DE675239C - Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern aus Phenolaldehydharzresitolen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Phenolaldehydharzresitolen Bekanntlich lassen sich aus Phenolaldehydharzen geformte Gegenstände gemäß dem Spritzgußverfahren herstellen. Bei diesen, Spritzgußv erfahren werden Massen aus Resolen verwendet, und der endgültige Gegenstand weist das Harz in der gehärteten (R,esit-) Form auf.
• Es ist ferner bekannt, daß als Ausgangsmaterial für das übliche Heißpressen in geschlossenen Formen Resitol, d. h. teilweise gehärtetes Harz, das nicht mehr schmelzbar und in den üblichen Lösungsmitteln, wie Alkohol oder Aceton, nicht mehr löslich, sondern nur noch quellbar ist, verwendet werden kann.
• Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß trotz der geringen Fließfähigkeit von Resitol geformte Gegenstände aller Art gemäß dem Spritzgußverfahren auch aus Resitolen, die von flüchtigen Verbindungen und wesentlichen Meng gen von Füllstoffen frei sind, hergestellt werden können. Zweckmäßig wird als Ausgangsmaterial ein von Wasser und flüchtigen Verbindungen freies, z. B. ein gemäß den Vorschriften der britischen Patentschrift 350427 hergestelltes Resitol verwendet. Man erhält auf diese Weise klar durchsichtige bzw. bei Zusatz von Farbstoffen nach Wahl gemusterte Gegenstände, wie z. B. Zahnbürstengriffe, Zigarettenspitzen u. dgl., die bisher aus Kunstharz schwer herzustellen waren.
• Zu erwähnen ist, daß die gemäß der Erfindung hergestellten Gegenstände eine überraschend gute Festigkeit haben.
• Generell eignet sich jede Art und Abänderung des bei der Metallverarbeitung bekannten Spritzgußverfahrens, wobei lediglich darauf zu achten ist, daß die endgültige Härtung nicht im Preßraum bzw. in den Düsen stattfinden darf, sondern erst in der Form. Auch kann im direktem Arbeitsgange oder in zwei Stufen gearbeitet werden, derart, daß die Härtung außerhalb der Form erfolgt.
• Die bei dem Spritzgußverfahren gemäß der Erfindung anzuwendenden Drucke sind ungefähr die gleichen bzw. etwas höher als die bei deni Spritzgußverfahren für Resolmaterialien angewendeten.
• Die Arbeitstemperatur variiert je nach dem Arbeitsverfahren und beträgt ungefähr 130 bis i 8o0 und kann auch höher liegen.
• Bei dem Verfahren und den für dieses Verfahren benutzten Vorrichtungen ist darauf zu achten, daß das Resitolmaterial zum Plastischw.erden eine etwas längere Zeit gebraucht als das Resohnaterial.
• Bisher war es unmöglich, Gegenstände aus gehärtetem Ph enolaldehydharz durch Spritzen herzustellen, bei denen Füllstoffe nicht vorhanden waren, da aus Resolen ohne Füllstoffe durch Spritzen Gegenstände nicht ,hergestellt werden können, sondern nur durch das" Gießverfahren mit nachfolgender mechanischer Bearbeitung.
• Bei Benutzung von Resitolen gemäß. deL Erfindung lassen sich ohne Schwierigkeit Formstücke durch Spritzguß herstellen, wo "l z. B. ein Druck .von i aoo kg/cm2 und Tem-@ peraturen von i 5o bis 16o' angewendet werden können.
• Die geformten Stücke weisen sehr gute mechanische und elektrische Eigenschaften auf. Der Oberflächenwiderstand ist unendlich, und die Durchschlagsfestigkeit wurde mit 2o ooo V/mm festgestellt bei einer Biegefestigkeit von 7ookg/cm= und Schlagbiegefestigkeit von g cm kg/cm2.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Phenolaldehydharzresitolen, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kälte feste, von flüchtigen Verbindungen und von wesentlichen Mengen von Füllstoffen freie Phenolaldehydharzresitole durch das in der Hitzeausgeführte Spritzgußverfahren verformt werden.