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Fliehkraftstaubabscheider Die Erfindung bezieht sich auf Fliehkraftstaubabscheider
mit tangentialem Rohgaseinlaß und axialem Reingasauslaß. Derartige Abscheider sind
zumeist so bemessen, daß beim Anfall der höchstvorkommenden Rohgasmenge diejenige
Eintrittsgeschtvindigkeit herrscht, welche im Rahmen eines begrenzten Energiebedarfs
und unter Beachtung der Erosionsgefahr die beste Abscheidewirkung ergibt. Für Fälle,
in denen die anfallende Gasmenge starken Schwankungen unterworfen ist oder von vornherein
die ursprünglich angenommene unterschreitet, wendet man u. a. in der Wand des Rohgaseinlasses
gelagerte Klappen an, mittels derer der Eintrittsqu@erschnitt des Abscheiders so
gedrosselt wird, daß die für den Abscheidevorgang als beste ermittelteEintrittsgeschwindigkeit
,erzielt wird. Bei den gebräuchlichen Drosselvorrichtungen dieser Art treten jedoch
Störungen im Strömungsverlauf auf, deren Beseitigung im Interesse einer Steigerung
des Abscheidun.gsgrades wie einer Herabsetzung des Energiebedarfes liegt. Bei dem
Gegenstand der Erfindung wird zur Wahrung der Gleichförmigkeit der Strömung im Rohgaseinlaß
und zur Vermeidung der damit verbundenen, die Entstaubung ungünstig beeinflussenden
Erscheinungen eine im gleichen Sinne wie der Endteil des Spiralmantels gekrümmte
und in Umfangsrichtung verschiebbare Leitwand verwendet. Die Anbringung derartiger
Leitwände ist bei Fliehkraftstaubabscheidern an sich bereits beschrieben worden,
jedoch hat bei der bekannten Anordnung diese Leitplatte eire derartige Stellung,
daß sich, von der Eintrittsstelle des Rohgases gesehen, ihr Abstand von der äußeren
Spiralwand des Gehäuses allmählich vergrößert. Vor allem aber ist eine Verstellbarkeit
der bekannten Leitwand nur auf sehr umständlichem Wege möglich; denn. sie ist mittels
eines Winkelstückes an dem in die innere achsparallele Wand des Rohgaseinlaßkanals
auslaufenden Endteil des Spiralmantels angeschraubt. Dieses Winkelstück liegt an
der Innenseite der Gehäusewand, so daß die Verstellung der Leitwand
nur
bei geöffnetem, d. h. somit auch bei stillgesetztem Abscheider möglich ist. Außerdem
liegt die Verstelleinrichtung an der von dem angereicherten Staubstrom bestrichenen
Spiralwand und ist so einem verhältnismäßig raschen Verschleiß unterworfen. Der
in die Befestigungseinrichtung eindringende Staub wird außerdem das Lösen der Befestigungsschrauben
sehr erschweren, wenn nicht unmöglich machen.
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Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch ausgeschlossen,
daß die Leitwand auf einer zentrisch oder exzentrisch im Reingasauslaß angeordneten
Drehachse befestigt ist. Dadurch wird gegenüber den. bekannten Anordnungen der Vorteil
erreicht, daß die Leitwand beim Ein- und Ausschwenken sich auf demselben Radius
bewegt und der Abstand zwischen dem Reing.asawslaßstutzen und der Leitwand bei zentrischer
Anordnung der Drehachse völlig, bei exzentrischer Lagerung annähernd gleichbleibt,
während der Querschnitt des Rohgaseinlasses beim Ausschwenken düsenartig verengt
wird. Ferner kann die Leitwand ohne Schwierigkeit durch Betätigung der Drehachse
von außen verstellt werden. Der Abscheider braucht nicht zwecks Verstellung der
Leitwand geöffnet zu werden, und der Bedienungsmann kann beispielsweise, ohne das
Kesselhaus zu verlassen, bei Änderung der anfallenden Gasmengen mittels irgendeiner
geeigneten üb.ertragungseinrichtung die Drehachse der Leitwand betätigen. Hinzu
kommt, daß die Verstellung mit einem verhältnismäßig kleinen Kraftaufwand möglich
ist; denn es ist nur ,ein verhältnismäßig kleiner Hub der Drehachse erforderlich,
um eine erhebliche Verschwenkung der Leitwand zu erreichen.
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Ferner ist die Betriebssicherheit weit größer, da die drehbaren Teile
in. der Mitte des Reingasauslasses gelagert sind, wo sie nicht mit Staub in Berührung
kommen.
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Die Leitwand kann innerhalb der gekrümmten Abscheiderwand oder außerhalb
derselben angeordnet sein. Sie, ist bei Abscheidern mit axialem wie tangentialem
Staubauslaß anwendbar.
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Die besondere Lagerung der Leitwand gemäß der Erfindung bietet zugleich
den Vorteil, sie in einfacher Weise mit einer an sich bekannten Regelvorrichtung
für Reingasauslaß zu. vereinigen. Es sind zwar an sich schon verschiedene Anordnungen
bekannt, um die Teile zur Regelung des Rohgaseinlasses und des Reingasauslasses
zwangsläufig miteinander zu kuppeln, indessen sind hier stets die Antriebe für die
beiden Regelorgane durch besondere Bauteile, wie Gestänge, Kettenzüge o. dgl., miteinander
verbunden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird dagegen
die Leitwand für den kohgaseinlaß mit einer auf gleicher Dreh-. achse sitzenden
und im gleichen Drehsinn schwenkbaren Leitwand für den Reingasauslaß, wie sie an
sich bekannt ist, zwangsläufig gekuppelt. Die beiden Leitwände sind hier also zu
einem einheitlichen Organ verbunden. Dadurch wird eine überwachung beider Regelorgane
erleichtert und praktisch die Möglichkeit ausgeschlossen, daß bei der Betäti-' gung
des gemeinsamen Antriebes nur die eine Leitwand bewegt wird, während die andere
stehenbleibt.
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In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
dargestellt, Abb. i ist ein Querschnitt durch einen Abscheider mit axialem Staubauslaß,
bei dem die Leitwand für den Rohgaseinlaß frei innerhalb der gekrümmten Abscheiderwand
angeordnet ist, Abb.2 ein Querschnitt durch einen Abscheider mit tangentialem Staubauslaß,
bei dem die Leitwand außerhalb der gekrümmten. Abscheiderwand angeordnet ist und
in eine Tasche eingezogen werden kann.
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Abb. 3 ist :ein Querschnitt durch einen Abscheider mit tangentialem
Staubauslaß, bei dem die Leitwand für den Rohgaseinlaß und die Leitwand für den
Reingasauslaß zwangsläufig von der gleichen - Drehachse aus betätigt werden.
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Der Abscheider besitzt in üblicher Weise den Rohgaseinlaß i, den Reingasauslaß
2 und die gekrümmte Abscheiderwand 3. Die Leitwand q. wird von den Speichen 5 getragen,
deren Nabe 6 auf der Drehachse 7 gelagert ist. Diese Achse kann zentrisch oder exzentrisch
zu der Abscheiderachse liegen. Die bogenförmige Wand q. kann an ihrer oberen und
unteren Kante einen Versteifungsflansch besitzen. Die Wand befindet sich in einem
geringen Abstand von der Abscheiderwand 3. Der Antrieb ,ist zweckmäßig in den staubfreien
Raum des Reingasauslasses 2 gelegt, so daß seine Beweglichkeit nicht beeinträchtigt
werden kann. Zur Führung der Arme 5 können in dem Auslaßstutzen g Schlitze angebracht
sein. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist die Leitwand so bemessen, daß sie die
Abschälstelle 8 für einen gegebenenfalls zu verwendenden Nachabscheider nicht stört.
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Gemäß Abb. 2 ist die Leitwand q. in einer Tasche i o untergebracht,
aus deren Öffnung sie zwischen dem Einlaßstutzen i und der Spiralwand 3 austritt.
Da die Leitwand hier in Ruhestellung außerhalb des Abscheiders liegt, stört sie
den Abscheidevorgang nicht. Für den Antrieb kann statt der Speichen beispielsweise
auch ein nicht dargestellter Zahntrieb dienen.
Bei der in Abb.3
dargestellten Ausführungsform ist außer der Leitwand q. für den Rohgaseinlaß die
Leitwand 8 für den Reingasauslaß vorgesehen. Beide Leitwände sind um die in der
Abscheiderachsie liegende Drehachse 7 drehbar. Durch Drehen der Achse 7 werden gleichzeitig
und im gleichen Simse Rohgaseinlaß und Reingasauslaß geregelt. Es besteht aber u.
a. auch die Möglichkeit unabhängiger Regelung etwa dadurch, daß die eine Leitwand
von einer inneren, die anderie .von einer sie umgebenden Hohlwelle aus betätigt
wird.
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Mit der Vorrichtung nach der Erfindung lassen sich auch Auslaßregelorgane
anderer Art verbinden, z. B. diametral im Reingasauslaß angeordnete Schlitzabscheider.
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Die Betätigung der Leitwände kann von Hand oder auch mechanisch erfolgen,
beispielsweise auch selbsttätig in Abhängigkeit von der jeweiligen Rohgasm.enge
geregelt werden.