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Durch den Lauf hindurchzuziehender oder hindurchzustoßender Flintenlaufreiniger
in Form eines plattenförmigen Tragkörpers Bei der Wehrmacht werden zum Reinigen
der Läufe von Gewehren und Karabinern sog. Wischpolster benutzt. Ein solches Wischpolster
besteht aus zwei strickförmigen Gebilden, die parallel nebenein:anderliiegen, und
deren Mitten durch eine Quernaht miteinander verbunden sind. Jeder Strick ist aus
mehreren Fäden zusammengedreht, die aus Baumwollabfallfasern locker (dochtartig)
gesponnen sind. Diese Wischpolster werden bei der Wehrmacht in Verbindung mit der
bekannten Wischkette benutzt, .also durch den Lauf hindurchgezogen. Bekannt ist
auch die Verwendung eines solchen Wischpolsters in Verbindung mit einem Wischstock,
dessen Spitze konisch ausgebildet ist. Die Breite dieser Wischstockspitze ist etwas
geringer als der Laufdurchmesser. In diesem Falle ist das Wischpolster für "den
Zweck. seiner Verwendung bei einem Wischstock besonders ausgebildet. Die Verwendung
von Wischpolstern zum Reinigen von Flintenläufen hat sich bisher noch nicht eingebürgert,
obwohl mit Rücksicht auf die Rohstofflage die bisher in Jäger- und Schützenkreisen
übliche Verwendung von Werg unerwünscht ist. Dafr die Jäger und Schützen sich bisher
noch nicht an die Verwendung des Wischpolsters gewöhnen konnten, liegt in der Hauptsache
daran, d:aß sie an die Verwendung eines Wischstockes gewöhnt sind. Das Wehrmachtwischpolster
ist nun vollkommen .auf die Wehrmachtverhältnisse eingerichtet und läßt sich daher
für Wischstöcke zum Reisligen von Flintenläufen nicht benutzen. Es besteht also
die Aufgabe, eine Vorrichtung zu schaffen, welche es möglich macht, ein Einheitswischpolster,
also ein Wischpolster, das man sowohl in Verbindung mit einer Wischkette ,als auch
in Verbindung mit einem Wischstock benutzen kann, zum Reinigen von Flisitenläufen
zu verwenden. Bei der Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung davon aus, daß der
zum Befestigen des Wischpolsters dienende Teil des Wischstockes als ein am Wischstockende
lösbar befestigter plattenförmiger Tragkörper auszubilden ist. Wenn man nun Wert
darauf legt, daß man zum Flintenlaufreinigen dasselbe Wischpolster benutzen sann,
welches auch zum Reinigen von Waffen mit kleinerem
Kaliber verwendbar
ist, und wenn. man ferner Wert darauf legt, daß dieses Wischpolster auch in Verbindung
mit einer Wischkette benutzbar ist, so ergibt sich, daß bei Verwendung dieses Wischpolsters
zum Reinigen von Flintenläufen der genannte Tragkörper eine verhältnismäßig große
Wandstärke erhalten muß, um das Wischpolster mit genügendem Druck an die Laufwandung
anzupressen. Der vom Wischpolster umkleidete Tragkörper vergrößert entsprechend
seiner Wandstärke den Durchmesser der Wischvorrichtung. Man hat es also mit Hilfe
der geeigneten Bemessung der Wandstärke des Tragkörpers in der Hand, ein Wischpolster,
das sich z. B. in Verbindung mit einer Wischkette und ohne Tragkörper zum Reinigen
von Büchsenläufen eignet, auch für Flintenläufe; also für Läufe mit wesentlich größerem
Kaliber, benutzen zu können.
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Der Verwendung eines plattenförmigen Tragkörpers mit der in diesem
Falle erforderlichen verhältnismäßig dicken Wandstärke steht nun aber die Schwierigkeit
im Wege, daß das Wischpolster, welches durch die Öse des Tragkörpers hindurchgezogen
wird und beim Einführen in den Lauf V-förmige Gestalt erhält, nicht überall gleichmäßig
an die Laufwandung angepreßt wird. Diese Schwierigkeit wird :erfindungsgemäß dadurch
überwunden, daB für den Querschnitt des plattenförmigen Tragkörpers die Form eines
flachgedrückten Sechsecks gewählt wird, welches aus zweigleich großen langen Seiten
und vier unter sich gleich großen kurzen Seiten besteht. Die Länge jeder der beiden
Langseiten beträgt dabei ein Mehrfaches der Länge jeder Kurzseite.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Flintenlaufreinigers
gemäß der Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt eine Draufsicht auf den Flintenlaufreiniger gemäß der
Erfindung.
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Fig. 2 ist eine Seitenansicht des Flintenlaufreinigers.
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Fig. 3 zeigt einen Mittellängsschnitt durch den Teil eines Flintenlaufes
mit eingeführtem Flintenlaufreiniger und Wischpolster.
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Fig. 4 zeigt ,einen Querschnitt der Linie IV-IV der Fig. 3.
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Der Flintenlaufreiniger besteht aus einem plattenförmigen Tragkörper
5, der vorzugsweise :aus Preßmasse, z. B. Kunstharzmasse, hergestellt ist. Die Länge
des Körpers 5 beträgt etwa 9o mm, seine größte Breite etwa 15 mm; seine Wandstärke
ist 6 mm. Nur der Fuß ist mit einer Verdickung 6 versehen mit Rücksicht auf den
dort :eingeschraubten Gewindezapfen 7. Am oberen Ende der Platte 5 ist ein Haken
8 angebracht. Der Haken dient zum Anhängen des Tragkörpers 5 an eine Kette, Seil,
Riemen o. d,-,I., mit dessen Hilfe der Tragkörper durch den zu reinigenden Lauf
hindurchgezogen werden kann. Mit Hilfe des Gewindezapfens 7 kann der Tragkörper
5 auf das Ende eines Wischstockes aufgeschraubt «#erden. Wie Fig. ¢ erkennen läßt,
hat der Querschnitt der Platte 5 die Gestalt eines flachgedrückten Sechsecks, das
aus zwei langen Seiten 5- und vier kurzen Seiten 5b besteht. Die Seiten 5a
sind unter sich gleich lang, ebenso die Seiten 5b. Jede Seite 5a ist ungefähr 3,5mal
so groß wie die Länge einer Seite 5b. Jede Seite 5a ist mit vier 2 mm hohen Querrippen
9 versehen. Die Querrippen der einen Seite stehen gegenüber den Querrippen der ,anderen
Seite ,auf Lücke. Diese Rippen verhindern, daß das Wischpolster io sich gegenüber
dem Tragkörper 5 verschiebt, wenn man bei Verwendung der beschriebenen Vorrichtung
in Verbindung mit einem Wischstock die Wischvorrichtung nach dem Einführen in den
Flintenlauf 12 hin und her bewegt. Wie Fig. 4 erkennen läßt, verlaufen die Flächen
5b des Tragkörpers 5 derart zu der Innenwand des Flintenlaufes 12, daß Keilräume
4V entstehen. In diese Keilräume wird das Wischpolster io durch den Druck bineingepreßt,
der beim Einführen des mit dem Wischpolster bekleideten Tragkörpers 5 in den Lauf
entsteht. Infolge der verhältnismäßig großen Wandstärke des Tragkörpers 5 trägt
dieser stark auf. Die Anordnung ist so getroffen, daß das Wischpolster io mit erheblichem
Druck an die Innenfläche der Laufwandung 12 ,angedrückt wird. Dies hat zur Folge,
daß sich das Wischpolster auch in die Keilräume 6V hineinquetscht. Infolge der spiegelgleichen
Anordnung von vier solchen Keilräumen W wird :erreicht, daß das Wischpolster die
gesamte Innenfläche des Laufes 12 gleichmäßig berührt und an diese Fläche angepreßt
wird. Die größte Breite des Tragkörpers 5 ist entsprechend kleiner als der Innendurchmesser
des Flintenlaufes 12. Dadurch wird verhindert, daß die Seitenkanten 5c des Tragkörpers
5 die Laufwand berühren. Die vier Keilräume W bzw. die in diesen auftretenden Kräfte
bewirken eine Selbstmittung des Tragkörpers 5 innerhalb des zu reinigenden Flintenlaufes.
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Das in Verbindung mit dem geschilderten Flintenlaufreiniger verwendete
Wischpolster besteht aus zwei Stricken von i i cm Länge. Jeder Strick hat einen
Durchmesser von 9 mm und ist .aus sieben dochtartig aus Baumwollabfallfasern gesponnenen
Fäden zusammengedreht. Die beiden Stricke sind in der Mitte durch eine Quernaht
miteinander verbunden. Das Wischpolster wird so in den Langschlitz i i des Tragkörpers
5 einbehängt, däß die Quernaht sich im Bereich dieses
Schlitzes
befindet und das Wischpolster den zwischen dem Langschlitz I I und dem Fuß der Platte
5 liegenden Teil .des Tragkörpers 5 der Länge nach vollständig bedeckt.