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Vorrichtung zum Verfugen von Schornsteininnenwänden Es sind Vorrichtungen
zum Verfugen von Schornsteininnenwänden bekanntgewordeni,diq aus einer in den Schornstein.
eingeführten Streukammer bestehen, aus der der Mörtel mittels Druckluft herausgeschleudert
wird. Unten an der Streukammer sind eine oder mehrere Platten zum Glätten -des l@lörtelverputzes
befestigt.
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Der Nachteil dieser Vorrichtungen besteht darin, daß der aus der Kammer
herausgeschleuderte-Mörtel einen Luftweg überwinden muß, bis er an die Schornsteinwände
gelangt. Der angespritzte Mörtel legt sich wahllos auf dichte und undichte Stellen.
Der dadurch entstandene überzug im Schornsteininnern bewirkt somit eine Verengung
des Schornsteinquerschnittes. Der aufgespritzte Mörtelüberzug kann beim Reinigen
durch den Schornsteinfeger leicht durch die Eisenkugel beschädigt werden, so daß
der die Fugen ausfüllende Mörtel- wieder herausgeschlagen wird.
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Ferner sind Vorrichtungen zum Abdichten von schadhaften Stellen im
Rohr einest Brunnenschachtes bekanntgeworden, bei denen die beiden im Rohr geführten
Kolben durch ein starres Rohr miteinander verbunden sind, aus dem die Dichtungsmasse
unter Druck in die schadhafte Stelle gepreßt wird.
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Solche Vorrichtungen sind jedoch zum Verfugen von Schornsteininnenwänden
ungeeignet, da sie sich nicht durch gezogene Rauchrohre hindurchziehen lassen.
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Durch die neue Vorrichtung zum Verfugen von Schornsteininnenwänden
mittels eines im Schornsteininnern bewegbaren Preßkopfes, welchem der Mörtel unter
Druck zugeführt wird, und einer an den Preßkopf angehängten Glättplatte werden alle
diese Nachteile vermieden. Die Vorrichtung besteht im wesentlichen darin, daß der
Preßkopf aus zwei im Abstand voneinander befindlichen, gelenkig, z. B. durch Drahtseile,
miteinander verbundenen Kolben besteht, zwischen welchen der Mörtelzuführungsschlauch
endet.
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Die neue Vorrichtung hat den Vorteil, daß beim Verfugen der Schornsteininuenwändeder
Schornsteinquerschnitt nicht verengt wird.
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Durch das völlige Ausfüllen der Fugen und Risse ist die Bildung von
Feuchtigkeitsherden, die eine zerstörende Wirkung ausüben, ausgeschlossen.
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Die Eisenkugel des Schornsteinfegers bildet keine Gefahr mehr, jedenfalls
keine größere Gefahr, Zerstörungen anzurichten, als dies bei neu erbauten Schornsteinen
auch der Fall ist.
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Welche Form das Schornsteininnere hat, ist gleichgültig, da sich der
Druck im Innern des Preßkopfes nach allen Seiten hin gleichmäßig auswirkt. Wichtig
ist lediglich, daß der Preßkopf mit seinen Kolben der Form
des Rauchrohres
.entspricht, damit Druckverluste vermieden werden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung kann ohne ,äußeren Eingriff festgestellt
werden, ob 'und an welchen Stellen im Schornstein sieh Öffnungen befinden, was mit
den bekannten Vorrichtungen nicht möglich ist.
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Wird der unter Druck stehende Preßkopf an einer Öffnung im Schornstein
vorbeigezogen, so .entsteht ein plötzlicher erheblicher Druckverlust, der fortdauert,
wenn diese öffnung sich nicht sofort zusetzt. An Hand der feststellbaren Länge des
Seilzuges ist die genaue Lage der Öffnung leicht zu ermitteln.
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Auf der Zeichnung ist die Vorrichtung in einem Ausführungsbeispiel
im Schnitt dargestellt.
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Der im Schornsteininnern bewegbare Preßkopf, der von unten nach oben
hochgezogen wird, besteht aus zwei im Abstand voneinander befindlichen Kolben 8
aus Gummi o. dgl. Die Kolben 8 sind oben und unten mit Metalldeckplatten i und 2
versehen. Sind die Kolben 8 als Doppelkolben ausgebildet, dann sind noch weitere
Metalldeckplatten 9 vorgesehen. Die Kolben 8 können leicht ausgewechselt und den
verschiedenen Rohrquerschnitten angepaßt werden. Die Deckplatten 1, 2 und 9 sind
so bemessen, daß eine Berührung der Schornsteinwände ausgeschlossen ist und daß
sie für den kleinsten Schornsteinquerschnitt verwendet werden können.
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Die Deckplatten 1, 2 und 9 und Kolben 8 werden durch vier mit Muttern
i i versehene Stehbolzen i o zusammengehalten. Die Kolben 8 sind durch vier Drahtseile
3 miteinander verbunden, so daß der Preßkopf beim Hochziehen den Schornsteinkrümmungen
folgen kann. Der Mörtelzuführungsschlauch 5 ist mit dem Vorrats- und Druckkessel
6 und dem Stutzen q. luftdicht verbunden und endet somit zwischen den beiden Kolben
B.
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Der untere Kolben 8 ist mit einem zwischen den beiden Kolben 8 hineinragenden
spitzen Aufbau 7 versehen, wodurch der aus dem Stutzen q. ankommende Mörtel gleichmäßig
nach allen Seiten abgeleitet wird.
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An der unteren Deckplatte 9 des Kolbens 8 hängt die an sich bekannte,
aus Gummi 16 und Filz 15 bestehende runde Glättplatte im Haken 12. Die Glättplatte
ist erfindungsgemäß unterhalb durch die an der Achse 14 befestigten schmalen Stahlblechstreifen
13 versteift. Beim Durchziehen durch das für die Glättplatte zu enge Rauchrohr wird
diese durch die Stahlblechstreifen 13 an die Schornsteininnenwände angepreßt. Dadurch
wird etwa aus dem Preßkopf nach unten fallender Mörtel in die schon ausgefüllten
Fugen weiter hineingepreßt und glatt verstrichen. An der oberen Deckplatte 9 sind
drei Haken 17 angebracht, in die drei Seile 18 eingehängt werden, die zu einem Seil
19 vereinigt .sind, durch das der Preßkopf im Schornstein über die Führungsrollen
?o mittels der auf dein Dach 21 stehenden Winde 22 hochgezogen werden kann.
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Der Druck im Druckkessel 6, der auf dem Schornsteinkopf aufgestellt
ist, kann auf verschiedene Weise hervorgebracht werden, beispielsweise durch Anschluß
an eine Gas- oder Luftflasche 23, durch Kompressor, Handpumpe o. dgl.
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Ist die Anlage in allen Teilen aufgebaut, so wird das fertige Dichtungsgemisch,
Mörtel o. dgl., von oben so lange eingefüllt, bis der vorgesehene Stand im Druckkessel
6 erreicht ist, der dann durch einen aufgeschraubten Deckel luftdicht verschlossen
und an die Gasflasche 23 angeschlossen wird. Nachdem der Mörtel unter Druck gesetzt
ist, der an dem. Manometer 2q. abgelesen werden kann, wird durch Aufwinden des Seiles
i 9 der Preßkopf langsam in die Höhe gezogen. Dabei preßt sich der Mörtel in alle
Fugen und Risse der Schornsteinwände ein, so daß diese abgedichtet werden. Durch
nachfolgende Rauchprobe wird festgestellt ob das gewünschte Ziel erreicht wurde.
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Außer zu dem beschriebenen Zweck ist die Vorrichtung ganz besonders
dazu geeignet, Löcher in den Schornsteinwänden festzustellen, die durch Beschädigungen
beim Kehren oder durch Herausfallen von Steinen aus dem Verband entstanden sein
können. Zu diesem Zweck kann der am Fuß des Schornsteines aufgestellte Preßkopf
durch den Schlauch 5 mit dem Druckkessel 6 verbunden werden, oder es kann auch der
Schlauch 5 unter Zwischenschaltung eines Durchlaufanzeigers 'direkt an die Wasserleitung
angeschlossen werden. Wenn auch beim Hochziehen des Preßkopfes laufend geringe Wassermengen
abfließen werden, solange der Schornstein. völlig dicht ist, so wird sich doch jede
Öffnung in den Wänden oder jeder durchgehende größere Riß durch einen plötzlichen
und erheblichen Druckabfall bzw. durch plötzlichen starken Wasserdurchlauf anzeigen.
An Hand der feststellbaren Länge des Seilzuges kann so die Lage einer Öffnung in-
der Schornsteinwand einfach und mit Sicherheit festgestellt werden.