber richtet. Für die Reinigung von Waffenläufen,
deren Kaliber 2o bis 30 mm beträgt, benutzt man z. B. erfindungsgemäß einen
Tragkörper, dessen Querschnitt quadratisch ist und dessen vier Seiten mit Hilfe
von zwei Wischpolstern bekleidet werden. In diesem Falle ist also n = 2. Für Läufe
vom Kaliber 3o bis 50 mm verwendet man einen Tragkörper, dessen Querschnitt
als regelmäßiges Sechseck ausgebildet ist. Zur Bekleidung der sechs Seiten dieses
Tragkörpers werden drei Wischpolster benutzt (n` = 3). Auf diese äußerst einfache
und billige Weise wird es möglich, mit Hilfe des Wischpolsters nicht nur Gewehr-
und Kara'oinerläufe zu reinigen, sondern auch in genau derselben Weise die Läufe
von Waffen mit größerem Kaliber, z. B. die Läufe von 3,7-cm-Geschützen.
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In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Fig. i zeigt im Aufriß einen Tragkörper mit quadratischem Querschnitt
gemäß der Erfindung.
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Fig. 2 ist eine Draufsicht auf den Tragkörper gemäß Fig. i.
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Fig. 3 veranschaulicht das Hindurchziehen des Tragkörpers gemäß Fig.
i und 2 durch den zu reinigenden Waffenlauf.
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Fig. q. zeigt im Aufriß einen Tragkörper mit sechseckigem Querschnitt
gemäß der Erfindung.
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Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf den Tragkörper gemäß Fig. q. mit
eingezogenen Wischpolstern.
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Fig.6 veranschaulicht das Durchziehen des Tragkörpers gemäß Fig. 5
durch das zu reinigende Geschützrohr.
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Fig.7 zeigt im Aufriß einen plattenförmigen Tragkörper gemäß der Erfindung.
Fig. 8 zeigt die- Verwendung dieses Tragkörpers beim Auswischen.
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Fig. 9 zeigt das bekannte Doppelwischpolster aus Reißbaumwolle.
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Der in Fig. i bis 3 dargestellte Tragkörper eignet sich zum Reinigen
der Läufe von Schußwaften mit einem Kaliber von 2o mm. Der Tragkörper io hat die
Formeines Prismas mit quadratischer Grundfläche. Die Kanten i i sind gebrochen.
Die größte Breite B des Tragkörpers io entspricht dem Kaliber des zu reinigenden
Laufes 12, ist also bei diesem Beispiel etwas kleiner als 2o mm. Die Längsseiten
des Tragkörpers io sind mit Rillen 13 versehen. Der Tragkörper io ist mit einem
Auge 14 ausgerüstet, an die die nicht dargestellte Wischkette o. dgl. angreift.
Im oberen Teil des Tragkörpers io sind zwei Kanäle 15 und 16 angeordnet. Jeder Kanal
verbindet zwei gleichlaufende Seiten des Tragkörpers und dient zum Durchziehen eines
Doppelwischpolsters gemäß Fig. 9. In Fig. i ist der Tragkörper dargestellt unter
Fortlassung des in den Kanal 15 eingezogenen Wischpolsters. Man sieht nur das durch
den Kanal 16 eingezogene Wischpolster 17, das zu beiden Seiten des Tragkörpers herunterhängt.
Die Draufsicht gemäß Fig. 2 zeigt den Tragkörper in der gebrauchsfertigen Form,
also nachdem in beide Kanäle ein Wischpolster eingezogen ist. Das in den Kanal 15
eingezogene Wischpolster ist in Fig. 2 mit 18 bezeichnet.
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Wie Fig. 3 zeigt, ist die Anordnung so getroffen, daß beim Durchziehen
eines Tragkörpers gemäß Fig. i und 2 durch den Lauf 12 die von dem Tragkörper nicht
ausgefüllten Räume, welche die Form von Kreisabschnitten haben, von den Wischpolstern
ausgefüllt werden. Dabei werden die Wischpolster so zusammengedrückt, daß sie genügend
dicht an der Laufwandung anliegen und das Auswischen und Reinigen herbeiführen.
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Die in Fig: ,¢ bis 6 dargestellte Ausführungsform zeigt einen Tragkörper
io in der Form eines Prismas mit sechseckiger Grundfläche. Entsprechend der Zahl
der Seiten sind auch in diesem Fall nicht zwei, sondern drei Kanäle 15, 16 und i9
vorhanden. Der Tragkörper wird in Verbindung mit drei Doppelwischpolstern gemäß
Fig. 9 verwendet. Diese Anordnung eignet sich für Geschütze von 3,7 cm und mit noch
größerem Kaliber. Die in Fig. 7 und 8 dargestellte Ausführungsform besteht aus einem
Tragkörper 21 in Form einer Platte mit rechteckigem Querschnitt und einem Schlitz
22 zum Durchziehen eines Wischpolsters. 23 ist das Auge, an dem die Wischkette o.
dgl. angreift.
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Die Tragkörper sind so lang, daß sie auf ihrer ganzen Länge von den
aus den Kanälen heraushängenden Enden der Wischpolster bedeckt
werden.
Es liegt im Bereich der Erfindung, Wischpolster zu verwenden, die noch länger sind
und größeren Umfang besitzen als die bisher für die Reinigung von Gewehren benutzten
Wischpolster. Ebenso kann man auch Wischpolster verwenden, die nicht aus Textilfasern,
sondern aus einem anderen geeigneten Werkstoff bestehen. Auch ist es möglich, die
Verbindung der Wischpolster mit dem Tragkörper in anderer Weise auszubilden, als
es in der Zeichnung dargestellt ist. So kann man beispielsweise die Wischpolster
mit Hilfe einer aufsteckbaren oder aufschraubbaren Kappe mit dem Tragkörper verbinden.
In diesem Fall kann man z. B. die in Fig. q. mit 1o, bezeichnete Fläche mit drei
sich kreuzenden Nuten versehen, die zum Einlegen der Wischpolster dienen, und diese
Nuten dann mitHilfe einer aufsteckbarenoder aufschraubbaren Kappe abdecken, welche
mit in die Nuten eindringenden Vorsprüngen oder mit entsprechenden Nuten versehen
ist. Dadurch, daß man den Querschnitt der Nuten kleiner wählt als den Querschnitt
des Wischpolsters, läßt sich erreichen, daß die Wischpolster durch Klernmung und
Reibung festgehalten werden. Man kann aber auch z. B. die Oberseite ioa jedes Tragkörpers
mit Bügeln versehen, durch welche die Wischpolster hindurchgezogen werden können.
Möglich ist auch eine Anordnung, bei der die Wischpolster nicht in der Mitte, sondern
an ihrem einen Ende mit dem Tragkörper verbunden werden. In diesem Falle wird die
verfügbare Länge der Wischpolster vollständig ausgenutzt. Man muß jedoch eine entsprechend
größere Zahl von Wischpolstern verwenden.
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Der Tragkörper io kann aus jedem geeigneten Werkstoff bestehen, z.
B. aus Leichtmetall, Kunstharz, Holz oder Gummi.
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Die Rillen 13 sorgen für ein Festliegen der Wischpolster bzw. Wischpolsterfäden
in der Zugrichtung. An Stelle der Rillen können auch entsprechende Rippen vorgesehen
sein, die entweder durchlaufend ausgebildet oder mit Unterbrechungen versehen sind.
Die Längswände des Tragkörpers brauchen nicht eben zu sein, sie können auch konvex
oder konkav gewölbt sein. Es muß nur dafür gesorgt werden, daß der von dem Tragkörper
nicht ausgefüllte Raum von dem Wischpolster ausgefüllt wird, und zwar so, daß das
Wischpolster mit genügend Druck an die Laufwandung angepreßt wird. Wenn man die
Möglichkeit schafft, daß die Wischpolster oder einige der verwendeten Wischpolster
an ihren Enden mit dem Tragkörper verbunden werden, so kann man auch Tragkörper
verwenden, deren Grundfläche eine ungerade Zahl von Seiten besitzt, also z. B. Tragkörper,
deren Grundfläche dreieckig oder fünfeckig ausgebildet ist.