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Hohler Fräskopf zum Reinigen von Rohrinnenflächen Für .die Reinigung
von RohrinnenAächen von Was.serrohrkesseln, Kondensatoren u. dgl. von Kesselstein
und anderen Ansätzen sind bereits mit dauernder Bespülung der jeweiligen Arbeitsstelle
arbeitende Einrichtungen bekanntgeworden, die als hohler Fräskopf ausgebildet sind,
dessen längs verlaufende Schneidkanten über ein längeres Mittelstück auf Kreisen
von et<va dem lichten Durchmesser des zu reinigenden Rohres liegen, während die
Enden des Fräskopfes verjüngt sind, wodurch ein .allmähliches Abschaben der Ablagerungen
beim Vorwärts-und Ruckwärtsarbeiten erreicht werden soll; die Besp,üaung der Arbeitsstelle
geschieht dabei durch die hohle Antriebswelle des Fräskopfes, aus der die Spülflüssigkeit
durch öffnungen des Fräskopfes in das Rohrinnere eintritt.
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Wenn mit derartigen Einrichtungen auch die Reinigung der mit kräftigen
Stahlwandungen versehenen und einen lichten Durchmesser von gewöhnlich über
50 mm bildenden Wasserkesselrohren möglich ist, ohne daß die Rohre dabei
beschädigt werden, so läßt sich damit doch die Reinigung dünnwandiger Kühlwasserrohre
aus Messing mit kleinerem lichten Durchmesser, wie sie bei Kondensatoren gebräuchlich
sind, nicht durchführen; es hat sich nämlich gezeigt, daß bei einem Frläskopf, .dessen
einzelne Schneidbacken ei;n auf den ganzen Umfang geschlossenes Rohr bilden und
:dadurch ein starres Gerippe darstellen, die dünnwandigen, aus. weichem Werkstoff
bestehenden Rohre zerrissen und verbeult werden. Erst recht ungeeignet für den geschilderten
Zweck sind Schneidk öpfe mit einseitig angeordneten Schneidkanten, die auf der Antriebswelle
seitlich verschiebbar so angeordnet sind, daß sie bei einer Drehung derselben infolge
der Fliehkraft seitlich ausschwingen. Mit Rücksicht auf die Mißerfolge der bisher
bekannten Hohlfräser ist man bei der Reinigung empfindlicher Rohre mit kleinem Durchmesser
dazu übergegangen, zur Entfernung der Ansätze die Rohre mit einer
Säure,
z. B. Salzsäure, auszuspülen. Aber auch diese Arbeitsweise bringt so erhebliche
Anfressungen der Rohre mit sich, daß ihre Lebensdauer empfindlich gekürzt wird.
Ge- . mäß der Erfindung wird zum Reinigen der. Innenflachen von Wasserkesselrohren,
Kühlwasserrohren von Kondensatoren, Erhitzerrohren ununterbrochen betriebener Destillierapparate
u. dgl. ein hohler Fräskopf verwendet, dessen Schneidbacken als einzelne, durch
Schlitze voneinander getrennte Finger ausgebildet sind, die nur am hinteren Ende
federnd an die Wurzeln des Fräskopfes angeschlossen sind. Dadurch, daB jede einzelne
Schneidbacke beim Auftreffen auf besonders harte Ansätze in den Rohren zunächst
federnd ausweichen kann, wird die Gefahr, daß die Rohrwandungen verbeult oder gar
zerrissen werden, vermieden, und es ist möglich, auch bei dünnwandigen engen und
aus weichem Werkstoff bestehenden Rohren mit erheblichen Umlaufzahlen des Bohrers,
beispielsweise Soo Umdrehungen in der Minute, zu arbeiten und die Reinigung in sehr
kurzer Zeit vorzunehmen, so daß die Betriebsunterbrechungen bei den zu reinigenden
Apparaten nur kurz zu, sein brauchen.
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Es isst allerdings schon ein Rohrreiniger zur Entfernung von Kohle
und Schwefel .aus Grubenwasserleitungen bekanntgeworden, der an der Spitze mehrere
in Formeiner Tulpenblüte auseinandergebogene Federbleche trägt; eine derartige Einrichtung
ist aber nur zur Entfernung locker anhaftender Schmutzteilchen, nicht aber zum Abschaben
harter Kessielsteinansätze geeignet.
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Auf der anliegenden Zeichnung ist eine Einrichtung zum Reinigen langer
Rohre gemäß der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt:
Abb. I teilweise im Schnitt, teilweise in der Ansicht, die Antriebswelle des Bohrers,
die Wasserzuführungsmuffe und die Kupplung der Antriebswelle mit der Bohrmaschine;
Abb.2 zeigt den Fnäskopf teilweise im Längsschnitt; ' Abb.3 zeigt einen Querschnittentsprechend
III-III von Abb. 2.
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Die Schneidbacken a des Fr,ä,skopfes sind fingerartig ausgebildet
und durch dazwischenliegende Schlitze b getrennt. In ihrem mittleren Teil reichen
sie bis auf ein geringes Spiel von beispielsweise einigen zehnteln Millimetern rings
an die Innenfläche des zu reinigenden Rohres heran, während sie nach beiden Enden,
nach dem vorderen schwächer, nach dem hinteren stärker, verjüngt sind. Die Schneidbacken
sind infolge der Schlitze :xn-' der Radialbewegung völlig frei und nur =Am hinteren
Ende federnd angeschlossen. In -die. zwischen den Schneidbacken a liegenden Schlitze
b führen die Wasserzuführungskanäle c, die an dem Hohlraum Jr am Ende des Fräskopfes
angeschlossen sind. Das Ende des Frä.skopfes ist mit Gewinde e versehen und wird
mit diesem in das entsprechende Gewinde/ der Hohlwelle g eingeschraubt, Diese in
der Zeichnung abgebrochen dargestellte Hohlwelle hat diejenige Länge, die sich aus
der Länge des zu reinigenden Rohres und den sonstigen ,örtlichen Verhältnissen ergibt.
Sie trägt am Ende eine Hülse h, in die auf der anderen Seite das Rohr i eingesetzt
ist. Dieses Rohr i wird mit dem Ansatzstück j auf die Bohrmaschine k aufgesetzt
und läuft in einem mit der Druckwasserzuleitung tt versehenen Lagerstück.
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Bei geöffnetem Ventil v befindet sich in dem Raum t ständig Druckwasser,
das demnach in den Kanal tt eintritt, gleichgültig, welche Stellung dieser bei der
Drehbewegung des ganzen Systems einnimmt. Das Druckwasser fließt durch den Kanal
m in das Innere der Hohlwelle g und in den Wasserkanald des Fräskopfes, um dann
:durch die Kanäle c zwischen die Schneidbacken a zu treten und das Bohrmehl von
dem Fräskopf fortzuspülen.