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Gerät zum Reinigen von Rohren mit nicht kreisförmigem Querschnitt
Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Reinigen von Rohren mit rundem, aber nicht
kreisförmigem Querschnitt, bei dem eine mit besonderer Hohl- bzw. Stützwelle umgebene
Antriebswelle einen Tragkörper für Schlagrädchen o. dgl. in Umdrehung versetzt,
die unter dem Einfiuß der so erzeugten Fliehkräfte ausschwingen. Die Erfindung bezweckt
solche, insbesondere bei Wärmeaustauschern Verwendung findenden, zum Reinigen von
kreisrunden Rohren geeigneten, aber zur Säuberung runder, nicht kreisförmiger Rohre
unbrauchbaren Geräte durch zusätzliche Einrichtungen für die Reinigung von runden,
aber nicht kreisförmigen, z. B, elliptischen Rohren geeignet zu machen.
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Diese zusätzlichen Einrichtungen bestehen darin, daß neben dem bekannten
Tragkörper zusätzlich auf einer zur Führung des Gerätes ausreichenden Zahl mindestens
zwei zur Hauptachse parallelen Achsen weitere Fräser o. dgl. vorgesehen sind, die
vom gemeinsamen Antrieb unter Zwischenschaltung von Reib-oder Zahnrädern, in Umdrehung
versetzt werden. Neben dem Abtragen von Ablagerungen an den entsprechenden Wandungsstellen
dienen diese zusätzlichen Fräser also insbesondere zur festen Führung des Gerätes.
Es ist also mit einer derartigen Vorrichtung ohne weiteres möglich, Rohre, welche
keinen kreisförmigen Querschnitt aufweisen, in einem einzigen Arbeitsgang von vorhandenen
Ablagerungen zu befreien, wobei im übrigen das gesamte Reinigungsgerät vollkommen
sicher und einwandfrei geführt ist. Vereckungen o. dgl. sind also nicht zu befürchten,
und somit ist der eintretende Verschleiß der Reinigungsteile sehr gering. Das ganze
Gerät weist eine
erhöhte Lebensdauer auf und ist sehr wirtschaftlich
im Betriebe, ganz abgesehen davon, daß unter Umständen ein Auswechseln der zusätzlichen
Fräsen o. dgl. sowie der Stützkörper für diese und damit die Anpassung eines vorhandenen
Gerätes an verschiedene nicht kreisförmige Querschnitte möglich ist.
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Die zusätzlichen Fräsen o. dgl. werden vorzugsweise vor- oder auch
hinter dem Tragkörper für die Schlagrädchen angeordnet. Bei Anordnung vor dem Tragkörper
wird unter Umständen dieFührung des Gerätes von vornherein sichergestellt, während
sich die Anordnung der Fräsen hinter dem eigentlichen Tragkörper vielleicht dann
empfiehlt, wenn es sich um die Entfernung verhältnismäßig fester und dabei dicker
Ablagerungsschichten handelt, wenn also größere Mengen von Ablagerungsstoffen anfallen,
die dann während der eigentlichen Reinigung mit Hilfe von Wasser o. dgl. in Arbeitsrichtung
abgeführt werden sollen. Wesentlich ist, daß die jeweils vorgesehenen zusätzlichen
Fräsen a..dgl. an den jeweils erforderlichen Stellen so festliegen, daß diese Fräsen
sich den an den eigentlichen Rohrwandungen von vornherein etwa vorhandenen Abweichungen
in der Wandstärke bzw. sonstigen kleinen Unebenheiten anpassen können. Das kann
in mit sich starren oder auch etwas nachgiebigen Stützen für die zusätzlichen Fräser
o.dgl. erreicht werden, die zweckmäßig an der die Antriebswelle umgebenden Hohl-
bzw. Stützwelle festliegen. Im ersten Fall empfiehlt es sich, die zusätzlichen Fräsen
o. dgl. mit einem etwa im Toleranzbereich für die Rohre liegenden geringen Führungsspiel
anzuordnen, ohne daß dabei die Güte der Führung nachteilig beeinflußt wird. Werden
die zusätzlichen Fräsen o. dgl. dagegen auf etwas nachgiebigen Stützen gelagert,
so können sich diese selbsttätig zur günstigstenFührungslage ausspreizen. Zweckmäßig
sind dann die Stützen gelenkbandartig an der Hohl- bzw. Stützwelle gelagert und
stehen unter der Einwirkung nach auswärts wirkender steifer Federn, welche die Fräsen
o. dgl. stets hinreichend weit nach außen drücken und auch nach innen etwas nachgeben,
vielleicht in beiden Richtungen bis zu vorgesehenen Anschlägen. In allen Fällen
können die Fräsen untereinander vor dem jeweiligen Arbeitsbeginn ausgewechselt bzw.
die zum Aufsetzen der Fräsen an der Hohlwelle vorgesehenen starren oder nachgiebigen
Stützen ebenfalls abgenommen und durch andere ersetzt werden. Stets ist dabei darauf
zu achten, daß der Verband zwischen Hohl-bzw. Stützwelle und den Stützen während
des eigentlichenArbeitsvorganges ein vollkommen fester ist.
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Der Antrieb der zusätzlichen Fräsen, der am einfachsten unter Zwischenschaltung
von Reib- oder Zahnrädern von der Antriebswelle aus erfolgt, kann auch vom Tragkörper
selbst abgeleitet werden. Bei nachgiebigen F räserstützen empfiehlt sich die Verwendung
von mit Gummi o. dgl. belegten Rädern, da sich ein solcher Belag den auftretenden
kleinen gegenseitigen Lagenv eränderungen der Fräserachsen leicht anzupassen vermag.
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Um eine stets gute und sichere Führung zu gewährleisten, entspricht
die Zahl der vorzusehenden zusätzlichen Fräsen a. dgl. zweckmäßig derjenigen der
Rohrausbauchungen. die außerhalb eines dem nicht kreisförmigen Rohrquerschnitt einbeschriebenen
Schtniegungskreises an die Innenwandungen liegen. Um neben dieser sicheren Führung
auch die jeweils vorhandene Schichtstärke der Ablagerungen praktisch restlos entfernen
zu können, entspricht der Durchmesser jedes der zusätzlichen Fräsen a. dgl. etwa
der kleinsten von ihm zu reinigenden Krümmung. Die Lage der zusätzlichen Fräsen
am Gerät bestimmt sich nach den jeweils äußersten Querschnittserstreckungen. Bei
einem zu reinigenden ovalen Rohrquerschnitt würden dabei die Achsen der zusätzlichen
Fräsen etwa durch die beiden Brennpunkte des Ovals bzw. der Ellipse gehen, bei Verwendung
starrer Fräserstützen also in bestimmtem festem Abstand voneinander, während dieser
Abstand bei Verwendung etwas nachgiebiger zusätzlicher Fräsen in geringen Grenzen
veränderlich sein kann. Die Fräsen o. dgl. weisen Halbmesser auf, die etwa den Halbmessern
der Krümmungskreise um die Brennpunkte entsprechen. In allen Fällen müssen die Schlagrädchen
am Tragkörper so angeordnet sein, daß sie die übrigen außerhalb der von den Fräsern
bestrichenen Flächen liegenden Wandungen im Rohrinnern zu berühren und damit zu
reinigen vermögen.
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Um unter Umständen den eigentlichen Reinigungsvorgang etwas zu erleichtern
bzw. bei sehr starken Ablagerungsschichten eine etwa zu starke Beanspruchung der
einzelnen Fräsen zu vermeiden, können die zusätzlichen Fräsen aus je zwei hintereinander
angeordneten Fräserrädchen bestehen, wobei das in -ßNrbeitsrichtlzng betrachtet
vorn liegende einen kleineren Durchmesser hat als das nachfolgende. Dieses letztere
entspricht dann erst in seinem Halbmesser etwa dem Halbmesser der an dieser Stelle
der Rohrwandung vorhandenen Krümmung. Der Antrieb erfolgt in diesem Falle zweckmäßig
zwischen denbeiden Fräserrädchen, die im übrigen auf einer gemeinsamen Achse parallel
zur Hauptachse angeordnet sein können.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des neuen Gerätes mit
starren Stützen
für die zusätzlichen Fräser bei der Reinigung eines
Speisewasservorwärmerrohres mit elliptischem Querschnitt dargestellt.. Es zeigt
Abb. i eine Seitenansicht bei geschnittenem Rohrstück und Abb. 2 einen Querschnitt
durch das Rohr mit eingezeichneten Bahnen der Schlagräder. Es bezeichnet i das Rohr
und 2 die daraus zu entfernende Kesselsteinschicht. 3 stellt den Tragkörper für
die Schlagräderpaare 4 dar. Der Tragkörper 3 wird mit Hilfe der Welle 5 in Umdrehung
versetzt. Dabei schwingen die Schlagräderpaare unter der Einwirkung der Fliehkraft
in an sich bekannter Weise nach außen und tragen so die zu entfernende Ablagerungsschicht
innerhalb ihrerSchlagbahnem ab. Die eigentliche Antriebswelle 5 ist in einer weiteren
Hohlwelle 6 gelagert. Soweit ist das Gerät bekannt und zur Reinigung von Rohren
mit kreisförmigen Querschnitten bestimmt. Um dieses Gerät auch für runde Rohre,
die nicht kreisförmigen Querschnitt haben, geeignet zu machen, sind erfindungsgemäß
zusätzliche Fräser 9 und io vorgesehen, die an Stützarmen 7 drehbar befestigt sind.
Die Stützarme 7 sind mittels des Halters 8 mit der Hohlwelle 6 fest verbunden. Die
zusätzlichen Fräser 9 und io werden durch das auf der gleichen Achse sitzende Ritzel
12 angetrieben, das von dem auf der Antriebswelle 5 aufgekeilten Zahnrad i i in
Umdrehung versetzt wird, so daß also beim Arbeiten des Gerätes nicht nur die Schlagräderpaare
4 in dauernder Bewegung sind, sondern auch die Fräser 9 und io. Wie sich aus der
Zeichnung ergibt, entspricht derHalbmesser des hinteren Fräsers 9 den beiden kleinsten
Rundungen des Rohres im Querschnitt, während der davorliegende und zuerst mit der
abzutragenden Schicht im Rohrinnern in Berührung kommende Fräser io zunächst abgeschrägt
und darüber hinaus einen geringeren Durchmesser hat, um so den Abtragevorgang zu
erleichtern und zu vereinfachen. Das gesamte Reinigungsgerät ist mit Hilfe der Fräser
9 geführt, deren Umrißlinie sich etwa mit der kleinsten Krümmung des O_uerschnittes
deckt. Wie insbesondere aus den in Abb.2 eingezeichneten Bahnen der Schlagräderpaare
.4 am Tragkörper 3 zu ersehen ist, sind diese Reinigungsteile in der Lage, die von
den Fräsern 9 bzw. io nicht erreichbaren Wandungsteile praktisch vollkommen von
den anhaftenden Ablagerungen zu befreien, so daß es mit dem Gerät möglich-ist, in
einem einzigen Arbeitsgang bei völlig einwandfreier und sicherer Führung die vorhandenen
Ablagerungen zu entfernen.