-
Dampfnied'erschlagseinrichtung, insbesondere für Fahrzeuge Die Erfindung
bezieht sich auf eine Niederschlagseinrichtung, bei welcher der von den Arbeitsmaschinen
kommende Dampf in zwei oder mehreren nicht gleichmäßig mit dem Kühlmittel beaufschlagten
Kammern niedergeschlagen wird. Solche Verhältnisse liegen insbesondere bei Eisenbahntriebwagen
und anderen mit Dampfkraft angetriebenen Fahrzeugen vor.
-
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
-
Es stellen dar: Abb. i die Anordnung einer Niederschlagseinrichtung
auf einem Dampftriebwagen, Abb. 2 die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Niederschlagseinrichtung
mit den Fallrohren für das N iederschlagwasser, Abb. 3 und d. weitere Ausführungsbeispiele
der Erfindung, veranschaulicht an einzelnen Fallrohren.
-
Auf der äußeren Verkleidung i eines Dampftriebwagens sind die Niederschlagkammern
z, 3, .4 angeordnet, in denen der von den Antriebs- bzw. den Hilfsmaschinen kommende
Abdampf niedergeschlagen wird. Der Lüfter 5, welcher zweckmäßig am Wagendach untergebracht
ist, saugt Kühlluft in Richtung der Pfeile P., P3 und P.1 durch die Niederschlagkammern
2, 3 und q.. Die Beaufschlagung der Kammern mit Kühlluft ist jedoch, wie die praktische
Erfahrung lehrt, ungleichmäßig. Wenn der in Abb. i gezeichnete Teil des Fahrzeugs
sich in Fahrtrichtung vorn befindet, so geht durch die N iederschlagkammer .i in
verstärktem Maße Luft, während bei entgegengesetzter Fahrtrichtung durch die gleiche
Niederschlagkammer Luft in ungenügender Menge hindurchgesaugt wird. In allerdings
geringerem Maße als die Fahrtrichtung hat die Fahrgeschwindigkeit einen Einfluß
auf die Wirksamkeit der einzelnen Teile der gesamten Niederschlagseinrichtung. Wenn
starker Seitenwind in Richtung des Pfeiles W gemäß Abb, i vorhanden ist, so
iinctet
ein stärkerer Niederschlag in der Kammer 2 als in der im Windschatten liegenden
Kammer 3 stätt. Dieser ungleichmäßige Niederschlag in den verschiedenen Kammern
hat aber bei der üblichen Ausbildung der Niederschlagseinrichtung zur Folge, daß
aus einigen Kammern Wasser, aus anderen dagegen Wasserdampf herauskommt. Da ein
Teil des Wasserdampfes in die atmosphärische Luft "entweicht, so folgt hieraus ein
unerwünschter Verlust an hochwertigem Niederschlagwasser. Auch ist es aus anderen
Gründen, insbesondere im Fahrzeugbetrieb, unerwünscht, daß in den Niederschlagwasserbehälter
Dampf geleitet wird.
-
Erfindungsgemäß werden diese i4längel dadurch beseitigt, daß die Niederschlagkaminern
finit Fallrohren für das N iederschlagwasser verbunden sind, die entweder gemeinsam
oder aber je für sich einen Wasserverschluß bilden.
-
Der Abdampf der Arbeitsmaschine wird durch das Rohr 6 zugeführt und
mittels der Leitungen 7, $ und 9 den Niederschlagkaminern 3, 4. und ? zugeleitet.
Das in den einzelnen Kammern niedergeschlagene Niederschlagwasser gelangt in Fallrohre
io, i i und 12, die im Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 zu einer gemeinsamen Rohrleitung
13 zusammengeführt sind. An Stelle dessen können die Fallrohre io, ii und 12 auch
als ein Rohrbündel von getrennten Leitungen ebenso wie das Rohr 13 geführt sein.
Das Rohr 13
ist wieder nach oben gebogen und mündet an der Stelle 14. oberhalb
des Spiegels 15 des Niederschlagwassers 16 im Niederschlagwasserbehälter 17. Das
in den Rohren io bis 13 stehende Wasser bildet einen Wasserv erschluß, der eine
regelnde Wirkung insofern ausübt, als er bestrebt ist, dafür zu sorgen, daß der
Dampf auf die Niederschlagkammern derart verteilt wird, daß aus keiner Niederschlagkammer
nicht niedergeschlagener Dampf in die Fallrohre gelangt. Nimmt man beispielsweise
an, daß die Niederschlagkaminer 3 schlecht gekühlt wird, so würde in das Fallrohr
1o entsprechend der Hölle 1a_ nicht niedergeschlagener Dampf geschickt werden, während
die Fallrohre sonst mit :N iederscblagwasser gefüllt sind. Entsprechend der Höhe
der Wassersäule H im Rohr 13 des Wasserverschlusses und der Höhe h der Wasserdampfsäule
bildet sich in der Niederschlaglcalnmer 3 ein Überdruck aus. Dieser hat die Wirkung,
daß entsprechend mehr Dampf in die übrigen Niederschlagkammern z und 4 geleitet
wird. Der Wasserverschluß wird somit wirksam als Verteiler des Dampfes auf die einzelnen
Kammern der Niederschlagseinrichtung entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit. Ein
weiterer Vorteil des Erfindungsgegenstandes besteht darin, daß entsprechend der
Drucksteigerung in der Niederschlagkanliner 3 sich eine höhere Niederschlagtemperatur
ergibt. Bei einer Wassersäule von H = 2 in kann sich eine Erhöhung der Niederschlagtemperatur
um 5 bis 7° ergeben, d. 11. man ist in der Lage, in dieser Kammer etwa io
°f, mehr Dampf niederzuschlagen als ohne Anwendung der Erfindung .
-
Die Bemessung der Dampfleitungen;, f; und 9 und ihrer Widerstände
wird auch beim Erfindungsgegenstand derart gewählt, daß im normalen Zustand alle
Niederschlagkaniinern eine ihrer durchschnittlichen Leistungsfähigkeit entsprechende
Dampfzuteilung erhalten. Zweck der Erfindung dagegen ist es, die Schäden zu vermeiden,
die sich durch zufällige und unberechenbare Unregelmäßigkeiten der Kühlmittelzuführung
im Betrieb ergeben. Die Erfindung kann in gleicher Weise bei mit Kühlwasser arbeitenden
Niederschlagseinrichtungen Anwendung finden, wenn mit unregelmäßiger Wasserzufuhr
zu den einzelnen N iederschlagkammern zu rechnen ist.
-
Ein besonderer Vorteil der Anordnung nach Abb. 2 besteht darin, daß
die Hölle der Wassersäule H unveränderlich ist. Ein gewisser :Mangel besteht noch
darin, daß bei kurzzeitiger starker Überlastung einer Niederschlagkaminer das ganze
zugehörige Fallrohr mit Dampf gefüllt wird, wodurch an die öffnung 14 ein Wasserdampfgemisch
gelangt, was einen Verlust an Niederschlagwasser zur Folge hat. Es ist jedoch zu
beachten, daß auch unter diesen Betriebsbedingungen die vorteilhafte Wirkung der
Erfindung bestehen bleibt, daß der Überdruck der Wassersäule H bestrebt ist, die
Verteilung der Dampfzufuhr zu den einzelnen Kammern ihrer Leistungsfähigkeit anzupassen.
-
Beim Ausführungsbeispiel nach Abb. 3 mündet das von der Niederschlagkammer
3' kommende Fallrohr iö an der Stelle i4' in den unteren Teil des Niederschlagwasserbehälters
17'. In diesem Falle ist es ein Vorteil, daß bei etwaigen kurzzeitigen starken Überlastungen
der in einem Fallrohr geführte Dampf im Behälter 17' durch Berührung mit dem Wasser
16' niedergeschlagen wird, bevor er an die Oberfläche 15 gelangt. Es erfolgt also
eine Aufheizung des N iederschlagwassers 16' bis zum Kochen. Ein Nachteil dieser
Anordnung ist es dagegen, daß die Wassersäule H' veränderlich ist, und zwar j e
nach der Menge des im Kondensatbehälter gerade enthaltenen Wassers. Auch beim Ausführungsbeispiel
nach Abb.3 können entweder s iimtliche Fallrohre getrennt in den unteren
Teil des Niederschlagwasserbehälters eingeführt
sein, oder aber
es werden alle oder einzelne der Fallrohre zunächst untereinander zusaininengeführt,
und die gemeinsamen Rohre werden dann unten in den Niederschlagwasserbehälter eingeleitet.
-
Beim Ausführungsbeispiel nach Abb. d. werden unter Ausschluß der beschriebenen
Nachteile der Ausführungsbeispiele nach den Abb. 2 und 3 deren Vorteile miteinander
vereinigt, indem das bis oberhalb des Wasserspiegels 15" im Niederschlagbehälter
17" hinaufgeführte Fallrohr io", i3" oben ein kleines Entlüftungsloch 1ä" besitzt
und wieder nach abwärts geleitet ist, so daß es unterhalb des Niederschlagwasserspiegels
15" im N iederschlagwasserbehälter 17" an der Stelle i4." mündet. Entsprechend ausgebildete
Fallrohre können außer für die \Tiederschlagkammer 3" für jede weitere Niederschlagkammer
vorhanden sein. Bei dieser Anordnung ist sowohl eine unveränderliche Höhe der Wassersäule
H" als auch bei Überlastungen ein vollständiges Niederschlagen vorhanden, weil etwaiger
Dampf im Rohr 13"' auf seinem Wege von der Austrittsstelle 1," bis zum Wasserspiegel
15" infolge der Berührung mit dem Wasser 16" sich niederschlägt, bis das Wasser
16" selbst auf Siedetemperatur gebracht ist. Die Bemessung der Einrichtung ist jedoch
eine solche, daß dieser Fall üblicherweise nicht eintreten kann.