DE671824C - Verfahren zum Ausruesten der Innenflaechen von zum Transport von gasfoermigen Stoffen dienenden verlegten Eisenrohren - Google Patents

Description

• Verfahren zum Ausrüsten der Innenflächen von zum Transport von gasförmigen Stoffen dienenden verlegten Eisenrohren Es ist bekannt, unzugängliche Räume dadurch mit einem Innenanstrich zu versehen, daß einAnstrichmittel in `Tebelform mit Hilfe von komprimierten Gasen hineingeblasen wird, wobei die Nebeltröpfchen auf den Wänden der Räume ausfallen. In gleicher Weise wurden Gasrohrleitungen unter Zerstäubung von Öl mit einem ölüberzug versehen.
• Nun hat sich gezeigt, daß sich die Innenflächen von zum Transport von gasförmigen Stoffen dienenden verlegten Eisenrohren dadurch ausrüsten lassen, daß in die verlegten Eisenrohre in einer gegenüber dem Rohrvolumen geringfügigen Menge Flüssigkeiten mit großer Benetzungsfähigkeit und Kriechfähigkeit an beliebigen Stellen des Rohrleitungsnetzes während des Betriebs eingebracht werden. Als solche Flüssigkeiten kommen für die Anwendung des Verfahrens hochsiedende Mineralöle oder hochsiedende Teeröle oder Lösungen von Asphalt in hochsiedenden Mineralölen oder Lösungen von Teerpech in hochsiedenden Teerölen oder Lösungen von Natur- bzw. Kunstharzen in hochsiedenden Mineralölen oder Lösungen von Natur- bzw. Kunstharzen in hochsiedenden Teerölen in Betracht.
• Was die anzuwendende Menge betrifft, so ist es ausreichend, wenn die Flüssigkeit jeweils die Sohle der Leitungen bedeckt. Infolge ihrer Benetzungs- und Kriechfähigkeit klettern die Mittel an den Wänden der Leitungen empor. Das Emporklettern und Weiterkriechen der Mittel wird durch etwaige auf den Innenflächen der Rohre befindliche Schichten mit kapillaren Hohlräumen, z. B. Rost- oder Flugstaubschichten, beschleunigt. Sofern die Rohre mit Neigung verlegt sind, läßt man das Mittel zweckmäßig an dei höchsten Punkten einfließen, so daß es tieferen Stellen zuwandert, wo gegebenenfallsein Überschuß zur Wiederverwendung entnommen werden kann. Bei Gasleitungen z. B. kann der Überschuß aus den Wassertöpfen entnommen werden. Falls notwendig, kann das Eingießen zweimal oder mehrmals vorgenommen werden.
• Als Asphalt kann sowohl Naturasphalt wie Petroleumpech Verwendung finden. Von Harzen und Kunstharzen kommen die mineralöl- bzw. teeröllöslichen Sorten in Betracht. Geeignet sind z. B. von den Naturharzen Kolophonium und ausgeschmolzener Kopal, von den Kunstharzen beispielsweise PhenolformaIdehydkunsthar ze.
• In manchen Fällen kann es vorteilhaft sein, das Mittel in Form einer Emulsion, die in bekannter Weise hergestellt ist, einzuführen, z. B. wenn die Innenflächen feucht sind oder wenn aus anderen Gründen ein Wassergehalt des Mittels erwünscht ist.
• Das neue Verfahren kann verschiedenen Zwecken dienen. Wenn ein rostschützendes Mittel verwendet wird, z. B. eine Lösung von Bitumen in hochsiedendem Mineral- oder Teeröl, so wird ein rostschützender Film erzielt, der an den Anschluß- und Schweißstellen von besonderer Bedeutung ist, da an diesem bekanntlich ein vor der Verlegung der Rohre angebrachter Rostschutzanstrich bei der Herstellung der Verbindung in der Regel zerstört und dann gewöhnlich innen nicht durch Nachstreichen erneuert werden kann.
• Häufig wird ein Innenschutz bei Rohrnetzen durch Änderung der Zusammensetzung des durchgeleiteten Gases notwendig. Zum Beispiel wird durch die neuerdings vielfach durchgeführte Entbenzolierung des Leuchtgases die Rostgefahr in Gasleitungen stark erhöht. In solchen und ähnlichen Fällen bildet das neue Verfahren eine willkommene Möglichkeit, das alte Rohrnetz inwendig mit einem zuverlässigen Rostschutzfilm zu überziehen. In mit trockenen Gasen beschickten Leitungen bildet sich häufig lästiger Flugstaub oder Flugrost. Dieser kann durch das neue Vert?.hreri . unter Anwendung der erwähnten Kittel gebunden und unschädlich gemacht werden.
• Undichtigkeiten, insbesondere an den Muffen, können durch Eingießen eines Überzugsmittels in die Leitungen wirkungsvoll bekämpft werden. Ausgetrocknete und geschrumpfte Muffendichtungen saugen sich mit dem Mittel voll und verkleben. Die Poren und Kanäle, welche den Austritt von Gas ermöglichten, werden auf diese Weise zum Verschwinden gebracht oder verstopft.
• Bei den genannten Verwendungsarten kann eine klebende, bindende Wirkung des verwendeten Mittels von Vorteil sein. Diese Wirkung läßt sich durch die Zugabe von Asphalt, mineral- bzw. teeröllöslichein Harz bzw. Kunstharz oder durch Verwendung eines an sich polymerisierenden Öles, wie Anthracenöl usw., erhöhen.
• Manche Filme, z. B. solche aus Erdölpech und Mineralöl, können auch zum Fällen von Harzen aus dem Gas benutzt werden, damit diese Harze nicht in die Ventile der Lampen gelangen. Auch zur Ausfällung anderer Bestandteile des Gases, z. B. zur Nachreinigung, können die Überzüge Verwendung finden.

Claims (1)

1. PATrNTANSPRUC11 Verfahren zum Ausrüsten der Innenfläche von zum Transport von gasförmigen Stoffen dienenden verlegten Eisenrohren, dadurch gekennzeichnet, daß in die verlegten Eisenrohre in einer gegenüber dem Rohrvolumen geringfügigen Menge hochsiedende Mineralöle oder hochsiedende Teeröle oder Lösungen von Asphalt in hochsiedenden 21lineralölen oder Lösungen von Teerpech in hochsiedenden Tegrölen oder Lösungen von Natur- bzw. Kunstharzen in hochsiedenden Mineralölen oder Lösungen von Natur- bzw. Kunstharzen in hochsiedenden Teerölen an beliebigen Stellen des Rohrleitungsnetzes während des Betriebes eingebracht werden.