DE670424C - Zweistoeckiger Personenwagen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen zweistöckigen Personenwagen auf zweiachsigen Drehgestellen mit Einsteigeplattformen an den Enden des Wagens und mit von den Plattformen zu den beiden Stockwerken führenden, in Wagenlängsrichtung liegenden Treppen.

Bei den bekannten Ausführungen dieser Art sind die Einsteigeplattformen über den Rädern der Drehgestelle angeordnet, wobei die zum Ober- und Unterdeck ■ führenden Treppen hinter den Drehgestellen die Einsteigeplattformen verlassen. Außerdem sind die Treppen, insbesondere die zum Oberdeck führenden, in· der Wagenlängsmitte angeordnet. Dadurch ergibt sich eine hohe Lage der Einsteigeplattformen über Schienenoberkante, durch die mehrere Einsteigetrittstufen bedingt sind, wenn Radsätze mit den üblichen Raddurchmessern verwendet werden und die Wagen Bahnhöfe mit normalen Bahnsteighöhen anlaufen sollen. Da diese Trittstufen nur in dem geringen zulässigen Maße über die Wagenseitenwand ausladen dürfen, bedingen sie Ausschnitte in dem Plattformfußboden, die bes5 sonders abgedeckt werden müssen. Insbesondere aber verbieten solche Ausschnitte die Durchführung gerader, ungekröpfter äußerer Langträger, was bei zweistöckigen Wagen mit ihrer hohen Nutzlast aus Gewichts- und Festigkeitsgründen besonders nachteilig ist.

Die Erfindung schlägt zur Beseitigung dieser Nachteile und Schwierigkeiten vor, an den Wagenlängsseiten je zwei Treppen zum Erreichen des Oberdeckes von den Plattformen aus anzuordnen und diese Treppen nach den Wagenenden zu bis über die inneren Räder vorzuführen. Dadurch ist es möglich, die inneren Räder der Drehgestelle in die Räume unterhalb der Treppen hineinragen zu lassen und die Einsteigeplattformen zwischen den Drehgestellrädern bis unter die oberen Radkranzkanten abzusenken, so daß höchstens noch eine Trittstufe vorgesehen werden muß, um die Einsteigeplattform von Bahnsteigen normaler Höhe aus zu erreichen.

Durch die erfindungsgemäße Ausführung wird erreicht, daß Trittstufenabdeckungen nicht mehr notwendig sind und die äußeren Langträger auch bei den Einsteigeplattformen ungekröpft durchgeführt werden können. Es ergeben sich die weiteren Vorteile, daß das Ein- und Aussteigen schnell vonstatten geht und der Anteil des zweigeschossigen Teiles an der gesamten Wagenlänge größer ist als bei den früheren Ausführungen, beides Vorteile, die der Wirtschaftlichkeit des Betriebes mit zweistöckigen Wagen wesentlich zustatten kommen.

In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt .

Abb. ι einen Querschnitt durch den Einsteigeraum,

Abb. 2 einen senkrechten Längsschnitt, Abb. 3 einen waagerechten Längsschnitt und

Abb. 4 die Außenansicht eines zweistöckigen Personenwagens.

Die Längsträger L des Fahrzeugrahmens, auf welchen sich die Seitenwände W des

Wagens abstützen, liegen seitlich des oberen Kranzes der Drehgestellräder R und sind auf ihrer ganzen Länge glatt und ohne Kröpfung durchgeführt. Der Einsteigefußboden F liegt in Höhe der oberen Flansche der Träger L, so daß von hochliegenden Bahnsteigen B aus der Wagen unmittelbar betreten werden kann. Die niedrige Lage des Fußbodens F gestattet die Anordnung von nur einer festen Einsteigestufe £ zwischen Fußboden F und Schienenoberkante. Die Stufe E wird benutzt, falls in den Wagen von den normalen niedrigen Bahnsteigen δ aus eingestiegen werden soll. Nach den Abb. 2 bis 4 wird der in Bahnsteighöhe liegende Einsteigefußboden F des Personenwagens P durch die Türen S betreten. Die Längsträger £ laufen von einem Ende des Fahrzeuges bis zum anderen ungekröpft durch. Oberhalb der nach den Wagenenden hin liegenden Drehgestellräder R_a ist der Fußboden etwas erhöht, die nach der Mitte des Wagens zu liegenden Drehgestellräder R; werden durch die an den Seitenwänden W liegenden, zu dem Oberdeck O führenden Treppen T₀ abgedeckt. Zwischen den Treppen T₀ liegen die Treppen T_n zu dem Unterdeck U.

Die Aborted, sind ebenfalls über in den tiefliegenden Einsteigefußboden F hineinragenden Drehgestellrädern angeordnet, und zwar bei dem dargestellten zweistöckigen Wagen über den Rädern R_m des mittleren, gemeinsamen Drehgestelles.

Der Wagen gemäß der Erfindung genügt weitgehend den Erfordernissen des neuzeitlichen Verkehrs. Die tiefe Bauweise des Wagens mit der damit verbundenen Tieferlegung des Schwerpunktes gewährleistet eine große Fahrsicherheit selbst 'bei höchsten Geschwindigkeiten, die niedrige Lage des Einsteigefußbodens gestattet ferner ein schnelles und müheloses Ein- und Aussteigen der Fahrgäste. Daß auch den Anforderungen bezüglich der Verringerung des Luftwiderstandes weitgehend Rechnung getragen werden kann, lassen die Abbildungen ohne weiteres erkennen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Zweistöckiger Personenwagen auf zweiachsigen Drehgestellen unter den Einsteigeplattformen an den Enden des Wagens und mit von den Plattformen zu den Stockwerken führenden, in Wagenlängsrichtung liegenden Treppen, dadurch gekennzeichnet, daß zum Erreichen des Oberdeckes (O) von den Plattformen (F) aus an den Wagenlängsseiten je zwei Treppen (T₀) angeordnet sind und diese Treppen (T₀) nach den Wagenenden zu bis über die inneren Räder (Ri) vorgeschoben sind, welche in die Räume unterhalb der Treppen (T₀) hineinragen, so daß die Einsteigeplattformen (F) zwischen den Drehgestellrädern unterhalb der oberen Radkranzkanten liegen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen