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Stoffauflauf für Papiermaschinen Die Erfindung betrifft einen Stoffauflauf
für Papiermaschinen, bei dem der Stoff im Druckstrahl aus einer durch eine untere
ansteigende und eine obere parallel oder annähernd parallel zur Siebfläche liegende
Lippe gebildeten Auslaufschnauze austritt, und bezweckt eine vereinfachte, weitgehende
Regelung des auf das Sieb zu leitenden Stoffstrahles hinsichtlich Auftreffrichtung
und Auftreffstelle.
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Es sind bereits Anordnungen bekanntgeworden, bei denen zur Veränderung
der Auftreffrichtung und Auftreffstelle des Stoffstrahles die Auslaufschnauze ;eines
Stoffkastens sowöhl um .eine waagerechte, senkrecht zur Strömungsrichtung liegende
Achse schwenkbar als auch in senkrechter und waagerechter Richtung einstellbar ist.
Bei derartigen Anordnungen ist es besonders bei Stoffaufläufen mit hohem Stoffkasten
sehr *schwierig, Stoffauflauf und Stoffkasten zu _kippen und nach Wunsch zu verstellen.
Diese Schwierigkeiten werden um so größer, j,e 'höher infolge steigender Arbeitsgeschwindigkeit
die Stoffkastenaufbauten werden.
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Es sind auch Anordnungen bekannt, bei denen der Stoff durch eine oberhalb
der Brustwalze vorgesehene, sich gegen die Auslaufstelle zu verengende Schnauze
auf das Papiermaschinensieb aufgebracht wird; dabei steht die in sich verschiebbare
Oberlippe in einem spitzen Winkel zu dem Papiermaschinensieb, so daß dabei wesentlich
andere Anströmverhältnisse als beim Erfindungsgegenstand eintreten. Außerdem fehlt
jede Möglichkeit, Auftreffrichtung und Auftreffstelle des Stoffstrahles zu ändern.
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Da es aber sehr wichtig ist, daß die Richtung, in der der Stoffstrahl
auf das P,apiermaschinensieb auftrifft, und die Stelle, an der der Stoffstrahl auf
das Sieb gelangt, verändert werden können, ist es zweckmäßig, das Kippen und Verstellen
des Stoffauflaufes zusammen mit dem Kasten. bzw. der Stoffzufuhneinrichtung durch
andere Mittel zu ersetzen.
Erfindungsgemäß wird dieser Fortschritt
dadurch erzielt, daß bei Stoffaufläufen für Papiermaschinen, bei denen der Stoff
im Druckstrahl aus einer durch eine untere ansteigende und eine obere parallel oder
annähernd parallel zur Siebfläche liegende Lippe gebildeten Auslaufschnauze austritt,
zur Änderung der Auftreffrichtung und Auftreffstelle und zur Glättung des Stoffstrahles
die zur Oberfläche des Siebes parallele oder annähernd parallele Oberlippe des Stoffauflaufes,
welche über die Unterlippe hinwegragt, in oder gegen die Richtung des Stoffstromes
verschiebbar ist.
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Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ist es möglich, dem frei aus
der Druckschnauze austretenden Strähl je nach der Stellung der parallel oder annähernd
parallel zur Siebfläche verschiebbaren Oberlippe gegenüber der Unterlippe verschiedene
Richtung zu geben und ihn dadurch so zu lenken, daß er an verschiedenen Stellen
des Siebes, vom Scheitel der Brustwalze ,an beginnend, auftrifft. Ebenso kann der
Winkel beeinflußt werden, unter dem dieses Auftreffen des Stoffstrahles auf die
Brustwalze geschieht.
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Im allgemeinen genügt es zum Hervorbringen dieser Wirkung, daß die
obere der beiden Auslauflippen in ihrer eigenen Ebene verschiebbar ist. Dabei kann
die untere Lippe eine nach oben ansteigende Fläche und die obere Lippe eine ganz
oder annähernd waagerechte Fläche darbieten.
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Die über die Unterlippe hinwegragende Oberlippe hat weiterhin die
sehr erwünschte Wirkung, daß durch sie der mit großer Geschwindigkeit auf das Papiermaschinensieb
auftreffende Stoffstrahl geglättet und beruldgt wird.
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Um noch weitere Verstellmöglichkeiten zu haben, kann außerdem die
Unterlippe der Auslaufschnauze in ihrer eigenen Fläche in oder gegen die Richtung
dep Stoffstromes verschiebbar ausgebildet werden.
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In den schematischen Abb. i und 2 ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise
dargestellt.
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Die Abb. i zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Aufbringen
von Papierstoff auf das Papiermaschinensieb, bei welcher der Auslaufschnauze A der
Stoff durch einen besonderen Stoffkanal G zugeführt wird.
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Der maschinenfertige Stoff wird hierbei von einer Bütte durch eine
besondere Stoffzuführeinrichtung herangeführt und gelangt durch den Stoffkanal G
von unten her in die Auslaufschnauze A, die aus der parallel oder annähernd parallel
zur Oberfläche des Siebes angeordneten verschiebbaren Oberlippe B und Unterlippe
C gebildet wird. Erfindungsgemäß rage die OberlippeB über die Unt@erlippeC "hinweg.
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Bei dem in Abb.2 dargestellten Ausführungsbeispiel läuft der Stoff
in an sich , bekannter Weise der Auslaufschnauze A von einem nicht gezeigten Stoffkasten
unmittelbar zu.
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Bei den beiden dargestellten Ausführungsbeispielen tritt der Stoffstrom
durch die Auslaufschnauze A aus, die gebildet wird aus einer parallel oder annähernd
parallel zur Sieboberfläche D angeordneten Oberlippe B
und einer Unterlippe
C, wobei außerdem die Oberlippe B über die Unterlippe C hinwegragt. Sowohl die Oberlippe
B als auch die Unterlippe C können in ihrer eigenen Fläche in Richtung des Stoffstromes
oder entgegen dieser Richtung mit Hilfe einer einfachen Verstellvorrichtung F verschoben
werden.
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Durch die Einstellung der Ober- gegenüber der Unterlippe -trifft der
Stoff entsprechend dem in der Auslaufschnauze A herrschenden Druck über die Krümmung
der Brustwalze E hinweg unter .einem bestimmten gewünschten Auftreffwinkel auf das
Papiermaschinensieb D auf.
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Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen kann in einfacher Weise sowohl
die Auftreffstelle als auch die Auftreffrichtung des Stoffstrahles geändert werden,
wobei -es einen weiteren Vorteil bedeutet, daß durch die über die Unterlippe hinwegragende
Oberlippe der aus der Auslaufschnauze besonders bei höheren Arbeitsgeschwindigkeiten
mit großer Geschwindigkeit auf das Papiermaschinensieb auftreffende Stoffstrahl
geglättet und beruhigt wird.