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Vorrichtung zum Verhindern der Krustenbildung in Ho-rdengaswäschern
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verhindern der Krustenbildung
in Hordengaswäschern mit aus Latenrosten gebildetem Hordeneinbau, auf dessen Elementen
die Waschflüssigkeit im dünnen Film abwärts entgegen der Gasströmungsrichtung fließt.
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Bei Hordenwäschern dieser Art hat man der eigentlichen, aus Füllkörpern,
Leisten o. dgl. gebildeten Reinigungszone bereits eine Trichter vorgeschaltet, dessen
Wandung durchbrochen ist. Die Waschflüssigkeit verteilt sich über die gelochte Trichterwand
und fließt dann in der Hauptsache durch eine verhältnismäßig weite Mittelöffnung
des Trichters ab. Bei der bekannten vorrichtung nimmt zwar die durchbrochene kegelige
Trichterwand teilweise je Flächeneinheit eine größere Menge Waschflüssigkeit als
der zur eigentlichen Berieselung dienende Hordeneinbau auf, aber mittels der Vorrichtung
läßt sich günstigenfalls eine gewisse Vorreinigung der Gase bis zu einem gewissen
Grade erreichen, dagegen nicht der Erfolg, der mit den Mitteln der Erfindung erzielt
wird.
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Der größte Teil der Gase strömt nämlich durch die weite Mittelöffnung
des Trichters, und dile Gase, die diesen Weg nehmen, werden mit der benetzten Trichterwand
eicht in innige Berührung gebracht, sondern strömen fast ausschließlich sofort in
die eigentliche Reinigungszone. Die Trichterwand hat ferner nur eine geringe benetzbare
Fläche; sie ist ohnehin schon klein und wird durch die Durchbrechungen weiterhin
erheblich verringert.
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Der Flächenverminderung läßt sich nicht dadurch entgegenwirken, daß
man als Durchbrechungen besonders kleine Löcher anwendet, denn dann besteht die
Gefahr, daß die Löcher verstopft werden. Haben sich aber die Löcher leinmal zugesetzt,
dann wird nur die Oberfläche der kegeligen Trichterwand benetzt, während ihre Unterfläche
kaum oder gar nicht benetzt wird. Denn die durch die Löcher austretende Flüssigkeit
fällt hauptsächlich in Form von Tropfen ab. Die Folge davon ist, daß die gut benetzte
Trichteroberfläche nur von einem sehr kleinen Anteil der Gase berührt wird.
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Demgegenüber ist gemäß der Erfindung die Einrichtung getroffen, daß
in einem Gegenstromwäscher unterhalb des Hordeneinbaus an der Gaseintrittsstelle
über den ganzen Querschnitt des Wäschers gleichmäßig verteilt und lotrecht nebeneinander
verhältnismäßig hohe Rieselplatten angeordnet sind, deren oberer Rand birnen- oder
tropfenförmig verdickt ist. Vorzugsweise werden gemäß der Erfindung die Rieselplatten
der Gaseintrittsöffnung
gegenüber in schräger Ab stufung hintereinander,
angeordnet. Ferner werden erfindungsgemäß die Rieselplatten mit ihren Rändern in
senkrechter Richtung gegeneinander versetzt und in einem solchen Abstand voneinander
angeordnet, daß ihre birnen- oder tropfenförmig verdickten Rinder, von loben gesehen,
sich einander überdecken.
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Es wurde gefunden, daß in einem Gegenstromgaswäscher, der mit einem
aus Lattenrosten gebildeten Hordeneinbau versehen ist, namentlich im unteren Teil
des Hordeneinbaus eine verhältnismäßig starke Verkrustung durch feste Niederschläge,
eintreten kann.
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Der Zweck der Erfindung besteht nun darin, dilese Krustenbildung zu
verhindern bzw. auf ein praktisch noch erträglich, es Maß herunterzudrücken. Dies
soll durch die Anordnung hoher Rieseiplatten lerneicht werden.
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Die Verkrustung im Horden ! einbau wird bei der Verwendung dieser
Platten so herabgemindert, daß der Wäscher. praktisch ununterbrochen in Betrieb
bleiben kann.
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Es sind zwar Vorrichtungen zum Reinigen von Luft bekannt, die in
gegeneinander versetzter Anordnung verdickte und mit einer Flüssigkeit überzogene
Elemente besitzen, an denen die durch Schwebeteilchen verunreinigte Luft vorbeistreicht.
Diese bekannten Vorrichtunglen unterscheiden sich jedoch schon grundsätzlich dadurch
von dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung, als die bekannten Elemente keine
hohen Platten mit einem verdickten oberen Rande, sondern lediglich birnen- oder
tropfenförmige Leisten aufweisen, die nicht waagerecht, sondern senkrecht angeordnet
sind. Überdies werden die Elemente der bekannten Vorrichtung nicht mit einer Waschflüssigkeit
dauernd berieselt, sondenn nur van Zeit zu Zeit mit einer Haftflüssigkeit, z. B.
ül, überzogen. Die Haftflüssigkeit nimmt die in der Luft enthaltenen Verunreinigungen
so lange auf, bis sie damit gesättigt ist. Dann wird durch Überrieseln der Elemente
frische Haftflüssigkeit aufgetragen, und zwar mit Unterbrechung des Betriebes, denn
erst nach der Erneuerung der Haftflüssigkeit kann die bekannte Vorrichtung wieder
in Benutzung genommen werden. Beim Gtgenstatnde der Erfindung handelt es sich abler
um das Reinigen von außerordentlich gnoßen und stark verunreinigten Industriegasmengen
mit einer Waschflüssigkeit im ununterbrochenen Betriebe.
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Der Hordenwäscher gemäß der vorliegenden Erfindung eignet sich vorzugsweise
zum Reinigen von Abgasen und namentlich von Verbrennungsgasen aus Dampfkesselfeuerungen,
Hochofenabgasen, Zementofenabgasen, blei denen ies sich um beträchtliche Mengen
suspendierter Festteilchen handelt. So werden z. B. aus Dampfkesselrauchgasen mit
Hilfe von kalkhaltigen Flüssigkeiten namentlich Staub und Schwefeloxyde entfernt.
Der Wäscher läßt sich jedoch übierall auch dort mit Vorteil verwenden, wo man mit
Niederschlägen und Verkrustungen blei den Füllkörperu des Hordeneinbaus zu rechnen
hat.
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Um die Versorgung der hohen Rieseiplatten mit einem dicken Flüssigkeitsfilm
sicherzustellen, können die oberen Ränder dieser Platten in senkrechter Richtung
versetzt werden und in einem solchen Abstand voneinander angeordnet sein, daß die
birnen-roder tropfenförmig verdickten Ränder, von oben gesehen, sich einander überdecken.
Die aus dem Horden einbau herabfallende Flüssigkeit trifft also auf eine praktisch
geschlossene Grundrißfläche, so daß keine Flüssigkeitsteile frei zwischen den Rieseiplatten
herabfalien können.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt.
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Der Gegenstromwäscher A enthält einen aus Lattenrosten zusammengesetzten
Hordeneinbau und hat beispielsweise einen quadratischen Querschnitt von etwa 1,2
X 1,2 m sowie einen etwa 1,2 m hohen Hordeneinbau B aus 25 mm hoben Holzlatten mit
20 mm Abstand.
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Unterhalb desselben befinden sich z. B. vierzehn iibler den ganzen
Querschnitt gleichmäßig verteilte und lotrecht nebeneinander angeordnete Platten
C, deren obere Ränder D birnen- oder tropfenförmig verdickt sind, und zwar etwa
bis auf 65 bis 75 mm Dicke. Die Platten C sind dem Gaseinlaß E gegenüber angeordnet
und mögen leine Breite von etwa 1150mm blei einer Höhe oder Länge von etwa So bis
990 mm haben, während ihr Abstand ungefähr 75 mm betragen kann. Die Platten C sind
bei einer ausreichend engen Teilung mit ihren oberen Rändern so weit in senkrechter
Richtung gegeneinander versetzt, daß ihre verdickten Ränder D sich in waagerechter
Richtung gegenseitig überdekken, die Waschflüssigkeit also auf eine praktisch geschlossene
Grundrißfläche herabfällt.
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Dabei können die längeren Platten z. B.
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990mm und die weniger langen S40 mm messen. Die unteren Enden zeigen
dann eine annähernd gleichmäßig schräge Abstufung, können jedoch gegebenenfalls
bei sentsprechender Abstufung ihrer Länge auch auf gleicher Höhe liegen.