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Cottonwirkmaschine Die Erfindung bezieht sich auf eine Cottonwirkmaschine
nach Patent 669 197, bei der zur Herstellung von Kulierplüschwirkware die Verteilplatinen
so niedrig gehalten sind, daß ihre Oberkante nicht höher liegt als das untere Ende
der senkrecht oder nahezu senkrecht verlaufenden unteren Kehlenkante der Plüschkehle
der Kulierplatine, so daß während des Verteilvorgangs nur der Grundfaden verteilt
wird, die därüberliegenden kulierten Plüschfadenstege aber durch die Abwärtsbewegung
der Stuhlnadeln unter den Nadelhaken und oberhalb der Oberkante der Verteilplatinen
zu liegen kommen und diese Stege durch die weitere Abwärtsbewegung der Stuhlnadeln
in die Abpreß- und Auftragstellung nach dem Verteilvorgang über der Oberkante der
Verteilplatinen zu Plüschhenkel verteilt werden. Hierbei wird, unter Wegfall der
besonderen Trennwerkzeuge, die Legung der Fäden von einem Grundfadenführer, dessen
Fadenaustrittsstelle knapp oberhalb der Oberkante der Verteilplatine steht, und
von dem in bezug auf den Grundfadenführer mit kurzem Vorlauf arbeitenden Plüschfadenführer
bewirkt, der mit seiner Fadenaustrittsstelleknapp unterhalb der Oberkante der Kulierplatinen
steht.
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Durch die vorliegende Erfindung soll die Sicherheit des Schleifenbildungsvorgangs
erhöht werden. Bei den Maschinen nach dem Hauptpatent liegen die Plüschfadenschleifen
während des Verteilens des Grundfadens lokker zwischen der Platinenkante und dem
Nadelschaft, weil beim Verteilen des Grundfadens mit der Vorwärtsbewegung der Verteilplatinen
eine Rückwärtsbewegung der Kulierplatinen verbunden ist. Durch diese lockere Lage
des Plüschfadens am Nadelschaft kann es vorkommen, daß der Plüschfaden nicht in
den Nadelluken kommt, sondern über den Nadelkopf abgeworfen und nicht mitverarbeitet
wird.
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. Diese Fehlerquelle soll nach der vorliegenden Erfindung dadurch
beseitigt werden, daß der erste Teil der Abwärtsbewegung der Stuhlnadeln zur Presse
so gegenüber der Geschwindigkeit im gewöhnlichen Arbeitsgang beschleunigt ist, daß
die Nadeln in dem Augenblick, in dem das Verteilen der Grundfadenschleifen beginnt,
so tief stehen, daß sich der am Nadelschaft anliegende Teil der Plüschfadenschleife
im Nadelhaken befindet.
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Die bekanntgewordenen Darstellungen von Arbeitsvorgängen zur Herstellung
von Plüschwirkwaren, wobei das restliche Verteilen des Plüschfadens nach erfolgtem
Kulieren und nach erfolgtem Verteilen des Grundfadens und des Plüschfadens über
die Oberkante einer Nase an der Verteilplatine erfolgt, zeigen in der Verteilstellung
die Nadel ebenfalls in einer Stellung, in der sich der am Nadelschaft anliegende
Teil der Plüschfadenschleife in dem Nadelhaken befindet. Diese bekanntgewordener.
Darstellungen haben mit der Erfindung nichts gemeinsam, da sie die Stelhing der
maschenbildenden Werkzeuge zueinander in dem Zeitraum zwischen der Beendigung des
üblichen Verteilvorgangs und
dem fressen versinnbildlichen. Die
Nadel hagerst bei der Beendigung des Verteilvorgangs mit der Abwärtsbewegung aus
ihrer Höchststellung, die sie während des Kulierens und während des Verteilens in
an sich bekannter Weise einnimmt, begonnen. Nach der vorliegenden Erfindung soll
die dadurch entstehende Unsicherheit in der Fadenhaltung dadurch vermieden werden,
daß die Abwärtsbewegung der Stuhlnadeln so zeitig erfolgt und so beschleunigt ist,
daß die Nadeln schon im Augenblick des üblichen Beginns des Verteilens der Grundfadenschleifen
so weit nach unten bewegt sind, daß sie den anliegenden Teil der Plüschfadenschleife
in ihrem Nadelhaken einschließen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht. Es zeigen Abb. r die bekannte Kulier- bzw. Verteilstellung von
Platinen und Nadeln, Abb.2 die erfindungsgemäße Stellung der maschenbildenden Werkzeuge.
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In der Zeichnung sind lediglich die zum Verständnis des Arbeitsvorgangs
notwendigen Werkzeuge der erfindungsgemäß ausgebildeten Cottonwirkmaschine veranschaulicht,
nämlich die Kulierplatinen 6, die Verteilplatinen 20, die Nadeln 9 und die Presse
5. Der Grundfaden ist mit i, der Plüschfaden mit 3 bezeichnet. Die gewöhnliche Nadelstellung
während des Kuliervorgangs wird in Abb. i durch die gestrichelt dargestellte Nadel
9 bezeichnet. Ihre Stellung im Augenblick der Beendigung des Verteilvorgangs wird
durch die ausgezogen gezeichnete Nadelg versinnbildlicht. Der Nadelkopf mit dem
Nadelhaken 9a .steht in beiden Fällen über der Kulierplatinenoberkante.
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Abb. 2 zeigt die erfindungsgemäße Stellung der Werkzeuge bei der Cottonwirkmaschine
nach dem Hauptpatent. Wie im Hauptpatent wird der Plüschfaden 3, der von der Plüschkehle
6c der Kulierplatine 6 gegen den Nadelschaft länger als der Grundfaden i in der
Grundfadenkehle 6U kuliert wird, nach dem Verteilen des Grundfadens nach unten verteilc,
und zwar über der Oberkante 2od der Verteilplatine 2o durch die Abwärtsbewegung
der Nadeln g. Während des Verteilens . des Grundfadens liegt die kulierte@ und noch
nicht verteilte Plüschfadenschleife locker zwischen Nadelschaft und Kulierplatine.
Damit nun bei ihrer Abwärtsbewegung die Stuhlnadel mit ihrem Haken 9a nicht in die
Plüschfadenschleife fahren kann und diese dann über den Nadelkopf abwirft, wird
die Stuhlnadel im Gegensatz zu ihrer gewöhnlichen Bewegung nach erfolgtem Kulieren
so früh und so schnell nach unten bewegt, daß sie bei Beginn des .eigentlichen Verteilens
des Grundfadens, also in dem Augenblick der Verteilstellung der Platinen, wie sie
Abb. 2 zeigt, so tief steht, daß sich der auf dem Nadelschaft befindliche Teil der
Plüschfadenschleife im Nadelhaken befindet. Gemäß Abb. 2 sind die Verteilplatinen
gerade so weit vorgegangen, daß ihr Verteilpunkt den Faden eben faßt und die über
ihrer Kehle befindliche Nase 2oc zwischen den Nadeln steht, zwischen die sie so
zeitig eingeführt ist, daß sie mit ihrer Spitze noch unterhalb der Nadelzasche zwischen
die .Nadeln tritt. Dadurch wird das Ablösen der Plüschfadenschleifen vom Nadelschaft
verhindert.