DE679012C - Verfahren zur Herstellung von doppelt oder mehrfach wendelfoermigen, voellig durchhaengungsfreien, grosskristallinen Wolframgluehkoerpern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von doppelt oder mehrfach wendelfoermigen, voellig durchhaengungsfreien, grosskristallinen Wolframgluehkoerpern

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DE679012C DEV32443D DEV0032443D DE679012C DE 679012 C DE679012 C DE 679012C DE V32443 D DEV32443 D DE V32443D DE V0032443 D DEV0032443 D DE V0032443D DE 679012 C DE679012 C DE 679012C
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  • Verfahren zur Herstellung von doppelt oder mehrfach wendelförmigen, völlig durchhängungsfreien, großkristallinen Wolframglühkörpern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Glühkörpern aus Wolframdraht, die doppel- oder mehrfach wendelförmig sind und ihre Gestalt im glühenden Zustand auch in stickstoffhaltiger Atmosphäre bewahren, d. h. praktisch gar keine Durchbiegung und/oder Verziehung (Verwerfung) erleiden.
  • Doppel- oder mehrfach wendelförmige Wolframdrahtglühkörper sind an sich schon bekannt und werden gewöhnlich derart hergestellt, daß der Draht auf einen entsprechenden Kern zunächst zu einer Wendel von kleinem Durchmesser und kleiner Ganghöhe gewunden (Primärwendel), danach dieses Gebilde zusammen mit seinem Kern auf einen zweiten Kern zu einer Wendel größeren Durchmessers und größerer Ganghöhe gewunden wird (Sekundärwendel) und gegebenenfalls so weiter.
  • Die Glühkörper werden hauptsächlich in gasgefüllten elektrischen Glühlampen zum Zwecke der Verminderung der Konvektionswärmeverluste des Glühkörpers- verwendet.
  • Damit die mit einem solchen Glühkörper versehene Lampe ihren anfänglichen guten Wirkungsgrad während ihrer ganzen Lebensdauer beibehält, ist es u. a. notwendig, daß der Glühkörper seine Gestalt während der ganzen Lebensdauer der Lampe nicht ändert. Es ist die Schwerkraft, die'.in erster Linie die, Abänderung der anfänglichen Gestalt des Glühkörpers hervorzurufen trachtet. Falls der Wolframdraht in irgendeinem Abschnitt der Brenndauer der Lampe oder während dieser ganzen Dauer mechanisch nicht genügend widerstandsfähig ist, wird der Glühkörper von der Schwerkraft ausgedehnt, wodurch er durchgebogen wird. Die Formänderungen des Glühkörpers können sich außer in der Durchbiegung auch in einer Verziehung (Verwerfung) derselben bemerkbar machen. Infolge der Verziehung wird der Glühkörper ebenfalls gedehnt, und außerdem in Abhängigkeit vom Maß der Verz.iehungkönnen zwischen den einzelnen Windungen evtl. an mehreren Stellen auch Kurzschlüsse entstehen, wodurch die Lebensdauer der Lampe nachteilig beeinflußt wird. Sowohl die aus der Durchbiegung wie auch die aus der Verziehung herrührende Dehnung hat nicht nur die Verschlechterung des Wirkungsgrades der Lampe, sondern auch eine Herabsetzung der Widerstandsfähigkeit des Glühkörpers gegenüber äußeren mechanischen Einwirkungen, wie z. B. Stößen, Schwingungen usw., zur Folge.
  • Zum Zwecke der Vermeidung der Durchbiegung hat man bereits zahlreiche Verfahren für die Herstellung solcher Glühkörper vorgeschlagen. Die vorgeschlagenen Verfahren trachten im allgemeinen das gewünschte Ziel in zwei verschiedenen Richtungen zu erreichen. In die erste Gruppe gehören die Verfahren, in deren Verlauf das Ausgangsmaterial, z. B. der Wolframdraht, mit Eigenschaften versehen wird, die bewirken, daß das sich bei hoher Temperatur ausbildende Kristallgefüge des Glühkörpers aus möglichst großen Kristallen besteht, weil erfahrungsgemäß die Festigkeitseigenschaften der Glühkörper mit großkristalliner Strukfur viel günstiger sind und ihre . Durchbiegung während der Brenndauer der Lampe somit auch viel kleiner ist als die der kleinkristallinen Glühkörper. Zu diesem Zweck sind besondere Drähte aus hochschmelzenden Metallen geeignet, die solche Zusätze enthalten, die während der Rekristallisation einen entsprechenden Dampfdruck ausüben. Es' soll bemerkt werden, daß unter »großkristallinem« Draht ein solcher gemeint wird, bei dem die Länge der einzelnen den Draht bildenden Kristalle größer als die Länge einer Windung der Primärwendel ist und gewöhnlich ein Mehrfaches, z. B. i o- bis 1 oofaches, dieser Länge beträgt.
  • Eine andere Gruppe der die Vermeidung der Durchbiegung von doppel- oder mehrfachwendelförmigen Glühkörpern bezweckenden Vorschläge bilden die Verfahren, die sich auf die Wärmebehandlung des für die oben erwähnte zwei- oder mehrfache Windung bestimmten Drahtes beziehen. Das Wesen all dieser Verfahren besteht darin, daß die Glühkörper vor ihrer Montierung in der Lampe einer vorangehenden Wärmebehandlung bei hoher Temperatur unterworfen werden. Ein solches Verfahren besteht z. B. bei der Verarbeitung von kleinkristallinen Wolframdrähten darin, daß die auf Molybdänkern z. B. zweifach gewundenen Glühkörper vor ihrem Einbau in die Lampe in neutraler Gasatmosphäre, wie z. B. in einem Stickstoff-Wasserstoff-Gemisch, auf ihre Rekristallisationstemperatur oder auf noch höhere Temperatur erhitzt werden, wodurch die Durchbiegung des Glühkörpers, wenn auch nicht vollkommen beseitigt, so doch wesentlich verringert werden kann. Ein anderes bekanntes Verfahren für die Herstellung von nahezu durchbiegungsfreien Glühkörpern aus kleinkristallinen Wolframdrähten besteht darin, daß die vor dem Einbau in die Lampe erfolgende Erhitzung der Glühkörper nur bis zur Temperatur erfolgt, bei der die während der Windung im .Glühlzörper entstehenden Spannungen verschwinden, was z. B. schon durch eine einstündige, auf dem Molybdänkern erfolgende Erhitzung bei 130o° C erreicht werden kann. Da dieses Verfahren nicht zu vollständig durchbiegungsfreien Glühkörpern führt, hat man seine Kombination mit einem anderen Verfahren vorgeschlagen, bei dem der Glühkörper z. B. während seiner Rekristallisation in der fertigen Lampe derart bewegt wird, daß die auf die einzelnen Massenteilchen des Glühkörpers wirkende Gravitationskraft gerade durch eine entgegengesetzt gerichtete gleich große Beschleunigungskraft aufgehoben wird.
  • Ein weiteres bekanntes Verfahren zur Herstellung von doppelwendelförmigeri Glühkörpern besteht darin, daß die auf einen Eisen- oder Messingkern gewundene Primärwendel nach der Entfernung des Kernes auf einem aus hitzebeständigem Material, z. B. aus Wolfram, bestehenden Kern zu einer Sekundärwendel gewunden, zusammen mit diesem Sekundärkern bis ztir Bildung der endgültigen Kristallstruktur erhitzt und, nachdem dieses erfolgt ist, der aus wärmebeständigem Material bestehende Sekundärkern aus dem fertigen doppelwendelförmigen Glühkörper entfernt wird. Bei diesem Verfahren enthält der Glühkörper während der Wärmebehandlung nur noch den Sekundärkern, was mit dem Nachteil verbunden ist, daß die kernlose Primärwendel bei der zweiten Windung, hauptsächlich aber während der Wärmebehandlung schädlicheDeformationen erleidet, d. h. der fertige Glühkörper kein geometrisch wohldefiniertes Gebilde ist.
  • Um die Formänderungen des Glühkörpers während der Wärmebehandlung zu vermeiden, arbeitet man bei den .bekannten Verfahren meistens so, daß man die Wärmebehandlung an den auf Kerne gewundenen Glühkörpern zusammen mit dem Kern ausführt, d. h. vor der Wärmebehandlung keinen Kern aus dem Glühkörper entfernt.
  • Da sowohl die zum Aufheben der bei der Windung entstandenen Spannungen wie auch die zur Herbeiführung des gewünschten Kristallgefüges dienende Wärmebehandlung zweckmäßig über iooo°. C erfolgt, muß als Material des Kernes ein Material verwendet werden, das bei der zur Wärmebehandlung verwendeten hohen Temperatur (130o bis 2000' C) noch nicht schmilzt. Für diesen Zweck eignet sich am besten das Molybdän, das auch am meisten verwendet wird, außerdem gegebenenfalls Tantal und Zyrkon. Nach Beendigung der Wärmebehandlung muß der Kern aus dem Glühkörper entfernt werden, was bei den bekannten Verfahren mittels solcher chemischen Lösungsmittel erfolgt, die das Material des betreffenden Kernes auflösen, ohne aber den Wolframdralit auch anzugreifen. Ein solches Mittel ist z. B. das Schwefelsäure-Salpeter-Gemisch, welches zur Auflösung der Molybdänkerne verwendet wird. Im Laufe von Versuchen mit Lampen mit stickstoffhaltiger Gasfüllung wurde gefunden, daß die bisher vorgeschlagenen, meistens mit Molybdänkernen durchgeführten Wärmebehandlungsverfahren in sehr vielen Fällen, besonders im Falle der Verarbeitung von Drähten, die großkristallinisch sind bzw. im Laufe der Verarbeitung großkristallinisch werden, nicht zu befriedigenden Resultaten führen, weil die durch derartige Verfahren hergestellten doppel- oder mehrfach wendelförmigen Glühkörper bis zu einem gewissen Grad noch immer Durchbiegungen und/oder Verwerfungen erleiden. Dies konnte hauptsächlich im Falle der Wärmebehandlung der Glühkörper auf hoher (über i5oo° C liegender) Tempexatur beobachtet werden, obwohl nach den bisherigen Kenntnissen gerade bei Erhöhung der Wärmebehandlungstemperatur eine erhöhte Formbeständigkeit der Glühkörper hätte erwartet werden müssen. Die Behandlung bei hoher Temperatur ist aber besonders im Falle solcher Glühkörper nötig, welche im Laufe ihrer Rekristallisation eine großkristalline Struktur erhalten. Erfahrungsgemäß liegt nämlich die Rekristallisationstemperatur detartiger Materialien sowie auch diejenige Temperatur, bei der die bei der vorangehenden Bearbeitung der Wendel entstandenen inneren Spannungen verschwinden, wesentlich höher als bei den Materialien mit kleinkristalliner Struktur.
  • Bei der Erforschung der Gründe dieser Erscheinungen, die zu den bisherigen Kenntnissen in Widerspruch zu stehen schienen, wurde festgestellt, daß bei der Herstellung der in stickstoffhaltigen, gasgefüllten Lampen zu verwendenden Glühkörper vollkommen befriedigende Resultate nur dann erreicht werden können, wenn man die auf Kernen; die aus Molybdän oder aus einem anderen hochschmelzenden Metall hergestellt sind, erfolgende @,\'ärmebehandlung unter bestimmten, verhältnismäßig eng bemessenen Zeit- und Temperaturgrenzen ausführt. Es wurde gefunden, daß, wenn diese Grenzen entweder nach unten, oder nach oben hin überschritten werden, die vollkommene Formbeständigkeit der Glühkörper schon nicht mehr gesichert werden kann. Es wurde beobachtet, daß bei der flerschreitung der unteren Grenze der Glühkörper mehr zur Durchbiegung, bei Überschreitung der oberen Grenze mehr zur Verzierung neigt.
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zurHerstellungvon doppelt oder mehrfach wendelförmigen, völlig durchhängungsfreien, großkristallinen Wolframglühkörpern, die in stickstoffhaltigen Gasräumen, insbesondere gasgefüllten Glühlampen, verwendet werden, bei dem ein auf mindestens zwei hochschmelzende, aus Metall bestehende Kerne aufgewickelter Wolframdraht einer mindestens einmaligen Erhitzung unterworfen wird und nachher die Kerne entfernt werden, und besteht darin, daß der Glühkörper auf Temperaturen über i5oo bis etwa aooo° C (der Rekristallisationstemperatur des Wolframs) während einer Zeit erhitzt wird, die ein Vielfaches der zur Beseitigung der inneren Spannungen erforderlichen Zeit beträgt, jedoch nur so lange, daß der Molybdängehalt des fertigen Glühkörpers nicht über 0,404 beträgt.
  • Die den Kernmaterialgehalt regelnde und einstellende Wärmebehandlung kann verschieden durchgeführt werden, und zwar entweder so, daß die Kernmaterialaufnahme von schädlichem Ausmaß verhindert wird oder so, daß die an der Oberfläche schon aufgenommene Kernmaterialmenge durch eine weitere Wärmebehandlung teilweise wieder vertrieben wird. Die Kernmaterialaufnahme von schädlichem Ausmaß kann ebenfalls in verschiedener Weise verhindert werden. Am besten verwendet man eine solche Bemessung der Dauer und der Temperatur der Wärmebehandlung, bei der der durch den Glühkörper aufgenommene Kernmaterialgehalt unter dem schon schädlichen bleibt. Da durch die Erhöhung der Wärmebehandlungstemperatur die aufgenommene Kernmetallmenge schnell ansteigt, darf das Glühen bei niedrigerer Temperatur länger, bei höheren Temperaturen dagegen nur kürzere Zeit dauern. Die Temperatur der Wärmebehandlung wird bei identischem Wolframgrundmaterial in erster Linie durch den Durchmesser des Wolframdrahtes bestimmt, da je dicker der Draht ist, um so höhere Temperatur für das Ausglühen der Wendel zwecks Erreichung des günstigen Kristallgefüges angewendet werden muß. Nach obigem kann man .die richtige Wärmebehandlung durch Vorversuche stets leicht ermitteln. Gegebenenfalls kann man auch derart verfahren, daß man die Wärmebehandlung auf den Kernen bei solchen Temperaturen und so lange fortsetzt, daß die Kernmetallaufnahme kleiner als 0,40!o sein soll, und die weitere Wärmebehandlung nach Entfernung bzw. Auflösung der Kerne noch weiter fortsetzt. Es können auch gute Erfolge mit solcher Arbeitsweise erzielt werden, bei der man die Wärmebehandlung bei solchen Temperaturen und so lange durchführt, daß die Kernmetallaufnahme das zulässige Maß überschreitet, aber nach Auslösung der Kerne die Glühkörper noch bei Weißglut, d. h. über ungefähr 230o° C, in stickstofffreiem Raum, z. B. in einer Wasserstoffatmosphäre oder im Vakuum, nachträglich ausgeglüht werden, wodurch ein Teil des Kernmetalls von der Oberfläche des Glühkörpers entfernt wird. Dieses Verfahren kann besonders im Falle von Glühkörpern aus sehr dickem Draht mit Vorteil verwendet werden.
  • Ähnliche Verhältnisse entstehen, wenn der Wolframdraht nicht auf das als Kern günstigste Molybdän, sondern anf ein anderes wärmebeständiges Metall, wie z. B. auf Tantal oder Zirkonium, gewunden wird, das mit Stickstoff bei hoher Temperatur ebenfalls in Reaktion tritt. Die Wärmebehandlung soll auch in diesen Fällen gemäß dem oben Gesagten erfolgen. Kerne aus Tantal oder aus Zirkonium können aus dem fertigen Glühkörper mit Fluorwasserstoffsäure ausgelöst werden.
  • Es ist auch vorteilhaft, die Wärmebehandlung von auf Kerne, z. B. auf Molybdänkerne, gewundenen Glühkörpern, insbesondere wenn sie bei hoher Temperatur über i5oo° C erfolgt, in einer stickstofffreien Atmosphäre, also z. B. in Wasserstoff oder in Edelgas, durchzuführen, da sonst schon während der Wärmebehandlung Molybdännitrid entstehen und in den Wolframdraht diffundieren kann. Außerdem kann bei der Erhitzung in stickstoffhaltiger Atmosphäre der Umstand Schwierigkeiten verursachen, daß das nachträgliche Herauslösen des nitridhaltigen Kernmaterials aus der Wolframwendel mit den bekannten Lösungsmitteln nur unter großen Schwierigkeiten bzw. sehr langsam durchgeführt werden kann. Es wurde aber gefunden, daß in solchen Fällen das Herauslösen des Kernes durch einen den Lösungsmitteln einverleibten Ouecksilberzusatz bzw. Ouecksilberverbindungszusatz sehr wesentlich beschleunigt werden kann, indem diese Zusätze den Anlösungsprozeß insbesondere von Molybdän günstig beeinflussen, wahrscheinlich katalysieren, ohne aber auch das Wolfram anzugreifen. Die Erhitzung in stickstoffhaltiger Atmosphäre, z. B. in einer Mischung von 75 °/o Stickstoff und 25 % Wasserstoff, kann vom Betriebsstandpunkt aus deshalb von Wichtigkeit sein, weil ein derartiges Gasgemisch billig und nicht explosiv ist.
  • Wenn Wolframdrähte aus einem zu großkristallinem Gefüge führenden Grundmaterial, die z. B. Zusätze enthalten, die anläßlich der Rekristallisation einen entsprechendenDampfdruck entwickeln, verwendet worden sind, muß die Wärmebehandlung der Wendel auf den Kernen, um gute Ergebnisse zu erhalten, erfahrungsgemäß bei einer sehr hohen Temperatur (16oo bis 2ooo° C) erfolgen, ohne aber im Laufe der Rekristallisation ihre Rekristallisationstemperatur erreichen oder überschreiten zu müssen. Bei so hohen Temperaturen geht die Diffusion des Kernmaterials, z. B. des Molybdäns, in dem Wolfram schon ziemlich schnell vor sich, so daß die Glühdauer in Abhängigkeit von der Drahtstärke 15 Minuten gewöhnlich nicht überschreiten darf. Es wurde aber gefunden, daß diese Zeit zum Zwecke der während der Wärmebehandlung im Draht vor sich gehenden günstigen Gefügeänderungen vollkommen ausreicht.
  • Im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zweckmäßig derart verfahren, daß der auf Kerne gewundene Glühkörper zunächst zusammen mit allen zurWindungverwendeten Kernen, zum Zwecke des Aufhebens der Spannungen, verhältnismäßig kurz geglüht, dann zur Entwicklung des nötigen Kristallgefüges bei höherer Temperatur und längere Zeit lang geglüht wird und nachher die Kerne, z. B. durch Auslösen aus ihnen, entfernt werden. Im Falle von Glühkörpern aus starkem Draht kann die Entfernung der Kerne auch vor der zweiten Glühung erfolgen. Das erfindungsgemäße Verfahren wird in den untenstehenden Beispielen ausführlich beschrieben Beispiel i Zum Zwecke der Herstellung von doppelwendelförmigen Glühkörpern für gasgefüllte Glühlampen von 220 Volt und q.o Dekalumen wird o,o2¢6 mm starker Wolframdraht verwendet, der während der Wärmebehandlung ein großkristallines Gefüge annimmt. Ein derartiger Draht wiegt 1,84 mg pro Zoo mm Länge. Dieser Draht wird nach sorgfältiger Reinigung auf einen o ,o6 mm starken, vorher ebenfalls sorgfältig gereinigten, als Primärkern verwendeten Molybdändraht gewunden, und die so erhaltene Primärwendel wird zusammen mit ihrem Kern auf einen 0,17o mm starken, ebenfalls gut gereinigten, als Sekundärkern verwendeten Molybdändraht gewunden. Die so erhaltene lange Sekundärwendel wird dann einige Sekunden lang durch einen mit Wasserstoff gespülten Ofen von i5oo° C gezogen. Danach wird die Sekundärwendel in Stücke von der nötigen Länge geschnitten, und die so .erhaltenen Körper werden im Wolframrohrofen, der mit einer Gasmischung aus 25 % Wasserstoff und 75 % Stickstoff gespült wird, eine Minute lang bei 16oo° C geglüht. Nach dem Glühen werden aus den Wendeln dieKerne miteiner Schwefelsäure-Salpetersüure-Mischung, der vorher einige Tropfen Quecksilber zugesetzt wurden, ausgelöst, hiernach die Wendel gereinigt, die so erhaltenen fertigen Glühkörper an Lampenfüßen befestigt, in üblicher Weise in Lampenkolben eingeschmolzen und diese dann mit Stickstoff-Argon-Gasmischung gefüllt. Der Molybdängehalt von derart hergestellten Glühkörpern ist gewöhnlich o,o4 %. Beispiel 2 Ebenfalls doppelwendelförmige Glühkörper für 11o Volt 15o-Delcalumen-Lampen werden aus o,07'19 mm starkem Wolframdraht hergestellt, der während der Wärmebehandlung ein großkristallines Gefüge annimmt und 15,63 mg pro Zoo mm Länge wiegt. Dieser Draht wird auf einen 0,16o mm starken Primärkern und auf einen 0,510 mm starken Sekundärkern aufgewickelt, die beide aus Molvl)dän bestehen. Die derart erhaltenen Wendel werden während einiger Sekunden ebenfalls durch einen Ofen von 1500° C ge-_ führt, der aber mit reinem Wasserstoff gespült wird. Nach Zerstückelung der langen Wendel werden die einzelnen Teile ebenfalls im wasserstoffgespülten Wolframrohrofen bei 1700° C 3 Minuten lang geglüht. Demnach wird ebenso verfahren wie beim Beispiel i, aber der für die Auslösung der Kerne verwendeten Säuremischung wird vorher kein Quecksilber zugesetzt. Der Molybdängehalt solcher Glühkörper beträgt ungefähr 0,o8 %. Beispiel 3 Zur Herstellung von doppelwendelförmigen Glühkörpern für 12 Volt ioo-Watt-Scheinwerferlampen verwendet man 0,272 mm starken Wolframdraht, der während der Wärmebehandlung ein großkristallines Gefüge annimmt und der 226,o mg pro Zoo mm Länge wiegt. Dieser Draht wird nach Reinigung auf einen o,520 mm starken, vorher sorgfältig gereinigten Molybdändraht als Primärkern aufgewickelt, und die so erhaltene Primärwendel wird zusammen mit ihrem Kern auf einen ebenfalls sorgfältig gereinigten, 1,3o mm starken Molybdändraht aufgewunden. Die so erhaltene Sekundärwendel wird zusammen mit ihrem Kern auf Teile zerschnitten, die etwa 5 bis 6 Glühkörper ergeben, und diese im wasserstoffgespülten Wolframrohrofen 5 Minuten lang bei 2ooo° C geglüht. Nach dem Glühen werden die Wendel auf Teile zerschnitten, deren Länge den einzelnen Glühkörpern entspricht, und aus diesen werden vor oder nach der Zerstückelung die Kerne in bekannter Weise in Schwefelsäure-Salpetersäure-Mischung ausgelöst. Danach werden die Glühkörper, nunmehr ohne Kerne, in Wasserstoffatmosphäre oder Vakuum während To Minuten bei 240o° C geglüht. Nach Ab- kühlen werden die Wendel auf die Lampengestelle montiert, diese in Kolben eingeschmolzen und mit einer Stickstoff-Edelgas-Mischung gefüllt. Der Molybdängehalt der derart hergestellten Glühkörper beträgt etwa 0,18,/,.
  • Die nach allen drei Beispielen hergestellten Glühkörper sind in gasgefüllten Glühlampen vollkommen formbeständig und natürlich in nur mit Edelgasen gefüllten Lampen ebenfalls vollkommen formbeständig.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von doppelt oder mehrfach wendelförmigen, völlig durchhängungsfreien, großkristallinen Wolframglühkörpern, die in stickstoffhaltigen Gasräumen,. insbesondere gasgefüllten Glühlampen, verwendet werden, bei dem ein auf mindestens zwei hochschmelzende, aus Metall bestehende Kerne aufgewickelter. Wolframdraht einer mindestens einmaligen Erhitzung unterworfen wird und nachher die Kerne entfernt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Glühkörper vor seinem Einbau auf Temperaturen über 150o bis etwa 2000° C (der Rekristallisationstemperatur desWolframs) während einer Zeit erhitzt wird, die ein Vielfaches der zur Beseitigung der inneren Spannungen erforderlichen Zeit beträgt, jedoch nur so lange, daß der Molybdängehalt des fertigen Glühkörpers nicht über o,4 °/Q beträgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an eine so lange Erhitzung, daß der Molybdängehalt auf über o,4 %angewachsen ist, eine Entfernung der Kerne und eine Erhitzung des Glühkörpers in einem stickstofffreien Raum, z. B. im Vakuum oder in einer Wasserstoffatrfiosphäre, bis zur Weißglut zur Herabsetzung des Molybdängehaltes erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die erste Erhitzung des Glühkörpers mit sämtlichen Kernen vorgenommen wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Erhitzung, des Glühkörpers in einem ein Gemisch von Wasserstoff und Stickstoff enthaltenden Raum erfolgt und die Herauslösung des Molybdänkernes mittels eines eine Quecksilberverbindung und/oder Quecksilber enthaltenden Schwefelsäure-Salpetersäure - Gemisches durchgeführt wird.
DEV32443D 1935-01-07 1936-01-08 Verfahren zur Herstellung von doppelt oder mehrfach wendelfoermigen, voellig durchhaengungsfreien, grosskristallinen Wolframgluehkoerpern Expired DE679012C (de)

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