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Langsiebmaschine für dit Herstellung von Isolier oder Hartbauplatten
aus Faserbrei Die bekannten, zur Herstellung von Faserstoffplatten dienenden Langsiebmaschinen
sind für gewöhnlich auf einem synchron mit dem feinmaschigen Entwässerungssieb laufenden
stärkeren Sieb, einem mehrteiligen durchlochten Blech, rostartig angebrachte Stäbe
o. dgl. angeordnet und beiderseits der geradlinig verlaufenden Siebstrecke mit Begrenzungsleisten
versehen, die als endlose Gummibänder, drehbar miteinander verbundene Leisten o.
dgl. ausgebildet und über angetriebene Umführungsrollen geleitet sind.
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Auf den üblichen Langsiebmaschinen können Faserstoffplattenvon einer
Naßstärke von 5o mm hergestellt werden. Wenn jedoch Faserstoffplatten in Trockenstärken
von 25 bis 3o mm, sogenannte Hartplatten, hergestellt werden sollen, ist
ein Stoffauflauf erforderlich, der weit über die Grenzen des Fassungsvermögens der
heutigen Langsiebmaschinen hinausgeht, da nicht nur ein Stoffauflauf von etwa 3o
mm, sondern von etwa zooo mm und mehr bedingt ist. Würde dabei ein Versuch gemacht,
einen solchen Stoffauflauf auf die üblichen Langsiebmaschinen laufen zu lassen,
so würde schon die Bauart des Siebes an sich nicht mehr ausreichen.
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Der Zweck der Erfindung ist nun, eine für die Herstellung von Isolier-
oder Hartbauplatten aus Faserbrei beliebiger Stärke und Abmessungen geeignete Langsiebmaschine
zu schaffen, die trotz Vereinfachung in der Bauart und Ersparnis an Betriebskosten
einwandfrei arbeitet.
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Erreicht wird der angestrebte Zweck erfindungsgemäß im wesentlichen
dadurch, daß bei einer Langsiebmaschine, bei welcher das endlose feinmaschige Sieb
auf einem synchron laufenden endlosen Träger aus scharnierartig miteinander verbundenen
Stäben oder gelochten Blechen liegt, an dem Träger beiderseits Begrenzungsplatten
mit an benachbarten Stirnkanten vorgesehenen, ineinander eingreifenden Vorsprüngen
und Aussparungen starr befestigt sind, derart, daß die Begrenzungsplatten auf gerader
Strecke der Siebbahn lückenlos zusammenhängende starre Seitenwandungen zur Begrenzung
der Siebfläche bilden und ein Seitabfließen des Faserbreies verhüten, Wie oben schon
angedeutet, wird vielfach auch die vorstehend angegebene Seitenbegrenzung des Langsiebes
noch nicht ausreichen, die bekannten Langsiebmaschinen für das Erzeugen besonders
starker Faserbreiplatten zu verwenden. Die hohen Drücke des Stoffbreies auf das
Sieb fordern mitunter zusätzlich eine besondere Ausbildung der Trageeinrichtung,
an der die seitlichen Begrenzungsplatten starr befestigt sind.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung bestehen die Träger deshalb aus
in der Querrichtung der Maschine angeordneten, mit Rollen und Tragschienen laufenden
sowie durch Gurte jalousieartig verbundenen Stäben oder in der Längsrichtung der
Maschine angeordneten, unmittelbar nebeneinanderliegenden gelochten Blechen oder
aber aus im Abstand voneinander angeordneten Stäben solcher Länge, daß jedes Blech
oder jeder Stab stets gleichzeitig auf zwei in der Querrichtung der Maschine drehbar
gelagerten
Walzen läuft und die einzelnen Bleche oder Stäbe scharnierartig
miteinander verbunden sind.
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Bei einer derartigen Ausführung des Längssiebes ist bei Ausübung eines
hohen Druckes auf den auf dem Sieb ruhenden Faserbrei ein Durchfließen und Seitabfließen
des letzteren nicht mehr zu befürchten, so daß jegliches Verschmutzen der Maschine
ausgeschlossen ist und dennoch sogenannte Isolier- oder Hartbauplatten aus Faserbrei
beliebiger Stärke hergestellt werden können.
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Es ist zwar bei Förderwerken, auch Entwässerungsförderbändern mit
Siebböden, bereits vorgeschlagen worden, Seitenwandungen aus einzelnen, einander
überlappenden Platten zu verwenden. Da es sich hier lediglich um das Fördern nassen
Gutes handelt, genügt eine derartige Anordnung der Platten, weil auf das Gut kein
Druck ausgeübt wird und mithin das Wandern des Gutes durch den Raum zwischen den
einander überdeckenden Teilen benachbarter Platten nicht zu befürchten ist.
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Für Langsiebmaschinen zur Herstellung von Isolier- oder Hartbauplatten
aus Faserbrei jedoch würde eine derartige Ausbildung der Seitenwandungen sich nichteignen,
da dann der Faserbrei an den einander überdeckenden Stellen der seitlichen Platten
entweichen und hierdurch nicht nur Verlust an wertvollem Gut entstehen, sondern
auch die ganze Anlage in unerwünschter und unzulässiger Weise verschmutzt werden
würde.
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Auf den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und es ist Fig. i eine abgebrochene Draufsicht auf das Sieb einer Langsiebmaschine
gemäß der Erfindung, Fig. 2 eine abgebrochene, teilweise geschnittene Seitenansicht
der Maschine, Fig. 3 ein in größerem Maßstab gezeichneter Schnitt nach der Linie
A-B der Fig. i, Fig. 4 eine abgebrochene, schematische Seitenansicht eines Teiles
einer abgeänderten Ausführungsform einer Langsiebmaschine gemäß der Erfindung, Fig.
5 eine abgebrochene Draufsicht auf das Sieb der Maschine nach Fig. 4, Fig. 6 eine
in größerem Maßstab gezeichnete abgebrochene Ansicht zweier nebeneinanderliegender
Begrenzungsleisten und Fig. 7 ein abgebrochener Schnitt durch zwei benachbarte,
voneinander getrennte Begrenzungsleisten.
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Bei derAusführungsform der Langsiebmaschine gemäß den Fig. i bis 3
wird das feinmaschige Sieb i von kräftigen Stäben 2 getragen, die im Abstand voneinander
in der Querrichtung des Langsiebes angeordnet sind und, wie insbesondere Fig. 3
erkennen läßt, beiderseits auf Winkeleisen 3 laufen. In dem waagerechten Schenkel
jedes Winkeleisens sind Führungsbahnen 4 in Form von Nuten vorgesehen, in welchen
in irgend geeigneter Weise an der Unterfläche der Stäbe 2 befestigte Rollen oder
Walzen 5 laufen. Die einzelnen Stäbe 2 sind durch mehrere in der Längsrichtung der
Maschine verlaufende Gurte 6 o. dgl. nach Art einer Jalousie verbunden.
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Nahe den senkrechten Schenkeln der Winkeleisen 3 sind Begrenzungsleisten
7 beiderseits des feinmaschigen Siebes i vorgesehen, die, wie insbesondere die Fig.
2 und 3 erkennen lassen, mit den Stäben 2 fest verbunden sind. Die Verbindung der
Stäbe 7 erfolgt zweckmäßig durch versenkte Schrauben 8 o. dgl., und zwar sind beim
dargestellten Ausführungsbeispiel die einzelnen Leisten 7 so lang, daß sie sich
über drei nebeneinanderliegende Stäbe 2 erstrecken. In diesem Falle ist dann jede
Leiste 7 mit dem mittleren der unter ihr liegenden Stäbe 2 fest verbunden. Jede
Leiste 7 hat, wie am besten aus den Fig. 6 und 7 ersichtlich, ist, an einer Stirnkante
einen über die ganze Höhe sich erstreckenden Ansatz 9 und an der anderen Stirnkante
eine entsprechende Aussparung io. Auf gerader Siebstrecke greifen, wie Fig. 2 und
4 erkennen lassen, die Ansätze 9 in die zugehörigen Aussparungen io, um eine möglichst
dichte Seitenwandung beiderseits des feinmaschigen Siebes i zu bilden.
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Die jalousieartig miteinander verbundenen Stäbe 2 werden synchron
mit dem feinmaschigen. Sieb i bewegt und über an jedem Ende der Maschine auf Wellen
ii befestigte Umführungs-' rollen i2 herumgeleitet, von denen in Fig. 2 nur eine
dargestellt worden ist.
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Bei der eben beschriebenen Maschine werden durch die beiderseits der
Siebfläche vorgesehenen Begrenzungsleisten 7 Längswandungen gebildet, die bei dem
für die Herstellung von Hart- . bauplatten auf das breiige Gut ausgeübten Druck
ein Entweichen des Breies an den Seiten der Siebfläche verhindern. Die Stäbe 2 sind
kräftig gehalten, sö daß sie ohne weitere Unterstützung dem ausgeübten Druck standhalten.
Das feinmaschige Sieb i wird daher keinerlei Beanspruchungen ausgesetzt.
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In den Fig. 4 bis -8 ist eine abgeänderte Ausführungsform einer Langsiebmaschine
gemäß der Erfindung dargestellt, bei welcher unterhalb des feinmaschigen Siebes
i Walzen 13 in der Querrichtung der Maschine drehbar gelagert sind. Auf diese Walzen
13 laufen in der Längsrichtung der Maschine sich erstreckende, rostartig angeordnete
Stäbe, die aus einzelnen Teilen 14 bestehen. Die zwecks Durchlassens der Flüssigkeit
in geringem Abstand voneinander angeordneten Stäbe 14 sind durch Scharniere 15 drehbar
miteinander verbunden. Die Länge der Stäbe 14 ist so gewählt, daß sie stets auf
"zwei nebeneinanderliegenden Walzen 13 aufruhen. An den die Längskanten des feinmaschigen
Siebes i stützenden Stäben 14 sind durch Schrauben 16
Leisten 7
befestigt, die die gleiche Länge haben wie die Stäbe 14. Die einzelnen Leisten 7
sind durch Scharniere 17 miteinander verbunden, die so angeordnet sind, daß sie
oberhalb der Walzen 13 laufen und mithin keinen störenden Einfluß auf den ruhigen
Gang der Siebmaschine ausüben können.
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Der aus den Walzen 13 und den auf diesen laufenden Stäben 14 gebildete
Träger für das feinmaschige Sieb i nimmt den auf das Gut ausgeübten Druck auf, so
daß auch hier wieder das synchron mit den Stäben 14 laufende feinmaschige Sieb i
vollkommen entlastet wird.
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Das Sieb i wird bei dieser Ausführungsform in an sich bekannter Weise
unter einem spitzen Winkel seinem Träger 13, 14 zugeleitet.
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Die Begrenzungsleisten 7 sind wie beim ersten Ausführungsbeispiel,
an den Stirnkanten mit Vorsprüngen 9 bzw. entsprechenden Aussparungen 1o versehen,
die auf der geraden Siebstrecke ineinandergreifen und dazu beitragen, daß die Begrenzungsleisten
7 zusammen dichte Seitenwandungen bilden.
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An Stelle der Stäbekönnen auchgelochte Bleche Verwendung finden, die
dann unmittelbar nebeneinander angeordnet werden können.