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Sterilisierbarer Vorratsbehälter fier Bohrer mit einer Vorrichtung
zur Einzelausgabe der Bohrer, insbesondere für zahnärztliche Zwecke In der zahnärztlichen
Praxis ist es üblich, die sterilisierten Bohrer in einer offenen Schale bereit zu
halten. Dies hat den Nachteil, daß die Bohrer allen äußeren Einflüssen ausgesetzt
sind und daher die Sterilität in Frage gestellt ist. Bei der Entnahme eines Bohrers
mit der Hand oder irgendeiner Vorrichtung ist eine Berührung der anderen Bohrer
unvermeidlich.
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Um diesen Mangel zu beseitigen, ist vorgeschlagen worden, die Bohrer
in Fächern eines Kastens unterzubringen, aus denen jedesmal ein Bohrer mittels eines
Schiebers entnommen wird. Dabei muß der Schieber auf das betreffende Bohrerfach
eingestellt, herausgezogen und nach Entnahme des Bohres mittels der zweiten Hand
wieder eingeschoben werden. Abgesehen davon, daß der Schieber mit einem jedesmal
auszuwechselnden sterilisierbaren Überzug versehen sein muß, ist die Vorrichtung
im Hinblick auf das dauernde Auswechseln von Bohrern umständlich und in ihrer Bedienung
zeitraubend.
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Es ist weiter ein Aufbewahrungs- und Entnahmegehäuse für zahnärztliche
Werkzeuge bekannt, bei dem die Werkzeuge in sterilisierbaren Vorratstaschen untergebracht
sind, aus denen sie durch Drehen eines Griffes in eine mit einer Abdeckklappe versehene
Mulde hineinfallen. Griff, Abdeckklappe und Mulde muß der Arzt bei den verschiedenen
Patienten bei Entnahme jedes Werkzeuges immer wieder berühren, so daß ein vorheriges
Sterilisieren der Werkzeuge vollkommen wertlos ist. Auch bei einer bekannten Vorrichtung
zur Einzelentnahme von Watterollen ist außer dem Fassen der gewünschten Watterolle
immer wieder das Berühren nicht steriler Apparatteile erforderlich.
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Erfindungsgemäß wird dieser Mangel bei dem sterilisierbaren Vorratsbehälter
für Bohrer mit einer Vorrichtung zur Einzelausgabe der Bohrer dadurch vermieden,
daß die Ausgabevorrichtung lediglich durch die Entnahme des einen in Bereitschaftsstellung
liegenden Bohrers selbsttätig ein Nachfallen des nächsten Bohrers in die Bereitschaftsstellung
ermöglicht. Es ist also bei der Bohrerentnahme nur ein einziger Handgriff nötig.
Es wird nur der leicht greifbare Bohrer angefaßt und aus dem Ständer herausgezogen,
worauf sofort selbsttätig der nächste Bohrer an seine Stelle tritt. Mit irgendeinem
Teil des Gerätes kommt der Entnehmende dabei nicht in Berührung.
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Der Gegenstand der Erfindung ist beispielsweise in den Abbildungen
dargestellt. Es sind mit Rücksicht darauf, daß die Schäfte der Bohrer für Handstücke
und Winkelstücke verschieden sind, zwei in der Ausbildung ihrer Bereitschaftsstellung
verschiedene Bohrerstände abgebildet, und zwar zeigen Abb. r bis 3 einen Bohrerständer
für Handstückbohrer in Seitenansicht und in zwei Schnitten nach den, Linien A-B
und C-D der Abb. z, Abb. 4 bis 6 einen Bohrerständer für Winkelstückbohrer
in
Seitenansicht, im Schnitt nach der Linie E-F der Abb. q. und in einer zweiten um
18o' gedrehten Seitenansicht, wobei bei der letzten Abbildung die dem Beschauer
zugekehrte Seitenfläche fortgelassen ist, Abb. 7 beide Bohrerstände in schaubildliche
Darstellung in einem Kasten eingehängt.
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Die der Schaftstärke und -länge der Bohrer angepaßte Vorratskammer
für die Bohrer wird durch zwei entsprechend geformte Bleche i, 2 gebildet, deren
Abstand voneinander nach oben erweitert ist, um die Bohrer leicht einlegen zu können.
Die Erweiterung ist durch eine mit einem Schlitz 3 versehene Platte q. abgedeckt.
Der Bohrer fällt zunächst beim Einlegen auf eine nach innen gerichtete Gleitbahn
5 und von dort auf eine Abschrägung 6, wodurch erreicht wird, daß sich die Bohrer
in der Vorratskammer parallel zueinander aufeinanderschichten, so daß irgendwelche
Verkantungen und Verklemmungen vermieden werden. Der Abstand der Bleche T und 2
ist am Kopfende der Bohrer über die ganze Vorratskammer hin etwas erweitert, um
in ihr auch Bohrer mit Köpfen unterbringen zu können, die einen größeren Durchmesser
als der Schaft haben (Abb. 3). Um feststellen zu können, wie weit die Vorratskammer
bereits gefüllt ist, ist das Blech a mit einem Schlitz 7 versehen. Die über die
Vorratskammer hinausstehenden Seitenteile der Deckplatte q. dienen dazu, den Ständer
in irgendeinen Kasten (Abb. 7) einhängen zu können. Auf diese Weise ist der Bohrerständer
leicht aus seinem Gestell herauszunehmen und nach Füllung mit Bohrern zu sterilisieren.
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Zur Entnahme der Bohrer aus der Vorratskammer ist an der Wand i eine
aus zwei gelenkig angeordneten Blechen 8, 9 bestehende Vorrichtung angebracht. Das
obere Blech 8 ist, um die Achse io drehbar und unten mit einem in das Innere der
Vorratskammer reichenden Fangarm ii versehen. Das Blech 8 liegt mit einer über den
Fangarm zi hinausreichende Verlängerung 12 auf dem unteren Blech 9 auf, das um die
Achse 13 drehbar und oberhalb der Achse mit einem in das Innere der Vorratskammer
reichenden Fangarm 14 versehen ist. Unten liegt das Blech g mit einer winklig abgebogenen
Verlängerung 17 unter dem Druck der auf beide Bleche 8 und 9 gemeinsam wirkenden
Feder 15 der Verlängerung der Wand 2 der Vorratskammer an, wodurch die Ausgabevorrichtung
für einen Bohrer 16 gebildet wird.
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Die Sperreinrichtung wirkt folgendermaßen: Um nach Füllung des Bohrerbehälters
den zuunterst liegenden Bohrer aus der Vorratskammer in die Bereitschaftsstellung
zu bringen, wird das untere Ende 17 des Bleches 9 ein klein wenig angehoben, wodurch
der Fangarm ii des Bleches 8 einen Bohrer freigibt, so daß er herunterfällt und
so liegt, wie es in den Abbildungen dargestellt ist. Wird nun der Bohrer aus der
Bereitschaftsstellung zum Gebrauch heraus-Tezogen, so hebt sich dabei das untere
Ende 17
tAeches 9 und natürlich auch das mit seinem |
c.@-n Ende 12 auf ihm liegende Blech B an, |
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9 und dann,: nachdem sich die Bereitschaftsstellung wieder geschlossen hat, also
die Bleche 8 und 9 wieder in ihre Ausgangsstellung zurückgekehrt sind, in die Bereitschaftsstellung.
Es können auf diese Weise sämtliche Bohrer aus der Vorratskammer einzeln entnommen
werden, ohne daß die anderen Bohrer berührt werden und ihre Sterilität gefährdet
wird.
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Bei dem Bohrerständer für lange Handstückbohrer nach den Abb. z bis
3 ruht der Kopf des Bohrers in der Bereitschaftsstellung in einem Ansatz 18. Dies
ist bei den kurzen Winkelstückbohrern nicht möglich, da sonst der Bohrer schlecht
zu fassen wäre. Es ist daher bei dem Bohrerständer nach Abb. q. bis 6 noch eine
besondere Vorrichtung vorgesehen. Wenn der Fangarm ii in Abb: 6 einen Bohrer freigibt,
so fällt der Kopf des Bohrers auf eine Anschlagnase ig, so daß der Bohrer mit nach
unten gerichtetem Schaftende (gestrichelt dargestellt) weiterfällt und gegen eine
Anschlagnase 2ö stößt. Da das Köpfende des Bohrers ein Übergewicht hat, kippt er
dann nach vorn über in, die stark ausgezogene Stellung (Abb. 6), wobei die am Ende
jedes Winkelstückbohrers vorhandene Nut 2i in eine Aussparung 22 (Abb. 5) eingreift,
die dadurch den Bohrer in der Bereitschaftsstellung festhält.
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Die beiden Bleche i, 2, welche die Vorratskammer bilden, können, wie
es bei dem Ständer für lange Bohrer in den Abb. z bis 3 dargestellt ist, durch ein
Scharnier 23 gekuppelt sein, so daß die Vorratskammer nach Abziehen der Deckplatte
1q: und einer Verschlüßklammer 2¢ ohne weiteres aufgeklappt werden kann.
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In der Abb. 7 sind zwei Bohrerständer für lange und kurze Bohrer in
ein Gestell, das beispielsweise an der Wand eines Einheitsgerätes aufgehängt sein
kann, derart eingeschoben, daß beide Ständer in verschiedener Höhe hintereinanderhängen.
Die Führungsbahnen werden zweckmäßigerweise etwas schräg zur Kastenwand angeordnet,
so däß man die in der Bereitschaftsstellung liegenden Bohrer etwas von der Seite
sieht. In dem vorderen Ständer befinden sich die langen Bohrer, in dem hinteren
die kurzen gleicher Kopfform und -große. Von derartigen Ständerpaaren werden zweckmäßigerweise
etwa 2o nebeneinander in dem gleichen Gestell angeordnet, so daß damit vierzig verschiedene
Sorten von Bohrern zur Verfügung stehen. Vor jedem Ständerpaar wird zweckmäßigerweise
ein gebrauchter Bohrer an geeiltneter
Stelle angeordnet, aus dem
ersichtlich ist, welcher Bohrertyp in dem hinter ihm befindlichen Ständer untergebracht
ist.