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Vorrichtung zur Kennzeichnung von Radioröhren oder anderen Entladungsröhren
bezüglich Echtheit und Vorbenutzung Die Erfindung bezieht sich auf Mittel, Entladungsröhren
so zu kennzeichnen, daß der Käufer leicht und schnell feststellen kann, ob die Röhre
neu und echt ist. Speziell betrifft die Erfindung Mittel zur Kennzeichnung von Radioröhren
oder .ähnlichen Entladungsröhren, die keine sichtbaren Zeichen eines Gebrauches
zeigen und nicht leicht .als das Produkt erkannt werden können, für das sie ausgegeben
werden.
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Käufer von Radioröhren oder ähnlichen Entladungsröhren, die sich während
des Gebrauches in ihrem Aussehen nicht nennenswert verändern, können nur schwer
feststellen, ob die ,angebotenen Röhren neu und echt sind. Das Einpacken der Röhren
in versiegelte Behälter; die zur Her.ausnahme der Röhre zerstört werden müssen,
macht es zwar schwieriger, gebrauchte Röhren als neue zu verkaufen. Ein solches
Einpacken ist aber ziemlich kostspielig, und sowohl die Röhre als auch die Packung
können nachgemacht «-erden.
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Es ist bereits bekannt, bei Glühlampen temperaturempfindliche Farbstoffe
vorzusehen, die .anzeigen, ob die Lampe schon benutzt wurde oder nicht. Diese Stoffe
sind aber in der Lampe oder im Sockel angeordnet worden. Das läßt sich bei Radioröhren
oder anderen Entladungsröhren nicht machen. Entladungsröhren müssen nämlich durchweg
einen längeren Formierungsprozeß bei erhöhter Temperatur durchlaufen, bei dem sich
eine bereits in der Röhre eingebaute Anzeigevorrichtung sofort verändern würde.
Die fabrikfertigen Röhren würden ,also gewissermaßen schon als gebraucht gekennzeichnet
werden. Es ist ferner bekannt, ;an Glühlampen derart wärmeempfindliche Papierstreifen
zur Anzeige einer Benutzung der Röhre ;anzubringen. Es besteht aber hierbei der
Nachteil, daß das Kennzeichen unbefugt entfernt und durch ein neue ersetzt werden
kann.
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Die Erfindung beseitigt diesen Maingel. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Keinnzeichnung von Radioröhren oder anderen Entladungsröhren bezüglich Echtheit
und Vorbenutzung mit Hilfe eines unter dem Einfluß von Wärme seine Farbe ändernden
Stoffes ist dadurch gekennzeichnet, daß auf die Röhren ein Streifen Papier o. dgl.
aufgeklebt ist, der einerseits mit der temperaturempfindlichen Farbe bedruckt ist,
andererseits ein Zeichen in wasserlöslicher Farbe trägt, welch
es
ein unbefugtes Ablösen des Streifens anzeigt.
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Auf diese Weise kann der Käufer sich so,. fort durch Augenschein davon
überzeugen, @`f die angebotene Röhre echt ist Emd noch mtülgebraucht wurde. Der
Klebestreifen gaTäntiert weiterhin, daß die Röhre tatsächlich von der ;angegebenen
Firma stammt, und zeigt gleichzeitig, bis zu welchem Maße die Röhre gebraucht wurde.
Der Klebestreifen muß schwierig nachzumachen sein, und soll nicht von einer echten
Röhre auf eine ,andere übertragbar sein. Der Streifen ist mit einer temperaturempfindlichen
Farbe bedruckt, die ihre Tönung oder ihr Aussehen, für dauernd ändert; wenn sie
Temperaturen ausgesetzt wird, wie sie der Streifen beim. Betrieb der Röhre erreicht.
Außerdem ist der aufgeklebte Teil des Streifens mit einer wasserlöslichen Tinte
oder Farbe markiert, die ausläuft oder ihr Aussehen ändert, wenn der Versuch gemacht
wird, den Streifen mit Hilfe von Wasser ,oder Dampf von der Röhre abzulösen. Ein
Ende des Streifens bleibt frei, und hier mag die Handelsmarke des Herstellers o.
dgl. aufgebracht werden. Diese Marke kann so beschaffen sein, daß sie nur sichtbar
wird, wenn das Papier feucht ist. Auf diese Weise kann der Käufer durch Befeuchten
des frei bleibenden Streifens feststellen; ob die Röhre echt ist.
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In den verschiedenen Zeichnungen bedeuten gleiche Bezugszeichen .ähnliche
Teile. Im einzelnen zeigt Abb. r eine Radioröhre, auf die die Erfindung :angewandt
werden kann. Abb. 2 zeigt schematisch den bedruckten Teil des Streifens und eine
mögliche Unterteilung. Abb.3 stellt eine ähnliche Radioröhre dar mit einer anderen
Ausführungsform eines Streifens.
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In Abb. i ist eine Glühkathodenröhre üblicher Konstruktion dargestellt,
und es bedeutet i das Gefäß, 2 den Sockel und 3 die Kontaktstifte. Obwohl eine Röhre
mit einem üblichen konischen Kolben dargestellt ist, läßt sich die Erfindung mit
derselben Leichtigkeit auch auf Entladungsröhren mit Metall-oder Glaskolben mit
kugeligen oder zylindrischen Wänden anwenden. Auf die Seitenwand der Röhre ist .ein
Streifen q. .aus Papieroder einem ähnlichen Material oben mit Hilfeeines Klebstoffes
5, beispielsweise Gummiarabikum .oder Leim, befestigt: Die Längsrichtung des Streifens
läuft dabei parallel zu den Seitenwänden des Kolbens. Der gLunmierte Teildes Streifens
in dem dargestellten Beispiel erstreckt sich von einer Stelle in der Nähe des größten
Kolbendurchmessers herunter bis zu einer Linie 6, und dieser Teil kann etwa i/3
der Streifenlänge ausmachen. Ob die Gefäßwand nun konisch öder zylindrisch oder
. kugelig ist, immer -wird der gummierte Teil an einer solchen. Stelle des Kolbens
angebracht, der betriebsmäßig die höchsten Tem-,peraturen annimmt. Die Gründe hierfür
wer -`den im folgenden klar werden: Der Streifen .'`` wird vorzugsweise mit einer
unsichtbaren Wassermarke hergestellt. Diese Marke kann den Namen,oder -das Zeichen
des Herstellers des Artikels darstellen. Es ist Papier bekannt, bei dem das Wasserzeichen
erst sichtbar -wird, wenn. es befeuchtet wird; dann wird das Zeichen klar sichtbar.
Papier mit solchen Zeichen ist schwierig herzustellen und teuer und ist kaufmännisch
schwer nachzumachen durch -unberechtigte Personen. Mit Hilfe eines solchen, nur
dem berechtigten Hersteller zur Verfügung stehenden. Streifens kann also ein Käufer
eine Röhre, auf der ein erfindungsgemäßer Streifen aufgebracht ist; zur Prüfung
auf Echtheit einfach am unteren Ende anfeuchten.
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Um dagegen geschützt zu sein, daß ein echter Streifen durch Anfeuchten
abgelöst und auf eine gebrauchte oder beschädigte Röhre neu aufgebracht wird, wird
erfindungsgemäß auf dem gummierten Teil des Streifens mit,wasserlöslicher Farbe
ein Zeichenoder Muster ,aufgedruckt, welches ausläuft oder durch sein Aussehen deutlich
anzeigt, daß der Versuch gemacht wurde, den Streifen abzulösen. Beispielsweise kann
das Handelszeichen des Herstellers in wasserlöslicher Farbe auf die mit 7 bezeichnete
Stelle gedruckt werden.
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Zum weiteren Schutz des Käufers einer Radioröhre wird an einer anderen
Stelle 8 des _gummierten Streifenteiles eine Märke oder ein Zeichen in temperaturempfindlicher
Farbe aufgebracht. Diese Farbe kann ,aus einem Material bestehen, welches für immer
seine Farbe ändert, wenn es eine bestimmte Zeit Lang auf einer gewissen Temperatur
gehalten wurde, Man kann solche Materialien auswählen, daß die von einer Radioröhre
ientwickelte Hitze genügt, um den Farbstoff des auf den Streifen aufgebrachten Zeichens
für immer zu ändern und einen Farbwechsel hervorzurufen. Man hat gefunden, daß ein
organischer Farbstoff, beispielsweise Erythocin, der auf den Streifen mit Hilfe
eines Trägerstoffes, beispielsweise aufgelöster Schellack, aufgebracht ist, für
immer und deutlich erkennbar seine Farbe ändert, wenn er eine Zeitlang auf einer
Temperatur von etwa i 5o bis i2o° C gehalten wird: Eine unveränderliche Farbe -von
geeigneter Tönung wird am besten in der Naheoder unmittelbar angrenzend an die temperaturempfindliche
Farbe auf dem Streifen angebracht, um ein Beurteilen der Tönung der temperaturempfindlichen
Farbe zu erleichtern. Weiterhin kann ein unregelmäßiges Zeichen dargestellt werden,
um
es schwierig zu machen, den Hintergrund der temperaturempfindlichen Farbe zu übermalen.
,oder zu übertünchen.
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Das untere Ende des Streifens kann perforiert werden, etwa bei 9,
und der Teil unterhalb der Linie 9 mit einer Reihennummer .oder einer anderen Identifizierungsmarke
versehen werden, welche mit einer entsprechenden Nummer .auf dem gunmlerten Teil
des Streifens übereinstimmt. Der Verkäufer der Röhre kann den Teil unterhalb der
Perforierung zurückbehalten, um später die Radioröhre identifizieren zu können.
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Wie man sieht, zeigt eine mit einem erfindungsgemäßen Streifen beklebte
Röhre sofort durch die Farbe der Stelle 8 an, @ob die Röhre eine bestimmte Zeit
in Betrieb gewesen ist. Ist die Röhre gebraucht worden, dann wird hierdurch ,allen
kenntlich gemacht, daß die Röhre nicht neu ist und schon benutzt wurde.
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In Abb. z ist ein Streifen schematisch dargestellt ,als ,ein längeres
Papierband. Dieser Papierstreifen mit der unsichtbaren Wassermarke kann, wie dargestellt,
in verschiedene Abschnitte unterteilt werden, in welche Zeichen mit der wasserlöslichen
Farbe und der wärmeansprechenden .aufgebracht werden können. Auf einem weiteren
Abschnitt des Streifens ist mit gewöhnlicher Druckerschwärze eine Gebrauchsanweisung
aufgedruckt, aus der hervorgeht, wie man die Röhre auf Älter und Echtheit urüfen
kann. In Abb.3 erstreckt sich der Streifen der Länge nach parallel zur Röhrenachse,
wobei das untere oder lose Ende des Streifens am Sockel. der Röhre .anliegt. Das
obere Ende des Streifens ist bei 5 über eine größere Fläche mit der Röhre verklebt
und legt sich glatt an die runde Wand des Kolbens an. Indem man den Streifen in
dieser Weise anklebt, wird das Papier der Länge nach in der Querrichtung gewölbt,
wodurch der Papierstreifen über seine ganze Länge gesteift wird und infolgedessen
mit seinem unteren freien Ende praktisch parallel der Röhre verläuft. Wenn man nun
das untere Ende zum Anfeuchten. :nach außen biegt, dann ergibt sich aus der Krümmung
des Streifens, daß er wieder in seinealte Lage zurückspringt, wenn man ihn freiläßt.
Infolgedessen liegt der Streifen immer eng an der Röhre an und behindert die Handhabung
nicht.
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Eine mit einem ,erfindungsgemäßen Streifen versehene Radioröhre läßt
sich also nun .ei:ndeutig als Produkt des angegebenen Herstellers identifizieren;
ein vorhergehender Gebrauch wird durch eine dauernde und deutlich sichtbare Färbung
an der Außenseite der Röhre ,angezeigt, und es sind Vorkehrungen getroffen, die
die Nachahmung des Streifens oder des Artikels wirksam ausschließen. Die beschriebenen
Ausführungsformen haben nur die Bedeutung von Beispielen; die Erfindung läßt eine
ganze Reihe von abgeänderten Ausführungen zu, die aufzufinden der Fachmann ohne
weiteres in der Lage ist.