DE674969C

DE674969C - Trockenvorrichtung an Rotationstiefdruckmaschinen fuer bedruckte Papierbahnen

Info

Publication number: DE674969C
Application number: DEM133783D
Authority: DE
Original assignee: Johannisberg Maschf GmbH
Current assignee: Johannisberg Maschf GmbH
Priority date: 1936-03-06
Filing date: 1936-03-06
Publication date: 1939-04-26

Description

Trockenvorrichtung an Rotationstiefdruckmäschinen für bedruckte Papierbahnen Die Trockenvorrichtungen ,an Rotationstiefdruckmaschi;ne,n für Papierbahnen ;arbeiten entweder mit kalter oder mit warmer Luft, die ,auf die frisch bedruckte Papierbahn aufgeblasen und darauf, nachdem sie sich mit Farblösungsmitteld,ämpfen angereichert hat, wieder abgesauagt wird.
Bei diesen bekannten Trockenverfahren haben sich Mängel verschiedener Art gezeigt. Wird ein ,angewärmter Luftstrom auf die frisch bedruckte Papierbahn geblasen, so besteht die Gefahr, daß das Papier sich verändert, d. h. @es dehnt sich an den nichtbedruckten Stellen anders aus als ,an den biedruckten Stellen, wodurch Passerun:terschlede entstehen. Bläst man auf die frisch bedruckte Papierbahileinen. kalten Luftstrom auf, so ist es notwendig, daß er eine hohe Geschwindigkeit erhält, um eine gute Wirkung z-u ;erzveleii.. Dieser kalte Luftstrom aber entzieht der Farbe in der oberen Schicht sofort die Lösungsmittel, während die Farbe i den darunterliegenden Schichten in breiigem Zustand verbleibt, da die in ihr befindlichen Lösungsmittel nicht verdunsten können. Bei Mehrfarbendruck macht sich dieser Zustand der Farbe besonders unangenehm bemerkbar.
Führt man die frisch bedruckte Papierbahn über eine geheizte Unterlage, z. B. über eiirre Trockentrommel, so werden die Lösungsmittel, da diese zuerst ,an: dein unteren Stellen warm werden, in das saugfähige Papier aufgenomtuen, wodurch auf der Rückseite der Papierbahn leicht Flecken entstehen, die das Erzeugnis leicht unansehnlich machen.
- Bei anderen Trockenvorrichtungen wird die Luft in einem Trockenschrank auf die Papierbahn, in deren Laufrichtung aufgeblasen, um unmittelbar darauf von einer immer auf die Blasdüse folgenden Saugdüse wieder abgesaugt zu werden. Oder aber das Absaugen der von einer Blasdüse auf die Papierbahn aufgeblasenen Luft erfolgt durch eine Saugdüse, die am an-deren Einde dies Trockenschrankes, also irreiner größeren Entfernung von der Blasdüse, angeordnet ist.
Diese Trockenvorrichtungen haben den Nachteil, d@aß die in der Farbe enth,altenQn Lösungsmittel nicht schnell :genug zum Verdunste;n. gebracht werden.
Ferner sind Trockenvorrichtungen für feuchte Papierbahnen bekannt, bei denen Luft auf die. Bahn .aus mehreren hintereinanderliegenden Kanälen geblasen und darauf ,am Kammerende wieder abgesaugt wird. Da die Kanäle einen verhältnismäßig breiten Querschnitt haben, strömt die Luft nur mit geringer Geschwindigkeit ,auf die Bahn und übt besonders bei bedruckten Bahnen nur eine geringe Trockenwirlung .aus. Bei Tiefdruckp.apierb,ahnen wird aber das Verdunsten des Farblösungsmittels dadurch gefördert, daß die sich entwickelnden Lösungsmitteldämpfe möglichst schnell und gut von der aufgeblasenen Luft ,aufgewirbelt, mit ihr vermischt und fortgetragen, werden.
Die Trockenvorrichtung nach der neuen Erfindung beseitigt diese Mängel der bekannten Vorrichtungen. Zu diesem Zweck sind die ,an dem leinen Ende seiner Trockenkammer eines in bekannter Weisse die Papierbahn umgebenden, ,aus mehreren Trockenkammern gebildeten Trockenschrankes hintereinander an-_geordneten Blasluftkanäle als Blasdüsen ausgebildet, die durch bekannte Mittel in ihrem Querschnitt verändert werden können. Durch diese Anordnung kann,der Luftstrom in seiner Wirkung auf den Farbfilm eingestellt werden. Am ,anderem. Ende jeder Trockenkammer ist eine Saug-düse angeordnet, die in .an sich bekannter Weise die mit Lösnngsmitteldämpfen angereicherte Luft abführt.
Die Zeichnung zeigt eine Anzahl Trockenkammern, die -um Beine Papierleittrommel in einer Rotationstiefdruckmaschine angeordnet sind. Eine dieser Trockenkammern ist im Schnitt gezeichnet. Beispielsweise sind in jeder Trockenkammer drei hintereinander angeordnete Blasdüsen. und die Saugdüse angeordnet, während die zum Bewegen der Trockenkammern erforderlichen bekannten Mittel, die verschiedener Art sein können, fortgelassen, sind.
Die Paplerhahna läuft um die Papiertrommel b, um die herum eine Anzahl Trockenkammern c angeordnet ,sind; in jede Trockenkammer c sind an ihrem einen Ende mehrere, z. B. drei Blasd'üsen, d. eingebaut, während an dem anderen Ende jeder Trockenkammer c eine Saugdüse e sitzt.
Der Trockenvorgang vollzieht sich in folgender Weise: Die frisch bedruckte Papierbahn a wird über eine Unterlage im gezeichneten Ausführungsbeispiel über eine Trommel b geführt, auf der hintereinander unter sich abgeschlossen, jedoch einzeln .aufklappbar; mehrere Trock;enkammern c angeordnet sind. Die Trockenkammern c tragen im Innern zwei, drei öder mehr Blasdüsen;d; die in ihrem Querschnitt verändert werden. können. Aus der ersten Blasdüse wird zweckmäßigerweise ein. stärkerer, je nach der Stärke des Farbfilms veränderlicher Blasluftstrom geblasen; der den Farbfilm zunächst sicher zerreißt. Aus den folgenden zweiten, dritten üsw. Blasdüsen jeder Trockesnkamm@er c strömen schwächere Luftströme aus, die sich mit dem aufgelockerten Farblösungsmittel anreichern und allmählich in. .den Bereich der unmittelbar über der Papierbahn liegenden zugehörigen Saugdüse e gelangen und abgeführt werden.
Durch diese Anordnung werden der Farbe auf kurzem Weg die Lösungsmittel .entzogen; wodurch das Trocknen beschleunigt wird.

Claims

PATENTANSPRUCH. Trockenvorrichtung .an Rotationsti@efdru.ckmaschinen für bedruckte Papierbahnen, bei der in. einem die Bahn umgebenden, aus mehreren Trockenkammern gebildeten Trockenschrank Luft auf die Papierbahn, aus mehreren hintereinanderliegenden Kanälen ;geblasen und darauf ,am Kammerende wieder abgesaugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die an dem .einen; Ende jeder Trockenkammer (c) hintereinander angeordneten Blasluftkanäle als Blasdü sen ausgebildet sind, die mit bekannten Mitteln in ihrem Querschnitt veränderlich sind, so .daß der aus. der ersten Blas,düse (d) auftretende; gegebenenfalls stärkere Blasluftstrom den Farbfilm der bedruckten Bahn zunächst sicher zerreißt und die folgenden Blasluftströme der zweiten, dritten usw- Blasdüsen das Farblösungsmittel ,aufnehmen und zu der am anderen Ende jeder Trockenkammer (c) angeordneten Saugdüse (e) strömen.