DE19506754C2 - Verfahren zum Beringen von Brieftauben und Brieftaubenring - Google Patents
Verfahren zum Beringen von Brieftauben und BrieftaubenringInfo
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Description
Es sind Brieftaubenringe zur Aufnahme eines Transponders bekannt, der aus einer
Antenne und einem mindestens einen Speicher aufweisenden Chip besteht. Diese
Brieftaubenringe sind in Längsrichtung des Rings geteilt. Damit ist es möglich, den
Ring bei einer erwachsenen Taube anzubringen, wenn diese für Wettkampfzwecke
geeignet ist. Der Grund für das nachträgliche Anbringen eines solchen Brieftauben
rings ist darin zu sehen, daß solche Ringe mit Transponder relativ teuer sind, so
daß nur solche Tauben mit Ringen versehen werden, die tatsächlich auch zu Wett
kampfzwecken eingesetzt werden sollen. Hierbei ist zu beachten, daß nur ein Teil der
junggeschlüpften Tauben sich für Wettkampfzwecke qualifiziert und es daher viel zu
teuer wäre, alle junggeschlüpften Tauben mit einem Ring zu versehen.
Der Nachteil eines solchen Rings besteht darin, daß die beiden Teile des Rings zusam
mengefügt werden müssen und es damit auch möglich ist, den Ring nachträglich zu
öffnen, um ihn an einer anderen Taube anzubringen. Diese Manipulationsmöglich
keit ist vor dem Hintergrund zu sehen, daß bei Brieftaubenflugwettbewerben übli
cherweise hohe Wetten abgeschlossen werden.
Die DE-OS 19 02 537 beschreibt einen Brieftaubenring aus durchsichtigem Kunst
stoff. Derartige Ringe werden bei Jungtauben angebracht.
Die EP 0 485 039 A1 beschreibt einen Kennzeichnungsring mit einer zum Ring
einstückigen Hülse zur Aufnahme eines Transponders. Der Ring kann bei Jungtau
ben angelegt werden und vergrößert seinen Durchmesser entsprechend dem Wachs
tum der Taube. Als Material ist ein elastisches Material angegeben. Nachteilig ist
hierbei, daß wegen seiner Elastizität der Ring von der Brieftaube abgenommen wer
den kann. Infolge der Elastizität des Materials ist es auch möglich, den Transponder
aus der Hülse zu entfernen und ihn durch einen anderen zu ersetzen.
Um die Manipulationsmöglichkeit des Austausches der Transponder zu verhindern,
werden diese in die Hülse des Rings eingegossen. Handelt es sich um geschlossene
Ringe, dann müssen diese bereits den junggeschlüpften Tauben angelegt werden,
obwohl noch nicht feststeht, ob die Tauben sich für Wettkampfzwecke eignen. Eine
weitere Möglichkeit besteht darin, die Ringe zweigeteilt auszubilden und erst dann
den Tauben anzulegen, wenn deren Tauglichkeit für Wettkampfzwecke feststeht. Die
zweigeteilten Ringe können jedoch geöffnet und durch andere Ringe ausgetauscht
werden.
Es besteht die Aufgabe, ein Verfahren zum Beringen von Brieftauben und einen
entsprechenden Brieftaubenring so weiterzubilden, daß die Auswahl der zu berin
genden Tauben erst bei erwachsenen Tauben getroffen werden muß und eine hohe
Manipulationssicherheit gewährleistet ist.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Das Verfahren und der entsprechende Ring machen es möglich,
junggeschlüpfte Tauben mit einem billigen Ring zu beringen und den relativ teue
ren Transponder erst dann anzubringen, wenn die Taube für die Teilnahme an
Wettflügen geeignet ist.
Ausführungsbeispiele werden nachfolgend an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines Brieftau
benrings;
Fig. 2 einen in den Ring einsetzbaren bedruckten Papierstreifen;
Fig. 3 eine Abdeckung zur Sicherung des Papierstreifens;
Fig. 4 die perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines Brieftau
benrings;
Fig. 5 einen Schnitt durch den Ring nach Fig. 4;
Fig. 6 einen Schnitt durch das äußere Ringteil gemäß einer ersten Ausführungs
form;
Fig. 7 einen Schnitt durch das äußere Ringteil gemäß einer zweiten Ausführungs
form; und
Fig. 8 einen Schnitt durch das äußere Ringteil gemäß einer dritten Ausführungs
form.
Der Ring nach Fig. 1 weist ein inneres Ringteil 1 und ein äußeres Ringteil 2 auf, wo
bei das äußere Ringteil 2 eine dazu einstückige Hülse 3 aufweist. Die Hülse 3 verläuft
hierbei parallel zur Achse der Ringteile 1, 2. Das innere Ringteil 1 kann aus Metall
bestehen. Um ein Aufweiten des aus Metall bestehenden Ringteils 1 zu verhindern,
besteht das äußere Ringteil 2 aus einem spröden und temperaturbeständigen Kunst
stoff, wie beispielsweise einem Duroplast. Dieser Kunststoff kann beispielsweise bis
150°C temperaturbeständig sein. Bei einer Manipulation splittert dieser Kunststoff.
Außerdem kann durch Erwärmen dieses Material nicht weichgemacht werden.
Im oberen Bereich besteht zwischen den beiden Ringteilen 1, 2 ein Ringspalt bzw.
eine ringförmige Tasche, in welche ein bedruckter Papierring 5 eingesetzt werden
kann. Dieser Papierring 5 ist mit einem die Taube identifizierenden Aufdruck ver
sehen. Um ein Entfernen dieses Papierrings 5 zu vermeiden, wird in die ringförmige
Tasche eine ringförmige Abdeckung unlösbar, beispielsweise durch Einkleben, Ein
pressen oder Einschweißen eingesetzt. Diese Abdeckung kann aus Metall oder Kunst
stoff bestehen. Damit der Papierring 5 bzw. dessen Aufdruck sichtbar ist, besteht
das äußere Ringteil 2 aus transparentem Material. Das innere Ringteil 1 kann außer
aus Metall auch aus Kunststoff bestehen.
Das innere Ringteil 1 ist bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ein geschlossener
Ring. Es kann sich jedoch auch um ein offenes Ringteil 1A gemäß Fig. 4 han
deln. Dieses Ringteil 1A besteht bevorzugt aus Kunststoff und ist spaltfrei in eine
Ausnehmung 7 entsprechenden Umfangs eingesetzt. Das innere Ringteil 1A ist mit
einem Aufdruck versehen, der die Brieftaube identifiziert. Das äußere Ringteil 2
weist oben einen das Ringteil 1A übergreifenden Rand 8 auf, während das innere
Ringteil 1A einen das Ringteil 2 übergreifenden Rand 9 aufweist. Bezüglich der
Materialien gilt das gleiche wie zuvor im Zusammenhang mit Fig. 1 ausgeführt.
Die Fig. 6, 7 und 8 zeigen Schnitte durch verschiedene Ausführungsformen des
äußeren Ringteils 2 bzw. der Hülse 3. Der in die Hülse 3 eingesetzte Transponder 10
ist mit einem dunkel eingefärbten Kunststoff umhüllt, und wird, wie bereits erwähnt,
erst dann in die Hülse 3 eingesetzt, wenn die Brieftaube an Wettflügen teilnehmen
soll.
Die Hülse 3 weist einen kreisförmigen Querschnitt auf, was ebenso für den Trans
ponder 10 gilt. Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 sind an der Hülsenöffnung
11 drei Nocken 12 angeformt, die das obere Ende des eingesetzten Transponders
10 übergreifen. Am unteren Ende ist die Hülse 3 verschlossen, weist jedoch dort
eine kleine Bohrung 13 auf, die es ermöglicht, daß beim Einsetzen des Transpon
ders 10 Luft aus der Hülse 3 entweichen kann. Beim Einsetzen des Transponders
kann ein Klebstoff verwendet werden, bevorzugt ein Zweikomponentenkleber. Die
Hülsenöffnung 11 kann mit einem solchen Klebstoff auch verschlossen werden.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 weist die Hülse 3 im Bereich der Hülsenöff
nung 11 eine umlaufende Rille 14 auf, während das obere Ende des Transponders
10 mit einem umlaufenden Wulst 15 versehen ist. Dieser Wulst 15 greift in die Rille
14 ein.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 ist der Transponder 10 mit einer Reihe von
umlaufenden Widerhaken 16 versehen, die sich mit dem Material der Hülse 3 ver
zahnen.
Die die Taube identifizierenden Daten können auch auf der zylindrischen Außenseite
aufgebracht werden, bevorzugt mittels eines Laserstrahls. Dieser Laserstrahl bewirkt
ein Einbrennen der Daten auf der Oberfläche.
Claims (16)
1. Verfahren zum Beringen von Brieftauben mit Brieftaubenringen, die eine zum
geschlossenen Ring einstückige Hülse (3) zur Aufnahme eines Transponders
(10) aufweisen, wobei die Ringe jungen Brieftauben angelegt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß Ringe aus einem spröden, temperaturbestätigen Kunst
stoff verwendet werden und der Transponder (10) erst dann in die Hülse (3)
eingesetzt und dort verriegelnd gehalten wird, wenn die jeweilige Brieftaube
sich für Wettkampfzwecke qualifiziert hat.
2. Brieftaubenring zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ring aus einem inneren Ringteil (1, 1A) und einem
auf den inneren Ringteil (1, 1A) aufgestülpten äußeren Ringteil (2) besteht,
zu dem die Hülse (3) einstückig ist.
3. Brieftaubenring nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das innere
Ringteil (1, 1A) aus Metall und das äußere Ringteil (2) aus einem spröden,
transparenten und temperaturbeständigem Kunststoff besteht.
4. Brieftaubenring nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Ring
teile (1, 1A, 2) aus Kunststoff bestehen und mindestens das äußere Ringteil
(2) aus einem transparenten, temperaturbeständigem Kunststoff besteht.
5. Brieftaubenring nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß beide Ringteile (1, 1A, 2) unlösbar miteinander verbunden sind.
6. Brieftaubenring nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß das innere Ringteil (1, 1A) beschriftbar ist.
7. Brieftaubenring nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß zwischen dem inneren und äußeren Ringteil (1, 2) eine ringförmige
Tasche (4) zur Aufnahme eines Kennzeichnungsstreifens (5) vorgesehen ist.
8. Brieftaubenring nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasche
(4) durch eine Abdeckung (6) verschließbar ist, die mit mindestens einem
Ringteil (1, 2) unlösbar verbunden ist.
9. Brieftaubenring nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß der Transponder (10) in der Hülse (3) verriegelt ist.
10. Brieftaubenring nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Hülsenöffnung (11) in das Hülseninnere vorspringende, den Transponder über
greifende Nocken (12) vorgesehen sind.
11. Brieftaubenring nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß Hülse (3)
und Transponder (10) einerseits einen Wulst (15) und andererseits eine Rille
(14), in die der Wulst (15) einrastet, aufweisen.
12. Brieftaubenring nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Trans
ponder (10) mit Widerhaken (16) versehen ist.
13. Brieftaubenring nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Hülsenöffnung (11) verschließbar ist.
14. Brieftaubenring nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeich
net, daß der Transponder (10) von einem dunkel eingefärbten Kunststoff
umhüllt ist.
15. Brieftaubenring nach einem der Ansprüche 2 bis 14, dadurch gekennzeich
net, daß der Transponder (10) in die Hülse (3) eingeklebt ist.
16. Brieftaubenring nach einem der Ansprüche 2 bis 15, dadurch gekennzeich
net, daß der Ring auf seiner zylindrischen Außenseite mit den Daten der Taube
beschriftet ist und diese Daten in die Oberfläche der Außenseite eingebrannt
sind.
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