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Walzwerk zum Walzen von Blechen, Bändern u. dgl. Bekanntlich gestattet
die Walzenunterstützung durch je zwei Reihen von auf Achsen drehbar angeordneten
Stützrollen den Einbau von sehr dünnen Arbeitswalzen, die besonders beim Kaltwalzen
von dünnen und breiten Streifen aus Flußeisen und Stahl die denkbar größte Streckkraft
besitzen.
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Diese Achsen der Stützrollen sind an mehreren Stellen, und zwar zwischen
den Stützringen, durch Stege unterstützt, die die Walzkräfte auf steife Querbalken
übertragen und so die Arbeitswalzen vor Durchbiegung schützen.
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Die bekannten Einrichtungen dieser Art konnten sich jedoch in der
Praxis nicht durchsetzen, weil :ein erfolgreiches Arbeiten mit den sehr dünnen Arbeitswalzen
eine ganz verschiedene Größe der Steifheit der ganzen Maschine verlangt, wie es
die bekannten Maschinen gestatten.
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Die Walzenständer sind Zug- und Biegungsspannungen ausgesetzt, die
eine Formänderung, unter normalen Walzkräften und bei Maschinen für z. B. äoo mm
breite Bänder, von über i mm hervorrufen.
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Die Einbaustücke sowie die als Einbaustücke ausgebildeten Querbalken,
die die Stützrollen tragen, sind eine Quelle von noch größeren Walzungenauigkeiten,
hauptsächlich weil @es in der Praxis unmöglich ist, die Einbaustücke mit ausreichender
Genauigkeit und ohne Spiel in die Ständer :einzupassen, besonders da die Säulen
der Ständer sich unter Belastung etwas durchbiegen.
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Erfindungsgemäß werden die Tragstege für die Stützrollenachsen unmittelbar
in Bohrungen der Querbalken angeordnet und diese mit den Ständern aus einem Stück
gemacht oder mit ihnen starr verbunden. An sich sind Walzgerüste, bei denen die
Ständer durch Querbalken starr miteinander verbunden sind oder mit den Querbalken
aus einem Stück bestehen, bekannt. Durch die Anordnung nach der Erfindung wird eine
gute Abstützung der Arbeitswalzen erreicht und weiterhin der Vorteil, daß die in
den Querbalken auftretenden Biegungsspannungen auf die Ständer übertragen werden.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform als Beispiel
dargestellt.
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Fig, i stellt den Rahmen dar.
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Fig. 2 zeigt den unteren Querbalken mit den beiden Arbeitswalzen und
den Stützringen im Querschnitt.
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Fig. 3 'zeigt die Walzenunterstützung im Axialschnitt.
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Die beiden Querballcen 61 und 62 sowie
die
Ständer 59 und 6o sind starr miteinander verbunden oder bestehen aus ,einem Stück
und bilden einen gemeinsamen starren Körper.
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Als Walzenunterstützung sind beispielsweise zwischen zwei Stegen 54,
55, die mit ihren äußeren zylindrischen Flächen in einer entsprechenden Rahmenbohrung
ruhen und durch Zwischenschalen in ihrer axialen Lage gehalten sind, je zwei Stützringe
51, 52 angeordnet. Auf den Stegen 54, 55 ruhen die 53 der Stützachsen auf.
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Die Stützringe sind beispielsweise als Pendelrollenlager mit starken
Auß.cnringen ausgebildet und sitzen auf einem Zapfen 56 der Stützachse.
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Im Vergleich mit den bekannten Lagern dieser Art ist hier die freie,
auf Zug beanspruchte Säulenlänge ungefähr gleich dem sechsfach°,n Arbeitswalzendurchm:esser
dividiert durch die Wurzel aus zwei, wenn die Stützringe den doppelten Arbeitswalzendurchmesser
besitzen.
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Um ein Beispiel zu nennen: Bei einer Maschine für Bänder bis iooo
mm, mit Arbeitsivalzen von ioo mm Durchmesser bei aus Stahlguß ,ausgeführten Rahmen,
würde die Formänderung durch Zug, unter voller Walzkraft, kaum o,o8 mm überschreiten.
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Durch den steifen Übergang zwischen den Querbalken und Ständeni tragen
letztere dazu bei, die Durchbiegung der an sich sehr steifen Balken noch weiter
zu verringern.
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Die Achsenunterstützung durch die Stege 54 55 von zylindrischer Form
stellt auch einen wichtigen Fortschritt dar. Es ist nämlich nicht nur die fast vollständige
Starrheit des Walzwerks, sondern auch eine große Genauigkeit der Ausführung eine
Bedingung für tadel-Lose Arbeit.
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Die halbzylindrischen öffnungenin den Querbalken lassen sich auf die
denkbar genaueste Weise ausbohren und nachschleifen, was bei Flächen, die später
von Hand :eingeschabt werden müssen, niemals erreicht werden kann.
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Auch im Vergleich mit unmittelbar im Querbalk,-n ausgearbeiteten Stegen
stellt die Erfindung einen bedeutenden Fortschritt dar. Es ist nämlich von ausschlaggebender
Wichtigkeit, daß für den laufenden Zentimeter Arbeitswalzenlänge eine möglichst
große Stützlagerfläche vorgesehen wird, d. h. daß der Teil der Achs,enlänge, welcher
für die Stege bestimmt ist, möglichst kurz sein muß, um soviel Platz wie möglich
für die Stützringe zu lassen.
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Bei der Erfindung lassen sich die Stege als gehärtete und geschliffene
Stahlkörper ausführen, die hohe Flächendrucke zusammen mit ebenfalls gehärteten
und geschliffenen Achsen gestatten. Umgehärtete Stege, diel z. B. aus dem Stahlgußrahmen
unmittelbar ausgebohrt sind, gestatten nicht einmal ein Drittel dieser Belastungen,
so daß bei solchen Walzwerken viel mehr Platz für die Stege vorgesehen werden muß
und dadurch nur viel kleinere Walzkräfte aufgenommen werden können. -Die vorliegende
Anordnung, bei der die gehärteten Achsenzapfen 53 auf zwangsläufig genauen und ebenfalls
glasharten Innenflächen der Stege 54, 55 liegen und bei der trotz der hohen spezifischen
Belastung kleine Verschiebungen bei reichlicher Schmierung ohne weiteres zulässig
sind, läßt sich die Walzenanstellung auf eine anderen Anstellungen weit überlegene
Weise lösen.
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Bei Walzwerken dieser Art, bei denen bekanntlich das Band vor den
Walzen gebremst und hinter den Walzen durch starke Haspel gezogen wird, ist nach
dem Einregeln des Walzwerks auf eine gewisse Walzarbeit nur eine Parallelanstellung
erforderlich. Eine Seitenanstellung ist nur notwendig, um etwa durch ungleiches
Erwärmen oder ungleiche Ausdehnung hervorgerufene Genauigkeitsfehler des Walzwerks
zu beseitigen oder um ein seitliches Laufen des Bandes zwecks AusnUtzung der ganzen
Ballenlänge zu ermöglichen.
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Wenn die die Stützringe 5 i, 52 tragenden Zapfen 56 exzentrisch ausgebildet
sind, lassen sich durch Verdrehung der Stützachse die Arbgitswalzen i, 2 parallel
.anstellen. Solche Art der Anstellung ist der üblichen, bei der die Querbalken im
Ständer verschiebbar befestigt sind und der obere Balken durch: Schrauben gedrückt
wird, weit überlegen, weil sie doch große Starrheit des Walzwerks beibehalten läßt
und auch die absolute Parallelität des Anstellens gewährleistet.
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Eine unabhängige Feineinstellung der Walzenenden, welche bei dieser
Art der Walzwerke, wie erwähnt, verhältnismäßig selten vorkommt, erfolgt dadurch,
daß die Ständer 59, 6o des Walzgerüstes mit Bohrungen oder Höhlungen 64 versehen
sind, in denen Flüssigkeiten, Dämpfe u. dgl. von geregelter Temperatur umlaufen.
Durch die dadurch hervorgerufene thermische Ausdehnung der betreffenden Ständer
erfolgt die erforderliche Seitenanstellung.
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Diese Trennung der Parallelanstellung, die während der Walzarbeit
dauernd nötig ist, indem der Walzenabstand immer auf den folgenden Stich angestellt
wird, von der Seitenanstellung, die nur selten, vielleicht ein paarmal täglich,
mit größerer Sorgfalt und Aufmerksamkeit vorgenommen wird, macht einerseits die
Arbeit einfacher, andererseits verhütet sie, daß andere Fehler, die z. B. am Material
liegen und die durch andere Mittel,
wie z. B. geeignete Abbremsung,
geeignete Anstellung der Ziehtrommel u. dgl., zu beseitigen sein sollen, von den
Arbeitern durch Schiefeinstellung der Arbeitswalzen zu beseitigen versucht werden,
mit den üb.eleftekten, wie ungleiche Materialstärke, säbelförmiges Produkt und seitliche
Wellen. am Band.