DE678189C - Schmelzbare Dichtungsmassen - Google Patents

Schmelzbare Dichtungsmassen

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DE678189C
DE678189C DEC50227D DEC0050227D DE678189C DE 678189 C DE678189 C DE 678189C DE C50227 D DEC50227 D DE C50227D DE C0050227 D DEC0050227 D DE C0050227D DE 678189 C DE678189 C DE 678189C
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DE
Germany
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wood pulp
bitumen
fibers
sealants
wood
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Expired
Application number
DEC50227D
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English (en)
Inventor
Dipl-Ing Walter Kirchner
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Gruenau Illertissen GmbH
Original Assignee
Chemische Fabrik Gruenau AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L95/00Compositions of bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Civil Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)
  • Sealing Material Composition (AREA)

Description

  • Schmelzbare Dichtungsmassen Gegenstand der Erfindung sind Dichtungsmassen, die insbesondere für die Ausfüllung der Fugen in Betonstraßen geeignet sind und sowohl kalt als auch heiß verarbeitet werden können. Diese Massen kommen aber auch für Fugendichtung auf anderen bautechnischen Gebieten, allgemein für Kittzwecke und Anstriche, wo besonders elastische und ausgiebige Massen auf bituminöser Grundlage verwendbar sind, in Betracht.
  • Es ist bekannt, bituminöse Dichtungs- oder Anstrichmassen durch Zusatz pflanzlicher Faserstoffe zugfester und dehnbarer zu machen und so die Bildung von Rissen zu vermeiden. Es wurde nun gefunden, daß sich eine gerade für schmelzbare Massen der hier in Rede stehenden Art besonders wichtige Unempfindlichkeit gegen Schädigungen durch hohe Einschmelztemperaturen und eine unerwartet hohe Steigerung der Elastizität und Standfestigkeit der Bitumenmasse dadurch erreichen läßt, daß man an Stelle der bisher als Zusätze verwendeten Faserstoffe o. dgl., wie Kokos, Sisal, Flachs oder Sägemehl, erfindungsgemäß aus mechanisch aufgeschlossenem Holz bestehenden Holzfaserstoff verwendet, der in bekannter Weise durch Auswaschen von löslichen, kolloidlöslichen und kolloidfeinen Teilchen befreit und getrocknet worden ist. Neben dem Holzfaserstoff können auch anorganische Füllmittel, im wesentlichen mineralische Faserstoffe, verwendet werden.
  • Man weiß zwar"daß der genannte Holzfaserstoff vorteilhaft als Zusatz zu Kunstmassen verwendet werden kann und diesen wertvolle physikalische Eigenschaften verleiht. Gerade weil aber bei einem derartigen Zusatz zu Kunstharzpreßmassen verhältnismäßig hohe Anteile, z. B. i : i, erforderlich sind, um eine wesentliche Festigkeitserhöhung, z. B. gegenüber Holzmehlzusätzen, zu erzielen, so konnte aus diesen Erfahrungen nicht ohne weiteres auf eine so überragende besondere Wirkung eines verhältnismäßig geringen Gehaltes an Holzfaserstoff bei bituminösen Dichtungsmassen geschlosesn werden, wie sie durch die weiter unten angegebenen Vergleichsversuche veranschaulicht wird.
  • Der Holzfaserstoff der beschriebenen Art läßt sich leicht in Bitumenmasse einmischen und zeigt keine Neigung zur Entmischung, selbst wenn ganz dünnflüssige Anstrichmassen hergestellt werden. Zur Vermischung wird der bituminöse Stoff, Bitumen, Teer, Pech, Asphalt o. dgl., durchErhitzung in einen leichtflüssigen Zustand übergeführt und in diese Flüssigkeit der Holzfaserstoff eingemengt. Nach Erkalten ist die =Masse arbeitsfertig, einerseits zur Verwendung in erwärmtem Zustand, andererseits nach Verflüssigung durch Lösungsmittel. Es ist so möglich, jeden gewünschten flüssigen, plastischen, streichfähigen Zustand zu schaffen.
  • Es kann aber auch für die Herstellung so vorgegangen werden, daß die Bitumenstoffe durch Lösungsmittel verflüssigt und dann unmittelbar, also auch ohne Erwärmung, die vegetabilischen Stoffe eingearbeitet werden.
  • Die gefertigten Mischungen sind überraschend beständig sowohl gegen chemische: als auch gegen physikalische, insbesondere Temperatureinflüsse, und sie zeichnen sich vor allem durch besonders hohe Elastizität aus.
  • Massen mit solchem Holzfaserstoff schaden nicht hohe Verarbeitungstemperaturen, wie sie für gewisse Bitumen- und Pechmassen beim Einschmelzen notwendig sind. Neben der Elastizität wird auch die Dichtungswirkung verbessert, die Zugfestigkeit günstiger und vor allem- dem Sprödewerden in der Kälte vorgebeugt.
  • Eine weitere praktisch besonders bedeutsame Eigenschaft der neuen Dichtungsmassen ist die Verarbeitungsfähigkeit mit anorganischen Füllmitteln, wie mineralischen Faserstoffen, die dann noch dazu zur Erzielung ausreichender Elastizität und Nachgiebigkeit nicht mehr in so großen Mengen zugefügt zu werden brauchen, wie es bisher notwendig war, und zur Erreichung dieser Wirkung genügen ganz kleine Mengen der vegetabilischen Stoffe.
  • Die außerordentlich große Erhöhung der Elastizität von Bitumenprodukten durch Zusatz von Holzfaserstoff ergibt sich aus den nachstehenden Prüfungsergebnissen.
  • Aus einem Erdölbitumen mit einem Erweichungspunkt von 43 bis 5o° C nach Ring und Kugel wurden 5o g schwere Kugeln geformt, auf o° C abgekühlt und auf eine genau eben liegende Eisenplatte zum Auffallen gebracht.
  • i. Kugeln, hergestellt aus reinem Er4ölbitumen, zerschellten bei dieser Prüfung bei einer Fallhöhe von 1,5 m.
  • 2. Kugeln, hergestellt aus dem Erdölbitumen unter Zusatz von etwa 6 °/o Holzfaserstoff, zeigten sich noch absolut beständig bei einer Kugelfallhöhe von 2o m.
  • 3. Erdölbitumen und etwa 6 °/o Holzfaserstoff wurden zusammen zwei Stunden auf 220' C erhitzt, bei der Kugelfallprüfung wurde ebenfalls eine über 2o m liegende Kugelfallhöhe ermittelt.
  • 4. io % Holzfaser wurden mit 9o % Asbestmehl deutscher Herkunft vermischt und 2o °/o dieses Gemisches Erdölbitumen zugefügt. Ermittelt wurde eine Kugelfallhöhe von etwa 9m.
  • 5. 5 °%o des Holzfaserstoffs und 20 °/a deutscher Feinasbest ergaben mit dem Erdölbitumen eine Kugelfallhöhe von 14 m.
  • Demgegenüber waren selbst mit 5o % deutschem Feinasbest nur Fallhöhen von 6,6, mit 2o % sogar nur von 3 m zu erzielen. Bei einem, dem oben unter 2. aufgeführten Versuch entsprechenden Vergleich, bei dem an Stelle der dortigen 6 % Holzfaserstoff dieselbe Menge von Sägemehl verwendet wurde, ergab sich eine Erniedrigung -der Kugelfallhöhe nach Hermann von 2o auf 3 m; während bei einem Zusatz von 2 °%o Holzfaserstoff noch eine Kugelfallhöhe von 8 m festgestellt wurde. Die Verformbarkeit nach Nüssel betrug bei der mit 6 % Sägemehl versetzten Probe 4,3, bei der mit 2 % Holzfaserstoff versetzten 1,2. Hieraus ergibt sich besonders deutlich die gerade durch einen Holzfaserstoffzusatz erzielbare Erhöhung der Standfestigkeit von Bitumenmischungen, die ohne derartige Zusätze zum Fortlaufen neigen.
  • Die Erfindung zeigt also auch die Möglichkeit, den bisher als Zusatzmittel für Bitumenmassen verwendeten Asbest ausländischer Herkunft durch bequem im Inlande zugängliche Stoffe zu ersetzen, darüber hinaus aber Wirkungen zu erzielen, die eine ganz gewaltige Verbesserung der Eigenschaften der Asphalt-, Bitumen-, Teerprodukte o. dgl. für die Zwecke der Herstellung von Anstrich- oder Dichtungsmassen bedeuten. Besonders ist die Verwendung der neuartigen Produkte für Straßenbau, vor allem für die Ausfüllung der Dehnungsfugen in Betonstraßen, hervorzuheben.
  • Zu erwähnen ist weiter noch, daß der erfindungsgemäß zu verwendende Holzfaserstoff sich auch durch außerordentlich gute Widerstandsfähigkeit gegen Säureeinwirkungen auszeichnet, wodurch er ebenfalls vielen bekannten anorganischen bzw. mineralischen Füllmitteln überlegen ist. Schließlich wird eine Ersparnis an mineralischem Faserstoff und auch noch eine Verbilligung der Massen durch die Verringerung des spezifischen Gewichts auf Grund der Verwendung des besonderen vegetabilischen Faserstoffs erreicht. Die gleiche Gewichtsmenge gibt eben ein höheres Volumen. Die Vergießbarkeit der Masse ist in jeder gewünschten Weise zu beeinflussen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i.. Schmelzbare Dichtungsmassen, bestehend aus einem innigen Gemisch von Bitumen-Teerprodukten oder Gemischen von solchen und pflanzlichen Faserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß sie als pflanzlichen Faserstoff aus mechanisch aufge= schlossenem Holz bestehenden Holzfaserstoff enthalten, der in bekannter Weise durch Auswaschen von löslichen, kolloidlöslichen u_zd_);olloidfeinen Teilchen befreit und getröcknet worden ist.
  2. 2. Schmelibare Dichtungsmassen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie neben dem Holzfaserstoff noch anorganische Füllmittel, im wesentlichen mineralische Faserstoffe, enthalten.
DEC50227D 1935-02-23 1935-02-23 Schmelzbare Dichtungsmassen Expired DE678189C (de)

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