DE674606C - Anlage zum Verbrennen und Schmelzen von Muell - Google Patents

Description

• Anlage zum Verbrennen und Schmelzen von Müll Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zum Verbrennen und Schmelzen von Müll, insbesondere von städtischen Abfällen, bestehend aus einem gegebenenfalls geteilten, waagerecht liegenden Drehtrommielofen mit wannenförmigem Innenraum und Innenbeheizung, in dem das Müll verbrannt sowie anschließend gesintert und geschmolzen wird. An den beiden Enden der Trommel ist je eine Regenerativkammer zur Erhitzung der Verbrennungsluft vorgesehen. Zweckmäßig verwendet man turmartig aufgebaute Regenerativkammern mit einem senkrechten Schacht und einem Blechmantel, die unter dem Namen Cewper-Winderhitzer bekannt sind, zu dieser Lufterhitzung. Es ergeben sich dann verschiedene Vorteile, die gerade bei einer Müllverbrennungsanlage wichtig sind. In der turmartigen Regenerativkammer mit senkrechtem Schacht werden die Rauchgase nicht mehrmals umgelenkt. Bei einer Höhe von mehr als i o m und bei einem weiten Querschnitt des Brennschachtes scheiden aus den Rauchgasen, welche zuerst den Brennschacht durchlaufen, die an sich spezifisch schweren Flugaschenmengen fast restlos aus. Je höher der Turm, desto besser die Ausscheidung. Der Bedarf an gerade bei Müllverbrennungsanlagen meistens beschränktem Raum für die Erstellung ist bedeutend geringer als bei einer üblichen' Regenerativkammer. Die abgeschiedenen Flugaschenmengen brauchen nur an einer Stelle unterhalb des Turmes abgesaugt zu werden. Die in dem Brennschacht nicht ausgeschiedenen, besonders leichten Flugaschen sind in ihrer Menge geringfügig und schaden dem nachfolgenden wärmespeichernden Körper nicht mehr. Die Undichtigkeiten der nur gemauerten Regenerativkammern werden durch den geschweißten, daher vollkommen dichten Blechmantel des Turmes behoben. Ferner ist eine wesentlich erhöhte Betriebssicherheit festzustellen, die ver allem bei dem an sich # unstetigen Betrieb einer Müllverbrennung oder Müllverschmelzung zu begrüßen ist. Die Lufttemperaturen sind gleichmäßig, Stillstände der Betriebsanlagen durch das Anbacken der Flugasche und durch unliebsame Undichtigkeiten werden vermieden. Der Kohlenverbrauch wird herabgesetzt. Schließlich ist mit dem Regenerativturm auch eine gute Staubabscheidung verbunden, wodurch die bisher bekannten Belästigungen der Umgebung einer Müllverbrennung durch die Flugasche fortfällt. Wird der Schacht nicht seitlich, wie es bei C,owpler-Winderhitzern meist üblich ist, sondern in der Mitte angeordnet, wie es ebenfalls schon vorgeschlagen wurde, so kommt noch der Vorteil hinzu, daß die in dem Schacht aufsteigenden Verbrennungsgase ihre Wärme verlustlos abgeben. Werden fernerhin die wärmespeichernden Körper nicht versetzt zueinander, sondern in an sich bekannter Weise so auf-", gebaut, daß geradlinig durchgehende Kanäle entstehen, so vermindern diese den Widerstand gegen die Bewegung der Gase und der.,., Luft, wodurch die Leistungsfähigkeit gesteigerÜ"^ wird.
• Ein großer Teil dieser Vorteile. kommt indessen nicht voll zur Geltung, wenn Temperaturschwankungen in der Verbrennungsluft auftreten. Der Erfindung gemäß wird deshalb der Regenerativturm mit einer zusätzlichen Fremdbeheizung ausgerüstet, die etwa in einer Kohlenstaub-, Öl- oder Gasfeuerung besteht. Diese zusätzliche Zuführung von Fremdwärme erfolgt vorteilhaft während der Einführung der Rauchgase in den Regenerativturm. Die Temperaturschwankungen der Verbrennungsluft lassen sich also dadurch restlos ausschalten, daß man während des Abgießens des Schmelzofens, während seiner Beschikkung und bei sonstigen Unregelmäßigkeiten des Betriebes die im Brennschacht des Turmes angebrachte Feuerung zur Zündung bringt, die nunmehr mit geringen Mitteln das Gitterwerk bestens heiß hält oder sogar während des Betriebes zusätzlich die Gittertemperatur erhöht. Man hat dadurch auch die unbedingte Sicherheit, die Lufttemperaturen für die Verschmelzung des Mülls auf der notwendigen Höhe von etwa goo° C zu halten. Durch die gleichmäßige Temperatur innerhalb des Turmes wird ferner das Anbacken der Flugasche infolge von Kondensierungserseheinungen vermieden.
• Vorteilhaft erfolgt die Zusatzbeheizung von .oben her in den Schacht, so daß die fremden Heizgase den aufsteigenden Ofenverbrennungsgasen entgegenströmen. Hierdurch wird das Zurückfallen der Flugasche im Schacht begünstigt, und die Verbrennungsgase werden vor der Berührung mit den wärmespeichernden Körpern mit Sicherheit auf die erwünschte @h,e Temperatur erhitzt.
• °D"ie Erfindung sei an Hand der Zeichnung erläutert, in der Abb. i einen Längsschnitt iknd Abb. 2 eine Oberansicht wiedergibt.
• An dem drehbaren Trommelofen a sind beiderseits die Regenerativtürme angeschlossen, die bei der dargestellten vorteilhaften Ausführungsform einen mittleren Schachtb mit ringförmig darum, aufgebauten wärmespeichernden Körpern c aufweisen und mit einem Blechmantel d ausgerüstet sind. Zwischen den wärmespeichernden Körpern befinden sich die geradlinig durchgehenden Kanäle e. Am Kopf des Turmes ist eine Düse f, etwa für Kohlenstaubverbzennung, angeordnet, um im oberen Teil des Schachtes b eine Heizflamme erzeugen zu können. Die Beheizung könnte aber auch, wenn auch weniger vorteilhaft, von unten her erfolgen, wie auch die Beheizung durch Einführung eines indifferenten Heizgases bewirkt werden könnte.

Claims (1)

1. PATI'ENTANSI'Rl1C:11G: i. Anlage zum Verbrennen und Schmelzen von Müll, bestehend aus einem Drehtrömmelofen mit Innenbeheizung, in dem das Müll verbrannt sowie anschließend gesintert und geschmolzen wird, und je einer Regenerativkammer an den beiden Enden des Ofens zur Erhitzung der Verbrennungsluft, wobei die Regenerativkammern die Form von Ci)ivpern mit mittlerem Abgasschacht haben können, dadurch gekennzeichnet, da.ß die Regenerativkammern mit einer zusätzlichen Frerndbeheizung ausgerüstet sind. z. Anlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Beheizung im Schacht, und zwar vorteilhaft von oben her, erfolgt.