DE1184678B - Vorrichtung zum Beschichten einer Bahn mit fliessfaehigem Beschichtungsgut - Google Patents
Vorrichtung zum Beschichten einer Bahn mit fliessfaehigem BeschichtungsgutInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: B 44 d
Deutsche Kl.: 75 a - 20
Nummer: 1184 678
Aktenzeichen: P 25952 I b/75 a
Anmeldetag: 31. Oktober 1960
Auslegetag: 31. Dezember 1964
Vorrichtungen zum Beschichten einer Bahn mit fließfähigem Beschichtungsgut besitzen meistens
Luftmesserrakel, um den Beschichtungsgutüberschuß zu entfernen und eine gleichmäßige, glatte Schicht zu
erhalten. Um bei hohen Beschichtungsgeschwindigkeiten Turbulenzen und damit ungleichmäßige Beschichtungen
auszuschalten, hat man durch Formänderung der Austrittsöffnungen oder Lippen und
durch Steuerorgane versucht, einen gleichmäßigen geradlinig ausströmenden Luftstrom zu erzeugen und
Vibrationen oder Druck- oder Dichteschwankungen zu vermeiden; ferner wurde durch Verteilerleisten
das zugeführte Beschichtungsgut bereits in gewissem Maße eingestellt.
Trotz derartiger Verbesserungen treten jedoch bei höheren Viskositäten und noch größeren Beschichtungsgeschwindigkeiten
Schwierigkeiten auf, da die Gleichförmigkeit der Schicht außer von der Viskosität
des Beschichtungsgutes noch von der endgültigen Beschichtungsdicke und dem Zusammenwirken von
Beschichtungsgeschwindigkeit und verwendetem Luftmesserdruck abhängen. Bei gesteigerter Beschichtungsgeschwindigkeit
von z. B. 30 bis 33 m/Min, treten Streifen oder Schlieren auf, so daß kein glatter
und gleichmäßiger Überzug auf einer undurchlässigen Bahn erzielt wird, es sei denn, daß eine mechanische
oder eine durch das hinter dem Luftmesser ablaufende Material verursachte Glättung vorgenommen
wird. Bei großer Viskosität, niedrigen Beschichtungsgewichten und großem Luftmesserdruck können
Fehler auch bei Geschwindigkeiten unterhalb 30 bis 33 m/Min, auftreten, weil in der abfließenden Flüssigkeit
unter dem Luftmesser eine übermäßige Turbulenz herrscht. Man kann zwar in bekannter Weise
zwischen der Beschichtungswanne und der Luftrakel eine Verteilerleiste anordnen, die durch Entfernung
der überschüssigen Beschichtungsflüssigkeit selbst eine genaue Regelung der Beschichtungsdicke bewirkt
und die von ihr entfernte Beschichtungsflüssigkeit von der anschließend durch die Luftrakel entfernten
Beschichtungsflüssigkeit abtrennt. Obwohl hiermit, wie gewünscht, eine Turbulenz in der die
Luftrakel erreichenden flüssigen Beschichtungsschicht verhindert und eine gleichmäßige Beschichtung selbst
bei hohen Geschwindigkeiten ermöglicht wird, hat diese Anordnung zwei zunächst vielleicht zweitrangig
erscheinende, aber vom technologischen Standpunkt sehr bedeutsame Nachteile. Einmal hat sich herausgestellt,
daß die Lippen des Verteilers zur Erzielung einer völlig geraden und scharfen Kante mit größter
Präzision bearbeitet werden muß und daß alle Ungenauigkeiten dieser Kante eine ungleiche Dicke der
Vorrichtung zum Beschichten einer Bahn
mit fließfähigem Beschichtungsgut
mit fließfähigem Beschichtungsgut
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. rer. nat. J.-D. Frhr. v. Uexküll,
Patentanwalt,
Hamburg-Hochkamp, Königgrätzstr. 8
Als Erfinder benannt:
Welcome Willard Wamsley,
Metuchen, N. J. (V. St. A.)
Welcome Willard Wamsley,
Metuchen, N. J. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 4. November 1959
(850 860)
V. St. v. Amerika vom 4. November 1959
(850 860)
Beschichtung ergeben. Zum zweiten läßt sich der Verteiler, der genau justiert sein muß und relativ
kompliziert ausgebildet ist, nur sehr schwierig reinigen oder ersetzen.
Diese Nachteile werden nun mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung behoben. Diese ist eine Vorrichtung
zum Beschichten einer Bahn mit fließfähigem Beschichtungsgut, bestehend aus einer Auftragseinrichtung sowie einem festen Abstreifer und einer
Luftrakel, die beide oberhalb der Auftragseinrichtung vorgesehen sind, und ist dadurch gekennzeichnet,
daß der feste Abstreifer als Draht oder Stange ausgebildet
und im Bereich der unteren Grenze des aus der Luftrakel austretenden Luftstromes angeordnet
ist.
Vorzugsweise ist der feste Abstreifer mit einem Durchmesser d in einem Abstand ρ der zu beschichtenden
Bahn und in einem Abstand q von der Höhe der unteren Lippe des Luftrakels angeordnet, wobei d
dem 4- bis 20fachen und ρ dem 1- bis 6fachen der gewünschten Naßdicke der Beschichtung und q dem
1- bis 5fachen Von d entspricht.
Mit einer derartigen Vorrichtung kann man auch bei großen Beschichtungsgeschwindigkeiten hervorragend
glatte und gleichmäßige Überzüge auch auf undurchlässigen Bahnen erreichen. Der gespannte
Draht oder Stab braucht nicht besonders genau bearbeitet zu sein, da seine Wirkung in erster Linie mit
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dem Luftstrom zusammenhängt und eine genaue Abstreifwirkung überhaupt nicht erforderlich ist. Wegen
seines einfachen Aufbaues ist der Draht oder Stab leicht zu reinigen und zu ersetzen. Es können darüber
hinaus aber auch Drähte oder Stangen mit nichtkreisförmigem Querschnitt verwendet werden, wie beispielsweise
mit tropfenförmigem oder mit anderem hydrodynamisch günstigem Querschnitt. Die Drähte
oder Stangen können mittels bekannter Vorrichtungen einstellbar sein. Die Erfindung beschränkt sich
schließlich nicht auf die Anwendung beim Beschichten einer Bahn von nur einer Seite. Sie kann auch bei
Vorrichtungen eingesetzt werden, mit denen beide Bahnseiten beschichtet werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt; es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch eine Beschichtungsvorrichtung,
F i g. 2 einen Schnitt in vergrößertem Maßstab,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht gemäß Fig. 1. In F i g. 1 läuft eine Bahn 1 um eine Beschichtungswalze2. Der Bahnbereich am Boden der Beschichtungswalze berührt oder streift die Oberfläche der Beschichtungsflüssigkeit 3, welche in einer mit einem Damm 5 und einem Uberflußbehälter 6 versehenen Wanne 4 vorrätig gehalten wird. Nahe an der Walze 2 ist ein Luftmesser mit einer oberen Lippe 7 und einer unteren Lippe 8 angeordnet. Parallel zur Beschichtungswalze und gerade unterhalb des Auftreffpunktes der von dem Luftmesser auf die Bahn auftretenden Luft befindet sich ein gespannter Draht oder eine Stange 9.
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht gemäß Fig. 1. In F i g. 1 läuft eine Bahn 1 um eine Beschichtungswalze2. Der Bahnbereich am Boden der Beschichtungswalze berührt oder streift die Oberfläche der Beschichtungsflüssigkeit 3, welche in einer mit einem Damm 5 und einem Uberflußbehälter 6 versehenen Wanne 4 vorrätig gehalten wird. Nahe an der Walze 2 ist ein Luftmesser mit einer oberen Lippe 7 und einer unteren Lippe 8 angeordnet. Parallel zur Beschichtungswalze und gerade unterhalb des Auftreffpunktes der von dem Luftmesser auf die Bahn auftretenden Luft befindet sich ein gespannter Draht oder eine Stange 9.
Die Beschichtungsflüssigkeit 3 wird der Beschichtungswanne 4 durch eine beliebige Vorrichtung derart
zugeführt, daß gleichmäßig eine geringe Flüssigkeitsmenge über den Damm 5 in den Überflußbehälter
6 überfließt. Wegen der viskosen Beschaffenheit und des Strömungswiderstandes wird mehr überschüssige
Flüssigkeit, als es der gewünschten endgültigen Beschichtung entspricht, von der über die
Beschichtungswalze ablaufenden Bahn aufgenommen und in Richtung auf die Luftrakel mitgenommen. Die
überschüssige Flüssigkeit wird durch die Rakelwirkung des Luftstromes von dem Luftmesser in die
Beschichtungswanne zurückgedrängt. Die überschüssige Flüssigkeit unterhalb des Drahtes oder der
Stange 9 neigt je nach Viskosität der Flüssigkeit, gewünschtem Beschichtungsgewicht und dem vom
Luftmesser ausgeübtem Druck zur Turbulenz und zur Bildung tiefer Rinnen, und zwar, insbesondere
bei Beschichtungsgeschwindigkeiten von 30 m/Min, und mehr. Auf Grund der Anwesenheit des gespannten
Drahtes 9 bilden sich jedoch derartige tiefe Rinnen und Turbulenzbereiche nur unterhalb des
Drahtes 9, und der Flüssigkeitsverlauf zwischen dem Draht 9 und der Auftreffstelle der Luft auf der Bahn
bleibt glatt und zeigt keine Turbulenz. Der Draht 9 bewirkt die Bildung eines Bereiches mit einem glatten
Flüssigkeits- oder Strömungsverlauf, aus dem die endgültig beschichtete Bahn 10 abgezogen wird.
Rinnen und ein turbulenter Strömungsverlauf direkt unterhalb der Auftreffstelle der auftreffenden Luft
werden vermieden. Die Gleichmäßigkeit der endgültig erhaltenen Beschichtung wird verbessert, und
es können Beschichtungsgeschwindigkeiten jenseits der üblichen Grenze von 30 bis 33 m/Min, ohne
Beeinträchtigung der Beschichtungsqualität erzielt werden.
Die kritische Stellung des Drahtes 9 soll nun im Zusammenhang mit F i g. 2 näher erläutert werden,
welche einen Teil der Vorrichtung ohne vorhandene Beschichtungsflüssigkeit in vergrößertem Maßstab
zeigt. Zur Erzielung der oben beschriebenen verbesserten Beschichtung sind der Durchmesser d des
Drahtes 9, der Abstand q des Drahtes unterhalb der Stelle 11, wo die Luft auf die Bahn 10 auftrifft, sowie
der Abstand ρ des Drahtes von der Bahn wesentlich.
ίο Der Abstand q des Drahtes unterhalb der Auftreffstelle
11, welcher ein- bis fünfmal dem Wert von d entspricht, soll so klein wie möglich gehalten werden,
so daß ständig eine Flüssigkeitslache längs der Oberkante des Drahtes aufrechterhalten wird. Im allgemeinen
ist ein Wert für q von 25 mm geeignet, wenn z. B. photographische Schichten aufgezogen werden
sollen, jedoch können je nach Flüssigkeitseigenschaften und Beschichtungsgeschwindigkeiten auch
Werte von etwa 15 bis 63 mm verwendet werden.
ao Wenn q größer als 63 mm ist, so können sich oberhalb des Drahtes Rinnen und Turbulenzbereiche ausbilden,
und der Vorteil der neuen Vorrichtung geht verloren. Der Abstand ρ des Drahtes von der Bahn
beträgt den 1- bis 6fachen Wert der Naßdicke der endgültig gewünschten Beschichtung. Wenn der Abstand
ρ zu groß ist, so kann Luft von der Luftrakel hinter den Draht geblasen werden, wodurch der
Glättungseffekt gestört wird. Andererseits findet bei einem zu kleinen Abstand ein unebenes mechanisches
Rakeln durch den Draht statt, und es erfolgt keine endgültige Glättung durch das Luftmesser. Der
Durchmesser d des Drahtes oder der Stange ist vorzugsweise so groß, wie es zur Aufrechterhaltung einer
vollständigen flüssigen Bedeckung längs seiner Drahtlänge verträglich ist. Wenn der Drahtdurchmesser zu
klein ist, so wird kein Glättungseffekt erzielt. Beim
Beschichten mit photographischen Emulsionen sind Durchmesser von etwa 15 bis 25 mm möglich.
Für die Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden einige Beispiele näher erläutert,
denen zum Beschichten von geschmolzenen photographischen Gelatine - Silberhalogenid - Emulsionen
und Hilfsschichten auf geeignete undurchlässige Filmträger folgende Abmessungen zugrunde gelegt
sind:
Durchmesser der Beschichtungswalze.. 8,57 cm
Lippenabstand des Luftrakels 0,089 cm
Abstand der Luftrakel von der Bahn .. 0,343 cm Auftreffwinkel der Luft (wobei der
Winkel, wie in Fig. 1 gezeigt, durch die Verlängerung der unteren Messerschneide
8 der Luftrakels und einen vom Auftreffpunkt gezogenen Radius der Beschichtungswalze gebildet wird) 10°
Abstand zwischenBahn und Wanne etwa 0,25 cm
Es wurde auf übliche Weise eine Gelatine-Silberjodbromid-Emulsion hergestellt, welche 13% Festteile
besaß, wobei das Silberhalogenid 8% der Gesamtmenge ausmachte. Die Emulsion hatte eine Viskosität
von etwa 5 cP. Der Draht hatte einen Durchmesser d von 16 mm, einen Abstand q von 30,4 mm
und einen Abstand ρ von 1,5 mm. Die Emulsion wurde mit einer Geschwindigkeit von 46 m/Min,
unter einem Luftdruck der Rakel von 1,65 cm
i 184
Wassersäule aufgebracht. Es wurde eine sichtbar glatte und gleichmäßige Beschichtung mit einem Gewicht
von 97 mg/dm2 erzielt, was einer Beschichtungs-Naßdicke
von 1 mm entsprach. Ein Vergleichsversuch unter identischen Bedingungen, jedoch ohne
den gespannten Draht führte zu einer Beschichtung mit beachtlichen Streifen, die in Laufrichtung der
Bahn verliefen.
IO
Es wurde eine lichthofverhindernde Schicht für photographisches Material unter Verwendung einer
7°/oigen wäßrigen Gelatinelösung hergestellt, welche einen geeigneten Farbstoff enthielt und eine Viskosität
von etwa 10 cP besaß. Der Durchmesser d des Drahtes betrug 9,4 mm, hatte einen Abstand
q — 25 mm und einen Abstand ρ = 5,1 mm. Die Gelatinelösung wurde mit 40 m/Min, bei einem Luftdruck
der Rakel von 2,75 cm Wassersäule aufgezogen. Es wurde ein sichtbar glatter Überzug mit ao
einem Beschichtungsgewicht von etwa 75 mg/dm2 Gelatine erhalten, was einer Naßdicke von 0,89 mm
entsprach. Ein ähnlicher Vorgang wurde in Abwesenheit des Drahtes durchgeführt und ergab eine Beschichtung
mit tiefen Streifen, die in Bewegungsrichtung der Bahn verliefen.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Beschichten einer Bahn mit fließfähigem Beschichtungsgut, bestehend aus
einer Auftragseinrichtung sowie einem festen Abstreifer und einer Luftrakel, die beide oberhalb
der Auftragseinrichtung vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß der feste Abstreifer (9) als Draht oder Stange ausgebildet
und im Bereich der unteren Grenze des aus der Luftrakel (7, 8) austretenden Luftstromes angeordnet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der feste Abstreifer (9) mit
einem Durchmesser d in einem Abstand ρ der zu beschichtenden Bahn (10) und in einem Abstand q
von der Höhe der unteren Lippe (8) der Luftrakel (7,8) angeordnet ist, wobei d dem 4- bis
20fachen und ρ dem 1- bis ofachen der gewünschten Naßdicke der Beschichtung und q dem
1- bis 5f achen von d entspricht.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Bekanntgemachte Unterlagen des belgischen Patentes Nr. 570 270.
Bekanntgemachte Unterlagen des belgischen Patentes Nr. 570 270.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409 760/65 12.64 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US850860A US3038441A (en) | 1959-11-04 | 1959-11-04 | Coating apparatus employing an air knife doctor |
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- 1959-11-04 US US850860A patent/US3038441A/en not_active Expired - Lifetime
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1960
- 1960-10-19 GB GB35873/60A patent/GB901683A/en not_active Expired
- 1960-10-31 DE DEP25952A patent/DE1184678B/de active Pending
Patent Citations (1)
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BE570270A (de) * | 1957-08-21 |
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