DE67985C - Umlaufröhren für Dampfkessel mit stehenden Wasserröhren zwischen Unter- und Oberkasten - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN DEN 29.ΜΑΠ893.

Claims (1)

1. KAISERLICHES

   PATENTAMT.

   Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Einhängerohre zur Erzielung getrennter Dampfund Wasserwege bei Röhrenkesseln, die aus Ober- und Unterkasten und zwischenliegenden verticalen Siederöhren bestehen.

   Das wesentlich Neue dieser Einhängerohre besteht darin, dafs dieselben bis unter den Boden, in welchen die die Einhängerohre umschliefsenden Siederöhren eingesetzt sind, hinabreichen; dadurch kann der an der Decke des Unterkessels sich sammelnde Dampf nur in dem Raum zwischen dem Einhängerohr und dem äufseren Rohr hinaufströmen, während, wenn dieses Einhängerohr kürzer wäre, so wie dies z. B. bei den geschlossenen Field'schen Röhren naturgemäfs sein mufs, die Dampfblasen, welche sich an dem Boden des Fieldschen Rohres z. B. bilden, in dem inneren Rohr emporsteigen werden und dadurch die gewünschte Wassercirculation hemmen müssen. Dadurch also, dafs das eingehängte Rohr ι. tiefer reicht als das Umschlufsrohr, 2. mit einem unten offenen Verschlufsrohr combinirt ist, und 3. dafs bei dieser Combination eine Hochführung des oben erweiterten Einhängerohres stattfindet, unterscheidet sich die neue Anordnung von bereits bekannten Constructionen. Hiermit werden nun wesentliche Vortheile erreicht: bei erhöhter Verdampfungsfähigkeit wird gleichzeitig ein ruhiger Wasserspiegel erzielt.

   Fig. ι ist ein verticaler Querschnitt des cylindrischen Röhrenkessels, während Fig. 2 und 3 rechtwinklige Längsschnitte eines Einhängerohres in gröfserem Mafsstabe veranschaulichen.

   In die die oberen und unteren Kammern verbindenden Rohre R werden Rohre r, Fig. 1 bis 3, eingehängt. Diese Rohre r bestehen aus je einem Rohr α, welches unten über das Rohr R hinaus tiefer in die unterste Kammer führt, und dem weiteren Rohr c, welches in der oberen Kammer bis in den Dampfraum reicht. Das Rohr α mündet oben in ein Querrohr b, welches an dem weiten Rohrtheil c derart befestigt ist, dafs das in das Querrohr b eintretende Wasser nur durch das enge Rohr a in die untere Kammer gelangen kann. Steigt das Wasser von unten nach oben, so kann dieses nur durch das enge Rohr α geschehen, da das weitere Rohr c oben keinen Abflufs hat. Da der enge Rohrtheil α weit in die untere Kammer führt, so können die sich bildenden Dampf bläschen nur durch das Rohr R bezw. durch den freien Ringraum desselben emporsteigen und von hier durch den aufgesetzten Rohrtheil c in den Dampfraum entweichen. Durch diese Anordnung werden vollständig getrennte Wasser- und Dampfwege erzielt, die Bewegung des Wassers wird eine ruhigere, die Verdampfung eine höhere und der Dampf trockener.

   Patent-Anspruch:

   Bei Röhrenkesseln, die aus Ober- und Unterkasten und zwischenliegenden verticalen Siederöhren bestehen, die in die beiderseits offenen Siederöhren eingehängten Umlaufröhren, welche aufserdem, dafs sie in den unteren Wasserkasten hineinreichen, oben durch ein Querrohr geschlossen und von einem weiteren Rohr umschlossen sind, welches über das Querrohr hinausragt, zum Zwecke getrennter Ab- und Zuführung von Dampf und Wasser.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.