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Chirurgischer Fadenbehälter Die Erfindung betrifft einen chirurgischen
Fadenbehälter mit einem das herausgezogene Fadenende an der Entnahmeöffnung klemmenden,
durch H.erauszieh@eiz des Fadens selbsttätig lösbaren Verschlußteil. Bei den bekannten
Einrichtungen dieser Art ist in einer etwa konzentrisch gelagerten öffnun g des
oberen Behälterbodens :ein Klöppel lose gelagert; der durch sein Eigengewicht mit
seinem nach unten verjüngten Hals die öffnun g abschließt und gleichzeitig auf den
in der öffnung geführten Faden eine Bremswirkung ausübt. Sobald der Faden ,aus dem
Behälter herausgezogen wird, ivird,derKlöppel etwas angehoben; umgekehrt ist es
aber leicht möglich, daß der Faden an dem Iüöppel etwas ,anklebt und von dem wieder
herunterfallenden Klöppel nach unten zurück mitgenommen, d.'h. von. .außen her in
den Innenraum des Behälters wieder zurückgeführtwird. Außerdem können die bekanntlich
aus der Luft :etwa senkrecht herunterfallenden Bakterien durch die für den Klöppel
vorgesehene Öffnung in, den Behälter hineinfallen. Der blekänute Behälter findet
infolgedessen praktisch nur Verwendung, wenn er mit Desinfektionsflüssigkeit gefüllt
ist, die auch den oberen Verschlußdeckel und sogar den Klöppel überdeckt.
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Gemäß der Erfindung werden die Nachteile dadurch vermieden, daß eine
die Entnahmeöffnung von oben federnd .abdeckende Klemmplatte, beispielsweise ein
in sich federnder Streifen aus Stahlblech, vorgesehen ist. Dabei kann die Klemmplatte
zum Erleichtern des Fadenaustritts am Rande hochgebiogen sein und gegebenenfalls
an diesem Randteil eine Bohrung zum Durchziehen des Fadens saufweisen.
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Es findet eine Einklemmung zwischen zwei Flächen statt, nämlich zwischen-
der Oberfläche des oberen Bodens und zwischen der Klemmplatte. Diese Flächenklemmun
g hält den Faden derart fest, daß .er keinesfalls sich in den Innenraum des Behälters
zurückschieben oder -ziehen kann. Trotz dieser verhältnismäßig starken Einklemmung
kann der Faden doch leicht und ohne Gefahr des Zerneißens .entnommen werden, weil
beim Herausziehen des Fadens :dieser die Klemmplatte etwas abhebt und deshalb im
Augenblick des Herausziehens die Einklemmung leicht vermindert wird. Dagegen würde
der zurückgezogene Faden umgekehrt die Klemmplatte gegen den :oberen Bioden fester
andrücken, so daß schon ;aus diesem Grunde :ein Zurückziehen verhindert ist. Diese
Eigenschaft der Klemmplatte, beim Herausziehen des Fadens sich etwas abzuheben und
beim Zurückziehen fester zu klemmen, wird noch erhöht, wenn die Klemmplatte .am
Entnahmeende mit einer Aufbiegung versehen ist und aus dieser der Faden entnommen
wird. Hierzu kann in der Aufbiegung eine besondere Dlurchgangsöffii;ung vorgesehen
sein. Die Einklemmung kann je nach Art des Fadens geregelt werden, nämlich durch
die längere oder kürzere Bemessung der Strecke, auf der die Einklemmung
erfolgt,
d. h. des Abstandes des Endes der Klemmplatte von der Durchgangsöffnung in dem oberen
Boden. Oder man kann die auf die Klemmplatte wirkende Feder regelbar machen. Natürlich
kann sowohl die Aufbiegung ,als .auch die besondere Feder fortfallen. Denn die einfachste
Art der Klemmplatte ist eine selbstfedernde Zunge aus dünnem Stahl-, Messingblech
@o. dgl., die mit einem flachen Niet so befestigt ist, daß ihr Druck dem betreffenden.
Material entspricht. Dann entsteht ein einfach flacher oberer Entnahmeboden, d.
h. eine besonders einfache und Raumersparende Form des Aufbewahrungsbehälters.
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Die Zeichnung zeigt einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes,
und zwar in Fig. i einen aus der eigentlichen Dose, dem als oberer Boden wirkenden
Deckel und dem Verschlußdeckel bestehenden Aufbewahrangsbehälter mit ,abgenommenem
Verschlußdeckel in Vorderansicht, in Fig. 2 und 3 den Behälter im Längsschnitt und
im Grundriß, in Fig. 4 einen Behälter mit in verhältnismäßig großem Abstand von
ihren Enden federnd befestigter Klemmplatte im Schnitt, üi Fig. 5 das Entnahmeende
einer vorn aufgebogenen, dahinter mit einer Führungswulst versehenen Klemmplatte
in größerem Maßstabe in Draufsicht und in Fig. 6 einen Schnitt nach Linie A-B der
Fig. 5.
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Der Aufbewahrungsbehälter besteht .aus der eigentlichen unteren Dose
i, die loben mit einer herausgepreßten Wulst 2 versehen ist, auf die sich der deckelartige
obere Boden 3 aufsetzt. In. den über der Wulst 2 liegenden oberen Teil der Seitenwandung
i sind bajlonettartige Winkelnuten 4 eingepreßt, in welche die aus dem Deckel 3
herausgepreßte .angekörnte Stelle 5 eingreift; dadurch halten die Döse i und der
obere Boden 3 fest zusammen. Den eigentlichen Verschlußteil bildet der Deckel
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dessen oberer Rand mit einer Rauhung 7 versehen sein kann.
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Im,oberen Boden 3 kann eine Eindrückung 8 vorgesehen sein, in der
eine Klenämplatte 9 lagert. Sie wird an ihrem einen Ende von der Schraube io festgehalten,
die z. B. mit Muttern i i festgezogen ist und eine Schraubenfeder 12 führt, die
zwischen dem Kopf der Schraube io und der Klemmplatte 9 eingeklemmt ist und dadurch
die Klemmplatte auf den oberen Boden 3 nachgiebig andrückt. Infolgedessen liegt
die Klemmplatte 9 gleichmäßig auf dem oberen Bioden auf; sie bedeckt die Durchgangsöffnung
13 im Boden 3, durch die der von der Spule 1 5 abgewickelte Faden 16 hindurchläuft.
Von dieser Öffnung 13 :ab. bleibt der Faden unter der Klemmplatte 9 .einbeklemmt,
bis er vorn vor der Klemmplatte frei herauskommt. Dadurch, daß man das freie Fadenende
aufwärts zieht, hebt sich die Klemmplatte leicht ab und ermöglicht ein leichtes
und schnelles Herausziehen des Fadens. Das Aufwärtsziehen wird erzwungen durch die
Aufbiegung 17, die vorn die Durchgangsöffnung 14 enthält.
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Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel -ist die Klemmplatte
i 9 mit einem angenieteten Stift 18 befestigt; der im Abstand von den Enden der
Klemmplatte diese durchgreift und dadurch gleichmäßiger andrückt. Damit dabei, zumal
hier die der Klemmplatte i9 entsprechende Eindrückung im oberen Boden 3 fehlt, eine
richtunggebende Führung der l#-,lemmplatte i g erfolgt, ist das eine Ende mit einer
angekörnten. Stelle 2o versehen, die in eine entsprechende Vertiefung 21 des oberen
Bodens 3 eingreift.
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Wie die Fig: 5 und 6 zeigen, kann in der Klemmplatte i 9 hinter der
Aufbiegun,g 17 eine etwa in der Mittelachse liegende Nut 22 vorgesehen sein, in
der der Faden eine Führung erhält. Die Nut ist naturgemäß nicht so tief, wie der
Durchmesser des Fadens ausmacht, damit die Klemmung voll wirken kann. Durch die
wulstarti e Wandung der Nut wird die Klemmfläche vergrößert, vor allem aber dem
Faden- eine genaue Füluung erteilt. Auf einer Standplatte kann der Behälter mittels
Klemmen festgehalten werden, damit der Arzt für die Entnahme des Nahtmaterials nur
eine Hand benötigt.