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Anlage zum Spritzen von Bändern aus It-Mischungen o. dgl.
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Die Erfindung betrifft das Spritzen von plastischen, natürlichen
oder künstlichen Kautschuk in gelöster Form oder Faserstoffe enthaltenden Massen
zu Bändern oder Streifen großer Länge und Breite. Außer den It-Plattenwalzwerken
sind bisher keine Vorrichtungen bekanntgeworden, die gestatten, aus der genannten
weichen außer Kautschuk mit Asbestfasern und Füllstoffen versetzten Mischung flächenartige
Gebilde größeren Ausmaßes zu erzeugen. Die Erfindung zeigt nun Wege, um diese plastische
Masse zu Streifen großer Breite, Länge und verhältnismäßig großer Dicke zu verarbeiten.
Die Weiterverarbeitung insbesondere zu Brems-und Kupplungsbelägen durch Stanzen,
Trocknen und Pressen 0. dgl. erfolgt dann in bekannter Weise durch bekannte Maschinen.
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Für andere plastische Massen, z. B. Ton 0. dgl;, sind zwar schon
Maschinen bekannt, mit deren Hilfe Streifen größerer Länge und Dicke hergestellt
werden. Es handelt sich jedoch dabei um vollkommen andersartige Massen, die außerdem
keine Fasern enthalten.
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Die hergestellten Streifen sind auch weniger breit und dünn als vielmehr
schmal und dick und oft auch röhrenartige Hohlkörper beschränkter Länge. Die für
diese Technik bekannten Maschinen sind für die hier in Betracht kommenden Mischungen
infolge ihrer vollkommen anderen Eigenschaften nicht geeignet. Gegenüber Ton ist
die It-Masse erheblich weicher und vor allen Dingen schlüpfriger, so daß die Masse
z. B. von der Schnecke einer Strangpresse gar nicht genügend gefaßt werden kann.
Selbst mit den Strangpressen zum Spritzen von Schläuchen aus unvulkanisierten Kautschukmischungen
ist eine Verarbeitung unmöglich. Die schlüpfrige, viel Lösungsmittel enthaltende
Masse setzt sich in den Gewindegängen der Preßschnecke fest und kann, da sie der
Antriebskraft keinen Widerstand bietet, auch nicht durch das Mundstück gepreßt werden.
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Das Ausstoßen der Masse durch das Mundstück läßt sich nun dadurch
ermöglichen, daß die Masse der Strangpresse bereits unter Druck zugeführt wird.
Durch eine entspreruhende Speisevorrichtung in Verbindung mit der Schnecke der Spritzmaschine
wird der für das Durchpressen der Masse durch das Mundstück nötige Druck erzeugt.
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Zum Herstellen von Fäden aus dickflüssiger Kautschukmasse hat man
schon Strangpressen in Verbindung mit einer hydraulischen Speisevorrichtung benutzt.
Man wollte damit aber nicht erreichen, daß die Schnecke der Strangpresse die Kautschukmasse
besser erfaßte, als daß man vielmehr mit ganz gleicher Gesehwindigkeit und daher
gleicher Dicke austretende Kautschlukfäden erhielt, indem die Strangpresse dazu
diente, daß während
der Zeit des Auswechselns des hydraulisch entleerbaren
Behälters für die Kautschukmasse der Fadenausfluß nicht aufhört Es sind Strangpressen
bekannt, die mit te-t sonderen Speisevorrichtungen versehen sind zum Zwecke, daß
die durch eine Pumpfe im : Schneclmenzylinder erzeugte Luftleere infolge zu geringer
Zuführung von neuer Masse nicht unterbrochen wird. Für diese Zuführungsvorrichtungen
hat man sowohl eine zweite Schnecke, Speisewalzen und auch Kolben vorgesehen.
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Um aus der beschriebenen Kautschukmasse einwandfreie Streifen spritzen
zu können, die beim Austreten aus dem Mundstück oder auch später beim Biegen nicht
spalten oder brechen, zeigte sich, daß die für andere Massen, insbesondere die für
Massen ohne Fasern und Lösungsmittel, bekannten Mundstückformen gänzlich ungeeignet
sind. Umfangreiche Versuche führten zu dem Ergebnis, daß erst eine Anlage gemäß
der Erfindung erhebliche Vorteile technischer Art mit sich bringt.-Auf der beiliegenden
Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. I die Anlage in Seitenansicht, Abb. 2 das Mundstück im Querschnitt.
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Das Mundstückm besteht im wesentlichen aus zwei Teilen, nämlich dem
in die Spritzmaschine 5 eingeschraubten Vorsatzkopf mit der Einschnürung 1 und dem
eigentlichen Spritzkopf, der die zum Spritzen verschieden starker Streifen notwendigen
beweglichen Platten v, p enthält. Die Einschnürung 1 ist sehr stark und am besten
bereits von der gleichen Breite wie der herzustellende Streifen. Die Höhe der Öffnung
beträgt jedoch beispielsweise nur 1/, der Stärke des austretenden Streifens. Die
verstellbaren Plattenv und die beiden Platten p haben die Aufgabe, den Querschnitt
der Einschnürung 1 allmählich auf einen solchen zu erweitern, der größer ist als
der der Austrittsöffnunga, so daß trotz der-geringen Streifendicke, verursacht durch
die Einschnürung 1, durch gleichmäßiges Stauchen sehr dicke Streifen gespritzt werden.
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Das mit diesem Mundstück erzielte Ergebnis erklärt sich wie folgt:
Die durch die Schnecke in das Mundstück gepreßte Masse hat zunächst einen kreisförmigen
Querschnitt und wird -durch allmählichen Übergang unter Aufrechterhaltung gleicher
Druckverhältnisse auf der ganzen Breite durch die Einschnürung 1 zu einem Streifen
großer Breite und sehr geringer Dicke verformt.
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Die durch die Gänge der Schnecke eingetretene ungünstige Schichtung
in Massestränge mit nur am Rande gerichteten, auch bündelweise quer liegenden Fasern
wird durch den engen Spalt aufgehoben. Durch die Reibung der Masse an der Wandung
werden vorhan--dene Klumpen zerteilt und die Fasern gleichaiäbig fast in der ganzen
Dicke des Streifens ii. Preßrichtung ausgerichtet.
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.-Nachldem der Raum zwischen den Plattenv durch die austretende Masse
gefüllt ist, staucht sich der schwache Streifen ohne Wellbildung unter Verminderung
der Durchtrittsgeschwindigkeit zu einem Streifen der gewünschten Dicke und Festigkeit.
Ohne die genannte Einschnürung 1 ist jedoch ein bruchfester Streifen nicht zu erzielen,
da dann nur eine Verformung des Querschnittes, nicht aber eine durchgehende Faserausrichtung
stattfindet, die aber Voraussetzung für einen innigen Zusammenhalt ist.
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Der aus dem Mundstück austretende Streifen ist infolge des großen
Lösungsmittelgehaltes noch außerordentlich plastisch und verformt sich bereits unter
dem leichtesten Druck oder Zug.
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Wenn auch Risse oder Bruchstellen durch die erzielte Faserausrichtung
so leicht nicht eintreten, hätte doch eine solche Verformung am Schluß der Bearbeitung
einen -ungleichmäßig starken Streifen zur Folge. Für das Herstellen langer Streifen
ist deshalb gemäß der Erfindung ein Gestell g vorgesehen, auf das sich der austretende
Massestreifen durch die nachdtängende Masse aufschiebt. Das Gestell besteht im wesentlichen
aus einem Rahmen mit Rollen 1 und einem oder mehreren darüber gespannten endlosen
Bändern b.
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Damit der frisch gebildete Streifen sich infolge des milder Belastung
der Rollen wachsenden Reibungswiderstandes nicht staucht, wird das Gestell etwas
schräg gestellt, so daß die größeren Reibungswiderstände durch die größeren, durch
die Schwerkraft verursachten Kräfte in der Bewegungseinrichtung des Streifens ausgeglichen
werden.
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Es sind bereits z. B. für gespritzte Teigwaren schräg geneigte Vorrichtungen
bekannt, um die aus dem Mundstück austretende Masse gleichmäßig wegzuführen.
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Um den nun auf dem Gestell g befindlichen Streifen abnehmen zu können,
ist die Anlage gemäß der Erfindung wie folgt weiter ausgestaltet: Auf senkrecht
zum Rahmens verstellharen Stützrollen I kann eine Horden geschoben und auf den gespritzten
Streifen leicht aufgedrückt werden. Da das ganze Gestell g um zwei in aufgehängten
Lagern ruhende Bolzen j drehbar angeordnet ist, wird durch Schwenken um 1800 erreicht,
daß der Streifen dann auf die Horde zu liegen kommt. Nachdem die Anpressung an die
Rollen 1 durch Zurückbewegen der Stützrollen t aufgehoben ist, kann der Streifen
mit der Horde' vom
Gestell g zur Weiterverarbeitung, abgezogen werden.
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Durch eine am besten bifilare Aufhängung an zwei Ketten oder Seilen
kann außerdem leicht erreicht werden, daß das beim Spritzen an das Mundstück gezogene
und befestigte Gestellg nach Lösen der Sperre beim Schwenken frei beweglich ist.