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Schneidvorrichtung für Umschnürungen aus Eisen- oder Stahlband von
Packstücken Die Erfindung betrifft Schneidvorrichtungen für Bereifungen aus Eisen-
oder Stahlband, insbesondere von Packstücken.
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Es ist bei Flaschen bekannt, die über den Flaschenverschluß gezogene
Kapsel durch ein unter der Kapsel angeordnetes und über die Kapsel hinausragendes
Band aufzureißen. Man hat auch schon bei Bandsiegelverschlüssen vorgeschlagen, Reißlinien
für das Aufreißen des Siegels und für die Freilegung der Bandenden vorzusehen.
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Es mangelte aber bisher an einer billigen und gleich verfügbaren Schneidvorrichtung
für das Bandeisen der Umschnürungen von Packstücken, die jedem Packstück beigefügt
werden kann.
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Die Erfindung schlägt nun eine Schneidvorrichtung für Bandmetallbereifungen
vor, die flach und nach Art einer Platte gestaltet ist und auf dem oder um das Band
sitzt sowie eine unter das Band fassende Zunge aufweist, die zum Durchtrennen des
Bandes an einer Kante der Schneidplatte vorbeigerollt wird.
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Durch die Erfindung wird eine Schneidvorrichtung geschaffen, die bei
jeder Art von Bandeisenbereifung Verwendung finden kann, ohne daß es Sonderwerkzeuge
zum Durchtrennen der Bandenden bedürfte oder ohne daß auch der Bandverschluß , durch
Reißlinien o. dgl. geschwächt zu werden braucht.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Schneidvorrichtung
ein Stück mit einer Verschlußhülse z. B. als deren Verlängerung bilden. Dadurch
wird derjenige, der Packstücke zu öffnen hat, gezwungen, die Umschnürung an der
Siegelstelle zu durchtrennen, so daß die kurzen Abfallstücke entfallen, während
die langen Bandenden wieder verwendet werden können.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargestellt. Fig. z ist eine schaubildliche Ansicht eines Teiles eines umschnürten
Packstückes, an dessen Umschnürung eine Schneidvorrichtung der seitlich angelegten
Art angebracht ist, d. h. einer Art, die für den Gebrauch jedesmal nach dem Umschnüren
des Packstückes angelegt werden kann.
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Fig. z ist ein vergrößertes Schaubild der Klammer der Schneidvorrichtung
von Fig. z.
Fig. 3 ist ein der Fig. i ähnliches Schaubild und zeigt
den Schlüssel der Schneidvorrichtung an der Zunge der Klammer vor dem Durchschneiden
des Streifens angebracht.
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Fig.4 ist eine ähnliche Ansicht währ@rre-: eines späteren Stadiums
des Durchschneiddes des Bandes.
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Fig.5 ist ein vergrößertes Schaubild der Klammer einer Schneidvorrichtung
nach Fig. i.
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Fig. 6 ist ein Schaubild einer anderen Ausführungsform, bei welcher
die Klammer durch die Umschnürung und der Schlüssel von der Klammer gehalten wird.
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Fig.7 ist ein Schaubild eines umschnürten Packstückes und zeigt eine
Schneidvorrichtung als Teil des den Verschluß verstärkenden Siegels.
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Fig.8 ist ein vergrößertes Schaubild der Schneidklammer, die getrennt
von dem Verschlußverstärkungssiegel hergestellt ist, aber von dem Siegel in Stellung
gehalten wird.
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Die Fig. i bis 4 zeigen die einfachste Ausführungsform der Erfindung.
Die Schneidvorrichtung enthält eine Klammer, die seitlich an der Umschnürung angebracht
wird, und einen Schlüssel, der an der Klammer angebracht und betätigt wird, um mit
der Zunge der Klammer die Umschnürung durchzuschneiden. Der Körper oder die Klammer
der Schneidvorrichtung ist eine im wesentlichen flache Platte 15, in der sich von
der einen Kante einwärts ein Schlitz 16 erstreckt, während eine biegsame Zunge 17
mit dem Schlitz in Überdeckung liegt. Die Zunge 17 sitzt an der Platte fest und
hat ein freies Ende. Die Zunge und Klammer können getrennt hergestellt und aneinander
befestigt werden, werden jedoch im allgemeinen aus einem einzigen: Stück von anfänglich
flachem Stahlblech hergestellt. Nach dem Schneiden wird das Blech von der einen
Kante einwärts mit im wesentlichen parallelen Linien geschlitzt, um so Schlitz und
Zunge zu bilden. Das freie Ende der Zunge soll sich ein Stück über. die Kante der
Platte hinaus erstrecken, um so das Ansetzen des Schlüssels an der Zunge zu erleichtern.
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Die so hergestellte Klammer wird an der Umschnürung angebracht, indem
man das Ende der Zunge unter die eine Kante des Streifens einsetzt und dann es seitlich
auf den Streifen soweit als möglich drückt, wobei die obere Platte über dem Streifen
und die Zunge unter dem Streifen liegt. In dieser Lage bilden die Kanten 18 und
ig der oberen Platte, welche längs der oberen Fläche des Streifens liegen, den Schlitz
und die Kanten 2o und 21, welche längs der unteren Fläche des Streifens liegen,
die Zunge, zusammen zwei Paare von Scherkanten, zwischen denen der Streifen durchschert
oder durchschnitten wird, wenn diese Kanten durch den Schlüssel aneinander vorbeigedrängt
werden. Der Schlüssel 25 ist nach Art der bekannten Konservendosenschlüssel aus
einem einzigen Stück geeignet starken und steifen Drahtes hergestellt. Der Schlüssel
hat an seineirr Schaft 6'vorzugsweise einen etwas abgeflachten Teil miit einem Schlitz
27 nahe dem einen Ende und ,#,e'inen Handgriff 28 am entgegengesetzten Ende. Der
Schlüssel wird an der Klammer dadurch angebracht, daß man das freie Ende der Zunge
17 durch seinen Schaftschlitz 27 führt (Fig. 3), worauf die Zunge am Schlüssel verankert
wird und der Streifen durch Drehen des Schlüssels um seine Achse zwecks Aufwickelung
der Zunge auf seinen Schaft durchschnitten wird (Fig. 4). Am Anfang des Drehens
des Schlüssels beim Aufwickeln der Klammerzunge wird der Schaft des Schlüssels gewöhnlich
gegen die obere Fläche der Klammer herabgezogen und rollt eine Zeitlang darauf in
Richtung quer zum Band, wobei er durch die Wände der oberen Platte längs der entgegengesetzten
Seiten des Schlitzes abgestützt wird. Wenn der Schlüsselschaft so auf der oberen
Platte gleitet, stützt er die Platte und hilft die Platte verhältnismäßig starr,
insbesondere während des Beginns des Durchschneidens, zu halten, trotzdem die Platte
aus dem gleichen Werkstoff und von gleicher Dicke wie die Zunge sein kann. Wenn
die Drehung fortgesetzt wird, wird die Zunge der Klammer nach oben durch den Schlitz
der oberen Platte gezogen, wodurch das Band oder der Streifen durch die Scherwirkung
zwischen den benachbarten Scherkanten der Platte und Zunge durchschnitten wird;
dabei wird der abgetrennte Teil des Bandes, der annähernd Zungenbreite hat, auf
dem Schaft zusammen mit der Zunge aufgewickelt. Gewöhnlich beginnt die Schneidwirkung
an der Kante des Streifens, über welche der Schaft des Schlüssels zuerst zu rollen
anfängt, d. h. über die rechte Kante nach Fig. 3 und 4, und schreitet allmählich
seitlich nach der entgegengesetzten Seite fort, wenn die Drehung des Schlüssels
fortgesetzt wird. Geht die Drehung des Schlüssels und die Schneidwirkung weiter,
so kann die Anhäufung der Zunge und des abgeschnittenen Bandabschnittes ausreichend
werden, um den Schlüsselschaft über die Oberfläche der oberen Platte zu erheben,
so daß er durch die aus Zunge und abgeschnittenem Streifen bestehende Spirale getragen
wird, welche auf dem noch nicht durchschnittenen Bandabschnitt ruht und längs dieses
Abschnittes rollt, der unter dem Schlitz der oberen Platte vor dem Schnitt liegt.
Diese Wirkung stört jedoch nicht die zufriedenstellende Betätigung. Der Streifen
wird also durch ein fortschreitendes und allmählich zunehmendes Scheren durchschnitten.
Um sicherzustellen, daß der Streifen vollständig durch- j schnitten wird, sollte
der hintere Teil der oberen Platte über die Kante des Streifens überhängen
oder
vorragen, so daß eine Stützleiste oder ein Stützsims 2g für den Schaft des Schlüssels
(unmittelbar oder vermittels der aufgewickelten Zungenspirale) etwas jenseits der
Streifenkante gebildet wird.
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Wenn umschnürte Packstücke mit Streifenschneidvorrichtungen dieser
Art zu liefern sind, wird es am zweckmäßigsten sein, wenn eine Klammer und ein Schlüssel
für jeden Streifen mitgeliefert wird. Die erforderlichen Klammern und Schlüssel
können z. B. in einem Umschlag eingeschlossen werden, welcher dem Packstück beiliegt.
Wenn der Empfänger das Packstück zu öffnen wünscht, braucht er nur die Klammern
und Schlüssel aus dem Umschlag zu nehmen, eine Klammer an der Umschnürung, wie oben
dargelegt, anzubringen (vorzugsweise dicht genug an einer Kante, so daß der Handgriff
des Schlüssels über das Packstück hinausragt, wie Fig. 3 und q. eindeutig zeigen),
dann den Schlüssel anzubringen und ihn zu drehen, um die Umschnürüng in der beschriebenen
Weise zu durchschneiden.
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Die Klammer einer abgeänderten Schneidvorrichtung nach Fig. 5 kann
wie vorher zweckmäßig aus einem einzigen Stück aus Stahlblech hergestellt werden.
Sie besitzt die obere Platte =5a und die Zunge 17a, wobei die Zunge durch die den
Schlitz erzeugenden Schnitte durch die Platte erzeugt wird. Anstatt daß jedoch die
Schlitze bis zur Kante der oberen Platte der Klammer laufen, endigen sie gerade
innerhalb der Kante, um verhältnismäßig schwache Stege 30 und 31 zurückzulassen,
welche die Platte und die Zunge an oder in der Nähe der Kante der Platte miteinander
verbinden. Durch Abwärtspressen des mittleren Teiles der Zunge bilden die Zunge
und obere Platte eine Schleife für die Umfassung des Umschnürungsbandes, wobei die
Zunge unterhalb des Bandes und die Platte oberhalb des Bandes wie vorher liegt.
Natürlich muß solch eine Klammer auf die Umschnürung aufgefädelt werden, bevor die
Enden der Umschnürung miteinander verbunden werden.
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Der Schlüssel, der dem vorher beschriebenen gleicht, kann gesondert
geliefert werden, obwohl vorgezogen wird, daß er dauernd an der Klammer befestigt
wird, indem die Spitze der Zunge durch seinen Schaftschlitz geführt wird und danach
Zunge und Schlüssel miteinander verschweißt oder hart verlötet werden. Auf diese
Weise werden sowohl die Klammer als auch der Schlüssel von der Umschnürung gehalten
und der Schlüssel oder der Klammerzunge richtig zugeordnet und sogleich gebrauchsfertig.
Wenn das ,Packstück gehandhabt wird, können der Schlüssel und die Klammer an irgendeine
Stelle längs einer Seite des Packstückes gebracht werden, wo sie am wenigsten im
Wege sind. Wenn aber die Umschnürung zu durchschneiden ist, können Klammer und Schlüssel
längs der Umschnürung verschoben werden, bis der Handgriff des Schlüssels über eine
Ecke des Packstückes hinausragt, wo seine Drehung durch das Packstück nicht gestört
wird.
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Die abgeänderte Schneidvorrichtung arbeitet im wesentlichen so wie
vorher beschrieben. Die schwachen Stege 30, 31 gewährleisten zwar ausreichend, daß
die Klammer an der Umschnürung gehalten wird, werden aber bei Drehung des Schlüssels
leicht durchrissen und ermöglichen eine weitere Drehung des Schlüssels zwecks fortschreitender
Aufwicklung der Zunge auf seinem Schaft, um die Umschnürung von Kante zu Kante in
der vorher erläuterten Weise zu durchscheren.
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Fig. 6 zeigt eine abgeänderte Art der Klammer für das Halten eines
Schlüssels während der Handhabung und während des Versandes. Außer den die Zunge
und die Scherkanten bildenden Schlitzen besitzt diese Art Klammer zwei weitere Schlitzpaare,
die, wenn die Materialstreifen zwischen den Schlitzen nach außen gebogen werden,
Schleifen 35 und 36 für das Halten des Schlüssels bilden. Der Schaft des Schlüssels
kann durch diese Schleifen gesteckt werden, um die beiden Teile einer Schneidvorrichtung
zusammenzuhalten, bis der Streifen zu durchschneiden ist. Wenn das Durchschneiden
des Streifens erwünscht ist, braucht man nur den Schlüssel aus den Schleifen zu
entfernen, das Ende der Zunge durch den Schaftschlitz des Schlüssels zu- stecken
und durch Drehen des Schlüssels das Schneiden vollführen.
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Fig.7 zeigt die Schneidklammer als einen Teil einer den Verschluß
verstärkenden Hülse, wie sie häufig bei der Vereinigung der _ überlappenden Enden
um Packstücke geschlungener Umschnürungen verwendet wird. Das Siegelwerkstück ist
etwas über das für den Verschluß erforderliche Maß verlängert, um die Herstellung
der oberen Platte 15b der Schneidvorrichtung als Ansatz des eigentlichen Siegels
zu gestatten. Diese verlängerte obere Platte i5b wird geschlitzt, um den Querschlitz
16b und die in Überdeckung liegende biegsame Zunge 17b zu bilden. Innerhalb der
Zone, in welcher das Rückenglied 37 des Siegels zu der Scherplatte der Schneidvorrichtung
wird, kann einer der Flanschen 38 des Siegels flach gestreckt werden, um die überhängende
Leiste agb für das Abstützen des Schlüsselschaftes während der Endstadien des Schnittes
quer zur Umschnürung zu bilden. Fig. 7 zeigt, wie Umschnürung und Siegel nach der
Verformung für die Herstellung eines Verschlusses aussehen.
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Fig.8 zeigt eine Schneidvorrichtung, bei welcher die Klammer der Schneidvorrichtung
zwar gesondert von dem Verschlußsiegel hergestellt ist, aber an der Umschnürung
durch das Verschlußsiegel in Stellung gehalten wird. Bei
dieser
Form von Schneidvorrichtung ist die Klammer mit einem Ansatz 39 ausgebildet,
der zwischen Band und Siegel vor der Herstellung des Verschlusses gesteckt werden
kann. Wenn Band und Siegel bei der Herstellung des Verschlusses verformt werden,
wird dieser Ansatz zwischen Siegel und Band fest erfaßt und gehalten, wodurch die
Schneidklammer fest in Stellung gehalten wird, wobei ihre obere Platte 15, über
dem Band und ihre biegsame Zunge 17, unter demselben liegt.