-
Röntgenschirme Bei der Verwendung von Leuchtschirmen für die Röntgenstrahlen
(auch Elektronenstrahlen) zeigen sich insbesondere auf dem Gebiete der medizinischen
Diagnostik gewisse störende und Kontrast vermindernd wirkende Erscheinungen, dadurch,
daß beim Durchleuchten von körperlichen Gegenständen, insbesondere bei größerer
Stärke dieser Gegenstände, in mehr oder weniger großer Menge sogenannte Streustrahlen
auftreten, d. h. solche Strahlen, die nicht in der gleichen Richtung, in der sie
von der Antikathode abgestrahlt wurden, auf den Leuchtschirm auftreffen, sondern
beim Auftreffen auf Moleküle des durchleuchteten Gegenstandes eine Richtungsänderung
und gleichzeitig hiermit eine Verringerung ihres Härtegrades erleiden. Diese Streustrahlen
haben zur Folge, daß die Schattenkonturen auf dem Schirm undeutlich werden und insbesondere
bei großer Dicke des durchleuchteten Gegenstandes Feinheiten des Bildes kaum oder
gar nicht mehr erkennbar sind. ' Es ist zwar bereits schon der Versuch gemacht worden,
die störenden Sekundärstrahlen zu beseitigen, jedoch ist dieser Versuch vorzugsweise
mit untauglichen Mitteln gemacht, beispielsweise dadurch, daß Blenden mit fein verteilten
Metallflittern verwendet wurden, die einerseits eine starke Absorption auch für
die nützlichen Strahlen besitzen und andererseits zur Ursache haben, daß durch Abbeugung
an den Metallflittern auch wertvolle Strahlen wieder in die zu vermeidenden Sekundärstrahlen
umgewandelt werden und trotzdem den Schirm durchdringen.
-
Auch die Verwendung von besonderen Metallblenden zwischen Objekt und
Schirm ist vorgeschlagen worden, die aber erstens ebenfalls den Nachteil besitzen,
daß brauchbare Primärstrahlen absorbiert werden und zweitens zur Ursache haben,
daß der zu durchleuchtende Körper nicht direkt auf den Röntgenfilm oder den Röntgenschirm
gebracht werden kann, da die Blende zwischengeschaltet werden muß.
-
Abgesehen davon, daß bei dieser letzteren Methode erheblich höhere
Anschaffungskosten erforderlich sind, wird auch die Apparatur umständlicher, und
es besteht nicht die Möglichkeit, beispielsweise für jeden Landarzt sich diese für
ihn an sich so wertvolle Apparatur zu beschaffen und sie unterzubringen.
-
Diesem übelstande hilft die vorliegende Erfindung dadurch ab, daß
sie den Umstand verwertet, daß das Durchdringungsvermögen der abgestreuten Strahlen
ein geringeres ist als das Durchdringungsvermögen der ursprünglichen, von der Antikathode
ungehindert auf die Leuchtmassenschicht auftreffenden Strahlen. Erfindungsgemäß-
wird daher dem Lumineszenzschirm ein zinnenartiges Profil erteilt, wodurch die Intensivität
und
die Klarheit des erzeugten Bildes erhöht wird, weil die nicht
senkrecht verlaufenden sekundären Strahlen beim Auftreffen auf die Zinnen absorbiert
werden. Die Bauweise des Schirmes ist aus der Abb. i zu ersehen. Hier bedeutet A
die Leuchtmassenschicht, jedoch ist das Profil B derselben, wie aus der Ab-' Bildung
erkenntlich, zinneuartig. Bei dieser Konstruktion dringen sowohl die harten Strahlen
i als auch die weicheren Strahlen 2, sofern sie in ursprünglicher Richtung auf die
Leuchtschicht treffen, durch dieselbe größtenteils hindurch und bilden auf der Rückseite
D das Fluoreszenzbild, während die abgestreuten weicheren Strahlen 3 die Schicht
nicht mehr zu durchdringen vermögen, so daß die Störung der Streuwirkung beseitigt
ist. Man kann natürlich, wie das üblich ist; die Leuchtmassenschicht in einen Rahmen;
z; B. aus Holz, einfügen, das j a ein Hindernis für die Strahlung nicht bietet.
Ein solcher Aufbau des Schirmes ist in Abb.2 wiedergegeben, in welcher C den Holzrahmen
bedeutet. Alles übrige dieser Abbildung ist aus den vorher gemachten Mitteilungen
ersichtlich. Zur Erläuterung sei noch darauf hingewiesen, daß in den Abbildungen
die härteren Strahlen durch längere Pfeile und die weicheren Strahlen durch kürzere
Pfeile gekennzeichnet sind. Beispiel. Bei Verwendung der üblichen diagnostischen
Strahlung, die etwa zwischen 5o und 8o kV liegt, ist bei Verwendung beispielsweise
einer aus etwa 40'/o Zinksilicat und 6o 0i, Calciumwolframät bestehenden Leuchtmasse,
der beispielsweise etwas Celluloseestermasse als Bindemittel. zugesetzt wird, ein
Leuchtschirm folgender Abmessungen herzustellen: Die Gesamtdicke des Leuchtschirmes
(unter Einschluß der Zinnenhöhe) beträgt etwa 1,5 bis 2,5 mm. In diesem Schirm sind
zur Ausbildung der Zinnen etwa i mm breite Streifen ausgespart, derart, daß die
Höhe der entstehenden Zinnen beispielsweise o,2 bis 0,4 mm beträgt. Anstatt Streifen
auszusparen, kann der Schirm auch karoartige, quadratische oder rechtwinklige Aussparungen
besitzen, wodurch immer wieder ein zinnen-@artiges Profil entsteht.
-
-: Die Herstellung des Schirmes geschieht unter Verwendung einer entsprechenden
Matrize, in welche die Leuchtmasse in flüssigem Zustand hereingegossen wird und
dann erhärtet, oder in welche sie in plastischem Zustand hereingedrückt wird.
-
Bei Untersuchung von Werkstoffen, deren Durchlässigkeit im Spannungsbereich
unterhalb oder oberhalb der medizinischen Strahlung liegt, ist die Gesamtdicke des
Schirmes entsprechend zu vermindern oder zu vermehren, um die gewünschte Wirkung
zu erzielen. Der Abstand und die Stärke der einzelnen Zinnen braucht jedoch hierbei
gegenüber den obigen Angaben nicht vermindert zu werden. Ihre Höhe und die Dicke
des massiven Schirmteiles ist entsprechend der angewendeten Strahlung proportional
zu verändern.
-
Die Schirmdicke stellt eine Funktion der Atomzahl der verwendeten
Leuchtsubstanz dar; demgemäß ist bei niedriger Atomzahl der Leuchtsubstanz, wie
z. B. Zinksulfid, bei Verwendung der normalen, für diagnostische Zwecke üblichen
Strahlenhärte eine Gesamtdicke des Schirmes von etwa 4 bis 6 mm zu wählen, wobei
bei Ausbildung des, Schirmes in der vorstehend beschriebenen Weise mit einem Zinnenprofil
die Aussparungen etwa 3 bis 5 mm tief in die Leuchtmasse hineingreifen.
-
Wenn man die Aussparungen sehr dicht nebeneinanderlegt, so däß die-
stehenbleibenden Rippen sehr schmal werden, so ist auch bei Verwendung härterer
Strahlung im allgemeinen eine größere Schirmdicke (bei Verwendung einer Leuchtmasse
niedriger Atomzahl) nicht erforderlich, da dann die abgelenkten Streustrahlen gezwungen
sind, mehrere dieser Rippen zu passieren, wodurch dann -der gleiche Effekt der Absorption
dieser unerwünschten Streustrahlen erreicht wird.